Thema: oh happy day.
Als Mr.Gaunt und ich das Kleinfestivalgelände betreten, ich voraus, ganz zielstrebig, ganz kontrolliert, ganz stabil, ist der Erste, der uns sieht, der Pinguin.
Und er begrüßt mich, mit Umarmung, betrunken-freundlich, lallt irgendwas und dampft wieder ab,
und ich gehe weiter voraus, ganz zielstrebig, ganz kontrolliert, nach wie vor stabil.
Zu Ms Golightly, Begrüßungsumarmung, zum Fremden, Begrüßungsumarmung und ein Danke fürs Herkommen und ein letztes Mal die Band unterstützen. Daneben noch das braunhaarige Fangirlie und ein Freund von ihr.
Kleine Gruppe auf einem kleinen Festival.
Komm ich mit klar.
Ein bisschen Smalltalk, ein Kompliment für meine Haarfarbe, den Schnitt, die Länge.
Ein paar Witze über Ms Golightly, die schon wieder an Krücken gehen muss.
Bei zu viel Positivstimmung bekomme ich Angst.
Aber geht schon, einfach weitermachen. Kontrolliert, ansatzweise stabil.
Mr.Gaunt ist auch deswegen verfrüht vom anderen Festival zurückgekommen, weil er ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, wenn ich alleine hier her gefahren wäre, auch, wenn ich versucht habe, ihn davon zu überzeugen, dass er das nicht muss; da ist es naheliegend, zu versuchen, ihm den Abend wenigstens nicht komplett zu vermiesen und somit Angstzustände und Konsorten bestmöglichst auszusperren.
Und dann steht der Raucher neben mir.
Begleitet wird er vom Schlagzeuger, der mich nichtmal begrüßt, geschweige denn eines einzigen Blickes würdigt, und sie sagen zum Fremden, komm mit, es geht los.
Abschiedskonzert.
Ich sammle über den Parkplatz verstreute Bekannte und die Fetzen meines gerade in sämtliche Einzelteile zersprengten Herzens ein, stehe zu den ersten Takten des alltbekannten Openers in der Schlange für mein Bändchen, hole mir beim ersten Schreipart was zu trinken und sitze beim Refrain neben Ms Golightly und ihren Krücken auf einer Bank am Lagerfeuer.
Sicherheitsabstand?
Zwecklos.
Von der Bühne schreit der Mensch, der mal meiner war, seinen Weltschmerz auf den Acker raus und zu uns runter, lässt ihn auf mich einhageln und durchbohrt einen Fetzen Herz, der noch an Ort und Stelle gehangen hat.
Bis hier runter sieht man die Narben, manche noch von damals, manche sind wohl nach der Trennung neu dazugekommen.
Und bis hier runter spüre ich, wie wahnsinnig beschissen es ihm geht.
Ja, es tut weh.
Und ich sage es mir immer wieder vor, solange sie spielen.
Dass ich ihm zu viel bedeutet habe und er mir zu wenig (?).
Dass ich die Zuneigung vermisse, und die Wärme, und Verständnis, und auch die/seine physische Nähe, aber nicht ihn.
Immer wieder. Sage es mir vor, solange sie spielen, solange er mir das Herz zerschreit.
Sage es mir auch später noch, und immer dann, wenn Mr.Gaunt vom Bierstand oder aus seiner Gedankenwelt zurückkehrt und und seine leichte Frustration darüber, sein Party-und Trinkbedürfnis nicht ausleben zu können, nonverbal kultiviert.
Irgendwie überstehe ich auch das letzte Lied, einen geballten Herzschmerzbatzen mit erstaunlich wenig Geschrei und erstaunlich viel Gesang, den eigentlich der Fremde geschrieben hat und nach dem der Raucher von der Bühne direkt zum Bierstand schießt, ohne zu implodieren.
Absolut instabil, völlig außer Kontrolle, aber irgendwie noch funktionierend.
Einfach weiteratmen.
Es war das Richtige.
Hoffe ich.
Und eigentlich ist es das Richtige, dass ich jetzt hier in der Umarmung eines sehr schweigsam-angespannt-grummeligen Mr.Gaunts sitze statt in der des Rauchers.
Und eigentlich ist es auch besser so, sowohl für mich, als auch irgendwann für ihn.
Es tut trotzdem weh.
Aber manche Schmerzen muss man eben ertragen, da muss man halt durch, wenn es besser werden soll.
Und es soll besser werden. Es wird besser werden.
