Dienstag, 8. November 2011
Thema: monolog
I'm coming home
I been gone for far too long
Do you remember me at all?

Ich bin stark, stark wie ein Grashalm im Angesicht des Rasenmähers.
Und weil ich so stark bin, habe ich heute emotional ein bisschen aufgeräumt, ein paar Prioritäten umgestapelt und so.
Habe endlich meinen Vortrag über Psychologie angefangen, geschwankt, ob es das richtige ist, schließlich steht da Mathe auf dem Plan und schon wieder so ein utopischer N.C., der sich mir in den Weg wirft. Wollte das Handtuch werfen und umdisponieren, das Uniproblem ist ja auch da, und überhaupt, wies später mal mit Arbeit aussieht..
Habe die Zweifel dann spotan abgeschossen, mich hinter den PC geklemmt und zumindest ein paar Basisinfos rausgesucht für den Vortrag. Ob der was wird, keine Ahnung. Aber am Ende dessen steht, zumindest für mich, eine klare Aussage. Entweder ein ja oder ein nein, aber auf jeden Fall endgültig.


Bullet For My Valentine - Hearts Burst Into Fire A… - MyVideo
Ein Nein habe ich dafür erneut (und) endgültig dem Drama mit dem ehemaligen Problem verpasst; habe die neue Unsicherheit, die mich die letzen Wochen leicht und leise befallen hat, zur Seite gewischt und ihr gesagt, verzieh dich.
Egal, ob er und ich immer im Kollegiatenzimmer sitzen.
Auf einmal wirkt der emotionale Zusammenbruch, sobald er sein Abitur bestanden hat, viel realistischer...und vielleicht,dann,mit genügend Abstand..
Nein.

Außerdem habe ich ein Nein unter die Sache mit der alten Sache gesetzt, als er so vor mir stand und wir uns in die Augen gesehen haben, so wie früher, und geredet haben, so wie früher, und sich für diesen Moment alles warm und gut angefühlt hat, so wie früher, Wärmflasche fürs Herz, und seine Freundin nebendran stand, seine Freundin, die inzwischen sogar schon zweimal Anstalten machte, mit mir zu reden, aber genauso verschüchtert ist wie ich, wenn nicht sogar noch mehr;
seine Freundin, die für ihn entweder Exersatz oder fast-große Liebe ist;
seine Freundin, für die er zumindest irgendwas zu empfinden scheint, die an der Beziehung über sich hinaus zu wachsen scheint und die sich mehr an ihn anlehnt als er sich an sie; aber vielleicht braucht er ja genau das, jemanden, den er beschützen kann, jemand, der mit Gefühlsäußerungen klarkommt, ohne dass eine Sicherung rauskracht und der Fluchtreflex einsetzt oder aber das Geheule. Jemand, der..stärker oder schwächer ist als ich?
Egal, ob es Potential hatte/hätte oder nicht: In diesem Universum ist es nichts geworden, nicht so.
Aber ein Fünkchen unserer Freundschaft ist noch da... Unsere Freundschaft ist noch da, zumindest manchmal. Vielleicht sind es auch nur ihre Fragmente, die letzten Reste, die noch keiner weggefegt hat, nachdem sie anscheinend irgendwann runtergefallen und auf dem Boden zerschellt ist.
When I see your face, my hearts burst into fire..
Aber er ist glücklich, zur Zeit ist er glücklich mit sich und vor allem mit ihr, und seine Gedanken scheinen nur ihr zu gelten.
Und deswegen habe ich nein zur Sache mit der alten Sache gesagt, und nein zur Weiterexistenz meiner Gefühle für ihn.
Somit auch nein zu ihm, und gerade schnürt mir das doch ein wenig die Kehle zu.
Aber ich habe nein gesagt und bleibe bei nein; Keine Waswärewenns mehr.
Und ich kann ihm wieder in die Augen sehen.

Ja habe ich dafür zur zweiten Zweckgemeinschaft gesagt, auch,wenn sie so kindisch ist manchmal, und so.. ihrem Alter entsprechend und sie oft etwas strenger riecht und ich es hasse, wenn sie frühs ihr Wurstbrot auspackt.
Weil sie sonst alleine ist, und weil sie trotzdem eine Freundin ist (?); auf jeden Fall bin ich eine für sie.

Ja versuche ich auch zur Freundschaft mit der Feindin zu sagen, der ich immernoch misstraue, oft genug, vermutlich aber ohne Grund.


Und ja habe ich dazu gesagt, dem Fremden zu helfen.
Heute, als ich sein Foto gesehen habe bei den Mitarbeitern der örtlichen Finanzzentrale, und das leicht aufgedunsene Gesicht mit dem viel zu kurzen Kurzhaarschnitt, der nur dann auf seine Locken hinweist, wenn man weiß,dass da mal welche waren, und mit diesem typischen unverbindlichen Banklächeln, da wusste ich,dass ich ihm helfen werde.
Vielleicht ist er bald nicht mehr der langhaarige Musiker von früher, und vielleicht ist er nicht davon abzubringen, am Wochenende irgendwie immer betrunken zu sein;
aber vielleicht ja doch.
Vielleicht stückweise, millimeterweise, von dem,was man so sah erstmal hin zum normalen betrunken und dann weiter.
Vielleicht klappt es auch garnicht.
Aber vielleicht ja doch.
Vielleicht hatte der Kumpel recht, als er sagte, wenn jemand dem Fremden helfen kann, dann ich..weiß doch, wie das ist, als halbkaputter Seltsammensch, ausgesetzt im Rest der Welt.. vielleicht kann ich ja deswegen helfen.
Es zumindest versuchen.
Und genau das werde ich tun. Wie auch immer ich das mache, wie auch immer ich das schaffen will.

Aber vielleicht sollte ich endlich den Helferkomplex entsorgen und aufhören, mir mehr Gedanken über Menschen zu machen, als gut ist.. nein. Nein, nein, nein.
Auch wenn es wehtut.
I'm coming home
I've been gone for far to long..

Gute Seelen braucht das Land. Vielleicht bin ich ja eine davon, zumindest manchmal.
Und selbst, wenn nicht, ich machs trotzdem. Das mitleiden, das zuhören, das helfen. Auch das mitkaputtgehen, wenn es so sein soll. Alles Teile meiner Person, verdrängte, an die ich mich jetzt gewöhne und sie akzeptiere, auch,wenn es objektiv nur Nachteile bringt.
Teile wie die Unsicherheit und die Schüchternheit.
Ja, auch die Selbstwahrnehmung und das Gewichtsproblem.
Und wie gesagt der Helferkomplex.
Das alles, zusammen mit diversen anderen Kuriositäten, als Grundstock meiner Persönlichkeit.
Hab Ja dazu gesagt.









--------------
Zitate aus Hearts Burst Into Fire von Bullet for my Valentine