Thema: monolog
Die Allgemeinsituation war heute sehr tiefgründig, wenn man bedenkt, dass ich nicht von normalen Menschen, sondern meinem Kurs umgeben war, was in der Frage: "Was passiert, wenn wir zerbrechen?" gipfelte.
Sicher, es war keine ernsthaft gestellte Frage, sondern nur eine verstümmelte Übersetzung des Klassengenie Nr.2, die er unter Zeitdruck und während dem bei mir ja bekannterweise sehr beliebten (husthusthust) Sozialkundeunterricht für sich und für uns Volldeppen anfertigte, aber beschäftigt hat es mich dann trotzdem ein wenig, vielleicht auch nur, weil ich mir die Lobpreisung unserer wunderbar freien und funktionierenden Demokratie durch die Lehrkraft, das Gelästere über die Russen in der Stadt und den Mist über Polen (danke auch) meiner Ummichherumsitzenden nicht weiter anhören wollte.
Vielleicht schreibe ich jetzt auch nur, um weder Mathe, noch Latein lernen oder noch schlimmer, meine Kunstarbeit erledigen zu müssen.
Aber ich denke, dieses "zerbrechen" muss nicht immer ein Ende sein.. überhaupt, wer sagt, dass es sowas wie "Enden" im allgemeinen Leben gibt?
Sicher, im zwischenmenschlichen Bereich, vielleicht. Aber das ist eigentlich auch mehr eine Verschiebung, theoretisch. Zum Beispiel von irgendeiner Liebesvorstufe hin zu "Ja, den/die kenn ich".
Und nur, weil jemand stirbt, ist der ja auch nicht weg, lediglich physisch. Eine Verbindung ist da dann immernoch.
Also auch nichts Endliches.
Erinnert teilweise an den Energieerhaltungssatz.
Es geht nichts verloren, es ändert nur seine Form, was manchmal etwas beruhigendes haben kann.
Ob der "Tod" etwas endliches ist, weiß ich nicht. Ich habs eigentlich nicht geglaubt, bis ich mal wieder meine Mutter besuchen ging, und noch bevor ich sie bei ihrem Platz in der Urnenwand erreicht hatte, hatte ich so ein Gefühl, das sagte, du, der Tod ist Endstation. Seitdem versuche ich immer wieder, mir das einzureden, woran ich die ganze Zeit geglaubt hatte, nicht Gott, oder den Himmel im christlichen Sinne, aber daran, dass es weitergeht.
Mein Hirn lässt sich nicht überzeugen, vielleicht ist es durch all die Logik der letzten Monate so ausgetrocknet, dass es bald zum Durchschnittshirn mit zusätzlichem Hang zur kühlen Sachlichkeit wird.
Dafür spräche meine absolute Abneigung gegenüber meiner Kunstarbeit, der fast völlige Verlust meines ehemaligen Fastmarkenzeichens, der (dir weniger) bekannten Mischung aus angeblich tiefschwarzem Humor und prinzipiellem Falschverstehen aller sich bietenden Doppeldeutigkeiten, und nicht zuletzt die halbe Schreibblockade, die erneut hinter mir sitzt und versucht, mich bei den Schultern zu packen und dann in den Würgegriff zu nehmen.
Immernoch: Was passiert, wenn wir zerbrechen?
Ich könnte sagen, ach, in mir geht doch dauernd was kaputt, wenn es zur Abwechslung mal nicht mein Herz ist, dann dreht sich wieder eine Schraube meines Verstands überlocker oder zu fest und er ist somit mal wieder für längere Zeit lahmgelegt - kennen wir doch alles schon.
Das absolute Zerbrechen,ja, das gibts, aber selbst danach geht es weiter, entweder, weil man sich wieder aufrafft, oder aber weil man es nicht tut und um einen herum alles weiterläuft,während man selbst atmend oder auch nicht in der eigenen geistigen Kotze oder dem Blut der zersprengten Seele liegt und unfähig ist, noch irgendwas zu fühlen oder zu denken.
Weißt du, diese Leere, die sich dann ergibt, ich glaube, die ist so schlimm wie der Schmerz, den man an ihrer Stelle normalerweise spüren würde.
Eigentlich wär jetzt ein "solange es wehtut, weiß ich, dass ich noch lebe" gekommen, aber bei letzterem Umstand bin ich mir trotz Schmerz manchmal nicht mehr sicher, ich meine, geköpfte Hühner laufen auch noch ein Stück weiter und tote Frösche bewegen ihre Beine ebenfalls noch, wenn man sie an Elektroden anschließt.
