Thema: von herzen
22. Mai 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Alte Sache,
Weißt du, bevor ich gestern mit der Feindin zu dir, eigentlich ja eher zu deiner Schwester gefahren bin, hat die Sonne einfach weitergeschienen, obwohl sich ein gigantischer Wolkenbruch über uns entlud, die Sonne hat sich einfach nicht beeindrucken lassen. Ich habe mich zusammengerissen dann, dachte mir, deine Schwester, eine Freundin von ihr, dann noch die Feindin, du und ich, das bekomme ich hin, das kriege ich auf die Reihe, das halte ich aus. Ich hatte mir vorgenommen, mich an den Plan zu halten, einen Versuch zu starten, es zu retten, und ich gebe es zu, ich hatte sogar ein bisschen Hoffnung.
Als deine Schwester mir mitteilte, dass sie auch kommen würde, wars das mit meinem Optimismus, und während ich noch versuchte, mich daran zu erinnern, dass ich doch abgehärtet und unkaputtbar bin und die Feindin mich mit abgehakten Geschichten aufzog, verteilte sich, als ihr mindestens eine Stunde lang in der Küche geredet habt, bevor sie überhaupt zu uns kam und uns grüßte, der Nervengiftcocktail aus Verlustangst, dann -gewissheit, Trauer und Resignation in meinem Kreislaufsystem.
Resignation, ich? Ja.
Du hast das geschafft, was selbst er, das 6Jahresproblem, die damals (?) große Liebe, das, was sich nie völlig in Worte fassen lies, niemals bei mir auslösen konnte: Ich gebe auf.
Ich konnte es von Anfang an nicht aushalten, aber ich habe mich trotzdem darauf eingelassen und das getan, was mein Herz, das Ding, sich wünschte, habe selbst dann noch gehofft und geträumt und gewünscht, als es noch viel aussichtsloser war, nachdem du mir erzählt hast, was du für sie empfindest,
als es anfing, dass wirklich nichts mehr zu fühlen war, wenn wir zu zweit redeten, als ich anfing, zur Standardbekannten zu werden und wir uns entfernten, habe einfach nicht losgelassen und mich weiter festgeklammert, Ertrinkende an meinem Strohhalm, aber der Strohhalm ist kaputt gegangen und ich bin Nichtschwimmerin, also was bleibt mir anderes übrig als unterzugehen und zu ertrinken? Weißt du, diesmal kann ich mich nicht einfach selbst retten.
Gestern war ich wieder kurz davor, es auszusprechen, nicht dir gegenüber, aber gegenüber deiner Schwester, mit der ich bis um 3.15 Uhr nachts geredet habe, obwohl wir so früh wieder aufstehen mussten, habe eine Millisekunde lang sogar erwogen, es der Feindin zu erzählen, die den Namen Feindin doch eigentlich gar nicht verdient hat.
Vielleicht würde das ja sogar ein bisschen helfen, aber wie solls dann weitergehen?
Deine Schwester überlastet, die Feindin..weiß nicht, unpassend verhalten würden sich aber beide, also saß ich weiter bei den Filmguckenden, sah mir Johnny Cashs Leben an und litt mit, während ihr geredet habt, und als sie dir nochmal bestätigte, dass ihr zusammen auf ein Festival geht, und sagte, sie freut sich, und du bei ihrer Auflistung der Bands nur ganz leise immer mal kommentiert hast, so, wie ich das bei dir immer mache, weil es wieder so ist, dass ich vor lauter Unsicherheit nicht weiß, was ich zu dir sagen soll, musste ich mich sehr bemühen, nicht nach dem Weg zum Bad zu fragen, um mich dort für mindestens zwanzig Minuten zu verschanzen, zusammenzukauern und irgendwie zu versuchen, das alles erträglich für mich zu machen ohne danach zu verheult/verfleckt/am Ende auszusehen.
