Marschiere ebenso langsam wie unaufhaltsam auf den Abschluss zu.
Zwei weitere Master-Leistungen abgegeben, eine andere wurde zwischenzeitlich benotet.
45 Minuten Vortrag, sechs Seiten Thesenpapier,meine unvergleichliche Mischung aus Faktenbombardement, Angstautopilot und entsprechenden Übersprungshandlungen (schlechte Witze find' ich spitze), und, wie ich das eben so mache, gnadenloser Ehrlichkeit ("Es kann sein, dass ich aus Nervosität sehr schnell rede oder mal vergesse, zu atmen").
Die Erfolgsserie im Ehemals- Nebenfach setzt sich fort, gelobt werden Engagement, Aufbereitung der Inhalte und Vortragsstil, Abzug für's Thesenpapier, weil Formatieren Krieg ist.
1,3.
Noch ausstehend:
-eine Hausarbeit: nicht fertig, sollte es allerdings seit einer Woche sein. Ich setze auf mein Glück, "ein paar Tage später ist auch in Ordnung" bietet ja einen gewissen Interpretationsspielraum und ich lebe gerne gefährlich
- Abschlussarbeit: Gliederung des Dokuments und ein paar Stichpunkte: check; ansonsten auf Eis liegend, da "dringend vor wichtig", erstmal das machen, was früher abgegeben sein muss.
Dachte ich mir so, bin immer noch nicht mit der letzten Hausarbeit fertig und darf dann dementsprechend eine Abschlussarbeit in zwei Wochen oder weniger basteln.
Was besonders deswegen spaßig wird, weil ich mir natürlich, wie sollte es auch anders sein, mein Thema nicht nach Aufwand, sondern nach Interesse ausgesucht habe.
Es geht voran, vielleicht zu langsam, vielleicht auch nicht.
Die nächsten Krisen werfen bereits ihre Schatten, dabei reicht doch eigentlich die aktuelle.
Zimmer verchaost, Aufstehen ein Kampf, Arbeit an mehr als einer Aufgabe nicht möglich und jede Minute Produktivität eine Qual, weil das Hirn im Sekundentakt Brandbomben wirft. Bumm, Zweifel. Bumm, miese Erinnerung. Bumm, das endlose Schamgefühl. Bumm, die namenlose Angst. Bumm, Unsicherheiten und Zerdenken. Bumm, Dissoziationsnebel. Bumm, Hirnzeitreise, das neunjährige Ich sitzt jetzt am Steuer. Bumm, schau, was du bisher alles falsch gemacht hast.
Ein paar werden schwächer, weil ich sie gnadenlos wegignoriere, aber das Hirn ist kreativ, es gräbt immer neue aus. Andere Erinnerungen, neue Baustellen, wenn da keine wichtigen sind, werden sie eben gemacht.
Am Ende des Tages trotzdem vier Stunden geschafft und ein paar Sätze geschrieben.
Manchmal ist Feuerpause.
Dann habe ich Spaß am Schreiben der Haus- und freue mich auf die Abschlussarbeit.
Dann schaue ich mich in meinem Leben um und stelle fest, da geht was.
Traue mich, zu sagen, wie beschissen es mir geht - und bekomme Verständnis und Hilfsangebote.
Grille mit der Festivalmannschaft und einen ganzen Abend lang bin ich da und bleibe es auch. Spüre ins Gegenwarts-Ich hinein und finde es richtig, richtig gut.
Drucke Anträge aus und gebe sie ab.
Treffe mich mit der Thekenzwergin auf ein Bier und sitze auf einmal mit dem Baumgeist zusammen.
Wir reden bis sechs Uhr morgens, dann heimlaufen durch meine große Stadt und den Berufsverkehr, wieder der Gedanke, überfahren werden wäre jetzt wirklich unpraktisch.
