Thema: oh happy day.
08. August 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Wir sind keine Seelenverwandten,sie kann nicht gut zuhören, intellektuell ist sie eher..,ach, reden wir nicht drüber, wüsste sie, wie es in mir aussieht,würde sie es nicht verstehen, und tiefgreifendere Gedanken brauch ich ihr nicht mitteilen,weil sie sie schlicht nicht versteht, aber heute hat meine Nachbarin indirekt mein Leben gerettet.
Sie stand vor der Tür, wie sie das öfters macht,spontan-unangemeldet, und mit dem Wunsch, jetzt genau in diese Moment etwas unternehmen zu wollen.
Diesmal hatte sie wieder ihren Hund dabei, einen vom Idealgewicht etwas abgedrifteten Beagle, und fragte, ob ich spazierengehen wollte.
Bergauf durch fremde Gärten und ein Stück Wald, reden und atmen und reden und atmen, bereits nach der Hälfte des Weges bin ich völlig fertig, fuck, meine miese Kondition war doch auch mal besser.. sie beruhigt mich und sagt, bei ihr ists doch auch so. Ich füge in Gedanken hinzu: aber du musst nicht im Rahmen deines Oberstüflerinnendaseins im Oktober den 5km-Schulmarathon in weniger als 30 Minuten schaffen.
Ein bisschen belangloses Gerede, bis sie das Gespräch zur alten Sache bringt, der für sie nichts weiter ist, als ein Mann,in den ich mich ein bisschen verliebt habe.
Das Gespräch verliert etwas an Leichtigkeit, ich wirke auf mich mich erstaunlich gefasst und gefühlsleer, als ich sie über seine Freundin informiere.
Nachbarin beginnt,mir zu erzählen,wie toll doch das Singleleben ist, mit seinen ganzen Pluspunkten wie einer Armee von Verehrern, die nur darauf warten, einen zu umschwärmen und Getränke zu spendieren (Ich wäre schon froh, wenn mir einer übern Weg laufen würde), die Unabhängigkeit (wenn einem die in einer Beziehung so komplett verloren geht, stimmt etwas mit der Beziehung nicht..) und so weiter und so fort.
Wir einigen uns darauf, dass ich manches davon zwar auch sehe, aber "mein bisschen Liebeskummer" (ha, ha) mich immer mal wieder in Negativgedanken runterzieht.
So wie in diesem Moment..
...und dann waren wir draußen aus dem Wald und auf der alten Panzerstraße.
Bis zum Horizont Felder und ein wenig Wiese, mitten hineingegraben in dieses Bild eine Schneise aus hellgrauem Beton, doppelt so breit wie normale Straßen, wirbelnder und wehender Wind, der meine Ohren sofort auf Minusgrade tiefkühlte, sodass ich zum Zwecke der besseren Isolation das Zopfband löste und mein Haar die restliche Zeit offen trug.
Vor meinen Augen dunkelrote Strähnen,in den schmalen Lücken zwischen ihnen helles Sonnenlicht, der Nachbarin fegt es die Mütze vom Kopf und sie rennt fluchend los,um sie zu fangen,hinter ihr her hetzt der Hund und trainiert damit gleich in Richtung Idealgewicht.
In meinem Kopf setzt eine bekannte Melodie ein.
Sie rennen weiter, irgendwohin, und ich stehe alleine mitten auf der Panzerstraße.
-Sonne im Gesicht.
-Das Lied ist beim Teil vorm Refrain angekommen.
Ich erinnere mich.
-Inzwischen Ohren-und Kopfschmerzen von der Kälte.
Ich erinnere mich.
Als ich das letzte Mal mit dem Lied hier gelaufen bin, lag Schnee,hüfthoher Schnee. Am Rand der Panzerstraße waren die Schneeberge höher als ich, und gelegentlich wühlte ich mich in einen rein,um aus einer interessanteren Perspektive irgendetwas zu fotographieren.
