Thema: monolog
"It seems you prophesized
all of this would end..."
Es fängt wieder an.
Es fängt wieder an damit, dass ich nach dem Unterricht zum Bus hetze, nicht nur, um ihn nicht zu verpassen, sondern auch, um mich rechtzeitig in eine Sitzbank werfen und die Augen schließen zu können, damit niemand sieht, dass ich eigentlich kurz vom heulen bin.
Für Außenstehende wird es nach just another Kollegiatin aussehen, mit Jogginghose, lose zusammengebundenen, verwuschelten Haaren und etwas außer Atem, während ich versuche, nicht in der inneren Sturmflut zu ertrinken oder von meinem Gedankenkarussel zerschleudert zu werden, wird es immer dunkler werden, der Bus wird sich leeren und dann werde ich alleine durch die Dunkelheit nach Hause laufen, außer der Mitdörfler aus meinem Jahrgang ist dabei, dann nicht.
Es fängt wieder an, nicht alles, aber einiges, und das schlimmste ist diesmal nicht die Herzfolter, sondern der Rest.
Ganz banal, Schulsport.
Nicht, weil ich keine Lust habe; sicher,das auch, aber das ist nicht das Ausschlaggebende.
Das Ausschlaggebende ist, dass ich dieses Jahr komplett alleine bin, nicht eine einzige wenigstens neutrale Person, dafür auf einem Haufen angesammelt all die, wegen denen ich freiwillig die Klasse wechselte, Mobbing hieß es, ganz offiziell, gemacht hat keiner was, aber wenn es sogar bei uns mal Mobbing heißt, bedeutet das schon was.
Komplett alleine bin ich, alleine mit denen, in einem Kurs mit dem wunderbaren Namen Gymnastik/Tanz, nicht, weil ich das kann, sondern weil die Alternativen noch schlimmer waren, alleine bin ich dort, mit denen, mit den Feinden,und ich hasse es.
Ich hasse es, zwischen Gardetänzerinnen zu stehen, albern auszusehen, weil ich weder grazil noch gelenkig bin, doof auszusehen, weil alle Piercings abgeklebt werden müssen, und vor allem hasse ich es, zu Dingen gezwungen zu werden, vor denen ich Angst habe, während spöttische Fratzen daneben stehen und meinen,das sei doch alles nicht so schlimm, und am allermeisten hasse ich es, wenn ich mein Bestes gebe, das nunmal nur schlechter Durchschnitt ist, während alles gafft und dumm grinst und in der Umkleide über mich lästert.
Ich will nicht schon wieder auf mich alleine gestellt sein, nicht gegen die.
Ein Halbjahr.
Ein Halbjahr lang muss ich durchhalten, dann ein Halbjahr Basketball, Jungsgruppe, aber wenigstens nicht alleine, dann wieder Gymnastik und Tanz, dann wieder Baketball.
Ein Halbjahr durchstehen. Erstmal nur dieses eine Halbjahr.
Zähne zusammenbeißen, nichts anmerken lassen, das übliche beschissene Gelaber, und die selbe Lehrerin wie letztes Jahr, die genauso wie ich weiß, dass ich nicht zum Sport gebaut wurde, und sich immer wieder aufs Neue fragt, wie man so schlecht sein kann.
Und die selben beschissenen Leute wie damals, als meine Haare kurz waren und schwarz gefärbt und meine Arme aufgekratzt.
Mit dem Unterschied, dass ich damals noch was positives und außerdem eine Mutter hatte.
Und jetzt? Keine Mutter mehr,dafür eine Fehlstelle im Herz, deren Existenz ich relativ gut ignoriere, nichts positives, dafür immernoch die pochenden Schmerzen, die die alte Sache auslöste,
" Steht auf oder sterbt auf euren Knien
Steht auf oder ihr lernt es nie"
Gelegentlich mal die ein oder andere Lebenskatastrophe oder Explosion, und die Egaleinstellung funktioniert irgendwie auch nur, solange ich nicht das Haus verlasse.
Wie auch immer es kommt, was auch immer passiert-
ein Ende ist in Sicht. Für alles.
Das härteste Zähnezusammenbeißen ever, die Bandagen fester geschnürt als jemals zuvor, und in den Boxring steigen auf der einen Seite meine Angst und auf der anderen Seite der Mehrfachgegner gebastelt aus Trotz und dem Gefühl, das entsteht, wenn man in solchen Momenten die richtige Musik hört.
" Ja hier sind wir, eure Feinde und Ziel
Wir gehn zum Lachen in den Keller und wir trinken Terpentin "
Ich ziehe wieder in die Schlacht, ohne Siegesaussichten,
weiß genau, dass die Angst im Boxring schließlich doch gewinnt.
Ich ziehe wieder in die Schlacht.
Dieses Jahr mehrfach, mehr als sonst und härter als sonst, Kampf an sämtlichen Fronten und gegen mich selbst,das übliche, nur schlimmer, liebe Eltern, bitte halten Sie ihren Kindern die Augen und Ohren zu und passen sie auf, es könnten emotionale Trümmer und Herzfetzen durch die Luft fliegen, machen Sie sich also drauf gefasst, dass es dreckig wird und Flecken zurückbleiben, die sich nicht in der Waschmaschine reinigen lassen.
---------
Zitate aus:
When the sun rose again von Alice in Chains
Terpentin von den Böhsen Onkelz
(das übrigens ein paar gute textstellen enthält, wird bestimmt noch öfter zitiert werden)
all of this would end..."
