Thema: von herzen
Vom Geborgenheitsgefühl zum Albtraum, und dabei hat der Abend so gut angefangen. Von der Nixenmutter mitgenommen worden Richtung Kleinstadt, mit der Egoschleuder mehr als gut verstanden und dabei echtes Freundschaftspotenzial entdeckt; doch noch spontanes Auftauchen des Rauchers, und einfach nur Positivgefühl, als ich, teils wegen des beschränkten Platzes, teils einfach nur so, an den Raucher gelehnt einfach nur vor mich hin existiere, während die Egoschleuder an meiner Schulter leise schnarcht und die Nixe an dessen Schulter döst.
Fühle mich gemocht, akzeptiert und ziemlich wohl.
Und dann kommt die Raucherpause.
Eigentlich nur aus schlechtem Gewissen mitgegangen, weil der Mann, der mein Freund ist, etwas schmollig wirkt; nichts dabei gedacht, eigentlich, bis er es dann sagt, einfach so am Rande, in dieser pseudogleichgültigen "Aber-is-ja-auch-egal"-Tonlage; und ich stehe so da, mitten auf der Straße in der Kleinstadt, ein paar Russen wanken vorbei und werfen eine Flasche nach mir, und ich kann gerade nichtmal heulen, so fertig bin ich.
Und er haut es so einfach raus, dass es kein Unfall war, sondern Absicht, als er sich ins Bein gesägt hat, und dass es damals nicht nur ein Alkohol-, sondern auch ein Drogenproblem war, und dass er eigentlich schon lange nicht mehr leben will, und dass das einfach so ist, chronischer Welt- und Selbsthass und das eigentlich schon immer,
aber dass das ja alles irgendwie erträglich wird dadurch, dass ich da bin.
Und ich stehe so vor ihm und werde aufgeführt als der einzige Grund dafür, dass er noch lebt.
Und er sagt, dass ich das Einzige bin, was Halt gibt,
und hilft, aufzuhören,
und dass er in letzter Zeit wieder so viel trinkt, weil er Angst hat, mich zu verlieren,
und dass mit mir auch sein Existenzgrund weg wäre, wenn ich gehen würde.
Und mitten rein in die schlechte Discomusik von der Ghettoparty nebenan haut er eine Schneise, bis in mein kleines Herz schlägt er sie und mäht alles nieder, und während wir so dastehen und ich ihn umarme, weil er ein bisschen weinen muss, klappt bei mir nicht mal mehr das, bis wir wieder reingehen und mich die Egoschleuder sofort wieder vor die Tür zieht, um meinen endlosen, furchtbar verzweitelten und viel zu schmerzhaften Zusammenbruch wortlos in einer Umarmung festzuhalten, auch dann, als sein Schal von meinem Geflenne komplett durchgeweicht ist, und auch dann, als die mir so oft unterstellte unendliche Kraft nichtmal mehr reicht um aufrecht stehen zu bleiben.
Vermutlich kann ich wirklich nicht mehr.
Streichen Sie das "vermutlich".
Fühle mich gemocht, akzeptiert und ziemlich wohl.
Und dann kommt die Raucherpause.
Eigentlich nur aus schlechtem Gewissen mitgegangen, weil der Mann, der mein Freund ist, etwas schmollig wirkt; nichts dabei gedacht, eigentlich, bis er es dann sagt, einfach so am Rande, in dieser pseudogleichgültigen "Aber-is-ja-auch-egal"-Tonlage; und ich stehe so da, mitten auf der Straße in der Kleinstadt, ein paar Russen wanken vorbei und werfen eine Flasche nach mir, und ich kann gerade nichtmal heulen, so fertig bin ich.
Und er haut es so einfach raus, dass es kein Unfall war, sondern Absicht, als er sich ins Bein gesägt hat, und dass es damals nicht nur ein Alkohol-, sondern auch ein Drogenproblem war, und dass er eigentlich schon lange nicht mehr leben will, und dass das einfach so ist, chronischer Welt- und Selbsthass und das eigentlich schon immer,
aber dass das ja alles irgendwie erträglich wird dadurch, dass ich da bin.
Und ich stehe so vor ihm und werde aufgeführt als der einzige Grund dafür, dass er noch lebt.
Und er sagt, dass ich das Einzige bin, was Halt gibt,
und hilft, aufzuhören,
und dass er in letzter Zeit wieder so viel trinkt, weil er Angst hat, mich zu verlieren,
und dass mit mir auch sein Existenzgrund weg wäre, wenn ich gehen würde.
Und mitten rein in die schlechte Discomusik von der Ghettoparty nebenan haut er eine Schneise, bis in mein kleines Herz schlägt er sie und mäht alles nieder, und während wir so dastehen und ich ihn umarme, weil er ein bisschen weinen muss, klappt bei mir nicht mal mehr das, bis wir wieder reingehen und mich die Egoschleuder sofort wieder vor die Tür zieht, um meinen endlosen, furchtbar verzweitelten und viel zu schmerzhaften Zusammenbruch wortlos in einer Umarmung festzuhalten, auch dann, als sein Schal von meinem Geflenne komplett durchgeweicht ist, und auch dann, als die mir so oft unterstellte unendliche Kraft nichtmal mehr reicht um aufrecht stehen zu bleiben.
Vermutlich kann ich wirklich nicht mehr.