Dann, wenn es nicht mehr weh tut, sondern nur noch Erinnerung ist.
Bis es soweit ist: Einfach weiteratmen.
Und er begrüßt mich, mit Umarmung, betrunken-freundlich, lallt irgendwas und dampft wieder ab,
und ich gehe weiter voraus, ganz zielstrebig, ganz kontrolliert, nach wie vor stabil.
Zu Ms Golightly, Begrüßungsumarmung, zum Fremden, Begrüßungsumarmung und ein Danke fürs Herkommen und ein letztes Mal die Band unterstützen. Daneben noch das braunhaarige Fangirlie und ein Freund von ihr.
Kleine Gruppe auf einem kleinen Festival.
Komm ich mit klar.
Ein bisschen Smalltalk, ein Kompliment für meine Haarfarbe, den Schnitt, die Länge.
Ein paar Witze über Ms Golightly, die schon wieder an Krücken gehen muss.
Bei zu viel Positivstimmung bekomme ich Angst.
Aber geht schon, einfach weitermachen. Kontrolliert, ansatzweise stabil.
Mr.Gaunt ist auch deswegen verfrüht vom anderen Festival zurückgekommen, weil er ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, wenn ich alleine hier her gefahren wäre, auch, wenn ich versucht habe, ihn davon zu überzeugen, dass er das nicht muss; da ist es naheliegend, zu versuchen, ihm den Abend wenigstens nicht komplett zu vermiesen und somit Angstzustände und Konsorten bestmöglichst auszusperren.
Und dann steht der Raucher neben mir.
Begleitet wird er vom Schlagzeuger, der mich nichtmal begrüßt, geschweige denn eines einzigen Blickes würdigt, und sie sagen zum Fremden, komm mit, es geht los.
Abschiedskonzert.
Ich sammle über den Parkplatz verstreute Bekannte und die Fetzen meines gerade in sämtliche Einzelteile zersprengten Herzens ein, stehe zu den ersten Takten des alltbekannten Openers in der Schlange für mein Bändchen, hole mir beim ersten Schreipart was zu trinken und sitze beim Refrain neben Ms Golightly und ihren Krücken auf einer Bank am Lagerfeuer.
Sicherheitsabstand?
Zwecklos.
Von der Bühne schreit der Mensch, der mal meiner war, seinen Weltschmerz auf den Acker raus und zu uns runter, lässt ihn auf mich einhageln und durchbohrt einen Fetzen Herz, der noch an Ort und Stelle gehangen hat.
Bis hier runter sieht man die Narben, manche noch von damals, manche sind wohl nach der Trennung neu dazugekommen.
Und bis hier runter spüre ich, wie wahnsinnig beschissen es ihm geht.
Ja, es tut weh.
Und ich sage es mir immer wieder vor, solange sie spielen.
Dass ich ihm zu viel bedeutet habe und er mir zu wenig (?).
Dass ich die Zuneigung vermisse, und die Wärme, und Verständnis, und auch die/seine physische Nähe, aber nicht ihn.
Immer wieder. Sage es mir vor, solange sie spielen, solange er mir das Herz zerschreit.
Sage es mir auch später noch, und immer dann, wenn Mr.Gaunt vom Bierstand oder aus seiner Gedankenwelt zurückkehrt und und seine leichte Frustration darüber, sein Party-und Trinkbedürfnis nicht ausleben zu können, nonverbal kultiviert.
Irgendwie überstehe ich auch das letzte Lied, einen geballten Herzschmerzbatzen mit erstaunlich wenig Geschrei und erstaunlich viel Gesang, den eigentlich der Fremde geschrieben hat und nach dem der Raucher von der Bühne direkt zum Bierstand schießt, ohne zu implodieren.
Absolut instabil, völlig außer Kontrolle, aber irgendwie noch funktionierend.
Einfach weiteratmen.
Es war das Richtige.
Hoffe ich.
Und eigentlich ist es das Richtige, dass ich jetzt hier in der Umarmung eines sehr schweigsam-angespannt-grummeligen Mr.Gaunts sitze statt in der des Rauchers.
Und eigentlich ist es auch besser so, sowohl für mich, als auch irgendwann für ihn.
Es tut trotzdem weh.
Aber manche Schmerzen muss man eben ertragen, da muss man halt durch, wenn es besser werden soll.
Und es soll besser werden. Es wird besser werden.
Dann, wenn es nicht mehr weh tut, sondern nur noch Erinnerung ist.
