Dienstag, 7. Dezember 2010
Thema: monolog
So heißt ein Buch von Helene Flöss, das ich sehr gerne lesen würde, weil ihr Schreibstil, so weit ich ihn in Zitaten aus Rezensionen erkennen kann, mir sehr sympathisch ist und mein Unterbewusstsein mir sagt, dass ich es lesen soll.
Mein Unterbewusstsein ist das einzige in und an mir, das zumindest manchmal und vor allem regelmäßig noch so funktioniert, wie es soll.
Beruhigend, dass irgendwo in dieser emotionsüberladenen Apathie von Zeit zu Zeit noch irgendwas halbwegs funktioniert.

Ich befinde mich inzwischen beinahe 7kg über meinem persönlichen "Bestwert" des Jahres, wenn man bedenkt, dass das eigentliche Ziel irgendwie doppelt so weit entfernt ist, sehe ich das regelmäßige Ausfallen des Mittagessens aufgrund eines "Rauswischen, Staubsaugen, die ganze Wohnung. Dann Bad putzen, Badewanne schrubben, komplett. In ner halben Stunde biste fertig, sonst schlag ich dir dein Hirn weich" von meinem Vater als Tropfen auf dem heißen Stein, der regelmäßig durch irgendwelchen essbaren Dreck wieder ausgeglichen wird.
Physisch handelt es sich somit bei mir eher weniger um "dürre Jahre".

Emotional ja irgendwie schon so ein bisschen mehr.
All die Kriegsführerei hat mir bis jetzt nichts gebracht, vielleicht deshalb, weil ich,im "heute" angekommen, nicht mehr so recht daran glaube..
Und wieder fand ich mich in der Standardsituation wieder, das Beobachten,während man eigentlich in anderen Gesprächen verankert ist, das Hoffen, auf wenigstens einen einzigen Blick, die Unsicherheit und die Befürchtung, dass man(n) ebendiese auch auf 100m Entfernung spürte, all das..
Das Ignoriertwerden, am Ende der Pause eineinhalb, vielleicht zweieinhalb Blicke, vage in meine Richtung, Herz beschleunigt auf dreifache Geschwindigkeit, wieder das Hoffen,vielleicht bin ja ich gemeint..
Jahre der Dürre, in denen ich in meinem eigenen Ich ertrinke.
Es klingt immer mehr wie aus einem schlechten Film, einer von der Sorte, den nur die Zuschauer toll finden aber bei dem die Hauptcharaktere, wenn sie real wären und nicht nur fiktive Figuren, an ihren Gefühlen sterben würden.
Ich fand das nie lächerlich,übertrieben oder nicht nachvollziehbar, wenn in einem alten Buch irgendwo stand, jemand sei an "gebrochenem Herzen" gestorben.
Weißt du, ich kann das nachvollziehen, und gerade heute ist es wieder mal im schlimmen Bereich angekommen, nach dem ganzen Hoffen und dem enttäuscht gestern.
Bleibt einfach nichts mehr übrig, um auch heute zu hoffen, darauf, dass in der kommenden, der letzten Pause des Tages, oder nach Unterrichtsschluss, noch irgendwas passiert, auch, wenn ich es wünsche,hoffe, möchte..brauche.(?)
Vielleicht wird ja alles gut..bitte.

Ich sitz im Unterricht und könnte heulen, wegen 6Jahresproblem, wieder, zum zweihunderttausendsten Mal.
Aber ich kann nicht.
Also nähere ich mich immer weiter an die Explosion meines Verstands an, die aufgrund seiner Vollgestopftheit und meiner Überemotionalität das ganze Land mit Trauer, Wut,Schmerz, seltsamer Gefühlswelt in Sachen 6Jahresproblem und Vermutlichliebe das ganze Land mit eben diesen Gräueln überfluten wird.
Tschuldigung, kann ich auch nix dafür.Denkt ihr, ich tu mir all das freiwillig an?




Freitag, 3. Dezember 2010



Es ist Unsinn-sagt die Vernunft.
Es ist, was es ist-sagt die Liebe.

Es ist Unglück-sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz-sagt die Angst.
Es ist aussichtslos-sagt die Einsicht.
Es ist, was es ist-sagt die Liebe.

