Samstag, 13. Dezember 2014
Thema: gefunden.
"Mut hab ich genug, um barfuß mitten durch die Hölle zu gehen."
(aus Die Räuber von Friedrich Schiller)

Von außen betrachtet Diagnose, von innen Prog- Vorsatz für 2015.




Freitag, 28. November 2014



Die Kleinstadt-WG gibt es nichts mehr.

Eine leer stehende, verwüstete, vermüllte Wohnung. Irgendwo da drin noch meine Erinnerung ans Abitur, und mit Glück die von Großvater Mayhem geerbte Stehlampe.
Eine Küche, die aussieht wie ein Container voller uralter Schlachtabfälle, und auch so riecht.
Irgendwo da drin noch meine Tees und Geschirr.
Ein Badezimmer, das wirkt, als wäre es vor Jahren so hektisch verlassen worden, dass keiner mehr Zeit hatte, den Wasserhahn zu- und die Heizung runter zu drehen und ein Fenster zu kippen.
Neben dem Waschbecken noch ein Regal Tante Emmas.

Heute eine Nachricht der Nachbarin, die schon länger nicht mehr mit dem Knastbruder zusammen ist.

Der Kater hat den Kontakt abgebrochen.
Ich weiß noch nicht, was passiert ist, aber der Kater hat den Kontakt zum Knastbruder abgebrochen.
Der hat sich nach Hessen abgesetzt.
Der Kater wieder zu seiner Mutter.
Und die Katerfreundin ist nicht mehr mit ihm zusammen und als einzige in der Kleinstadt geblieben.

Ich weiß noch nicht, was passiert ist, aber es ist vorbei.
Die ehemalige WG gibt es nicht mehr.
Der Knastbruder ist weg.
Der Kater hat keinen Halt mehr.
Im sozialen Netzwerk ist immer noch die Kleinstadt als Wohnort angegeben, im Whatsapp-Status steht immer noch das Datum, an dem er mit seiner jetzt Ex-Freundin zusammen gekommen ist.
Aber es ist vorbei.

Bis zum 30. dieses Monats hat die Katerex noch die Wohnungsschlüssel.
Hätte ich nicht gefragt, hätte ich meine Sachen nie wieder bekommen.
So fahre ich, wenn es denn klappt, bald schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage in Richtung Heimat.
Ein letztes Mal zur ehemaligen WG.
Auf der Suche nach einer gefühlt einen Zentner schweren Stehlampe mit gerüschtem Schirm, einem Plastik-Oscar mit meinem Namen auf dem Sockel, und Tante Emmas Regal.
Ein letztes Mal ins Wohnzimmer, dessen Wände der Kater auf einem Trip mit Neonfarben besprüht, und auf dem alle Besucher und Bewohner, auch die Barmaid und ich, sich mit Unterschrift verewigt haben, und auf dessen Fensterbank eine einsame und unkaputtbare Madagascarpalme steht.
Dafür notgedrungen durch die Küche, in der die Natur schon bei meinem Auszug die Machtübernahme eingeleitet hat.
Vielleicht ein Blick in das Zimmer, das mal meines war. In dem ich zuerst mit dem Kater gesessen oder gelegen, und mich später vor ihnen allen versteckt und dabei mehr oder wenigerr tot gestellt habe.
Und ein kurzer in den später zum Gästezimmer erklärten Raum, in dem ich übernachtet habe, als ich zum ersten Mal zu Besuch war.
Eine Runde durch den stinkenden, modrigen Keller, sichten, was mir gehört und noch verwertbar ist, und dann raus da.
Was keinen Nutzen mehr hat, bleibt zurück.
Es ist vorbei.




Sonntag, 23. November 2014
SMS vom Wikinger. Ob ich mit auf ein Konzert möchte?
-Hmnja, kann man schon machen.
Gut, in 15 Minuten holt er mich ab.
Unnötig zu erwähnen, dass ich zu diesem Zeitpunkt gerade in Jogginghose und einem Pullover, den ich vom Kater habe mitgehen lassen, auf meinem Bett gesessen, Buffy geschaut und Nudeln mit Pesto gegessen habe, während in meinem Gesicht eine Ladung Heilerde einen weiteren kläglichen Versuch, die Stress-und-ungesunder-Lebensstil-Unreinheiten aus meiner Haut zu ziehen, unternehmen sollte.