Tortur ist kein Wort dafür und ich hätte den ganzen Abend weinen können, hab ich aber nicht, hab Filme geguckt, immer mal einen dummen Witz gerissen und war mir im Klaren darüber, dass eben nichts geht.
Dafür gehst du diesmal, aber sehr weit weg, und sicher, man sieht sich immer zweimal im Leben...aber das jetzt war doch schon das zweite Mal.
Du willst nicht und ja, es tut mir weh, aber was soll ich tun? Kanns ja nicht ändern. Hab vor lauter Qual vielleicht nicht intensiv genug versucht, unsere Freundschaft zu retten, aber andererseits, wie hätte ich das tun sollen, wir haben ja fast nichts geredet.
Klar ist da noch Restschmerz, der wird auch todsicher noch länger dableiben, und natürlich bin ich heute nicht mehr ganz so resigniert wie gestern aber Fakt ist, auch Kämpfen hilft hier nicht.
Nichts hilft hier, daraus resultierend: Nichts hilft mir, und lebens-müde bekommt mal wieder eine ganz neue Bedeutung.
Ich kann mich nicht einmal ablenken, deshalb sitze ich da und schreibe dir einen Brief auf meinem Blog, den du nie lesen wirst.
Ist schon der zweite Brief, eigentlich wollte ich dir auch nur sagen,
dass es mir scheißegal ist, welche anderen Dinge eigentlich wichtiger wären,
dass es ganz furchtbar schrecklich wehtut,
dass ich es eigentlich schon lange nicht mehr aushalte, und
dass du es geschafft hast, dass ich loslasse und versuche, aufzugeben.
Achja, und dass das, was ich so für dich fühle, immer mehr wie irgendeine Abstufung/Abwandlung/Abart von Liebe ist und auch schon damals war.
Auch, wenn das vielleicht nicht zählt und nicht im Geringsten weiterhilft.
denk dir hier eine angemessene, nicht zu schnulzige Verabschiedungsformel.
Ich, alias das Böse oder die Glitzerfee.
Weißt du, bevor ich gestern mit der Feindin zu dir, eigentlich ja eher zu deiner Schwester gefahren bin, hat die Sonne einfach weitergeschienen, obwohl sich ein gigantischer Wolkenbruch über uns entlud, die Sonne hat sich einfach nicht beeindrucken lassen. Ich habe mich zusammengerissen dann, dachte mir, deine Schwester, eine Freundin von ihr, dann noch die Feindin, du und ich, das bekomme ich hin, das kriege ich auf die Reihe, das halte ich aus. Ich hatte mir vorgenommen, mich an den Plan zu halten, einen Versuch zu starten, es zu retten, und ich gebe es zu, ich hatte sogar ein bisschen Hoffnung.
Als deine Schwester mir mitteilte, dass sie auch kommen würde, wars das mit meinem Optimismus, und während ich noch versuchte, mich daran zu erinnern, dass ich doch abgehärtet und unkaputtbar bin und die Feindin mich mit abgehakten Geschichten aufzog, verteilte sich, als ihr mindestens eine Stunde lang in der Küche geredet habt, bevor sie überhaupt zu uns kam und uns grüßte, der Nervengiftcocktail aus Verlustangst, dann -gewissheit, Trauer und Resignation in meinem Kreislaufsystem.
Resignation, ich? Ja.
Du hast das geschafft, was selbst er, das 6Jahresproblem, die damals (?) große Liebe, das, was sich nie völlig in Worte fassen lies, niemals bei mir auslösen konnte: Ich gebe auf.
