Thema: monolog

She Wants Revenge - out of Control - MyVideo

Irgendwie scheine ich ein menschlicher Katalysator zu sein, der dafür sorgt, dass sich in nahezu beängstigender Geschwindigkeit glückliche Pärchen in soliden Beziehungen um mich herum bilden, worauf meist überschwängliche Dankbarkeit folgt und ein :"Hättest du mich nicht dahin mitgeschleift, hätte ich sie/ihn nie kennengelernt". Ich sag doch, dass ich weiß, was ich tue.
Es liegt mir fern, aktiv Menschen zusammenzubringen, entweder man findet sich oder eben nicht, aber anscheinend muss ich garnichts aktiv machen, allein meine Anwesenheit ist wohl ausreichend. Entweder wirklich die Katalysatorgeschichte, oder ich lege einen Schalter im Hirn der Beteiligten um, die mich ansehen, den anderen ansehen, wieder mich anblicken und sich denken: Naja,bevor ich mit sowas ende, nehm ich lieber die andere.
Ich vermute letzteres, da ich nicht an das Vorhandensein (m)einer magischen Ausstrahlung glaube.
Unnötig zu erwähnen, dass diese Beziehungen, die sich dann auch meist in den seltsamsten Momenten ergeben, meist länger halten als es früher meine bunten Haare taten.
Also liebe Leute, geht öfter mit mir weg, es kann sein, dass euch irgendwo die Liebe eures Lebens über den Weg läuft.
Normalerweise macht mir das wirklich nichts aus. Zwar fühlt man sich in entsprechenden Situationen wie das fünfte Rad am Wagen, aber das nehme ich in Kauf, zudem bin ich ja eine Vertreterin der "Ich rette andere Beziehungen, bekomme aber selbst nichts auf die Reihe"- Bewegung, aber es wird langsam schwierig, jemanden zu finden, mit dem man weggehen kann, der NICHT mit irgendwem zusammen ist und entweder keine Zeit hat, weil "Schatzii hat angerufen, er kocht für mich was und wir machen nen gemütlichen Abend", oder weil "Nee du, mein Mäuschen dreht mir durch, wenn ich ohne sie weggehe, und du weißt doch, dass sie keine langhaarigen, mähneschleudernden Schreimänner mag", oder der keine Lust hat, denn "Mein Baby hat heut neue Unterwäsche gekauft".
Zudem ist es zeitweise belastend, von so viel Glückseligkeit umgeben zu sein und es sich dann auch noch am Telefon und in jedem anderen Gespräch anhören zu müssen.
Vielleicht bin ich aber auch zu empfindlich.
Mein nicht in einem Pärchen steckender Fels in der Brandung bleibt meine Mitgitarristin, da wir aber am Freitag zusammen auf ein Konzert gehen werden, besteht natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass sich das spontan ändert und ich besagtes Konzert alleine anhöre.
Für diesen Fall muss vorgesorgt werden, und so sitze ich mit einem gefühlt 2kg schweren, kuhfladenähnlichen Matschgebilde, genannt Henna, mehreren Lagen Frischhaltefolie und einem warmen Handtuch auf dem Kopf vorm Computer, dürftemüsstesolltekönnte dann weiter aufräumen, tendiere aber eher dazu, Kleidung morgen spontan zu suchen oder zu nähen (Möchte mir jemand spontan ein Paar schwarze Stiefel/o.Ä. in Größe 39 ausleihen?) und den Rest der Zeit, die mir bleibt, bis mein Vater wieder nach Hause kommt, damit zu verbringen, mir den herausragend guten Musikeschmack der alten Sache anzusehen, die mir in einem bekannten sozialen Netzwerk eine Freundschaftsanfrage geschickt hat, welche ich vorhin angenommen habe und wegen der in meinem Kopf wieder der "Schreiben/Nicht schreiben"-Kampf tobt.
Ja, ich hab damit abgeschlossen, komplett, voll und ganz.
Was muss der mir auch jetzt wieder in mein Leben wanken.





c17h19no3, Samstag, 12. März 2011, 14:58
she wants revenge - ganz groß. "red flags and long nights" oder "sister" sind auch echte perlen.

ich bin auch phasenweise so ein glückskeks. mit dem effekt, dass ich dann irgendwann immer wieder alleine dastehe. also nicht nur ohne kerl, sondern auch ohne freund/in. denn die versinken dann im wir-wahn und finden in der regel den telefonhörer nicht mehr.

das macht natürlich einen schalen beigeschmack.