Streichen Sie das "vermutlich".
huehnerschreck,
Dienstag, 2. April 2013, 18:42
ach du sch... reck!!
der mann braucht dringendst professionelle hilfe.
und du ebenfalls, denn sonst ertränkt er dich im strudel seines untergangs.
hätte ich eine idee, tät ich sie jetztsofort mailen ...
der mann braucht dringendst professionelle hilfe.
und du ebenfalls, denn sonst ertränkt er dich im strudel seines untergangs.
hätte ich eine idee, tät ich sie jetztsofort mailen ...
threebluesheeps,
Dienstag, 2. April 2013, 18:58
Das denke ich auch.
Und wenn ihr beide das gemeinsam angeht, ist es auch etwas leichter.
Es geht ja auch nicht darum, dass ihr eure Probleme von heute auf morgen lösen sollt.
Mir hat es vor allem Halt gegeben.
Ich hoffe ihr beide findet einen Weg, damit es euch bald besser geht
PS: Von einer gemeinsamen Therapie - solltet ihr euch dafür entscheiden -würde ich aber abraten. Es hilft zwar - vor allem beim ersten Mal - jemanden dabei zu haben, bei dem man sich sprichtwörtlich festhalten kann, jedoch schränkt es einen sehr in dem ein, was man preis gibt und worüber man redet.
Und wenn ihr beide das gemeinsam angeht, ist es auch etwas leichter.
Es geht ja auch nicht darum, dass ihr eure Probleme von heute auf morgen lösen sollt.
Mir hat es vor allem Halt gegeben.
Ich hoffe ihr beide findet einen Weg, damit es euch bald besser geht
PS: Von einer gemeinsamen Therapie - solltet ihr euch dafür entscheiden -würde ich aber abraten. Es hilft zwar - vor allem beim ersten Mal - jemanden dabei zu haben, bei dem man sich sprichtwörtlich festhalten kann, jedoch schränkt es einen sehr in dem ein, was man preis gibt und worüber man redet.
mayhem,
Dienstag, 2. April 2013, 22:37
er weigert sich, da irgendwelche hilfe in anspruch zu nehmen...
die seien alle doof, auf das "blöde gelaber" könne er verzichten, zu fremden leuten geht er sowieso nicht usw. .
mein angebot, ihm zu helfen, da jemanden zu finden, mag er auch nicht, und schließlich sei es ja nicht das erste mal, das würde er schon hinkriegen. schließlich sei ich ja auch noch da.
leider bringt alles reden nix, das ists ja..
ich habe jetzt seine schwester gebeten, mal mit mir zu telefonieren, prompt hat sie ihn sofort danach gestern ausgequetscht (worüber er sich bei mir sehr aufgeregt hat), noch bevor sie mit mir geredet hat (worauf ich noch warte; einfach anrufen ist wegen ihrer arbeitszeiten ungünstig).
er hat ihr natürlich gesagt, alles super, aber wenn was ist, dann würde er sich schon melden.
@sheeps: den raucher würde ich nicht mit hin nehmen. vielleicht zum termin ausmachen, weil ich zur zeit noch schwieriger an fremden orten mit fremden leuten reden kann als sonst, aber alles andere eher nicht.
überraschenderweise komme ich nach wie vor mit meinem vater gut klar, auch,wenn der absolut nichts versteht- dafür scheint er langsam zu akzeptieren/wahrzunehmen, dass mit mir eventuell wirklich was nicht stimmt und "arbeit was, dann gehts dir auch besser" da kein ansatz ist.
die seien alle doof, auf das "blöde gelaber" könne er verzichten, zu fremden leuten geht er sowieso nicht usw. .
mein angebot, ihm zu helfen, da jemanden zu finden, mag er auch nicht, und schließlich sei es ja nicht das erste mal, das würde er schon hinkriegen. schließlich sei ich ja auch noch da.
leider bringt alles reden nix, das ists ja..
ich habe jetzt seine schwester gebeten, mal mit mir zu telefonieren, prompt hat sie ihn sofort danach gestern ausgequetscht (worüber er sich bei mir sehr aufgeregt hat), noch bevor sie mit mir geredet hat (worauf ich noch warte; einfach anrufen ist wegen ihrer arbeitszeiten ungünstig).
er hat ihr natürlich gesagt, alles super, aber wenn was ist, dann würde er sich schon melden.
@sheeps: den raucher würde ich nicht mit hin nehmen. vielleicht zum termin ausmachen, weil ich zur zeit noch schwieriger an fremden orten mit fremden leuten reden kann als sonst, aber alles andere eher nicht.
überraschenderweise komme ich nach wie vor mit meinem vater gut klar, auch,wenn der absolut nichts versteht- dafür scheint er langsam zu akzeptieren/wahrzunehmen, dass mit mir eventuell wirklich was nicht stimmt und "arbeit was, dann gehts dir auch besser" da kein ansatz ist.
arboretum,
Freitag, 5. April 2013, 22:19
Es mag seiner Verzweiflung geschuldet sein, aber nüchtern betrachtet kommt es so wie es der Raucher formuliert hat einer moralischen Erpressung sehr nahe.
Er hat Angst Dich zu verlieren? Wie kann er dann Vegetarier verachten, so viel saufen und all diesen homophoben Neonazi-Scheiß denken und von sich geben? Das ist doch das beste Mittel, um Dich zu vergraulen.
Er hat Angst Dich zu verlieren? Wie kann er dann Vegetarier verachten, so viel saufen und all diesen homophoben Neonazi-Scheiß denken und von sich geben? Das ist doch das beste Mittel, um Dich zu vergraulen.