Es fängt wieder an.
Es fängt wieder an damit, dass ich nach dem Unterricht zum Bus hetze, nicht nur, um ihn nicht zu verpassen, sondern auch, um mich rechtzeitig in eine Sitzbank werfen und die Augen schließen zu können, damit niemand sieht, dass ich eigentlich kurz vom heulen bin.
Für Außenstehende wird es nach just another Kollegiatin aussehen, mit Jogginghose, lose zusammengebundenen, verwuschelten Haaren und etwas außer Atem, während ich versuche, nicht in der inneren Sturmflut zu ertrinken oder von meinem Gedankenkarussel zerschleudert zu werden, wird es immer dunkler werden, der Bus wird sich leeren und dann werde ich alleine durch die Dunkelheit nach Hause laufen, außer der Mitdörfler aus meinem Jahrgang ist dabei, dann nicht.
Es fängt wieder an, nicht alles, aber einiges, und das schlimmste ist diesmal nicht die Herzfolter, sondern der Rest.
Ganz banal, Schulsport.
Nicht, weil ich keine Lust habe; sicher,das auch, aber das ist nicht das Ausschlaggebende.
Das Ausschlaggebende ist, dass ich dieses Jahr komplett alleine bin, nicht eine einzige wenigstens neutrale Person, dafür auf einem Haufen angesammelt all die, wegen denen ich freiwillig die Klasse wechselte, Mobbing hieß es, ganz offiziell, gemacht hat keiner was, aber wenn es sogar bei uns mal Mobbing heißt, bedeutet das schon was.
Komplett alleine bin ich, alleine mit denen, in einem Kurs mit dem wunderbaren Namen Gymnastik/Tanz, nicht, weil ich das kann, sondern weil die Alternativen noch schlimmer waren, alleine bin ich dort, mit denen, mit den Feinden,und ich hasse es.
Ich hasse es, zwischen Gardetänzerinnen zu stehen, albern auszusehen, weil ich weder grazil noch gelenkig bin, doof auszusehen, weil alle Piercings abgeklebt werden müssen, und vor allem hasse ich es, zu Dingen gezwungen zu werden, vor denen ich Angst habe, während spöttische Fratzen daneben stehen und meinen,das sei doch alles nicht so schlimm, und am allermeisten hasse ich es, wenn ich mein Bestes gebe, das nunmal nur schlechter Durchschnitt ist, während alles gafft und dumm grinst und in der Umkleide über mich lästert.
Ich will nicht schon wieder auf mich alleine gestellt sein, nicht gegen die.
Ein Halbjahr.
Ein Halbjahr lang muss ich durchhalten, dann ein Halbjahr Basketball, Jungsgruppe, aber wenigstens nicht alleine, dann wieder Gymnastik und Tanz, dann wieder Baketball.
Ein Halbjahr durchstehen. Erstmal nur dieses eine Halbjahr.
Zähne zusammenbeißen, nichts anmerken lassen, das übliche beschissene Gelaber, und die selbe Lehrerin wie letztes Jahr, die genauso wie ich weiß, dass ich nicht zum Sport gebaut wurde, und sich immer wieder aufs Neue fragt, wie man so schlecht sein kann.
Und die selben beschissenen Leute wie damals, als meine Haare kurz waren und schwarz gefärbt und meine Arme aufgekratzt.
Mit dem Unterschied, dass ich damals noch was positives und außerdem eine Mutter hatte.
Und jetzt? Keine Mutter mehr,dafür eine Fehlstelle im Herz, deren Existenz ich relativ gut ignoriere, nichts positives, dafür immernoch die pochenden Schmerzen, die die alte Sache auslöste,
" Steht auf oder sterbt auf euren Knien
Steht auf oder ihr lernt es nie"
Gelegentlich mal die ein oder andere Lebenskatastrophe oder Explosion, und die Egaleinstellung funktioniert irgendwie auch nur, solange ich nicht das Haus verlasse.
Wie auch immer es kommt, was auch immer passiert-
ein Ende ist in Sicht. Für alles.
Das härteste Zähnezusammenbeißen ever, die Bandagen fester geschnürt als jemals zuvor, und in den Boxring steigen auf der einen Seite meine Angst und auf der anderen Seite der Mehrfachgegner gebastelt aus Trotz und dem Gefühl, das entsteht, wenn man in solchen Momenten die richtige Musik hört.
" Ja hier sind wir, eure Feinde und Ziel
Wir gehn zum Lachen in den Keller und wir trinken Terpentin "
Ich ziehe wieder in die Schlacht, ohne Siegesaussichten,
weiß genau, dass die Angst im Boxring schließlich doch gewinnt.
Ich ziehe wieder in die Schlacht.
Dieses Jahr mehrfach, mehr als sonst und härter als sonst, Kampf an sämtlichen Fronten und gegen mich selbst,das übliche, nur schlimmer, liebe Eltern, bitte halten Sie ihren Kindern die Augen und Ohren zu und passen sie auf, es könnten emotionale Trümmer und Herzfetzen durch die Luft fliegen, machen Sie sich also drauf gefasst, dass es dreckig wird und Flecken zurückbleiben, die sich nicht in der Waschmaschine reinigen lassen.
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Zitate aus:
When the sun rose again von Alice in Chains
Terpentin von den Böhsen Onkelz
(das übrigens ein paar gute textstellen enthält, wird bestimmt noch öfter zitiert werden)