Langes Gespräch mit dem Fremden, der nicht versteht, was der Raucher auf einmal gegen ihn hat, wieso er ihm das Menschsein abspricht ("Das ist kein Mensch, das ist nichtmal eine Kreatur, das ist einfach nur Dreck") und ihn bei jeder Gelegenheit zu einem Haufen Fleischbrei zusammenschlagen will. Im Verlauf dann die Feststellung,dass der Raucher sich wirklich verändert hat und nicht vorher schon so war, und der Hinweis, dass es vielleicht am veränderten Umfeld liegt, da der Raucher als Begleiter der berühmten Band (in der sein Bruder spielt) zielsicher immer genau den (wirklich berühmten) Black Metal-Kapellen begegnet, die nicht nur so tun, sondern wirklich ganz schön einen an der Klatsche haben.
Juhu, mein Freund ist eventuell nicht komplett von sich aus zum aggressiv-destruktiv-suizidgefährdeten, menschen-, ausländer- und schwulenfeindlichen Abhängigen geworden, sondern war vielleicht nur sehr anfällig (und suchttechnisch plus mit viel aufgestautem Frust vorbelastet) und ist ansonsten das Produkt der Gehirnmanipulation, die besagte Kapellen irgendwie bei jedem durchführen wollen (wie ich selbst schon mehrfach feststellen durfte).
Da gehts mir doch gleich besser.


Langes Gespräch mit der Nachbarin, sie ist nach wie vor froh über unsere seltsame Freundschaft und gern bereit, mit auf die Geburtstagsfeier der Egoschleuder in den neuen Gruftkeller gehen,


langes Gespräch mit der Egoschleuder, wir sind zwar beide nach wie vor vergeben (und er ist dabei sogar glücklich), was aber leider überhaupt nichts daran ändert, dass die rein physische Anziehungskraft zwischen uns irgendwie jenseits von Gut und Böse liegt.
Oder, wie er es ausgedrückt hat: "Du bist der beste Kumpel und die attraktivste Frau, die mir bis jetzt übern Weg gelaufen ist. Und sollten der Raucher und meine Freundin sich doch noch von ner offenen Beziehung überzeugen lassen, werd ich dich sowas von...dir nahekommen." Mit dem obligatorischen Grinsen.

langes Gespräch der Big 3 am runden Tisch meines Seelenlebens, und netterweise mal kein Super-Gau:
Mein kleines, lädiertes Herz meldet keinerlei Verliebtheitsanzeichen und verkündet, aktuell mit der Raucher/Mr.Gaunt-Thematik sowieso viel zu überlastet zu sein, um noch Nerven für irgendeine andere Person zu haben. Es wünscht den anderen Beteiligten noch viel Spaß und bittet darum, den unter Garantie noch stattfindenden Boxkampf Verstand (Gewissen) vs. Gefühlswelt ("Ich WILL aber!") auf Videokassette aufzunehmen und ihm zukommen zu lassen.
Danach eben jenes Gemetzel, aktuell liegt die Triebwelt vorne und der Verstand in der Ecke,schmollend.
Hoffe aber darauf, dass er übernimmt, sollte der Fremde morgen nicht mehr fahrtüchtig sein und ich somit bei der Egoschleuder übernachten .
Im äußersten Notfall habe ich die Nachbarin als ausgelagertes Gewissen dabei.
Schreibe ich und warte schon die ganze Zeit darauf, dass die Egoschleuder sich endlich meldet.
Ich sollte mir einen Keuschheitsgürtel zulegen.


Plan für morgen:
-Nachbarin aufhübschen
-mich aufhübschen
-mich nicht von der Egoschleuder weichklopfen lassen
- Mr.Gaunt besser kennen lernen, sollte er da sein
-die Egoschleuder nicht zu gut kennenlernen
-keine Panik bekommen, obwohl da ganz viele fremde Menschen um mich herum sind
- keine Panik bekommen, obwohl ich noch nie im neuen Gruftkeller war
-mein Herz weiter bei seiner guten Arbeit bezüglich der Distanz zur Egoschleuder, mit der ich trotzdem gerne befreundet wäre, unterstützen
- überleben.
Am nächsten Morgen den Raucher treffen; nachdem er dann das letzte Mal heute Abend da gewesen sein wird, hat er mich dann schließlich schon so lange nicht mehr gesehen.


Na, wo bleibt die Positivstimmung?