Ich glaube, ich habe nicht nur eine Näheunverträglichkeit, sondern auch den Hang dazu, prinzipiell dauernd aus Versehen alles mögliche kaputt zu machen, was irgendwie mit Menschen zu tun hat.
Ist unangenehm für alle Beteiligten, nicht nur für die unfreiwilligen Opfer, die unfreiwillig meine Unzulänglichkeiten und Verdrehtheit abbekommen/ertragen müssen.
Soll ja vorkommen, dass man sich selbst nicht so leiden kann, oder aber ganz selten, dass man unter sich selbst leidet.
Findest du schwer vorstellbar? Vermutlich gut so.
Der große Nachteil daran ist, dass man sich selbst nicht so gut los wird und den Rest seines Lebens mit sich verbringen muss; die Beziehung mit der eigenen Person hält erzwungenermaßen länger als jede Ehe.
Ich glaube, "mich" will ich trotzdem nicht verlieren, wobei ich mich dazu erstmal finden, festhalten und vom Auflösen und Zersetzen abhalten müsste.
Besser werden, gerne, sicher, notwendig..sollte,müsste, wäre doch ganz nett...
Bis ich auf mich gucken kann, mich vielleicht sogar ehrlich ansehen kann und mich wiedererkenne und das, was ich erkenne, akzeptieren kann und will.
Damit meine ich nicht nur Äußerlichkeiten, auch wenn der Badspiegel vermutlich jeden Tag aufs Neue vor der Entscheidung steht, ob er mich auslachen oder ankotzen soll.
Beides nachvollziehbar, letzteres wäre mir aber lieber. Ich reagiere immer empfindlicher auf Reaktionen von anderen, und auslachen ist etwas schmerzendes. Man legt sich kein dickes Fell zu mit der Zeit, im Gegenteil, irgendwann wird man immer dünnhäutiger, während irgendwie ja jeder mal wieder ganz dringend eine Schulter zum Anlehnen braucht und man vor lauter Schock, unter Menschen zu sein, nicht schnell genug wegrennen kann und somit, mal wieder, Amateur- und Hobbypsychater für jeden darstellt.
Kennst du das?
Willkommen im Klub.
Ich finde, "Klub" sieht mit "k" schöner aus als mit "c", und Wikipedia sagt, ich darf es so schreiben.
Wie tief ich gesunken bin. Frage schon Wikipedia um Erlaubnis, Klub mit "K" schreiben zu dürfen.

Weißt du, ich sehe das als Problem. Immer irgendwo zwischen den Stühlen zu sitzen, angeblich so unheimlich stark, aber gleichzeitig den Tränen nahe, wenn in der Matheintensivierung dauernd jemand, der hinter mir sitzt, gegen meinen Stuhl tritt.
Und vermutlich zeugt es von meinem unendlichen Selbstbewusstsein, wenn ich in Anwesenheit fremder Leute keinen einzigen Ton herausbekomme, weil ich Angst habe, und ich jedes mal fast sterbe, wenn ich irgendetwas ausliefern oder fremden Leuten ausrichten soll. Und beim Gedanken an den bevorstehenden unangekündigten Übungseinsatz im Dezember, für den ich irgendwie in die "Stadt" kommen muss, damit ich vor Ort bin, wenn um 9.30 Uhr samstags die Sirene losgeht. Nein, nicht diesen Samstag. da bin ich auf Fortbildung.

Ich kann ausdauernd sein, mit Vorliebe bei genau den Dingen, für die sich Kämpfen angeblich sowieso nicht mehr lohnt: Der Ethikkurs und mein Ethikabitur, beides im Bereich des Unmöglichen angekommen. Oder das 6Jahresproblem.
All das.
Ich meine, ich habe sogar für meine letzte "Beziehung" gekämpft, da aber nur mit mir selbst. Am Ende war ich mehr damit beschäftigt, wegen jemandem dauerzuheulen, der ja irgendwie eigentlich nicht so große Liebe war. Nichtmal kleine. Oder überhaupt.
War vermutlich der Schock. Oder die so lange unterdrückte Menschenallergie, die bei mir gelegentlich mal ausbricht und vermutlich nicht so praktisch ist, wenn man mit jemandem zusammen ist.
Kennst du das?

Vermutlich sollte ich für eine Arbeit kämpfen, denn ich brauche dringend Geld, oder wenigstens ein bezahltes Praktikum, für bessere Noten, auch in der anstehenden Physikarbeit, für die ich noch nicht gelernt habe, und überhaupt irgendwie mehr für greifbareres, "sinnvolleres" kämpfen und nicht immer nur gegen den Hyperpatriotismus meines Sozialkundelehrers, die gnadenlos böse Zahl auf der Waage, die viel zu langsam wieder weniger wird, wenn überhaupt, irgendwie ja auch ums 6-Jahres-Problem, gegen absolute Scheißegaleinstellung von Mitschülern und für mehr Menschlichkeit.
Aber irgendwer muss sich ja drum kümmern, und nachdem niemand anfängt, weil alle sagen "Ich alleine kann eh nix ändern", übernehme ich das eben. Und wenn ich damit erstmal alleine dastehe, kann ichs halt nicht ändern.
Wer auch immer mit mir die Welt retten will, möge sich bitte auf der Stelle melden.