Dann setzen die Nachwirkungen ein, ich bin überflutet und überfordert und fahre Gefühlsachterbahn, weil ich Potenzial sehe, wo tatsächlich welches sein könnte, gleichzeitig aber nach wie vor keine Handynummer habe, er mir gegenüber generell zurückhaltender ist als bei anderen und es außerdem noch zwei, drei Bettgeschichten gibt. Das Tentakelmonster sammelt fröhlich Material für neue Brandbomben, die dazu führen, dass ich mir Vorwürfe mache, weil mir das in der aktuellen Lage, in der eindeutig wichtigeres zu tun ist, etwas ausmacht; Angst habe, in frühere Muster zu rutschen und dementsprechend anfange, regelmäßig zu versuchen, Rationalität und den friendly reminder, dass Zuneigung und Kompatibilität keine Preise sind, die man sich, gegebenenfalls im Wettbewerb mit anderen, erkämpfen muss, in mein Hirn zu klopfen.
Dann fällt mir auf, dass auch das eine Brandbombe ist, die zu Arbeitslähmung und Energieverlust führt, was ich mir gerade schlicht nicht leisten kann.
Also lasse ich es.
Fahre ich eben Achterbahn.
Keine Diskussionen mit dysfunktionalen, toxischen Personen, das gilt auch für Muttergeister und Tentakelmonster.
Werden ignoriert, bis sie sich benehmen oder krepieren.
Weil ich das so beschlossen habe.
Das Unglück ist eine eitle Frau und will hofiert sein. Beachtet man es nicht, dann stirbt es. (Tucholsky)
Ich sammle Einskommanochwasnoten ein, habe mich innerhalb weniger Monate von zehn Minuten auf vier Stunden Arbeitszeit gesteigert, pflege einen Freundeskreis, der die Bezeichung auch verdient, halte erfolgreich eine Skoliose davon ab, sich zu verschlimmern und den Kurs Richtung persönliches Schönheitsideal, steuere auf akademische Großartigkeiten zu und vollführe das große Trotzdem, und zwar mit Schwung.
Weil ich so bin, und weil ich das kann.
Ich erlaube mir diese Arroganz.
Weil ich sie mir verdient habe.
Zwei weitere Master-Leistungen abgegeben, eine andere wurde zwischenzeitlich benotet.
45 Minuten Vortrag, sechs Seiten Thesenpapier,meine unvergleichliche Mischung aus Faktenbombardement, Angstautopilot und entsprechenden Übersprungshandlungen (schlechte Witze find' ich spitze), und, wie ich das eben so mache, gnadenloser Ehrlichkeit ("Es kann sein, dass ich aus Nervosität sehr schnell rede oder mal vergesse, zu atmen").
Die Erfolgsserie im Ehemals- Nebenfach setzt sich fort, gelobt werden Engagement, Aufbereitung der Inhalte und Vortragsstil, Abzug für's Thesenpapier, weil Formatieren Krieg ist.
1,3.
Noch ausstehend:
-eine Hausarbeit: nicht fertig, sollte es allerdings seit einer Woche sein. Ich setze auf mein Glück, "ein paar Tage später ist auch in Ordnung" bietet ja einen gewissen Interpretationsspielraum
- Abschlussarbeit: Gliederung des Dokuments und ein paar Stichpunkte: check; ansonsten auf Eis liegend, da "dringend vor wichtig", erstmal das machen, was früher abgegeben sein muss.
Dachte ich mir so, bin immer noch nicht mit der letzten Hausarbeit fertig und darf dann dementsprechend eine Abschlussarbeit in zwei Wochen oder weniger basteln.
Was besonders deswegen spaßig wird, weil ich mir natürlich, wie sollte es auch anders sein, mein Thema nicht nach Aufwand, sondern nach Interesse ausgesucht habe.
Es geht voran, vielleicht zu langsam, vielleicht auch nicht.
Die nächsten Krisen werfen bereits ihre Schatten, dabei reicht doch eigentlich die aktuelle.
