Sonntag, 12. Dezember 2010
Thema: monolog
..maybe.

Entscheidungsschwierigkeiten, normal bis zu einem gewissen Grad, denke ich, bei mir aber irgendwie abartig ausgeprägt, genauso wie die Angst.
Ich glaube, dass es das ist: Angst.
Vor mir selbst(?), oder viel mehr vor dem, was so meiner Gefühlswelt und meinem Hirn entspringt, vor meinen Spontanreaktionen bzw. der Reaktions- und Regungslosigkeit und vor allem vor anderen Menschen.
Letztere stückweise begründet, verwurzelt in dem, was war.
Wenigstens ein Teil von mir, der irgendwie Wurzeln hat und sich am Boden festkrallt.
Ich kralle mich auch fest, an der Realität, an irgendwas, weiß selbst nicht, woran, ergibt sich immer irgendwie so, aber ich rutsche jedes Mal wieder ab und man hört das hässliche Geräusch meiner Fingernägel, die über das kalte Eisschrankmetall dessen, woran ich mich festhalten wollte, kratzen, während ich immer weiter abrutsche.
Nein, es ist nicht toll.
Nein, es hat nichts von verzweifelter Künstlerseele.
Wenn du fertig bist, fühlst du dich nicht cool; es kommen keine Leute auf dich zu und bestätigen dir, wie kaputt und cool du bist.
Es kommt niemand mehr auf dich zu.Weil sie dich nicht verstehen können, nicht verstehen wollen, oder du es nicht erklären kannst oder es nicht verträgst, dass du es ihnen erklären könntest. Weil selbst die größten Hirn-und Emotionslosen spüren, dass irgendwas ist. Und das macht ihnen Angst.

Ich bin kein Künstler. Ne Seele werd ich schon irgendwo hier rumfliegen haben.
Ob ich kaputt bin, weiß ich nicht.
Ich weiß nur, dass "normal" immer schwieriger wird, immer schwieriger aufrechtzuerhalten, immer schwieriger zu anzusehen, immer schwieriger zu hören, immer schwieriger zu ertragen.
All diese..Gebilde, die meine Persönlichkeit darstellen sollen, die Bruchstückeinheit, das Ding...
Ich glaube, es ist besser, wenn keiner nachfragt.
Es ist besser, einfach in die Schublade "verhaltensmäßig seltsam" geschoben zu werden, als immer die Gründe zu nennen, zumal ich die oft selbst nicht kenne.
Es ist einfacher, uncool und Spaßbremse und prüde zu sein, als zu erklären, warum man so gut wie nichts trinkt, die zu laute Musik nicht mag und eigentlich nur nach Hause will,
Und es ist einfacher, einfach mal nicht zu widersprechen und das dumme, arrogante gefühllose Arschloch zu sein, als zu versuchen, dem Gegenüber zu erklären, dass und warum man keinen Ton rauskriegt, wenn da fremde oder halbfremde Leute sind, mit denen man doch reden könntesolltewürdemöchte.
Effektive Schmerzreduktion geht anders, sicher.
Aber manchmal hilft das, glaube ich.
Denn spätestens, wenn es doch mal vorkommt, irgendwann, dass einer verstehen kann und will und nachfragt, nicht lockerlässt und mich gerade in einem verletzlichen Moment erwischt, bricht es alles zusammen wie ein Kartenhaus, aber eines aus Glas, und die Glassplitter werden mich aufschlitzen, umbringen und ausbluten und den, der gefragt hat, vermutlich auch.
Also.
Lieber kein nachfragen, auch wenns so ja irgendwie auch nicht angenehm ist.




Dienstag, 7. Dezember 2010
Thema: monolog
So heißt ein Buch von Helene Flöss, das ich sehr gerne lesen würde, weil ihr Schreibstil, so weit ich ihn in Zitaten aus Rezensionen erkennen kann, mir sehr sympathisch ist und mein Unterbewusstsein mir sagt, dass ich es lesen soll.
Mein Unterbewusstsein ist das einzige in und an mir, das zumindest manchmal und vor allem regelmäßig noch so funktioniert, wie es soll.
Beruhigend, dass irgendwo in dieser emotionsüberladenen Apathie von Zeit zu Zeit noch irgendwas halbwegs funktioniert.

