Thema: monolog
Aber es ist eben so, wie es ist.
Und wer entscheidet schon, was richtig ist oder falsch, vielleicht muss es ja so sein.
Mal wieder auf der Suche nach einem höheren Sinn in der ganzen Scheiße.

Die Raucherschwester sagt, das ist der falsche Ansatz.
Man mache sich nur unglücklich mit der Sinnsucherei.
Aufs Überleben konzentrieren, fertig, und wenns Scheiße läuft, muss man sich einen Weg da raus kämpfen.
Ich sage ihr, irgendwann, da kann man nicht mehr kämpfen; da bringt es nichts mehr und tut nur noch weh, da bleibt nichts mehr außer einfach weiteratmen, warten, dass es vorbeigeht und versuchen, nicht verloren zu gehen.
Und sie sagt, dass sie mir alles Gute wünscht; dass es irgendwann wieder zum kämpfen reicht, und dass es für mich wieder bergauf geht,auch, wenn sie nicht weiß, welche Probleme ich habe.
Sagt, ich hätte das verdient. Ein besseres Leben, all das.


Kaputte Menschen finden sich immer, auch,wenn sie sich durch die Qualmwolken eventuell nicht sofort sehen, und bevor sie von ihrem aktuellen Freund abgeholt wird, nimmt mich die Raucherschwester nochmal in den Arm, wünscht mir nochmal alles Gute, bis wir uns wieder sehen, und sagt, sie ist froh, dass ich damals nach der Bitchparty ins Wohnzimmer ihres Bruders abgeschoben worden bin.
"Sonst wärt ihr nie zusammen gekommen und wir hätten uns nie kennengelernt, und das wär total schade gewesen. Und wenn du irgendwann drüber reden willst, was bei dir los ist, kannst dus jederzeit, ich glaube nämlich, du hast auch schon einiges mitgemacht."
Sie hat das Talent ihres Bruders, manchmal ein bisschen unter die Oberfläche schauen zu können, anscheinend doch geerbt, und erst fünf Minuten später fällt mir ein, dass ich vergessen habe, ihr zu erklären, dass ich nicht mit ihm zusammen bin.


(5/5- Der Versuch, einen Mammuteintrag in mehrere,lesbare Teile zu zerlegen...)