Dienstag, 25. Oktober 2011
Um mal ein bisschen auf die Tube zu drücken:
""Ich bin die Summe all dessen, was vor mir geschah, all dessen, was unter meinen Augen getan wurde, all dessen, was mir angetan wurde. Ich bin jeder Mensch und jedes Ding, dessen Dasein das meine beeinflusste oder von meinem beeinflusst wurde. Ich bin alles, was geschieht, nachdem ich nicht mehr bin, und was nicht geschähe, wenn ich nicht gekommen wäre.“
(Salman Rushdie)



In nicht ganz einer Woche wird Just Listen. auch schon wieder ein Jahr alt,was ich erst gemerkt habe, als ich, angetrieben von dem Wunsch, endlich mal zu erfahren, wann dieses Großereignis denn stattfindet, kurz wieder am Layout geschraubt und somit diesen deplatziert wirkenden, schlichten Hinweis eingebaut habe, da drüben, listening since und dann die aktuelle Zahl des jeweiligen Tages.
Eigentlich ist das ja falsch, eigentlich hört hier ja niemand zu, man liest ja nur, wenn überhaupt. Aber es hat doch gerade so schön gepasst und mein Hirn konnte sich nichts anderes ausdenken, weil es mal wieder vom Stumpfsinn verfolgt und von der halben Schreibblockade festgehalten wird.

Ja, in einer Woche wirds ein Jahr.Wäre ja langweilig, (erst) dann drüber zu schreiben.
Dann ists ein Jahr her,dass der vorherige Blog sich, Systemfehler sei dank, verabschiedet hat, Gesamtzahl der Einträge hier plus 258 (ich weiß es noch wie heute; aber nicht, ob ich da die Offlinebeiträge mit eingerechnet habe) der ehemaligen mit eingerechnet her, dass ich mich hier angemeldet habe, und 3 Jahre ist es her, dass auf myspace der Blog meines damals irgendwie jüngeren (wer hätte das gedacht), aber irgendwie auch genauso emotionsgeleiteten, manchmal impulsiven und teilzeitdepressiven Ichs aufgetaucht ist.
Auch mit gelegentlichen Kurzmeldungen, schon damals mit dem Vorsatz, endlich mal dauerhaft so gut zu schreiben, wie mir das eigentlich möglich wäre.
Ist ja bis heute nix geworden.

Nicht,dass so ein Einjähriges etwas besonderes wäre; gefeiert wird, wenn ich mit 35 mein Leben halbwegs auf die Reihe gebracht habe, der Blog immernoch lebt und ich mir anschaue, was ich jetzt so geschrieben habe, und feststelle, irgendwie scheiter ich immer einfach so weiter, aber irgendwie ist das auch gut so.

Überhaupt, wenn man sich anschaut, was in den 359 Tagen zusammengekommen ist, ist da trotz des "Ich schreibe für mich"s genug dabei, was leichtes Schaudern hervorruft, nein, kein positives.
Aber es sind schließlich Momentaufnahmen, das ganze hier. Eine inzwischen doch ein paar Texte umfassende Momentaufnahmensammlung, mal sinnvoller, mal weniger sinnvoll, mal gut formuliert, mal grausig, oft mittig mit Tendenz zu Letzterem, gelegentlich mit leichtem Theatereinschlag.

Früher war es Stories from the Abstellkammer,damals, bis vor 359 Tagen.
Was es jetzt ist, ist noch nicht genau definiert, und ich verspüre nicht das Bedürfnis, diesen Umstand zu ändern.

Undefiniertes pseudoteilzeitmittelmäßiggutes, tagebuchangehauchtes Dings, geführt von einer zu emotionalen, zu verkopften, zu empfindlichen teilzeitkreativen Nochgymnasiastin, die zu oft zu wenig Motivation fürs Gymnasiastinnendasein und zu viel davon fürs Nichtstun,Denken und den ganzen Rest hat und deren zwischenmenschliche Gefühlsgebilde irgendwie immer bei "unschön" enden.

Irgendwo zwischen Schülerblog, Musik und Wahnsinn.