Ich befinde mich inzwischen beinahe 7kg über meinem persönlichen "Bestwert" des Jahres, wenn man bedenkt, dass das eigentliche Ziel irgendwie doppelt so weit entfernt ist, sehe ich das regelmäßige Ausfallen des Mittagessens aufgrund eines "Rauswischen, Staubsaugen, die ganze Wohnung. Dann Bad putzen, Badewanne schrubben, komplett. In ner halben Stunde biste fertig, sonst schlag ich dir dein Hirn weich" von meinem Vater als Tropfen auf dem heißen Stein, der regelmäßig durch irgendwelchen essbaren Dreck wieder ausgeglichen wird.
Physisch handelt es sich somit bei mir eher weniger um "dürre Jahre".

Emotional ja irgendwie schon so ein bisschen mehr.
All die Kriegsführerei hat mir bis jetzt nichts gebracht, vielleicht deshalb, weil ich,im "heute" angekommen, nicht mehr so recht daran glaube..
Und wieder fand ich mich in der Standardsituation wieder, das Beobachten,während man eigentlich in anderen Gesprächen verankert ist, das Hoffen, auf wenigstens einen einzigen Blick, die Unsicherheit und die Befürchtung, dass man(n) ebendiese auch auf 100m Entfernung spürte, all das..
Das Ignoriertwerden, am Ende der Pause eineinhalb, vielleicht zweieinhalb Blicke, vage in meine Richtung, Herz beschleunigt auf dreifache Geschwindigkeit, wieder das Hoffen,vielleicht bin ja ich gemeint..
Jahre der Dürre, in denen ich in meinem eigenen Ich ertrinke.
Es klingt immer mehr wie aus einem schlechten Film, einer von der Sorte, den nur die Zuschauer toll finden aber bei dem die Hauptcharaktere, wenn sie real wären und nicht nur fiktive Figuren, an ihren Gefühlen sterben würden.
Ich fand das nie lächerlich,übertrieben oder nicht nachvollziehbar, wenn in einem alten Buch irgendwo stand, jemand sei an "gebrochenem Herzen" gestorben.
Weißt du, ich kann das nachvollziehen, und gerade heute ist es wieder mal im schlimmen Bereich angekommen, nach dem ganzen Hoffen und dem enttäuscht gestern.
Bleibt einfach nichts mehr übrig, um auch heute zu hoffen, darauf, dass in der kommenden, der letzten Pause des Tages, oder nach Unterrichtsschluss, noch irgendwas passiert, auch, wenn ich es wünsche,hoffe, möchte..brauche.(?)
Vielleicht wird ja alles gut..bitte.

Ich sitz im Unterricht und könnte heulen, wegen 6Jahresproblem, wieder, zum zweihunderttausendsten Mal.
Aber ich kann nicht.
Also nähere ich mich immer weiter an die Explosion meines Verstands an, die aufgrund seiner Vollgestopftheit und meiner Überemotionalität das ganze Land mit Trauer, Wut,Schmerz, seltsamer Gefühlswelt in Sachen 6Jahresproblem und Vermutlichliebe das ganze Land mit eben diesen Gräueln überfluten wird.
Tschuldigung, kann ich auch nix dafür.Denkt ihr, ich tu mir all das freiwillig an?




Mittwoch, 1. Dezember 2010
Thema: monolog
Woran ich das merke?
Seit August gibts Lebkuchen, der Schulweg wird immer mehr zum Kampf durch Schneemassen, in denen Fünftklässler beinahe komplett zu verschwinden scheinen und ich teilweise kniehoch einsinke, aus "Ich geh schnell Katzenfutter kaufen" wird "Ich rutsch mal los; falls ich mir was aufschürfe oder breche, dauert der Heimweg bisschen länger, aber du kennst mich, ich komme zurecht". Verlustängste und Seelenleere wachsen wieder einmal zu ungeahnter Größe an, und zur eigentlich standartvorhandenen Fastdepression kommt gelegentliches Dasistjetztdasende und das ständige Erwarten der Sprengung meiner Person, durchgeführt vermutlich von meinem Herz in Kooperation mit der Gefühlswelt oder dem, was davon übrig ist.
Ich weiß nicht, woran es liegt.
Vermutlich, mal wieder, nur an mir.
Das eine einzige Person jahrelang so viel bedeuten kann..
Und die Standardweltuntergänge eben.
Werd mich nie völlig daran gewöhnen.