"Gut schauste aus", befindet der Wikinger, als ich tatsächlich pünktlich nach 15 Minuten draußen stehe und von ihm abgeholt werde.
"Hibbelig siehste aus", stelle ich wahrheitsgemäß fest, "und ein bisschen nach Verstoß gegens Betäubungsmittelegsetz".
-"Du merkst aber auch alles."
"Was haben wir uns denn wieder geschmissen?"
-"Zwei Nasen Pep. Kommt so einmal im Monat vor."
Pause, in der ich mir denke, was bin ich froh, dass ich nicht mit ihm zusammen bin.

Das "Konzert" entpuppt sich als eine Vernissage, bei der zusätzlich eine Band spielt, die sich irgendwo zwischen Stoner und Indierock bewegt. Mein Hauptproblem ist allerdings weder der akute Mangel an Konzert, noch meine optische Deplatziertheit, sondern die ganzen Menschen um mich herum.
So sehr, dass ich die ersten zehn Minuten zum Großteil damit verbringe, mich vom heulen abzuhalten.
Die restlichen Besucher sind durchschnittlich zwischen 40-60 Jahre alt, und haben sich alle Mühe gegeben, während dieses kleinen, für sie wohl ziemlich aufregenden Ausbruchs aus ihrem netten, komfortablen obere-Mittelklasse-Leben möglichst auffällig ihr eigentliches, "wahres" Dasein als ach-so-kreative Bohèmes zu demonstrieren.
Eine Besucherin war sogar so rebellisch, ihren breiten, mutmaßlich 200 Euro teuren Schal als Stirnband zu zweckentfremden.

Auf Konzerten waren sie vermutlich alle noch nie, und so werde ich diverse Male unsanft zur Seite und fast auf die herumstehende Kunst geschubst, was von weiteren obere-Mittelklasse-Hippies mit aggressivem "Pass auf, da steht Kunst!"-Gezischel quittiert wird, was mich mich fast schon wieder zum weinen bringt. Fühle mich ungerecht behandelt (was kann ich denn dafür, wenn sich alle an mir vorbeidrängeln wollen, statt es ein paar Meter weiter drüben zu versuchen, und die einzige Ausweichmöglichkeit nunmal in Richtung der seltsamen Holzfigur mit dem überdimensionalen Penis geht?) und überhaupt ganz furchtbar, kann aber leider auch nicht mal schnell eine rauchen gehen, weil ich auf die Sachen des Wikingers aufpassen muss, der zusammen mit ein paar ganz mutigen Mittelklassehippiefrauen ganz vorne steht und irgendwas macht, was er wohl für tanzen hält.

Spätestens, als ich mich gegen eine 50jährige, auf meinen Arsch gepflanzte Hand verteidigen muss und sogar dafür nur böse vom Restpublikum angeschaut werde (Sie ahnen es: Ich bin in Richtung der Kunst zurückgewichen), reiße ich das emotionale Ruder vom Heul- in den Hassmodus rum und gehe dazu über, mit verschränkten Armen und ohne jegliche Regung (oder Blinzeln) die Menschen um mich herum verachtungsvoll anzustarren. Halt das, was man normalerweise auf Black Metal-Konzerten macht.
Funktioniert auch erstaunlich gut; bis auf eine selbsterklärte Edel-Walpurga, die unfähig ist, ihren einen Dreimeterradius benötigenden Rumpelstilzchentanz einfach einen Meter neben mir auszuführen, und mir stattdessen beständig mit hocherhobenen Armen vor den Schultern herumfuchtelt, hält der restliche Faschingsverein endlich Sicherheitsabstand.
Ein paar mitleidig-irritierte Blicke fliegen dann und wann noch in meine Richtung, aber ansonsten kann ich mich tatsächlich abwechselnd auf die Musik, und auf möglichst abwertendes Mustern meiner Mitmenschen konzentrieren.
Dann und wann grinsen der Wikinger und ich uns an, wenn die Althippie-Waldelfe im Echtpelzmantel und mit dem 200Euro-Schal um den Kopf gerade wieder besonders motiviert ihren Fruchtbarkeitstanz aufführt, während die Mutti in der grün-blau-weiß gestreiften Schlaghose wie ein kleiner Wutkobold auf der Stelle hüpft. Zugegebenermaßen sieht das Tanzverhalten meines Begleiters auch nicht besser aus, im Gegensatz zu den Anderen ist es aber nicht auf gesehen werden und zeigen, wie freigeistig und unangepasst man doch ist, ausgelegt, und vermutlich zu großen Teilen angetrieben von "Ich KANN mich jetzt nicht hinsetzen, nicht nach den zwei Nasen", deshalb geht das schon.