Bis es soweit ist: Einfach weiteratmen.
Thema: kurz gemeldet
08. August 13 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Gerade erfahren, dass das Sonntagsgrillen wohl flach fällt und ich wann anders die Freude haben werde, Familie Gaunt kennen zu lernen.
Dafür Samstagsgrillen mit der ersten Zweckgemeinschaft, zwei Bandkollegen Mr.Gaunts, und der Löwin.
Der er angeblich "einiges angetan" hat, wofür er "Buße tun" müsse (hat er Ms Golightly gesagt, nicht mir), nicht zuletzt die Trennung, die er sich angeblich "nie verziehen" habe (da kommt doch Freude auf).
An der er immer noch etwas hängt.
Die nach wie vor ein Auge auf ihn geworfen hat.
Und die, egal, wie die weitere Planung des Abends aussieht (seine Option eins, volllaufen lassen mit WG-Kollegen, die er realistischerweise als "nicht so gut" für mich eingestuft hat, weshalb ich auch nicht mit- sondern heim fahren würde, oder (potenziell unsere )Option zwei, Stamm- oder böse Kneipe mit den Bandkollegen, so sie denn wollen) dabei sein wird.
Ich brauche ein Kreuz, Knoblauch, Weihwasser und einen Holzpflock.
Oder eine geladene Schrotflinte.
Dafür Samstagsgrillen mit der ersten Zweckgemeinschaft, zwei Bandkollegen Mr.Gaunts, und der Löwin.
Der er angeblich "einiges angetan" hat, wofür er "Buße tun" müsse (hat er Ms Golightly gesagt, nicht mir), nicht zuletzt die Trennung, die er sich angeblich "nie verziehen" habe (da kommt doch Freude auf).
An der er immer noch etwas hängt.
Die nach wie vor ein Auge auf ihn geworfen hat.
Und die, egal, wie die weitere Planung des Abends aussieht (seine Option eins, volllaufen lassen mit WG-Kollegen, die er realistischerweise als "nicht so gut" für mich eingestuft hat, weshalb ich auch nicht mit- sondern heim fahren würde, oder (potenziell unsere )Option zwei, Stamm- oder böse Kneipe mit den Bandkollegen, so sie denn wollen) dabei sein wird.
Ich brauche ein Kreuz, Knoblauch, Weihwasser und einen Holzpflock.
Oder eine geladene Schrotflinte.
Thema: gefunden.
03. August 13 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Einfach, weil es eine richtig gute Coverversion ist.
Thema: oh happy day.
19. Juli 13 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Vatersfreundindrama, die Millionste.
Sitze gerade gemütlich im Bett, Heilerde im Gesicht, Ölkur in den Haaren, Katze um die Schultern und Laptop auf dem Schoß, als das Telefon klingelt und ein Hölleninferno losbricht.
Was mir eigentlich einfalle, und achja, vielen Dank für die unheimliche Hilfe, ja, vielen Dank für die tolle Unterstützung, schreispuckmecker, vielen Dank, schreizeterschrei, nie wieder würde sie mir bei irgendwas helfen, sie habe ja immer auf meiner Seite gestanden und mir immer die Hand gereicht, ich hätte sie immer weggestoßen, damit wäre jetzt Schluss, ihr würde es mit mir reichen, ich sei Abschaum, der letzte Dreck und das Übliche eben, noch ein bisschen Rumgeschreie, aufgelegt.
Zu Wort gekommen bin ich nicht ein einziges Mal.
Anfangs habe ich nicht gewusst, was eigentlich das Problem ist, dann ist mir ein Licht aufgegangen und natürlich bin ich ein abgrundtief bösartiger Mensch und Schuld an ihrem endlosen Leid.
Schließlich hatte sie vorgestern gefragt, ob ich heute bei Vorbereitungen für eine Feier der Quasi-Stief-Familie helfen will, und ich hatte gesagt, wenn Ja, dann melde ich mich.
Habe ich, wie sollte es auch anders sein, vergessen, und da es viel zu einfach gewesen wäre, mich kurz anzurufen und nachzuhaken, hat sie die ganze Arbeit alleine gemacht, um mir danach meine sowieso schon nicht mehr optimalen Hörfähigkeiten noch ein bisschen mehr wegzuschreien und sich darüber zu beschweren, dass sie die ganze Arbeit alleine machen musste.