Wie ich es liebe. Atmosphäre, eigentliche Aussage vs.musikalische Stimmung usw..
Habs auf der Heimfahrt gehört, als 6jahresproblem fast hinter mir gesessen hat, musste zum ersten Mal seit 5mal hören an meine Mutter denken bei diversen Textpassagen, war dann emotional gerührt, hab mir aber jedes äußere Anzeichen dafür verkniffen, er war mit Freunden da und im Coolheitsmodus, und ausgelachtwerden hätte ich nicht gebrauchen können.

" One day, I'll leave you "
Daran habe ich mich gewöhnt.
"We carry on".
Bleibt ja fast keine andere Möglichkeit.
Ich versuche immernoch, das Schicksal davon zu überzeugen, dass alles gut wird.




Dienstag, 30. November 2010
Thema: monolog
"Selbsthass aus Liebe zur Gewohnheit und Agonie zum Zeitvertreib. Nichts tut mehr weh als sich selbst zu vermissen. Nichts verlockt mehr als nicht träumen zu müssen"
(Aus Tanzen von Jet Black)
Beschreibt mal wieder alles viel besser, als ich es könnte..
Und so sitze ich am PC und versuche, mehr oder weniger fremden Menschen anhand von Liedzeilen zu erklären, wie es mir geht, obwohl ich das ja eigentlich selbst ganz gerne wüsste.
Wir sind doch schon so lange bei "es geht nicht mehr"..



Und nicht einmal einfaches, kontrolliertes bekomme ich auf die Reihe.
Nicht einmal das, dabei hat es nichts mit all dem zu tun. Kontrolliertes Schrumpfenlassen einer Zahl, mehr nicht.
Wo ist da das Problem?
Das Problem bin ich, wie so oft.

Verlustangst, mal wieder.. das wir heute im selben Abteil gefahren sind, hats nicht besser gemacht, und den Musikleisermachreflex konnte ich auch nicht unterdrücken. Ich frag mich, ob du mich absichtlich genau so ignorierst, wie ich es bei dir tue, oder aus den selben Gründen.

Wieviele Kalorien verbrennt man bei 1Hampelmann? (Ich rechne immer ne halbe..)
Und andere bewegende Fragen, die mich beschäftigen.
Kann ich einfach aufwachen und 13kg leichter sein?
Wo ist mein Leben hin.
Wieso muss es denn gerade so sein.
Kanns nicht einfach gut werden. Besser werden.irgendwas..
Kanns nicht einfach werden.

Und: Was hat uns bloß so ruiniert?


Muff Potter, Escapado und diverse Akustikvarianten diverser Bands in der Endlosschleife..mal wieder.


Nein, ich fühl mich nicht mehr positiv.




Montag, 22. November 2010
Thema: monolog
Nach eineinhalb Stunden Spazierengehenmitnachbarshund, einem mittleren Weltuntergang, dem Vorfinden alter Jahresberichte, die von allein immer auf die Seite auffallen, auf der die Klasse des 6-Jahresproblems abgebildet ist, der daraus resultierenden gänzlich negativen Gefühlslage, einer mittelnegativ gestimmten Nachbarin, die sauer ist, weil sich der beste Freund vom 6-Jahres-Problem nicht mehr bei ihr meldet und dem freundlichen Hinweis meines Vaters:"Nachdem du ja anscheinend besseres zu tun hattest als die Waschmaschine nochmal anzuschalten, läuft die jetzt. Morgen früh is die Wäsche fertig, sonst kriegst du Probleme" fühl ich mich generally not so happy und Placebo spuken mal wieder durch meinen Kopf, ebenso wie ein paar unschöne Vergangenheitsfetzen und die im Moment relevante Frage: Wenn ich eine tiefere, schnittähnliche Wunde beim Tattoo habe, wird dadurch das Gesamtbild massiv zerstört oder sieht man das nicht so arg, wenn eine relativ gute Narbenbildung und Wundheilung gegeben sind?

Ich schau mal nach der Waschmaschine.
Die Dreckskiste nimmt sich einfach so das Recht heraus, noch 10 Minuten zu brauchen, das heißt, ich muss noch länger wachbleiben und nochmal in den Keller, obwohl das dumme Ding wahrscheinlich genau weiß, dass ich Angst habe, wenn ich nachts alleine im Haus bin, oder noch schlimmer, in den Keller runter muss.
So wie in 10 Minuten wieder.