Als die Band endlich fertig ist, drücke ich dem Wikinger seine Sachen in die Hand und flüchte zum Rauchen nach draußen, wo die Bohèmes um eine Feuertonne versammelt stehen, sich gerade über ihre kreativen, unangepassten Leben austauschen und mich gedanklich Benzinfass und Feuerzeug auspacken lassen.
Unnötig zu erwähnen, dass sie Feuer-Ettikette genauso wenig drauf haben, wie Drängel-Ettikette und so unter anderem ein Rollstuhlfahrer überhaupt nichts von der Wärme abbekommt, weil zwischen ihm und dem Feuer eine undurchdringliche Wand aus Chapati- und Pelzmänteln steht, die so sehr in tiefgründigste Unterhaltungen vertieft ist, dass sie nichts mehr von der Welt um sich herum mitbekommt, bis eine ungünstig aufgestapelte Holzstange aus dem Feuer fällt und die Chapati- und Pelzfraktion wie aufgeschreckte Hühner fliehen lässt.
"Na also, geht doch." Der Rollstuhlfahrer schiebt sich zufrieden in Richtung Tonne und zündet sich eine Zigarette an.

Das Angebot des Wikingers, noch mit zu einer WG-Party zu gehen, lehne ich aufgrund von innerer Instabilität und der Tatsache, dass Teile seiner WG mich an meine ehemalige erinnern, dankend ab. Man muss sich ja nicht mehr fertig machen, als unbedingt nötig.
Bevor er geht, fragt er, ob es in Ordnung ist, dass er sich jetzt mit einer Anderen trifft.
Aus Sicherheitsgründen höre ich wirklich sehr tief hinein in die Abgründe meines seltsamen Innenlebens, und erstaunlicherweise ist es wirklich in Ordnung.
Erstaunlicherweise habe ich gar nicht das Bedürfnis, in irgendeiner Art und Weise an diesen Menschen gebunden zu sein. Attraktivität und halbwegs interessante Persönlichkeit hin oder her.
Es reicht einfach nicht für "mehr".
Und er tanzt komisch.
Und ich käme mit seinem Lebensstil und seiner WG auf Dauer nicht klar.
Also lasse ich es, und mich nicht weiter darauf ein.
So einfach ist das.

Ich bin ein bisschen stolz auf mich.




Samstag, 8. November 2014
...brace yourselves.

Habe einen mutmaßlichen "Ich bin gerade auch noch nicht wieder beziehungsfähig und hab eigentlich eher Lust, mich durch die Gegend zu vögeln, aber dich find ich ja irgendwie schon interessant genug, um dich auch ein zweites Mal zu besuchen"-Volltreffer gelandet.
Wieder ein Wikinger, zur Zeit scheine ich da ein Händchen für zu haben.

Lange, blonde Haare, Fünftagebart, ungefähr 1,95m hoch, dreißig Jahre alt, masochistische Ader, gepierct und befremdlicherweise ziemlich fasziniert von mir.
Nach einem Abend in der Unistadt-Stammkneipe, an dem ich mich selbst frage, warum ich das mit dem ganzen Reden und mach-es-ihm-nicht-zu-einfach so gut hinkriege, werde ich nach meiner Handynummer gefragt und gebe sie sogar freiwillig raus.