Werde vermutlich heute Abend bei dem Versuch, meine Wäsche vorbei zu bringen und falsch zugestellte Post abzuholen, zunächst mit Blicken erdolcht, anschließend in Grund und Boden geschrien und zuletzt mit einer der berüchtigten, endloses schlechtes Gewissen auslösenden Strafpredigten Papa Mayhems, bei dem sie sich wohl möglichst zeitnah und in epischer Bandbreite über meine abgrundtiefe Boshaftigkeit ausheulen wird, bedacht werden.
Und ich denke mir so, ach, lass die arme, kranke, alte Frau reden.
Wahrscheinlich kratzt sie sowieso früher ab als ich, und vermutlich auch ziemlich schmerzhaft.
Krebs ist böse. Schadenfreude auch.
Ich bin schadenfroh.
Ich denke mir manchmal, tja siehste, VF, es kommt eben alles wieder zurück (meine Schadenfreude vermutlich auch).
Und mit ein wenig Auge-Um-Auge-Zahn-Um-Zahn-Mentalität, dass sie es ein Stück weit verdient hat.
Natürlich ist das falsch, absolut egoistisch, moralisch verwerflich und all das, aber es sorgt dafür, dass ich diese Frau ansatzweise ertrage, ohne komplett den Verstand oder denphasenweise so oder so nur eher eingeschränkt vorhandenen vielzitierten "Lebenswillen" zu verlieren.
Was ja prinzipiell ganz nett ist.
Sitze gerade gemütlich im Bett, Heilerde im Gesicht, Ölkur in den Haaren, Katze um die Schultern und Laptop auf dem Schoß, als das Telefon klingelt und ein Hölleninferno losbricht.
Was mir eigentlich einfalle, und achja, vielen Dank für die unheimliche Hilfe, ja, vielen Dank für die tolle Unterstützung, schreispuckmecker, vielen Dank, schreizeterschrei, nie wieder würde sie mir bei irgendwas helfen, sie habe ja immer auf meiner Seite gestanden und mir immer die Hand gereicht, ich hätte sie immer weggestoßen, damit wäre jetzt Schluss, ihr würde es mit mir reichen, ich sei Abschaum, der letzte Dreck und das Übliche eben, noch ein bisschen Rumgeschreie, aufgelegt.
Zu Wort gekommen bin ich nicht ein einziges Mal.
Anfangs habe ich nicht gewusst, was eigentlich das Problem ist, dann ist mir ein Licht aufgegangen und natürlich bin ich ein abgrundtief bösartiger Mensch und Schuld an ihrem endlosen Leid.
Schließlich hatte sie vorgestern gefragt, ob ich heute bei Vorbereitungen für eine Feier der Quasi-Stief-Familie helfen will, und ich hatte gesagt, wenn Ja, dann melde ich mich.
Habe ich, wie sollte es auch anders sein, vergessen, und da es viel zu einfach gewesen wäre, mich kurz anzurufen und nachzuhaken, hat sie die ganze Arbeit alleine gemacht, um mir danach meine sowieso schon nicht mehr optimalen Hörfähigkeiten noch ein bisschen mehr wegzuschreien und sich darüber zu beschweren, dass sie die ganze Arbeit alleine machen musste.
Werde vermutlich heute Abend bei dem Versuch, meine Wäsche vorbei zu bringen und falsch zugestellte Post abzuholen, zunächst mit Blicken erdolcht, anschließend in Grund und Boden geschrien und zuletzt mit einer der berüchtigten, endloses schlechtes Gewissen auslösenden Strafpredigten Papa Mayhems, bei dem sie sich wohl möglichst zeitnah und in epischer Bandbreite über meine abgrundtiefe Boshaftigkeit ausheulen wird, bedacht werden.
Und ich denke mir so, ach, lass die arme, kranke, alte Frau reden.
Wahrscheinlich kratzt sie sowieso früher ab als ich, und vermutlich auch ziemlich schmerzhaft.
Krebs ist böse. Schadenfreude auch.
Ich bin schadenfroh.
Ich denke mir manchmal, tja siehste, VF, es kommt eben alles wieder zurück (meine Schadenfreude vermutlich auch).
Und mit ein wenig Auge-Um-Auge-Zahn-Um-Zahn-Mentalität, dass sie es ein Stück weit verdient hat.
Natürlich ist das falsch, absolut egoistisch, moralisch verwerflich und all das, aber es sorgt dafür, dass ich diese Frau ansatzweise ertrage, ohne komplett den Verstand oder den
Was ja prinzipiell ganz nett ist.