Morgen früh wach ich auf und hab Lockenwellen aufm Kopf.
Weißt du auch warum?
Weil ich mit Gretelzöpfen an den Seiten und Küchenpapierwickler im Pony hier rumsitze, und die Zopfgummis der Gretelzöpfe sind natürlich perfekt auf Boxershort und Pinguinshirt abgestimmt. Wenn mich der Keller also umbringt, haben die Polizisten, die mich finden, wenigstens was zu lachen.

Meine Schulnebensitzerin hat weihnachtlichen Schenkzwang eingeführt, also kriegt sie eben was. Hat sich Nagelhärter gewünscht, so wie letztes Jahr, und beschlossen, mir im Gegenzug einen roten Nagellack zu kaufen. Danke, Verständnis und eine freundliche Umarmung wären mir lieber..
aber nicht von ihr.
Ich weiß immernoch nicht, wie ich zu unsrer Zweckgemeinschaft stehe, und was ich mal mache, wenn wir in der endgültigen Oberstufe nicht mehr Zweckgemeinschaft sind.

Gibts in Hamburg und Passau Universitäten?
Passau war schön, da war ich glaub ich 2005 oder 2006, noch mit meiner Mutter, und in irgendeinem Buchladen mit unfreundlichen Verkäufern hab ich mir schwarze Schafe und andere Heilige von Christina Chiu mitgenommen, die Ausgabe hab ich leider nicht mehr, und auch, wenns nur 2,50 Euro waren, weil irgendein hirnamputiertes Menschwesen beschlossen hat, das Buch zum Ladenhüter zu erklären, obwohl es ein Stück vor Dirk Bernemann und Ich hab die Unschuld kotzen sehen Indiefresseschlagliteratur, für die mir immernoch eine korrekte Bezeichung fehlt, war, seh ich das als Verlust. War und ist eines meiner Lieblingsbücher, und außerdem hat es mich zum Nirvanahören gebracht, essgestörte Minderjährige mit Shakespearevorliebe und später der großen Liebe, die dann Selbstmord begeht, sind mir sympathisch, auch, wenn das das falsche Wort ist und mir gerade nur kein besseres einfällt, und ich habe in der Zeit angefangen, es zu lesen, als die ganze Sache mit meinem 6-Jahres-Problem angefangen hat.
Wenn mir damals einer gesagt hätte, dass das so große und dauerhafte und zersetzende Ausmaße annimmt.
Damals hatte ich auch rötliche Haare, so wie jetzt wieder, aber sie waren nur in etwa ein Drittel so lang wie jetzt, und richtig rot, nicht eichhörnchenfarben.


Das neue Bring Me The Horizon Album, das von der Metalfront der Umgebung und von EMP als "Album des Jahres" und von den BMTH-Fans der ersten Stunde als "Scheiße, die nix mehr mit bmth zu tun hat" betitelt wird, trägt den Namen There is a hell, believe me, I've seen it.
There is a heaven, let's keep it a secret.

Alleine das wäre schon Kaufgrund und zumindest der erste Satz fast schon eine Tätowierung wert.
Außerdem beschreibt er das alles ganz gut.

Eigentlich wollte ich auch nur den Albumtitel posten, zusammen mit dem Hinweis, Danke der Nachfrage, mir gehts scheiße und ich ertrinke mal wieder in Melancholie und depressiv angehauchter Stimmung, aber irgendwie ist da doch noch mehr sinnfreies mit rausgekommen.
Bevors noch schlimmer wird, geh ich nochmal zur Waschmaschine und sollte dann vermutlich schlafen, muss um 5 Uhr aufstehen, in der Schule wach sein und dringendst für Physik am Mittwoch lernen, eigentlich.
Hab grad das Bedürfnis, mit Menschen zu reden, aber von denen, die welche sind, kann ich keinen um die Uhrzeit anrufen.
Außerdem würden die es eh nicht verstehen.

P.S.: Ich wurde zwischenzeitlich mal wieder offiziell als psychisch kaputt eingestuft.
Findest du, ich bin psychisch kaputt?
Und selbst wenn, was macht das schon.