Einmal habe ich es geschafft, bin über einen Weg gelaufen, der nicht mehr da war, stand dafür bis zum Hintern im Schnee, habe mich aber weitergewühlt und bin dann auf den größten Schneeberg geklettert,den ich finde konnte.
-Wind überall.
Und da war Sonne.
Das ist Kunst, mindestens in 1000 Jahren
Konnte gefühlte Kilometer weit sehen und um mich herum auch nichts als Weite, Felder und Wiesen kein Unterschied mehr, alles unter einer weißen Decke, nur stellenweise unterbrochen durch Strommasten und durch die Panzerstraße,die auf einmal gar nicht mehr so mächtig wirkte, und der Wind wehte mir die Mütze vom Kopf und sie landtete im Schnee, und der Schal, den ich mir über Mund und Nase gebunden hatte, hielt die Kälte genauso wenig ab wie die dicke Kapuzenjacke,die inzwischen verschwunden ist, und der Wind pfeifte ganz furchtbar, aber in diesem Moment nahm ich es nur wahr, mehr nicht, denn in diesem Moment war da sowas wie Freiheit.
Frei von allem,der ganze Dreck abgeschüttelt, unten gelassen, im Dorf. Frei von allem.
Frei vom ehemaligen Problem, einer der Hauptgründe, wieso ich an diesem Tag spazieren gegangen war. Wollte den Kopf freibekommen.
Ich erinnere mich wieder,
seit diesem Tag hör ich Frittenbude.
Diese eine Szene wurde von mir nicht bildlich festgehalten, ich habe an dem Tag einige Fotos gemacht, aber keines reicht heran an das Original.
Aber seit diesem Tag sehe ich jedes Mal, wenn ich Mindestens in 1000 Jahren höre, ein unendlich weites Schneefeld vor meinen Augen auftauchen, von oben betrachtet, mit einer winzigkleinen Baumgruppe am rechten Bildrand, einer unendlichen Linie aus zwischen Elektromasten gepanntem Kabel und einer lila Mütze unten im Schnee, immer,wenn die Melodie vorm Refrain und schließlich auch der Refrain selbst anfängt.
Als die Nachbarin samt Hund und Mütze zu mir herkommt, wirkt sie fast sowas wie beeindruckt.
"Das gerade,wie du da so dagestanden hast, mitten auf der Panzerstraße und der Wind deine Haare so ganz arg verwirbelt hat, und du da einfach so ganz ruhig gestanden hast und dich nicht bewegt hast...irgendwie, keine Ahnung..das war so...wow, ich weiß nicht, das hat irgendwie..so einen Ausdruck gehabt."
Sie stand vor der Tür, wie sie das öfters macht,spontan-unangemeldet, und mit dem Wunsch, jetzt genau in diese Moment etwas unternehmen zu wollen.
Diesmal hatte sie wieder ihren Hund dabei, einen vom Idealgewicht etwas abgedrifteten Beagle, und fragte, ob ich spazierengehen wollte.
Bergauf durch fremde Gärten und ein Stück Wald, reden und atmen und reden und atmen, bereits nach der Hälfte des Weges bin ich völlig fertig, fuck, meine miese Kondition war doch auch mal besser.. sie beruhigt mich und sagt, bei ihr ists doch auch so. Ich füge in Gedanken hinzu: aber du musst nicht im Rahmen deines Oberstüflerinnendaseins im Oktober den 5km-Schulmarathon in weniger als 30 Minuten schaffen.
Ein bisschen belangloses Gerede, bis sie das Gespräch zur alten Sache bringt, der für sie nichts weiter ist, als ein Mann,in den ich mich ein bisschen verliebt habe.
Das Gespräch verliert etwas an Leichtigkeit, ich wirke auf mich mich erstaunlich gefasst und gefühlsleer, als ich sie über seine Freundin informiere.