Am nächsten Tag sitze ich in seiner WG im ehemaligen Studentenwohnheim, einer leerstehenden Kaserne, die von außen (und zum Großteil auch von innen) absolut zugesprayet und generell abrissbereit aussieht, und zähle leise mit, wie oft der Zimmernachbar meines potentiellen neuen Wikingers mit der Bong in der Hand reinplatzt, um uns nach Feuer zu fragen.
Die restliche Zeit verbringe ich damit, den Inhalt des Bücherregals (Ja, endlich mal einer, der liest!) zu studieren/hinterfragen, mich, wenn ich das Zimmer verlasse, von seinen Mitbewohnerinnen auf die klassische "Armes, kleines Mädchen, bist du etwa auf die Tricks des großen, bösen Wikingers reingefallen und sitzt jetzt hier, weil du dir ernsthafte Hoffnungen machst?"-Art und Weise anstarren zu lassen (Brennt in der Hölle, der einzige Grund, warum ich gerade noch hier sitze, ist die Tatsache, dass ich den Mann sicherlich nicht vor euren zugekifften Augen flachlegen werde), und abwechselnd eine der drei Katzen zu flauschen.
Der Wikinger selbst scheint eher gemäßigt vor sich hin zu konsumieren, trotzdem fühle ich mich zu sehr an meine alte WG erinnert, um mich wirklich wohl zu fühlen, und verziehe mich in Richtung des heruntergekommenen Innenhofs, auf den irgendjemand vor geschätzten 20 Jahren mal eine Schaukel gestellt hat, damit man den Wohnblock "familiengerecht" nennen kann.

"Spontanflucht?" Der Wikinger, samt Katze um die Schultern und zwei Tassen Tee in der Hand, lässt sich neben mir auf einer Holzbank mit Ausblick in Richtung des gegenüberliegenden Betonklotzes nieder und drückt mir Tee sowie eine Zigarette in die Hand.
-"Schon so ein bisschen. Fremde Menschen sind manchmal so ein Angstfaktor."
"Macht ja nichts." Wenn ich für jedes "Macht nichts", das sich später als Unverständnis oder Irritation entpuppt hat, einen Cent bekommen hätte..
"Du scheinst schließlich ziemlich souverän damit umzugehen."
-"Tue ich das?"
"Du schätzt die Lage ab, und wenn es dir zu viel wird, schaffst du dir eben Freiraum. Ich finde schon, dass das souverän ist. Ich mag das."
-"Hm."

Der Wikinger fährt damit fort, zumindest auf den ersten Blick die Macken, die einem eben am ehesten auffallen, für nicht weiter dramatisch zu halten und zwischen mal mehr, mal weniger anzüglichen Kommentaren bis Komplimenten (erwähnte ich schon, _wie_ überlastet ich bin, wenn mich jemand attraktiv und interessant findet? Es gibt keine effektivere Methode, mich aus dem Konzept zu bringen) und Diskussionen über Gott und die Welt anzudeuten, dass er gerne den Abend mit mir verbringen würde.
"Ich hab Tante Emma versprochen, mit ihr auf ein Konzert zu gehen."
-"Na, dann gehen wir da eben hin."

Und so kam es, dass ich mal wieder in der Industriestadt war, an meiner Seite nicht nur Tante Emma, sondern auch einer der attraktivsten Männer auf dem Konzert, mit ganz großen Augen vom Exilsachsen beobachtet (und dann noch auffälliger ignoriert.Selbst Schuld, Arschloch!), und von nicht wenigen anwesenden Frauen ziemlich neidisch angestarrt (Ja, der Mann ist wirklich sehr ansprechend).
Zwischendurch wird Tante Emma von einem früheren Kumpel abgeholt, weil der auch mal wieder in der Gegend ist, und der Wikinger geht dazu über, etwas eindeutigere Andeutungen zu machen, die gar nicht mal so sehr meinen Fluchtreflex auslösen, und überhaupt könnte man fast von einer angenehmen Gesamtsituation sprechen.

Dann werden wir angerufen und darum gebeten, Tante Emma einzusammeln, weil sie alkoholbedingt dauernd einschlafen würde und außerdem mit Schwung gegen eine Tür gelaufen und generell inzwischen eher nervig wäre.
Somit verbringe ich den Großteil der Nacht damit, einem stammelnden, zwischendurch einnickenden, vor- und zurück wippenden Alkoholzombie die Beule zu kühlen und Händchen zu halten, bis sie mich gnädigerweise um halb sechs in Ruhe lässt lässt und ich zum Wikinger, der circa eine Stunde früher schlafen gegangen ist, unter die Decke kriechen kann.