Irgendwann stell ich mich vor die Tür des 6-Jahres-Problems, deute auf mich und sage dabei vorwurfsvoll:" Da guck, was du gemacht hast."




Sonntag, 7. November 2010
Thema: monolog
Hab nichts weiter zu erzählen, aber das Bedürfnis, zu schreiben.
Ich glaube, ich bin empfindlich, so emotional gesehen.
Vielleicht liegts ja auch am Wetter..
Jedenfalls befinde ich mich mal wieder im Zustand der schmerzenden inneren Leere, die keinen direkten Grund hat, auch wenn ja mehr als genug in Frage kämen.
Geht wieder vorbei, einfach auf irgendwas greifbares, etwas kontrollierbares fokussieren.

Allen, die eine Gewichtsabnahme anstreben, kann ich übrigens ein Zungenpiercing nur empfehlen:
Aus kühlungstechnischen Gründen komme ich locker auf 2Liter Wasser am Tag, hinzu kommt gelegentlich Kamillentee. Aufgrund der Schmerzen beim Schlucken und der Größe des Steckers ist das Essen von fester Nahrung praktisch unmöglich; also fällt schonmal Pizza weg. Milchprodukte sind auch tabu, ebenfalls zu scharfes Essen oder zu warmes oder zu süßes. Frustschokolade und -gummbärchen, adé.
Etwas schwieriger für Normalbürger zu bewerkstelligen: Mindestens 2 Wochen nicht rauchen, kein Alkohol und keine anderen mehr oder weniger aggressiven Substanzen.
Zusammen mit meinem bisherigen "Ernährungs"plan, den ich ja mehr oder weniger (eher weniger; aufgrund chronischer Unfähigkeit, irgendwas auf die Reihe zu kriegen) durchgezogen habe, dürfte das einen Effekt bringen, vielleicht sogar den gewünschten. Wenn ich nicht zu faul für richtigen Sport wäre, vermutlich umso mehr.

Und wieder geht die Schulzeit los, in der ich Notfalltraubenzucker mit mir herumschleppe, gelegentlich mit aktuem Schwindelgefühl kämpfe, im Sportunterricht mal wieder höllisch aufpassen muss, nicht auf die Fresse zu fliegen und in der mir prinzipiell so gut wie immer kalt ist, auch wenn zwischen mir und Heizung nur meine Banknachbarin sitzt, die aber leider dauernd das Bedürfnis hat, das Fenster aufzureißen. Naja, Kälte soll ja helfen.
Da fällt mir ein, eigentlich brauch ich Winterklamotten.
Oder ich überlebe wieder unter diversen Klamottenschichten, in eine Bandjacke gewickelt,mit Palituch (ja, böse, ich weiß) um den Hals und rosa Bommelmütze auf dem Kopf. Not very attractive, but das bin ich auch nicht.
Aber daran wird ja gearbeitet..

Mir fällt auf, mein Standartbilligkaffee aus dem Kühlregal fällt weg. Kaffee Latte= Milchprodukt.
Milchprodukt= die nächsten zwei Wochen böse.
Und der Kaffee von der Bäckertheke kostet doppelt so viel, schmeckt schrecklich und ist gefühlte 120 Grad heiß.
Also gut, Thermoskanne suchen.. dafür haben wir das Ding ja, irgendwo.
Falls du also an meiner Schule vorbeilaufen solltest, zufällig den richtigen Weg wählst (wir haben ja 5 Eingänge, und diverse Nebeneingänge, die eigentlich Ausgänge sind) und an meinem Klassenzimmer vorbeikommst, siehst du in der 1. Reihe neben dem Mädchen am Fenster ein weiteres Mädchen, mit kupferbraunrotgoldfarbenen Haaren. Dieses trägt sehr wahrscheinlich eine Bommelmütze, ganz sicher einen großen Schal um den Hals und vor ihr steht eine 1,5Liter Thermoskanne auf dem Tisch, neben der sich 5 Päckchen Taschentücher befinden. Das bin ich.
-garantiert spätestens Mitte dieser Woche so erkältet, dass sich zu Schwindligwerden, Zungenschmerzen und Schmerzen der abgeklebten Piercings im Sportunterricht auch noch Atemprobleme hinzugesellen werden. Alles in allem optimale Bedingungen dafür, dass ich umkippe und erstmal liegen bleibe.
Geht aber nicht, letztes Mal, als das passiert ist, haben sie mich im Krankenhaus behalten und meinen Schädel geröngt, und dazu musste alles an Metall raus, und ich hab weder Geld, schon wieder was nachstechen zu lassen, noch Lust und den gewichtstechnischen Freiraum, mich mästen zu lassen.
Man muss Prioritäten setzen und ich mir wohl irgendwas gegen Kreislaufprobleme überlegen.