Nachbarin beginnt,mir zu erzählen,wie toll doch das Singleleben ist, mit seinen ganzen Pluspunkten wie einer Armee von Verehrern, die nur darauf warten, einen zu umschwärmen und Getränke zu spendieren (Ich wäre schon froh, wenn mir einer übern Weg laufen würde), die Unabhängigkeit (wenn einem die in einer Beziehung so komplett verloren geht, stimmt etwas mit der Beziehung nicht..) und so weiter und so fort.
Wir einigen uns darauf, dass ich manches davon zwar auch sehe, aber "mein bisschen Liebeskummer" (ha, ha) mich immer mal wieder in Negativgedanken runterzieht.
So wie in diesem Moment..
...und dann waren wir draußen aus dem Wald und auf der alten Panzerstraße.
Bis zum Horizont Felder und ein wenig Wiese, mitten hineingegraben in dieses Bild eine Schneise aus hellgrauem Beton, doppelt so breit wie normale Straßen, wirbelnder und wehender Wind, der meine Ohren sofort auf Minusgrade tiefkühlte, sodass ich zum Zwecke der besseren Isolation das Zopfband löste und mein Haar die restliche Zeit offen trug.
Vor meinen Augen dunkelrote Strähnen,in den schmalen Lücken zwischen ihnen helles Sonnenlicht, der Nachbarin fegt es die Mütze vom Kopf und sie rennt fluchend los,um sie zu fangen,hinter ihr her hetzt der Hund und trainiert damit gleich in Richtung Idealgewicht.
In meinem Kopf setzt eine bekannte Melodie ein.
Sie rennen weiter, irgendwohin, und ich stehe alleine mitten auf der Panzerstraße.
-Sonne im Gesicht.
-Das Lied ist beim Teil vorm Refrain angekommen.
Ich erinnere mich.
-Inzwischen Ohren-und Kopfschmerzen von der Kälte.
Ich erinnere mich.
Als ich das letzte Mal mit dem Lied hier gelaufen bin, lag Schnee,hüfthoher Schnee. Am Rand der Panzerstraße waren die Schneeberge höher als ich, und gelegentlich wühlte ich mich in einen rein,um aus einer interessanteren Perspektive irgendetwas zu fotographieren.
Einmal habe ich es geschafft, bin über einen Weg gelaufen, der nicht mehr da war, stand dafür bis zum Hintern im Schnee, habe mich aber weitergewühlt und bin dann auf den größten Schneeberg geklettert,den ich finde konnte.
-Wind überall.
Und da war Sonne.
Das ist Kunst, mindestens in 1000 Jahren
Konnte gefühlte Kilometer weit sehen und um mich herum auch nichts als Weite, Felder und Wiesen kein Unterschied mehr, alles unter einer weißen Decke, nur stellenweise unterbrochen durch Strommasten und durch die Panzerstraße,die auf einmal gar nicht mehr so mächtig wirkte, und der Wind wehte mir die Mütze vom Kopf und sie landtete im Schnee, und der Schal, den ich mir über Mund und Nase gebunden hatte, hielt die Kälte genauso wenig ab wie die dicke Kapuzenjacke,die inzwischen verschwunden ist, und der Wind pfeifte ganz furchtbar, aber in diesem Moment nahm ich es nur wahr, mehr nicht, denn in diesem Moment war da sowas wie Freiheit.
Frei von allem,der ganze Dreck abgeschüttelt, unten gelassen, im Dorf. Frei von allem.
Frei vom ehemaligen Problem, einer der Hauptgründe, wieso ich an diesem Tag spazieren gegangen war. Wollte den Kopf freibekommen.
Ich erinnere mich wieder,
seit diesem Tag hör ich Frittenbude.
Diese eine Szene wurde von mir nicht bildlich festgehalten, ich habe an dem Tag einige Fotos gemacht, aber keines reicht heran an das Original.