Den nächsten Tag verbringe ich damit, gelegentlich in Fluchtreflex und namenlose Panik abzudriften, schaffe es aber ganz gut, mich da wieder rauszuholen, und abends sitze ich in der Straßenbahn ans andere Ende der Stadt, um mich vom Wikinger bekochen zu lassen.
Als wir später mehr oder weniger angekuschelt nebeneinander liegen und rauchen, erfahre ich, dass er ebenfalls diverse Kindheitsgeschichten zu verarbeiten hat und deswegen in Therapie ist.
"Wenn das jetzt ein Minuspunkt ist, ist das auch in Ordnung. Aber ich will so gut wie möglich für meinen Sohn da sein, und das geht nur, wenn ich mit mir selbst zurecht komme."
-"Wieso sollte das ein Minuspunkt sein? Im Gegensatz zu anderen Personen, die hier grad in der Gegend rumliegen, hast du wenigstens ne Therapeutin.
Aber erzähl doch mal von deinem Kurzen. Wohnt der bei seiner Mutter, oder hab ich den vor lauter Menschen einfach übersehen?"
-"Nee, der wohnt bei seiner Mutter, ich hab ihn aber auch ein, zwei Mal die Woche. Sie macht halt gerade Stress, weil sie die Wohnung zu abgefuckt für ein Kind findet, und weil wir in der WG ja angeblich alle dauersaufen und -kiffen würden. Dabei trink ich wenn, dann eh nur auf Konzerten oder so, und rauch nicht mal Zigaretten, wenn der Kleine im gleichen Zimmer ist. Achja, zweieinhalb ist er jetzt."

Am nächsten Morgen werde ich zwar sehr nett geweckt, anschließend aber mit einer Tasse Tee und einem "warte bitte kurz, ich muss das noch schnell machen" aufs Sofa gepflanzt, während der Wikinger durch die Wohnung rotiert und im Eilverfahren sein Zimmer, das Bad, und ansatzweise auch die Küche vorzeig-, beziehungsweise im Fall der Räume, die auch die restliche WG nutzt, zumindest begehbar und kindersicher macht und dabei jede Hilfe ablehnt. "Du bist mein Gast, nicht meine Putzfrau. Wobei ich gegen so nen Mini und ne kurze Bluse auch nix einzuwenden hätte."
Tatsächlich ist innerhalb einer guten halben Stunde das Gröbste geschafft; zudem hat sich eine Freundin des Wikingers gemeldet und gefragt, ob er sie mit seinem Sohn besuchen möchte, wodurch eine nicht ganz so heruntergekommene Wohnung zur Kindsbespaßung bereit steht.
"So. Es tut mir ja im Herzen weh, das zu sagen, und ich verspreche auch, dass du das nicht oft von mir zu hören bekommst, aber ich fürchte, du müsstest dich jetzt fertig anziehen, damit ich dich zum Bus bringen kann. Ich hätte dich auch heim gefahren, aber du wohnst halt leider genau in der entgegengesetzten Richtung."
-"Ich kann auch mit der Straba zum Bus fahr-..."
"Nee, mindestens zum Bus fahr ich dich jetzt noch. Beziehungsweise, wenn du willst, kannst du fahren, ich seh doch, wie du die Karre immer anschaust. Sei froh, dass ich nicht eifersüchtig bin."


Kurz: Habe jemanden aufgegabelt, der, neben einer gewissen Grundkompatibilität und Grundanziehung der angenehmen, da für mich emotional sehr entspannten Sorte (Ich weiß noch, was ich mache, ich denke nicht mal ansatzweise darüber nach, ob man das Ganze zu einer Beziehung ausbauen könnte, und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auf Gegenseitigkeit beruht) auch noch drei Katzen, einen ziemlich guten Literaturgeschmack und einer Liebe zu alten Autos, die sich in Form eines '87er Passat Kombis manifestiert hat, mitbringt.
Wenn das mal kein Treffer ist.