Irgendwie find ich mich grad selbst lächerlich, wie ich mich anstelle.
Als ob das alles so schwer wäre...
Der Anfang ist leicht, der Rest auch, wenn man sich zusammenreißt.




Samstag, 30. Oktober 2010
Thema: monolog
Als meine Mitbesäufnisgeherin anrief, mit der ich heute weggegangen wäre, wollte sie mir eigentlich nur mitteilen, dass ihre Eltern uns nicht fahren wollen (bin ich froh, wenn ich meinen Führerschein mache..), aber irgendwie endete es damit, dass sie weinte, wegen ihrer Beziehung mit einem Jungen, den sie eigentlich ja garnicht lieben würde, aber irgendwie ja doch, und aus Sympathie und weil es bei mir genauso war, hab ich dann mitgeheult, und so lag ich auf dem Sofa und habe lautlos geweint und sie hat parallel ihrem Freund SMS geschrieben und mich vollgeweint und gleichzeitig bewundert, wie stark ich ja angeblich wäre.
Beziehungen ohne Gefühle sind scheiße.
Man gewöhnt sich an den anderen und wenns dann zu Ende geht, ist da emotional irgendwie doch was, und dann, wenn man denkt, man hätte es alles überwunden, ist eine Bekannte/Freundin in ähnlicher Situation und alles ist wieder da, sogar das Heulen inklusive Schluchzen, das bei mir bis jetzt nur in den Tagen bevor und kurz nachdem Schluss war, vorgekommen ist.
Seltsam, dabei hab ich doch eigentlich weder ein Herz, noch Gefühle.

Eigentlich hab ich auch keine Lust mehr, wegzugehen, aber egal. Sie redet mit ihren Eltern, ich dusche mich gleich, heute abend um 12 halte entweder ich sie fest, während sie sich an meiner starken Schulter ausweint, oder ich halte meine Bierflasche/Kippe fest, während ich draußen stehe und weine. Solche Sachen lassen mich wieder zur Raucherin werden.
Und ich weine in den letzten paar Monaten mehr als vorher in 10 Jahren.
Eigentlich wollte ich dir einen Song posten, bin dann über einen ganz anderen gestolpert und so kommt der Blogtitel von Bon Jovi (iiiiiiiih), weil ich gehofft habe, dass meine Stimmung irgendwie in etwas weniger destruktiv-depressives umschlägt,aber Fehlanzeige.
Kennst du Wenn dann das hier von Muff Potter? War unser Song, und ich bin gerade dabei, mich irgendwie davon abzuhalten, ihn zu hören, weil das nur noch unguter enden würde, als der Tag heute vermutlich sowieso enden wird.

Ich glaube, ich könnte jetzt irgendwas aufbauendes gebrauchen.
Vater weg, hat Dienst und mir vorher wieder erklärt,wie scheiße und unwichtig ich bin.
Freund weg, seit August, fand mich so scheiße und unwichtig, dass ers nichtmal nötig hatte, mit mir zu reden geschweige denn mir wenigstens zu schreiben.
Und meine Katze will sich auch nicht in den Arm nehmen lassen, dabei ist jetzt wieder mal einer der eher seltenen Momente, in denen eine Umarmung definitiv notwendig ist.
Ich will nicht weggehen, da sind zu viele fremde Leute.
Ich will nicht telefonieren, oder online gehen irgendwo, da sind zu viele, die mich kennen; und die kann ich schon seit August nicht mehr an mich ranlassen, noch weniger als vorher; ich vertrags einfach nicht.
Ich will nicht alleine sein, denn das macht mich noch trauriger.
Ich will nicht schreiben, dann muss ich nämlich weinen.
Ich will nichts anderes machen, dann verstärkt sich der Destruktiv-Aspekt, und verdrängen ist schlecht für mich, irgendwie.
Resultiert alles in unfreiwilliger Teilzeitisolation, die ich genauso wenig haben und um mich haben kann wie andere Menschen.