Aber seit diesem Tag sehe ich jedes Mal, wenn ich Mindestens in 1000 Jahren höre, ein unendlich weites Schneefeld vor meinen Augen auftauchen, von oben betrachtet, mit einer winzigkleinen Baumgruppe am rechten Bildrand, einer unendlichen Linie aus zwischen Elektromasten gepanntem Kabel und einer lila Mütze unten im Schnee, immer,wenn die Melodie vorm Refrain und schließlich auch der Refrain selbst anfängt.
Als die Nachbarin samt Hund und Mütze zu mir herkommt, wirkt sie fast sowas wie beeindruckt.
"Das gerade,wie du da so dagestanden hast, mitten auf der Panzerstraße und der Wind deine Haare so ganz arg verwirbelt hat, und du da einfach so ganz ruhig gestanden hast und dich nicht bewegt hast...irgendwie, keine Ahnung..das war so...wow, ich weiß nicht, das hat irgendwie..so einen Ausdruck gehabt."
Thema: gefunden.
08. August 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Weil das Original musikalisch ein Verbrechen ist und diese Coverversion einfach besser passt, besser klingt, wunderbar ist und mir so furchtbar wehtut.
Thema: kurz gemeldet
Draußen Regen, auf der Bettdecke eine friedlich zusammengerollt schlafende Katze, auf meinem Kopf frisch mit der Tönung, die so wunderbare Inhaltsstoffe (halogenorganische Verbindungen, aromatische Amine...) in viel zu hohen Konzentrationen (auch hierüber gibt die Inhaltsangabe Auskunft, je weiter vorne ein Stoff, desto mehr ist davon drin) hat, getönte Haare, Musik, eventuell ein weiteres Frittenbudekonzert in absehbarer Zeit, Festival, Bullet For My Valentine sollen auch spielen. Werde dies demnächst mit der Feindin bei Touchdown und/oder Malibu Kirsch beziehungsweise Wodka besprechen.
Außerdem ist Billy bei mir eingezogen, sogar zweimal.
Je 40cm breit, 202cm hoch, schon fast komplett mit Büchern gefüllt, ich hätte mir bei Ikea mehr als zwei Billys mitnehmen sollen, aber wo soll ich sie denn hinstellen, meine Abstellkammer mein Zimmer ist jetzt schon überfüllt. Wäre es schon, wenn nur Schreibtisch und Gitarre drinständen.
Den Tag also ganz gut und very stumpfsinnig überstanden, und dann hat mein Computer dein Lied gespielt.
Jetzt ist da noch mehr Leere als vorher.Dunkler wirkt sie auch.
dunkelschwarz.
Außerdem ist Billy bei mir eingezogen, sogar zweimal.
Je 40cm breit, 202cm hoch, schon fast komplett mit Büchern gefüllt, ich hätte mir bei Ikea mehr als zwei Billys mitnehmen sollen, aber wo soll ich sie denn hinstellen,
Den Tag also ganz gut und very stumpfsinnig überstanden, und dann hat mein Computer dein Lied gespielt.
Jetzt ist da noch mehr Leere als vorher.Dunkler wirkt sie auch.
dunkelschwarz.
Thema: oh happy day.
In familiärer Hinsicht stehe ich mit beiden Beinen fest auf dem Boden des Schlachtfeldes,das immernoch eisig und brennend zugleich ist, mit dem Unterschied, dass sich die Vaterfreundin jetzt auch noch bei der Katze einmischt, mir weismachen will, dass maximal 2cm hoch Einstreu reichen, den Futternapf immer gnadenlos überfüllt und sich wundert, wieso die Katze dann nach 2 Tagen (wenn man einmal nicht daheim ist und aufpasst, was die Frau macht..) nicht mehr aus dem Napf fressen will,obwohl der doch eben so lange voll ist, und auch ansonsten das Bedürfnis verspürt, uns komplett zu infiltrieren.