Zimmer verchaost, Aufstehen ein Kampf, Arbeit an mehr als einer Aufgabe nicht möglich und jede Minute Produktivität eine Qual, weil das Hirn im Sekundentakt Brandbomben wirft. Bumm, Zweifel. Bumm, miese Erinnerung. Bumm, das endlose Schamgefühl. Bumm, die namenlose Angst. Bumm, Unsicherheiten und Zerdenken. Bumm, Dissoziationsnebel. Bumm, Hirnzeitreise, das neunjährige Ich sitzt jetzt am Steuer. Bumm, schau, was du bisher alles falsch gemacht hast.
Ein paar werden schwächer, weil ich sie gnadenlos wegignoriere, aber das Hirn ist kreativ, es gräbt immer neue aus. Andere Erinnerungen, neue Baustellen, wenn da keine wichtigen sind, werden sie eben gemacht.
Am Ende des Tages trotzdem vier Stunden geschafft und ein paar Sätze geschrieben.
Manchmal ist Feuerpause.
Dann habe ich Spaß am Schreiben der Haus- und freue mich auf die Abschlussarbeit.
Dann schaue ich mich in meinem Leben um und stelle fest, da geht was.
Traue mich, zu sagen, wie beschissen es mir geht - und bekomme Verständnis und Hilfsangebote.
Grille mit der Festivalmannschaft und einen ganzen Abend lang bin ich da und bleibe es auch. Spüre ins Gegenwarts-Ich hinein und finde es richtig, richtig gut.
Drucke Anträge aus und gebe sie ab.
Treffe mich mit der Thekenzwergin auf ein Bier und sitze auf einmal mit dem Baumgeist zusammen.
Wir reden bis sechs Uhr morgens, dann heimlaufen durch meine große Stadt und den Berufsverkehr, wieder der Gedanke, überfahren werden wäre jetzt wirklich unpraktisch.
Dann setzen die Nachwirkungen ein, ich bin überflutet und überfordert und fahre Gefühlsachterbahn, weil ich Potenzial sehe, wo tatsächlich welches sein könnte, gleichzeitig aber nach wie vor keine Handynummer habe, er mir gegenüber generell zurückhaltender ist als bei anderen und es außerdem noch zwei, drei Bettgeschichten gibt. Das Tentakelmonster sammelt fröhlich Material für neue Brandbomben, die dazu führen, dass ich mir Vorwürfe mache, weil mir das in der aktuellen Lage, in der eindeutig wichtigeres zu tun ist, etwas ausmacht; Angst habe, in frühere Muster zu rutschen und dementsprechend anfange, regelmäßig zu versuchen, Rationalität und den friendly reminder, dass Zuneigung und Kompatibilität keine Preise sind, die man sich, gegebenenfalls im Wettbewerb mit anderen, erkämpfen muss, in mein Hirn zu klopfen.
Dann fällt mir auf, dass auch das eine Brandbombe ist, die zu Arbeitslähmung und Energieverlust führt, was ich mir gerade schlicht nicht leisten kann.
Also lasse ich es.
Fahre ich eben Achterbahn.
Keine Diskussionen mit dysfunktionalen, toxischen Personen, das gilt auch für Muttergeister und Tentakelmonster.
Werden ignoriert, bis sie sich benehmen oder krepieren.
Weil ich das so beschlossen habe.
Das Unglück ist eine eitle Frau und will hofiert sein. Beachtet man es nicht, dann stirbt es. (Tucholsky)
Ich sammle Einskommanochwasnoten ein, habe mich innerhalb weniger Monate von zehn Minuten auf vier Stunden Arbeitszeit gesteigert, pflege einen Freundeskreis, der die Bezeichung auch verdient, halte erfolgreich eine Skoliose davon ab, sich zu verschlimmern und den Kurs Richtung persönliches Schönheitsideal, steuere auf akademische Großartigkeiten zu und vollführe das große Trotzdem, und zwar mit Schwung.
Weil ich so bin, und weil ich das kann.
Ich erlaube mir diese Arroganz.
Weil ich sie mir verdient habe.