Vielleicht bin ich ja einfach ein toter Frosch, den irgendjemand unter Strom gesetzt hat.
Das ist mal ein Geistesblitz; ich glaube, wenn sie mich das nächste Mal zum Teetrinken und unauffälligen psychotherapieren meiner Person einlädt, sag ich ihr, du, ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich ein toter Frosch bin, der sich nur deshalb noch bewegt, weil irgendein Depp wieder mal mit dem Stromkabel rumspielt.
Ich weiß, ich frage dich das mehr oder weniger dauernd, aber wer oder was bin ich eigentlich, deiner Meinung nach?
Erwarte keine Reaktion, ich wüsste es einfach gerne, sehe manchmal ganz gern, welchen Eindruck ich so hinterlasse, weil es zeigt, welcher Persönlichkeitssplitter gerade mal das Kommando übernommen und die anderen Teile in die Ecke gedrängt hat.
Ihr wurde heute gesagt, sie sei so unendlich stark, so unendlich stark, würde ja so viel mitmachen und es alles aushalten, und es wäre so wunderbar, dass sie darüber reden könne.
Ich saß daneben, eventuell teiltraumatisiert und überalkoholisierte näherstehende Familienmitglieder und die Folgen ihres exzessiven Konsums auf eine mich fast schon traurig stimmende Art und Weise gewöhnt, dachte zurück an damals, wie es war, öfter, dann fast immer, als sie noch da war, und sah mal wieder nicht, wo das Problem lag.
Noch eine Fehlschaltung meines Gehirns, ich fühle mit und versuche, zu helfen, aber verstehen tu ich es nicht.
Ich glaube, dass man es nicht leicht hat, wenn die Eltern sich trennen.
Aber ich versteh nicht, wie es einen in seinen Grundfesten völlig erschüttern, nein, wie es diese komplett zerstören kann, wenn man die eine Elternhälfte einmal betrunken zu Hause antrifft...
Es klingt herzlos, vielleicht, nein, sicher.
Versteh mich nicht falsch, unterschiedliche Belastungsgrenze, ja. Ich sehe auch ein, dass es für unvorbereitete und "normale" menschliche Wesen meines Alters ein einschneidendes Erlebnis sein kann.
Aber ich sitze wie ein ratloses Alien, das durch die dicke Glasscheibe, die es vom Rest der Welt abtrennt, die Leute beobachtet, die wiederum es beobachten, dabei und frage mich, wieso sich aus sowas heraus unendliche Weinkrämpfe ergeben und die grenzenlose emotionale und psychische Stärke der betroffenen Person betont wird.
Keine Kritik, nur.. Ratlosigkeit (?).
Klassischer Fall von "Ich blicke in eure Welt genauso ratlos wie ihr in meine", woraus folgt: Ich bin ein bisweilen toter und dann unter Strom gesetzter Alienfrosch.
bonaparte - wir sind keine menschen
Hochgeladen von luckys1981. - Sie originelle Web Videos.
heute mal was von dailymotion, weil ich nirgendwo anders ein Video finden konnte.
Sicher, es war keine ernsthaft gestellte Frage, sondern nur eine verstümmelte Übersetzung des Klassengenie Nr.2, die er unter Zeitdruck und während dem bei mir ja bekannterweise sehr beliebten (husthusthust) Sozialkundeunterricht für sich und für uns Volldeppen anfertigte, aber beschäftigt hat es mich dann trotzdem ein wenig, vielleicht auch nur, weil ich mir die Lobpreisung unserer wunderbar freien und funktionierenden Demokratie durch die Lehrkraft, das Gelästere über die Russen in der Stadt und den Mist über Polen (danke auch) meiner Ummichherumsitzenden nicht weiter anhören wollte.
Vielleicht schreibe ich jetzt auch nur, um weder Mathe, noch Latein lernen oder noch schlimmer, meine Kunstarbeit erledigen zu müssen.
Aber ich denke, dieses "zerbrechen" muss nicht immer ein Ende sein.. überhaupt, wer sagt, dass es sowas wie "Enden" im allgemeinen Leben gibt?
Sicher, im zwischenmenschlichen Bereich, vielleicht. Aber das ist eigentlich auch mehr eine Verschiebung, theoretisch. Zum Beispiel von irgendeiner Liebesvorstufe hin zu "Ja, den/die kenn ich".