Ich betone nochmal, es handelt sich hierbei nicht um eine Abwehrreaktion, weil mein Vater eine neue Frau hat; dieser Fakt ist mir relativ gleichgültig, sie sagt,sie will meine Mutter nicht ersetzen, also. Was mir nicht gleichgültig ist, ist die Tatsache, dass sie jeden beschissenen Ferientag da war, auch vorher schon die ganze Woche, mich einfach nicht in Ruhe lassen kann und sich schon genauso aufführt wie mein Vater.
Im Gegensatz zu ihm hat sie ja ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und wurde Putzfrau, und da sie sich offensichtlich beruflich nicht ausgelastet fühlt, fuhrwerkt sie jetzt auch bei uns herum.
Hierbei kommt es immer wieder zu lästigen Szenen,da sie sich prinzipiell in jede Kleinigkeit auch hier gerne reinsteigert; und so ist der (zu mir) meistgesagte Satz jetzt nicht mehr ein "Ja sag mal bist du so blöd??" verbunden mit einem tiefen, grunzenden Seufz-Stöhner der Entrüstung, sondern ein schrill-angeekeltes, pseudoschockiertes "Wie kann man nur (bitte Verb einsetzen), hier? Ich würd kotzen,kotzen würd ich!"
Die Szene, die den aktuellen psychologischen Kleinkrieg herbeiführte, ereignete sich, als sie gerade den Herd putzen wollte..
Eine mittelschmutzige Küche, schon länger nicht gereinigt. Nahaufnahme: Eine Frau öffnet den Herd, schreckt übertrieben theatralisch zurück und stößt einen Ekelschrei aus.
Vaterfreundin: Maaaaaayheeeeeeeem!
Blogautorin stürzt in Erwartung eines Leichenfundes oder etwas ähnlich grausigem herbei, schon bereit, psychologisch wichtige Sofortmaßnahmen zu ergreifen. : JA!
Vaterfreundin mit Blick auf den Herd : Du machst aber nicht dadrin Pizza, oder?
Blogautorin: Ähm, doch? ( Wo auch sonst? )
Vaterfreundin melodramatisch: Wie kannst du nur?!? Ich würd kotzen an deiner Stelle, kotzen würd ich!
Blogautorin: Zum Glück bist du nicht ich.
Vaterfreundin: Ja aber die ganzen Bazillen da drin! Sie deutet auf den vor 4 Wochen das letzte mal gereinigten Herd, in dem in der Zwischenzeit genau dreimal etwas zubereitet wurde.
Blogautorin: Nur wegen denen bin ich so groß und stark geworden.
Vaterfreundin: Jetzt red nicht so blöd!
Blogautorin:Einigen wir uns darauf,dass du dich bitte aus meinem Leben raushälst und ich mich aus deinem.
Vaterfreundin:;Inzwischen versteh ich deinen Vater voll und ganz, voll und ganz verseh ich den,und gut, wie du willst, wie du das willst, ich sag nixhmehr, wenn der die Katze rausschmeißen will!
Blogautorin: Wenn die Katze draußen ist, bin ichs ein paar Tage später auch.
Vaterfreundin: Ja, das werden wir ja dann sehen.
.
Normalerweise entsprechen derartige Antworten nicht meiner Art und ich bin eine Freundin des Einfach-Aussitzens, gerade bei dieser Frau, aber ich bin zum Ergebnis gekommen, dass das nicht hilft und man sie, wenn überhaupt, nur auf die Idiotie ihrer Kommentare aufmerksam machen kann, indem man Gummistiefel und Einweghandschuhe anzieht, sich auf ihre Ebene herabbegibt und ebenfalls dumm-provokative Kommentare von sich gibt.
Wobei ich persönlich meine ja unterhaltsamer finde als ihre. Und nicht ganz so verletzend. Und ich auf grunz-Seufzer und ähnliches, was in Ermangelung entsprechender Ausdrucksfähigkeit oft mehr sagen als ihre Worte, verzichten kann.