Es ist lächerlich-sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig-sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich-sagt die Erfahrung.
Es ist,was es ist-sagt die Liebe.
(Was es ist von Erich Fried
)

Und es ist etwas, das ich nicht mehr loswerde.
Auch, wenn ich es vielleicht ruiniert habe.
Auch, wenn es vielleicht nie eine Chance hatte und
auch, wenn es vielleicht nie eine haben wird.
Selbst, wenn es vielleicht garnicht an mit liegt,
und selbst, wenn es wehtut.
Selbst, wenn spätestens in einem Jahr alles endgültig keine Chance mehr hat,
Selbst, wenn es hoffnungslos ist,
Selbst, wenn ich eigentlich schon meilenweit über die Grenzen herausgeklettert bin,
und selbst, wenn ich eigentlich schon lange nicht mehr kann.
Selbst, wenn es egal ist,
Selbst, wenn es Leute gibt, die mich gerne leiden sehen,
Und selbst, wenn er auch einer davon wäre, oder vielleicht auch ist.
Obwohl es zu unpassenden Weinanfällen auf Partys führt,
und zu Nervosität und Verlustangst, sobald er irgendwo hingeht, wo genug Alkohol und weibliche Wesen vorhanden sind,
Weshalb ich dann meistens auch dort bin,
Obwohl ich eigentlich garnicht will,
Weil ich sowieso nur sinnfrei vor mich hinleide,
Entweder wegen seinem Bedürfnis, cool zu sein,
Oder wegen seiner Ignoranz mir gegenüber.
Obwohl es mir den ganzen Tag ruinieren kann,
Und jeder 2sekündige Blick meinen Blutdruck hochjagt und die Hoffnung wiederbelebt,
Und gleichzeitig furchtbar wehtut.

Trotz allem, aufgrund all dieser Dinge, gegen mich, gegen die Welt und gegen jede Logik, auch wenn es zerreißend ist und selbst, wenn es nach dem emotionalen Super-GAU auch noch die komplette Auflösung meiner Person hervorrufen sollte.

Ich glaub, 6-Jahres-Problem ist mir wichtig.




Donnerstag, 2. Dezember 2010
Thema: gefunden.
" Vielleicht ist es ja garnicht so schlimm, am Anfang vom Ende zu sein. Man kann ja einfach neu beginnen
und nen Eimer schwarzer Farbe mitnehmen
für den Fall,
dass es mir zu bunt wird.
"
Nennen Sie ohne zu googlen wieder Interpret und Songtitel, retten sie anschließend das Leben der Blogautorin und sorgen dafür, dass alles gut wird, besonders die Sache mit dem 6-JahresProblem (reicht auch schon, wenn "nur" die wird..) und erhalten Sie als dankeschön eine Flasche Glühwein, eine Tafel Schokolade oder später, wenn ich groß bin und die Welt in Ordnung ist, eine Einladung zum Teetrinken.
gerechte Entlohnung, oder?

Meine Pseudoproduktivität in Sachen Bloggen ist offensichtlich wieder aus der Ecke gekrochen, in die ich sie verbannt hatte; nachdem ich in der Schule Internetzugang habe und mein Vater aktuell tendentiell eher selten daheim ist, geht das.

Wir haben uns heute in die Augen gesehen, 2 mal 2 Sekunden.
Da war ich wieder fertig mit den Nerven.




Mittwoch, 1. Dezember 2010
Thema: monolog
Woran ich das merke?
Seit August gibts Lebkuchen, der Schulweg wird immer mehr zum Kampf durch Schneemassen, in denen Fünftklässler beinahe komplett zu verschwinden scheinen und ich teilweise kniehoch einsinke, aus "Ich geh schnell Katzenfutter kaufen" wird "Ich rutsch mal los; falls ich mir was aufschürfe oder breche, dauert der Heimweg bisschen länger, aber du kennst mich, ich komme zurecht". Verlustängste und Seelenleere wachsen wieder einmal zu ungeahnter Größe an, und zur eigentlich standartvorhandenen Fastdepression kommt gelegentliches Dasistjetztdasende und das ständige Erwarten der Sprengung meiner Person, durchgeführt vermutlich von meinem Herz in Kooperation mit der Gefühlswelt oder dem, was davon übrig ist.
Ich weiß nicht, woran es liegt.
Vermutlich, mal wieder, nur an mir.
Das eine einzige Person jahrelang so viel bedeuten kann..
Und die Standardweltuntergänge eben.
Werd mich nie völlig daran gewöhnen.

Wie ich es liebe. Atmosphäre, eigentliche Aussage vs.musikalische Stimmung usw..
Habs auf der Heimfahrt gehört, als 6jahresproblem fast hinter mir gesessen hat, musste zum ersten Mal seit 5mal hören an meine Mutter denken bei diversen Textpassagen, war dann emotional gerührt, hab mir aber jedes äußere Anzeichen dafür verkniffen, er war mit Freunden da und im Coolheitsmodus, und ausgelachtwerden hätte ich nicht gebrauchen können.

" One day, I'll leave you "
Daran habe ich mich gewöhnt.
"We carry on".
Bleibt ja fast keine andere Möglichkeit.
Ich versuche immernoch, das Schicksal davon zu überzeugen, dass alles gut wird.