Donnerstag, 23. Januar 2014
Werte Leserschaft, herzlich Willkommen zu einem blogger-exklusiven Just Listen-Spezial, heute mit dem Thema: Alltagsbewältigung mit (gedehntem) Septum.
Denn gerade dieses Piercing zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich, als es der komplette Rest meiner diversen Körperverzierungen tut, und scheint immer wieder für Staunen, Bewunderung, bisweilen allerdings auch für Verwirrung zu sorgen, die ich als fürsorglicher Mensch mit dieser exklusiv-Reportage gerne aus dem Weg räumen werde.
Deshalb zunächst eine Auswahl häufig gestellter Fragen. Diese stammen von Tankstellenkunden, können einem aber auch an jedem anderen Arbeitsplatz, und bisweilen sogar in der Freizeit begegnen.

1. Hat das weh getan?
2. Was passiert, wenn Sie das raus machen?
3. Können Sie das überhaupt raus machen?
4. Können Sie damit denn noch atmen?
5. ...und wenn Sie erkältet sind?

Sollte Ihnen an dieser Stelle auffallen, dass Sie zu den Menschen gehören, die bereits eine oder mehrere dieser Fragen gestellt haben, erheben Sie sich jetzt bitte und verpassen sich eine gepflegte Ohrfeige für jede einzelne, höchstens mit Ausnahme von Nr.1, die ist noch verzeihlich.

Ein häufig gehörter, und beinahe unangefochtener, Favorit der Septum-Fragen, der allerdings im Zusammenhang mit jedem x-beliebigen Piercing vorkommen kann, und vorwiegend kombiniert mit einem schlechten Anmachversuch und mehr oder weniger schmierig-notgeilem Unterton in der Stimme eines Mittvierzigers auftritt, ist " Hast du wo anders auch noch sowas, Baby?"
So geschehen auch in einem eher einseitig gelagerten Dialog des mutmaßlichen Winterdienstmenschen und mir, während ich eigentlich nur in Ruhe meine Backbleche spülen wollte.
Plane, beim nächsten vom ihm verlauteten "Baby" die bereits weiter oben empfohlene gut gezielte Ohrfeige in seinem Gesicht zu platzieren.
Mit einem Backblech.
Das gerade frisch aus dem Ofen kommt.
Vermute allerdings, den Chef, oder die dauerzickige Stellvertreterin, damit nicht ganz so sehr zu erfreuen, wie mein aggressionsgeladenes, auf Rache sinnendes Herz.

Vielleicht haben Sie sich in einer oder mehrerer dieser Situationen/Fragen wieder gefunden. Vielleicht überlegen Sie aber auch, sich ebenfalls einen 3mm-Metallring durch die Nasenscheidewand zu hauen und sind noch unsicher ob der potentiellen Reaktionen Ihrer Mitmenschen.
Falls dies zutrifft, konnten Sie durch diesen hochinteressanten Beitrag eines bestimmt ganz sicher feststellen: der mehr oder weniger auffällige Nasenschmuck bringt definitiv gesteigerte Aufmerksamkeit mit sich.
Sollten Sie damit nicht umgehen können, weil Sie sich beispielsweise aufgrund eines sowieso schon erhöhten Blutdrucks nicht zu sehr aufregen sollten, oder weil Ihr Geduldsfaden schon vor einer Weile gerissen ist/Sie nie einen hatten, ist von dieser Art der Körperdekoration eindeutig abzuraten.
Allen anderen empfiehlt die Just Listen - Redaktion das Anlegen einer auf die speziellen Gegebenheiten Ihrer Situation abgestimmten FAQ-Liste, auf die bei Bedarf verwiesen werden kann, oder alternativ ( gegebenenfalls allerdings auch zusätzlich) das trainieren gut platzierter Kinnhaken.