Ich konnte es von Anfang an nicht aushalten, aber ich habe mich trotzdem darauf eingelassen und das getan, was mein Herz, das Ding, sich wünschte, habe selbst dann noch gehofft und geträumt und gewünscht, als es noch viel aussichtsloser war, nachdem du mir erzählt hast, was du für sie empfindest,
als es anfing, dass wirklich nichts mehr zu fühlen war, wenn wir zu zweit redeten, als ich anfing, zur Standardbekannten zu werden und wir uns entfernten, habe einfach nicht losgelassen und mich weiter festgeklammert, Ertrinkende an meinem Strohhalm, aber der Strohhalm ist kaputt gegangen und ich bin Nichtschwimmerin, also was bleibt mir anderes übrig als unterzugehen und zu ertrinken? Weißt du, diesmal kann ich mich nicht einfach selbst retten.
Gestern war ich wieder kurz davor, es auszusprechen, nicht dir gegenüber, aber gegenüber deiner Schwester, mit der ich bis um 3.15 Uhr nachts geredet habe, obwohl wir so früh wieder aufstehen mussten, habe eine Millisekunde lang sogar erwogen, es der Feindin zu erzählen, die den Namen Feindin doch eigentlich gar nicht verdient hat.
Vielleicht würde das ja sogar ein bisschen helfen, aber wie solls dann weitergehen?
Deine Schwester überlastet, die Feindin..weiß nicht, unpassend verhalten würden sich aber beide, also saß ich weiter bei den Filmguckenden, sah mir Johnny Cashs Leben an und litt mit, während ihr geredet habt, und als sie dir nochmal bestätigte, dass ihr zusammen auf ein Festival geht, und sagte, sie freut sich, und du bei ihrer Auflistung der Bands nur ganz leise immer mal kommentiert hast, so, wie ich das bei dir immer mache, weil es wieder so ist, dass ich vor lauter Unsicherheit nicht weiß, was ich zu dir sagen soll, musste ich mich sehr bemühen, nicht nach dem Weg zum Bad zu fragen, um mich dort für mindestens zwanzig Minuten zu verschanzen, zusammenzukauern und irgendwie zu versuchen, das alles erträglich für mich zu machen ohne danach zu verheult/verfleckt/am Ende auszusehen.
Tortur ist kein Wort dafür und ich hätte den ganzen Abend weinen können, hab ich aber nicht, hab Filme geguckt, immer mal einen dummen Witz gerissen und war mir im Klaren darüber, dass eben nichts geht.
Dafür gehst du diesmal, aber sehr weit weg, und sicher, man sieht sich immer zweimal im Leben...aber das jetzt war doch schon das zweite Mal.
Du willst nicht und ja, es tut mir weh, aber was soll ich tun? Kanns ja nicht ändern. Hab vor lauter Qual vielleicht nicht intensiv genug versucht, unsere Freundschaft zu retten, aber andererseits, wie hätte ich das tun sollen, wir haben ja fast nichts geredet.
Klar ist da noch Restschmerz, der wird auch todsicher noch länger dableiben, und natürlich bin ich heute nicht mehr ganz so resigniert wie gestern aber Fakt ist, auch Kämpfen hilft hier nicht.
Nichts hilft hier, daraus resultierend: Nichts hilft mir, und lebens-müde bekommt mal wieder eine ganz neue Bedeutung.
Ich kann mich nicht einmal ablenken, deshalb sitze ich da und schreibe dir einen Brief auf meinem Blog, den du nie lesen wirst.
Ist schon der zweite Brief, eigentlich wollte ich dir auch nur sagen,
dass es mir scheißegal ist, welche anderen Dinge eigentlich wichtiger wären,
dass es ganz furchtbar schrecklich wehtut,
dass ich es eigentlich schon lange nicht mehr aushalte, und
dass du es geschafft hast, dass ich loslasse und versuche, aufzugeben.
Achja, und dass das, was ich so für dich fühle, immer mehr wie irgendeine Abstufung/Abwandlung/Abart von Liebe ist und auch schon damals war.
Auch, wenn das vielleicht nicht zählt und nicht im Geringsten weiterhilft.
denk dir hier eine angemessene, nicht zu schnulzige Verabschiedungsformel.
Ich, alias das Böse oder die Glitzerfee.