Ich betone nochmal, es handelt sich hierbei nicht um eine Abwehrreaktion, weil mein Vater eine neue Frau hat; dieser Fakt ist mir relativ gleichgültig, sie sagt,sie will meine Mutter nicht ersetzen, also. Was mir nicht gleichgültig ist, ist die Tatsache, dass sie jeden beschissenen Ferientag da war, auch vorher schon die ganze Woche, mich einfach nicht in Ruhe lassen kann und sich schon genauso aufführt wie mein Vater.
Im Gegensatz zu ihm hat sie ja ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und wurde Putzfrau, und da sie sich offensichtlich beruflich nicht ausgelastet fühlt, fuhrwerkt sie jetzt auch bei uns herum.
Hierbei kommt es immer wieder zu lästigen Szenen,da sie sich prinzipiell in jede Kleinigkeit auch hier gerne reinsteigert; und so ist der (zu mir) meistgesagte Satz jetzt nicht mehr ein "Ja sag mal bist du so blöd??" verbunden mit einem tiefen, grunzenden Seufz-Stöhner der Entrüstung, sondern ein schrill-angeekeltes, pseudoschockiertes "Wie kann man nur (bitte Verb einsetzen), hier? Ich würd kotzen,kotzen würd ich!"
Die Szene, die den aktuellen psychologischen Kleinkrieg herbeiführte, ereignete sich, als sie gerade den Herd putzen wollte..
Eine mittelschmutzige Küche, schon länger nicht gereinigt. Nahaufnahme: Eine Frau öffnet den Herd, schreckt übertrieben theatralisch zurück und stößt einen Ekelschrei aus.
Vaterfreundin: Maaaaaayheeeeeeeem!
Blogautorin stürzt in Erwartung eines Leichenfundes oder etwas ähnlich grausigem herbei, schon bereit, psychologisch wichtige Sofortmaßnahmen zu ergreifen. : JA!
Vaterfreundin mit Blick auf den Herd : Du machst aber nicht dadrin Pizza, oder?
Blogautorin: Ähm, doch? ( Wo auch sonst? )
Vaterfreundin melodramatisch: Wie kannst du nur?!? Ich würd kotzen an deiner Stelle, kotzen würd ich!
Blogautorin: Zum Glück bist du nicht ich.
Vaterfreundin: Ja aber die ganzen Bazillen da drin! Sie deutet auf den vor 4 Wochen das letzte mal gereinigten Herd, in dem in der Zwischenzeit genau dreimal etwas zubereitet wurde.
Blogautorin: Nur wegen denen bin ich so groß und stark geworden.
Vaterfreundin: Jetzt red nicht so blöd!
Blogautorin:Einigen wir uns darauf,dass du dich bitte aus meinem Leben raushälst und ich mich aus deinem.
Vaterfreundin:;Inzwischen versteh ich deinen Vater voll und ganz, voll und ganz verseh ich den,und gut, wie du willst, wie du das willst, ich sag nixhmehr, wenn der die Katze rausschmeißen will!
Blogautorin: Wenn die Katze draußen ist, bin ichs ein paar Tage später auch.
Vaterfreundin: Ja, das werden wir ja dann sehen.
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Normalerweise entsprechen derartige Antworten nicht meiner Art und ich bin eine Freundin des Einfach-Aussitzens, gerade bei dieser Frau, aber ich bin zum Ergebnis gekommen, dass das nicht hilft und man sie, wenn überhaupt, nur auf die Idiotie ihrer Kommentare aufmerksam machen kann, indem man Gummistiefel und Einweghandschuhe anzieht, sich auf ihre Ebene herabbegibt und ebenfalls dumm-provokative Kommentare von sich gibt.
Wobei ich persönlich meine ja unterhaltsamer finde als ihre. Und nicht ganz so verletzend. Und ich auf grunz-Seufzer und ähnliches, was in Ermangelung entsprechender Ausdrucksfähigkeit oft mehr sagen als ihre Worte, verzichten kann.
