Thema: monolog
Kategorie:"Monolog", oder: Ich schreibe einfach mal alles, was mir einfällt, gucke, was dabei rauskommt und stelle fest, dass das so viele einzelne Minieinträge wären, dass ich mein halbnonexistentes Publikum einige Wochen damit quälen unterhalten könnte.

Gott, ich suche schon seit Ewigkeiten nach einer Gelegenheit, diesen (völlig behämmerten) Spruch aus der Überschrift,der sich in meiner geistigen Bibliothek gleich neben dem "blaues Licht"-Dialog aus Rambo befindet, mal in irgendeiner Situation verlauten zu lassen.
Warum? Keine Ahnung. Vielleicht habe ich einfach ein allgemeines Fernsehtrauma, als Kind musste ich mir mit meiner Mutter u.A. Roseanne ansehen (Ok, ich habe ganz sicher ein ganz großes Fernsehtrauma), seit sie gestorben ist, bin ich praktisch mit Rambo, der Überkombo Bud Spencer&Terence Hill (Achtung, heimatbewusst augesprochen bitte in etwa: Badd Sbänser un' Derrenz Hill) und nicht zuletzt Spiel mir das Lied vom Tod , wie ich gelernt habe der Überwestern schlechthin, aufgewachsen; inzwischen wird vielleicht alle 4 Monate mal die Flimmerkiste eingeschalten, wenn, dann nur aus Schlafmangel und häufig zu qualitativ hochwertigen Beiträgen wie Drawn Together, Family Guy oder anderem Schwachmaten-Schrott (Uh, das war eine Aliteration. Wollte ich nur angemerkt haben. Die fünf Jahre Latein, davon eines mit Ovid und Co., haben also doch was gebracht). Oder in akuten Leeregefühlsphasen mit Stumpfhirn auch mal öfter.

Apropos Schwachmaten: Eigentlich wäre ich morgen zur alten Sache eingeladen, Partydvdabendirgendwas. Aufgrund der Tatsache, dass die Pärchendichte in unser lustigen kleinen Gesellschaft aktuell 80% beträgt,von diesen achtzig Prozent fast alle frisch entstanden und in der "Achschatzihasimausipupsibärchenknuddelhäschenschnuffelpuffel"-Phase sind und, fast das Hauptargument, die alte Sache die eine Hälfte eines der Pärchen ist (wenn auch nicht ganz so schlimm wie der Rest, dafür aber eindeutig schmerzhafter für mich), hielt sich meine Motivation eher in Grenzen. Nachdem mir die Feindin, entweder eine Verbündete oder eine falsche Schlange, im Gespräch fast die selben Bedenken mitteilte, aber feststellen musste, dass sie sowieso nicht anwesend, sondern dann schon im Urlaub in Tunesien sein wird, und Kriemhild nicht das Bedürfnis hatte, mir den Gefallen zu tun und mich zu begleiten, geriet ich also etwas ins Schwanken und erwischte mich vorhin dabei, wie ich ihr zusagte, mitzugehen in die Stadt.
Heute oder morgen, sie würde nochmal anrufen.
Sie hat bis jetzt nicht angerufen.
Somit gehe ich a) davon aus, dass wir morgen weggehen werden, eventuell b)dass sie mich eigentlich wieder versetzen will,aber das dann nach unzähligen Halblügen und tausendfachem Versetzen endgültig nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren kann, und c) dass sie jetzt ein Problem hat, denn "Wir können ja aufs Stadtjubiläumsfest gehen" war ja eigentlich nur eine Ausrede, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Tja, Pech. Wer einfach so vorschlägt (Mit einem "Ich geh eigentlich voll gerne mit dir weg und wir machen viel zu selten was"), hinzugehen, Hol- und Bringservice durch Eltern oder Freund, oder gar beide, verspricht und mir zusätzlich noch was ausgeben will, darf diese Vorschläge auch gern in die Tat umsetzen. Bin inzwischen nämlich etwas verletzt, durchs allgemeine Auseinanderleben verunsichert und meine Fresse, den einen Touchdown, eventuell Malibu-Kirsch oder ne Flasche Bier werd ich wohl noch wert sein.
Habe nämlich nicht vor, das Ganze gänzlich unalkoholisiert durchzustehen."Ich trinke eigentlich immer stilles Wasser. Aber heute ist mir alles egal und ich muss mir das Hirn ruhigsaufen, also bestelle ich mir jetzt eins mit Kohlensäure", meistens mein Standardspruch.

Aber das wird kein Standardabend.
Meine Begleitung ist endlich mal wieder Kriemhild,
meine Haare sind wieder unnatürlich eingefärbt,
es spielt eine Audiolithband,
ich habe ein Lippenpiercing verloren,
ich habe den Mann,den ich liebe, verloren.
Also wird der rote Nagellack wieder rausgekramt, auch,wenn er nicht zur Haarfarbe passt, die schwarze Strumpfhose und der kürzeste Rock, der sich mit meiner Selbstachtung und dem aktuellen Gewicht vereinbaren lässt.
Also wühle ich morgen wieder hektisch nach Perso und Geld,während der Lack eigentlich noch nicht trocken ist, meine Selbstwahrnehmung rutscht von "Hammwa ja ganz gut hingekriegt" hin zu "Man reiche mir eine Papiertüte", weil der Lack (natürlich) verschmiert, Dellen bekommt oder einen Kratzer, während Kriemhild dasteht, mich leicht grinsend beobachtet und mir versichert, dass ich nicht wie eine Mischung aus Grinch, Nessie, Cindy aus Marzahn und Atze Schröder aussehe.
Vielleicht reicht die aus allgemeinem "scheißegal" resultierende, durch Aggressionen, die ich zu bilden versuche,um die Depressionen zu verdrängen, (Selbst?-)Sicherheit diesmal ja aus, um nicht spätestens um 23.58 Uhr zu verpuffen.
Wenn nicht,wird es einer dieser Abende, die nett zurechtgemacht mit Melancholie im Kopf und Frittenbude im Ohr anfangen, mit Tränen in den Augen und Schmerz im Herz aufhören und schließlich mit Endzeitstimmung, Selbstentfremdungsgefühl und eventuellem geistigen Kotzreflex oder leicht suizidalen Gedanken vorm Spiegel enden.
Aber hey, das hatten wir doch alles schon.
Und selbstentfremdet, mit Herzschmerz und leicht suizidalem Gedankengut hab ich bis jetzt die besten Texte geschrieben.

In diesem Sinne heißts morgen wieder Auf in den Kampf, und sollte alles so verlaufen, wie ich mich fühle, wird es einen Bericht von der Front geben. (Den gibts doch sowieso fast immer..)

Ich glaube, ich ende doch nicht als brilliante Wissenschaftlerin, sondern als gebrochene, aber geniale (schön wärs) Kreative in einem Kellerzimmer oder einer einsamen Dachwohnung. Wenn in mir die zwei Hälften meiner Persönlichkeit toben (Genie vs. Wahnsinn..wobei, was stellt dann hier den Wahnsinn dar?) gewinnt doch immer wieder diese. Alles andere wäre ja auch zu einfach und zu wenig mit dem allgemeinen Weltschmerz und dem ganzen Rest verbunden.