Und nur, weil jemand stirbt, ist der ja auch nicht weg, lediglich physisch. Eine Verbindung ist da dann immernoch.
Also auch nichts Endliches.
Erinnert teilweise an den Energieerhaltungssatz.
Es geht nichts verloren, es ändert nur seine Form, was manchmal etwas beruhigendes haben kann.
Ob der "Tod" etwas endliches ist, weiß ich nicht. Ich habs eigentlich nicht geglaubt, bis ich mal wieder meine Mutter besuchen ging, und noch bevor ich sie bei ihrem Platz in der Urnenwand erreicht hatte, hatte ich so ein Gefühl, das sagte, du, der Tod ist Endstation. Seitdem versuche ich immer wieder, mir das einzureden, woran ich die ganze Zeit geglaubt hatte, nicht Gott, oder den Himmel im christlichen Sinne, aber daran, dass es weitergeht.
Mein Hirn lässt sich nicht überzeugen, vielleicht ist es durch all die Logik der letzten Monate so ausgetrocknet, dass es bald zum Durchschnittshirn mit zusätzlichem Hang zur kühlen Sachlichkeit wird.
Dafür spräche meine absolute Abneigung gegenüber meiner Kunstarbeit, der fast völlige Verlust meines ehemaligen Fastmarkenzeichens, der (dir weniger) bekannten Mischung aus angeblich tiefschwarzem Humor und prinzipiellem Falschverstehen aller sich bietenden Doppeldeutigkeiten, und nicht zuletzt die halbe Schreibblockade, die erneut hinter mir sitzt und versucht, mich bei den Schultern zu packen und dann in den Würgegriff zu nehmen.
Immernoch: Was passiert, wenn wir zerbrechen?
Ich könnte sagen, ach, in mir geht doch dauernd was kaputt, wenn es zur Abwechslung mal nicht mein Herz ist, dann dreht sich wieder eine Schraube meines Verstands überlocker oder zu fest und er ist somit mal wieder für längere Zeit lahmgelegt - kennen wir doch alles schon.
Das absolute Zerbrechen,ja, das gibts, aber selbst danach geht es weiter, entweder, weil man sich wieder aufrafft, oder aber weil man es nicht tut und um einen herum alles weiterläuft,während man selbst atmend oder auch nicht in der eigenen geistigen Kotze oder dem Blut der zersprengten Seele liegt und unfähig ist, noch irgendwas zu fühlen oder zu denken.
Weißt du, diese Leere, die sich dann ergibt, ich glaube, die ist so schlimm wie der Schmerz, den man an ihrer Stelle normalerweise spüren würde.
Eigentlich wär jetzt ein "solange es wehtut, weiß ich, dass ich noch lebe" gekommen, aber bei letzterem Umstand bin ich mir trotz Schmerz manchmal nicht mehr sicher, ich meine, geköpfte Hühner laufen auch noch ein Stück weiter und tote Frösche bewegen ihre Beine ebenfalls noch, wenn man sie an Elektroden anschließt.
Vielleicht bin ich ja einfach ein toter Frosch, den irgendjemand unter Strom gesetzt hat.
Das ist mal ein Geistesblitz; ich glaube, wenn sie mich das nächste Mal zum Teetrinken und unauffälligen psychotherapieren meiner Person einlädt, sag ich ihr, du, ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich ein toter Frosch bin, der sich nur deshalb noch bewegt, weil irgendein Depp wieder mal mit dem Stromkabel rumspielt.
Ich weiß, ich frage dich das mehr oder weniger dauernd, aber wer oder was bin ich eigentlich, deiner Meinung nach?
Erwarte keine Reaktion, ich wüsste es einfach gerne, sehe manchmal ganz gern, welchen Eindruck ich so hinterlasse, weil es zeigt, welcher Persönlichkeitssplitter gerade mal das Kommando übernommen und die anderen Teile in die Ecke gedrängt hat.
Ihr wurde heute gesagt, sie sei so unendlich stark, so unendlich stark, würde ja so viel mitmachen und es alles aushalten, und es wäre so wunderbar, dass sie darüber reden könne.
Ich saß daneben, eventuell teiltraumatisiert und überalkoholisierte näherstehende Familienmitglieder und die Folgen ihres exzessiven Konsums auf eine mich fast schon traurig stimmende Art und Weise gewöhnt, dachte zurück an damals, wie es war, öfter, dann fast immer, als sie noch da war, und sah mal wieder nicht, wo das Problem lag.
