Dienstag, 30. November 2010
Thema: monolog
"Selbsthass aus Liebe zur Gewohnheit und Agonie zum Zeitvertreib. Nichts tut mehr weh als sich selbst zu vermissen. Nichts verlockt mehr als nicht träumen zu müssen"
(Aus Tanzen von Jet Black)
Beschreibt mal wieder alles viel besser, als ich es könnte..
Und so sitze ich am PC und versuche, mehr oder weniger fremden Menschen anhand von Liedzeilen zu erklären, wie es mir geht, obwohl ich das ja eigentlich selbst ganz gerne wüsste.
Wir sind doch schon so lange bei "es geht nicht mehr"..



Und nicht einmal einfaches, kontrolliertes bekomme ich auf die Reihe.
Nicht einmal das, dabei hat es nichts mit all dem zu tun. Kontrolliertes Schrumpfenlassen einer Zahl, mehr nicht.
Wo ist da das Problem?
Das Problem bin ich, wie so oft.

Verlustangst, mal wieder.. das wir heute im selben Abteil gefahren sind, hats nicht besser gemacht, und den Musikleisermachreflex konnte ich auch nicht unterdrücken. Ich frag mich, ob du mich absichtlich genau so ignorierst, wie ich es bei dir tue, oder aus den selben Gründen.

Wieviele Kalorien verbrennt man bei 1Hampelmann? (Ich rechne immer ne halbe..)
Und andere bewegende Fragen, die mich beschäftigen.
Kann ich einfach aufwachen und 13kg leichter sein?
Wo ist mein Leben hin.
Wieso muss es denn gerade so sein.
Kanns nicht einfach gut werden. Besser werden.irgendwas..
Kanns nicht einfach werden.

Und: Was hat uns bloß so ruiniert?


Muff Potter, Escapado und diverse Akustikvarianten diverser Bands in der Endlosschleife..mal wieder.


Nein, ich fühl mich nicht mehr positiv.






Aufgrund des Mangels an Mitschülern und Lehrkräften verbringe ich meine Physikstunde gerade im gnandenlos veralteten Ersatzpcaum, Röhrenbildschirme und Knackstühle inklusive, versuche, schreiben zu können, während beidseitig neben mir ebenfalls PC-Geklicke von meinen einzigen noch anwesenden Mitoberstüflern zu hören ist und Physiklehrkraft in Höchstgeschwindigkeit tippt, freunde mich nebenher mit dem Gedanken an, meine nachherige Erdkundestunde alleine verbringen zu müssen, da meine Nebensitzerin Fahrprüfung hat und darum vom Nachmittagsunterricht befreit ist, thanks to begleiteter Führerschein, und fühl mich eigentlich generally positive.( Liebe Frau Doktor, sind Sie jetzt stolz auf mich?)
Schulebensitzerin übt gerade Führerscheinfragebögen online, die sie lediglich zu 99% auswendig beherrscht, was das Bestehen ihrer Prüfung selbstverständlich extrem gefährdet.

Extem gefährdet bin ich auch, allerdings lediglich im Bezug auf meine Versetzung und mein Seelenheil, ist aber normal, zumindest letzteres, und zumindest letzteres ist es auch, was immer mehr zum Dauerzustand wird und meine Güte, ich gewöhne mich daran.
Der heutige Tag war auch nur mindermittelmaßschmerzhaft, ich habe ihn noch nicht gesehen,darum ist es nur Vermissen und nicht Leid, und außerdem verliere ich Gewicht, endlich wieder, was eventuell Tagesrettungspotential hat, kommt darauf an, ob und was ich in der Mittagspause esse.
Wie war das, "dein Körper kann mehr, als dein Verstand ihm zutraut"?
Der Verstand ist das Problem, oder eher die Disziplin, der Disziplinmangel. Durchhaltevermögen hab ich, ich glaube, das habe ich in mehreren Fällen in den letzten Jahren genug unter Beweis gestellt. Hatte ich ja auch..
Lief alles so gut, und jetzt darf ich wieder beinahe von vorne anfangen. Nicht von ganz vorne, aber es ist und bleibt ein riesenhafter Rückschritt, Rückschlag, und es beginnt wieder die Phase, in der es mir morgens dauerhaft den Tag ruinieren kann. Hat es vorher auch, aber jetzt erst recht wieder.
Muss wieder mit dem Teetrinken anfangen. Will mir jemand eine Thermoskanne schenken, die ich mir mit in die Schule nehmen kann?

Ich hoffe ja immernoch darauf, dass sich alles regelt. Irgendwie.
Mit ihm.
Wie kitschig das klingt.
Aber ich hoffe wirklich ernstlich, nach 6 Jahren, auf ein Gespräch, wenigstens eines, wenigstens freundlich.

Ich werde dauerhaft von Verlustängsten zerfressen, Auswege gibt es sowieso nicht mehr, dem Schicksal fügen? Nein danke, Aufgeben war nie meine Stärke.
"Ich freu mich voll, dass dus endlich auf die Reihe gekriegt hast und damit aufgehört hast und wieder gesund bist. Jetzt ist alles gut."
Oh yes.
Ist doch immer alles gut, oder?
Ist doch alles super und in Ordnung und toll.


Im Falle Herr Wulff das Gesetz unterschreibt, fahr ich ihn persönlich besuchen und stelle mich solange protestierend und gitarrespielend unter sein Fenster, bis er aufgibt.
Ich will außerdem eine Demokratie, in der Volk und Politik zumindest zusammenarbeiten und nicht gegeneinander.

Mein Magen sagt, er will Essen.
Seh ich aber als gutes Zeichen.