Das Beziehungsding überlastet mich und ich überlaste ihn und hasse mich dafür. Unfähiges, antisoziales Ding.
Irgendwie nie gelernt, das.
Verlieben ist anders (?).
Egal ist er trotzdem nicht.

Die Vatersfreundin, jahrzehntelang Raucherin, hat so schlimmen Krebs, dass nichts mehr operiert werden kann.
Sie sagt, es liegt bestimmt daran, dass sie immer mit Essigessenz geputzt hat. Oder daran,dass sie 6 Jahre in einer schimmligen Wohnung gelebt hat.
Meine Zimmerwände waren so lange am schimmeln, bis ich mit 11 oder 12 beschlossen habe, mich da jetzt selbst drum zu kümmern und sie jeden Abend eingenebelt habe, bis ich gelernt habe, Chlorgeruch zu mögen.
Das Rauchen hat wohl auch was dazu beigetragen, vermutet sie dann.

Mein Vater ist wahrscheinlich nicht mein Vater.
Erste Zweifel, als meine Mutter mal was angedeutet hat, dann die Erkenntis, dass seine Blutgruppe (B negativ) und ihre (A) nur dann meine (0 positiv) ergeben kann, wenn sie beide mischerbig (B0 und A0) und die entsprechenden Chromosomen zusammengekommen sind.
Nebenher die Feststellung, dass ich der Tochter von dem einen Mann da sehr, sehr, SEHR ähnlich sehe, und irgendwann hat Papa Mayhem sich gedacht, vielleicht passt da ja doch was nicht.
Lief schließlich jahrelang, das mit meiner Mutter und dem einen Mann da.
Während mein Vater sieben Jahre mit ihr verheiratet war, ohne dass sie schwanger wurde, obwohl die Verhütung aus "aufpassen" bestand.
Eventuelle/vermutliche Zeugungsunfähigkeit seinerseits hat da wohl eventuell was beigetragen.

Bin also eventuell ganz offiziell entwurzelt mit dem Patenonkel als einzigen noch lebenden Blutsverwandten.
Zum Glück mache ich mir nicht mehr viel aus Stabilität.



Sie sehen, ich bin aktuell doch relativ ausgelastet.





arboretum, Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:54
Es erklärt zumindest seine Gleichgültigkeit und Hartherzigkeit Dir gegenüber.* Wie hast Du davon erfahren? Und was machst Du nun mit dieser Vermutung?

* Da er aber die Vaterschaft bislang nicht angefochten hat und in Deiner Geburtsurkunde steht, ist er juristisch nach wie vor Dir gegenüber unterhaltspflichtig.


mayhem, Sonntag, 27. Januar 2013, 12:21
ich habe es mir wegen der blutgruppengeschichte schon länger gedacht, und weil meine mutter es mal angedeutet hatte. und eben wegen der optischen ähnlichkeit zu meiner potenziellen halbschwester. papa mayhem hatte den verdacht wohl auch schon eine weile, und nachdem er anscheinend mit seiner freundin darüber gesprochen hatte, ist sie dann damit rausgeplatzt.

nachdem ich seinem wunsch nach einem vaterschaftstest zugestimmt habe, kommt jetzt erstmal das, alles andere wird dann wohl folgen.


arboretum, Sonntag, 27. Januar 2013, 13:27
Selbst angesichts ihres nahenden Todes bleibt die Vatersfreundin sich also treu. Bösartig bis zuletzt.


mayhem, Montag, 28. Januar 2013, 20:26
hätte sie es nicht gesagt, hätte ich es ansprechen müssen. mein vater hat sich nicht getraut, mit mir darüber zu reden, weil er nicht wusste, wie er es sagen soll. er hatte trotz allem angst, da irgendwie eine welt für mich zu zerstören.

Als ob das was neues wäre.


arboretum, Mittwoch, 30. Januar 2013, 01:16
Wie, wo und wann soll das nun mit dem Test laufen?


mayhem, Mittwoch, 30. Januar 2013, 17:35
kommt noch.
ärzte haben wir nicht gerade viele in der gegend, und im krankenhaus (darauf läuft es hinaus) sind sie standardmäßig überlastet und gestresst. und davon abgesehen pfuscher ohne ende.

arboretum, Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:55
Hat die Vatersfreundin Lungenkrebs?


mayhem, Sonntag, 27. Januar 2013, 12:22
ja.


arboretum, Sonntag, 27. Januar 2013, 13:29
Eine Bekannte von mir ist vor ein paar Jahren an Lungenkrebs gestorben. Zwischen Diagnose und Tod vergingen nur wenige Monate.


mayhem, Montag, 28. Januar 2013, 20:25
der verstorbene mann der vf hatte auch lungenkrebs, bei ihm hat es 6 jahre gedauert.

einerseits will ich, dass es schnell geht, weil ich zu viele krebsfälle in der familie hatte, um ihr zu wünschen, dass es sich lange hinzieht, andererseits bin ich schlicht und ergreifend unmenschlich, herzlos und furchtbar kalt und sage mir, dann ist sie eben weg.
klingt böse, ist vermutlich auch so, aber ich habe weder die motivation, noch den nerv, mehr mitleid zu heucheln, als ich eigentlich empfinde.


arboretum, Dienstag, 29. Januar 2013, 22:44
Wenn es bei ihr schon soweit fortgeschritten ist, dass es inoperabel ist, wird es bei ihr wahrscheinlich nicht so lange dauern. Dass sich Dein Mitleid in Grenzen hält, ist verständlich.


mayhem, Mittwoch, 30. Januar 2013, 17:38
soweit ich weiß, war es das bei ihrem mann auch, bis jetzt macht sie auch eigentlich einen soweit "gesunden" eindruck auf mich, sieht man davon ab, dass die gute dermaßen durch- und am rad dreht (schon, bevor sie von ihrer krankheit wusste), dass ich dagegen völlig normal und stabil wirke.

bei meiner großmutter (oder auch nicht-großmutter, je nachdem, ob papa mayhem mein vater ist oder nicht) haben sie trotz regelmäßiger vorsorge den darmkrebs nur zufällig bemerkt und sie war nach 2 monaten tot, obwohl es hieß, er sei nicht so weit fortgeschritten.