Noch eine Fehlschaltung meines Gehirns, ich fühle mit und versuche, zu helfen, aber verstehen tu ich es nicht.
Ich glaube, dass man es nicht leicht hat, wenn die Eltern sich trennen.
Aber ich versteh nicht, wie es einen in seinen Grundfesten völlig erschüttern, nein, wie es diese komplett zerstören kann, wenn man die eine Elternhälfte einmal betrunken zu Hause antrifft...
Es klingt herzlos, vielleicht, nein, sicher.
Versteh mich nicht falsch, unterschiedliche Belastungsgrenze, ja. Ich sehe auch ein, dass es für unvorbereitete und "normale" menschliche Wesen meines Alters ein einschneidendes Erlebnis sein kann.
Aber ich sitze wie ein ratloses Alien, das durch die dicke Glasscheibe, die es vom Rest der Welt abtrennt, die Leute beobachtet, die wiederum es beobachten, dabei und frage mich, wieso sich aus sowas heraus unendliche Weinkrämpfe ergeben und die grenzenlose emotionale und psychische Stärke der betroffenen Person betont wird.
Keine Kritik, nur.. Ratlosigkeit (?).
Klassischer Fall von "Ich blicke in eure Welt genauso ratlos wie ihr in meine", woraus folgt: Ich bin ein bisweilen toter und dann unter Strom gesetzter Alienfrosch.
bonaparte - wir sind keine menschen
Hochgeladen von luckys1981. - Sie originelle Web Videos.
heute mal was von dailymotion, weil ich nirgendwo anders ein Video finden konnte.
c17h19no3,
Donnerstag, 27. Januar 2011, 22:02
hm. kann man zerbrechen? ich denke, viele menschen glauben zu zerbrechen, weil sie entdecken, dass sie zerbrechlich sind.
sich zerbrechlich fühlen, das kann einen ja ziemlich überraschend ereilen. und dann kommt die fette angst. aber was letztlich zerbricht, ist nur ein unkonkretes (weil nicht alle facetten menschlichen daseins erfassendes) selbstbild. was auch schon erschütternd sein kann. oft aber nur ein gesundes erdbeben. es soll ja menschen geben, die haben nichts außer ihrer selbstüber-/fehleinschätzung.
vermutlich geht es im leben darum, sich immer wieder zu verabschieden. der tod ist der einzige abschied, den man im leben nicht lernen kann, weil man lebendigerweise halt keine lehre aus dem eigenen umgang damit ziehen kann. das ist doof und auch wieder nicht. man kann nicht jedes geheimnis ergründen. es nicht zu können lehrt einem ehrfurcht. und die vage ahnung, dass man selbst in dieser schöpfung weder alles noch nichts ist.
das war der philosophische blubb in den spinat des abends. gehaben sie sich wohl, madame, und widmen sie sich dem lehrstoff. mein mathelehrer sagte immer, wir müssen mathe lernen, damit sich im laufe der evolution das menschliche gehirn weiter vergrößert. ich halte dagegen, dass das hirn der neandertaler größer war und dass die trotzdem ausgestorben sind. ;)
sich zerbrechlich fühlen, das kann einen ja ziemlich überraschend ereilen. und dann kommt die fette angst. aber was letztlich zerbricht, ist nur ein unkonkretes (weil nicht alle facetten menschlichen daseins erfassendes) selbstbild. was auch schon erschütternd sein kann. oft aber nur ein gesundes erdbeben. es soll ja menschen geben, die haben nichts außer ihrer selbstüber-/fehleinschätzung.
vermutlich geht es im leben darum, sich immer wieder zu verabschieden. der tod ist der einzige abschied, den man im leben nicht lernen kann, weil man lebendigerweise halt keine lehre aus dem eigenen umgang damit ziehen kann. das ist doof und auch wieder nicht. man kann nicht jedes geheimnis ergründen. es nicht zu können lehrt einem ehrfurcht. und die vage ahnung, dass man selbst in dieser schöpfung weder alles noch nichts ist.
das war der philosophische blubb in den spinat des abends. gehaben sie sich wohl, madame, und widmen sie sich dem lehrstoff. mein mathelehrer sagte immer, wir müssen mathe lernen, damit sich im laufe der evolution das menschliche gehirn weiter vergrößert. ich halte dagegen, dass das hirn der neandertaler größer war und dass die trotzdem ausgestorben sind. ;)