Kurse fallen aus, Prüfungs- und somit auch Verbuchungszeiträume verschieben sich massiv, Bibliotheken sind geschlossen und die nette Dame am anderen Ende der Email-Leitung meint, nee, an der Frist zur Zeugnisvorlage ändert sie nix, wir haben die ja schon mal verschoben.
(Zur Erinnerung: die erste Verschiebung ergab sich, nachdem ich die nette Dame am anderen Ende der Email-Leitung darauf hingewiesen hatte, dass der erste zugeteilte Termin IN DER VORLESUNGSZEIT und somit Wochen, bevor die Verbuchung überhaupt anfängt, liegt).
Ich soll also eine Leistung in einem Kurs, der wahrscheinlich nicht stattfindet, einfahren, auf eine rechtzeitige Verbuchung der fehlenden Hausarbeiten hoffen, eine Themeneingrenzung, darauf aufbauend ein Exposé zur Vorlage bei meinem Betreuer und, je nachdem, wie lange die Bibliotheken geschlossen bleiben, auch die Bachelorarbeit an sich ohne Bücher (und ohne nennenswerte Auswahl an Onlinequellen) schreiben.
Eine wissenschaftliche Arbeit, die, wenn es nach meinem Betreuer geht, 30 oder mehr Titel in der Sekundärliteraturliste haben soll und sich mit noch festzulegenden Einzelaspekten spezieller Phänomene in speziellen deutschen Theaterstücken eines speziellen Autoren beschäftigt.
Weil ja noch Zeit ist und ich doch schon mal eine Verlängerung erbeten hatte.
Der Kopfkrieg der letzten Tage (kein Unikram, kein Yoga, keine ausgewogene Ernährung, kein Haushalt, nichtmal Gesichtsmaske oder Haarkur, dafür Überlastungsprokrastinieren und mentale Selbstzerfleischung) wird von einem großen, hässlichen Heulkrampf weggespült.
Ich will das Schicksal anschreien, was die Scheiße soll; dass ich den Master (Themenbereich, Dozentin, mögliches Praktikum und nebenher ein Angebot, für eine Saison eine Regie-Unterstützung bei einer kleineren Bühne zu übernehmen, die mit ihren Stücken tatsächliches GELD VERDIENT) quasi jetzt schon in der Tasche habe und es ein dramaturgisch genialer, aber auch verdammt mieser Schachzug wäre, da jetzt den Bachelor zu verunmöglichen. Wir sind hier nicht auf der Bühne, ein schlichtes, langweiliges Happy End ist erlaubt und erwünscht.
Dann fällt mir ein, dass es das Schicksal ja gar nicht gibt und die einzige höhere Macht der Zufall ist.
Und die Soft Skills, die sich aus meiner einzigartigen Kombination eines geisteswissenschaftlichen Studiums, schräger Persönlichkeit und des tendenziell unüblichen Lebenslaufes ergeben (und die mich laut Suffausspruch des Thekenzwergin-Mannes zur perfekten Personalerin, Managerin oder Weltherrscherin machen würde, er könne quasi spüren, dass ich der Menschheit Großartiges bringen werde).
Mit dem Selbstwert und der Wertschätzung meiner positiven Persönlichkeitsaspekte habe ich es gerade aber nicht so, also fährt mein Hirn eine Runde Achterbahn und ich lasse mich von mir selbst anschreien (verschenktes Potenzial, Unfähigkeit aufgrund grotesker Faulheit, ich müsse mich ja einfach nur aufraffen, drei oder vier oder mehr Tage nichts produktives gemacht, Selbstsabotage und Unvermögen, etwas dagegen zu tun, obwohl das doch so leicht wäre),
um mich anschließend zurück anzuschreien (JA BITCH ich hab die letzten Tage nichts gemacht, das liegt aber auch daran, dass die ganze Selbstvorwurfmühle und das Kopfchaos mich derart intensiv energiefressend in absolute Überlastung schleudern, dass ich komplett gelähmt bin, hatten wir nicht ausgemacht, dass in meinem Kopf Demokratie herrscht?).
Dann schreibe ich Dory, ob sie gerade Mittagspause hat und telefonieren kann, weil mich die Nachricht der netten Dame am anderen Ende der Email-Leitung gerade wieder zum weinen bringt und das irgendwie raus muss und mir sonst niemand verfügbares einfällt, vor dem ich am Telefon weinen würde.
Dory findet, die nette Dame am anderen Ende der Email-Leitung übertreffe selbst die Leute aus der Höhle des Studienkredit-Satans und fragt, ob das irgendwie ein Wettbewerb ist und was man da gewinnen kann.
Wir rechnen zusammen durch, ob es technisch möglich ist, den Bachelor zu packen, und stellen fest: selbst, wenn ich es schaffen sollte, buchstäblich um mein zukünftiges Leben zu schreiben, hängt alles davon ab, ob die Bibliotheken früh genug wieder öffnen, damit ich das überhaupt tun kann; davon, ob die Verbuchungen früh genug stattfinden und ob sie, entgegen der jahrzehntelangen "Schnecke auf Valium"-Tendenz dabei zumindest in meinem Fall Überschallgeschwindigkeit hinlegen.
Was in etwa so wahrscheinlich ist wie ein Lottogewinn.
"Ich sag das ja echt nicht gerne, aber das ist halt echt schöne Scheiße. Weil es einfach mal krass unwahrscheinlich ist und null in deinen Händen liegt. Ich würd' ja sagen, ich komm' vorbei und wir gehen tanzen oder was trinken, aber nee, so ein Scheißdrecksvirus hat ja beschlossen, er muss jetzt grad rumseuchen. Die Drecksau."
Mittlerweile findet auch Dory die aktuelle Weltkreuzfahrt auf der MS Pandemie nicht mehr so entspannend und angenehm.
Also reden wir über Lähmungs- Überlastungs- und Unvermögensgefühle und deren Bewältigung (ein paar jage ich gleich aus ihrem Kopf, wenn ich schon dabei bin), Selbstzweifel, im Hirnsumpf schwimmende Identitätsfragmente, Geisterachterbahnfahrten, das Ertragen und Aussitzen und das große Trotzdem.
Ich scheine konstruktiv zu sein; Dory weint ein bisschen und sagt, ich sei die beste Freundin, die ihr in fast dreißig Jahren je begegnet ist.
-"Dory, vielleicht ist dein früherer Freundeskreis auch einfach nur genauso suboptimal wie dein Männergeschmack." Manchmal sieht der Glückstreffer nämlich nur deswegen wie einer aus, weil man als Maßstab lediglich die vorherigen Blindgänger anlegt.
"Stimmt alles, aber du bis trotzdem großartig. Hab dich lieb! Und jetzt koch dir was schönes, mach dir n Bier auf oder ein Glas Wein und lad' dir endlich mal die Datingapp runter, von der wir geredet haben, damit du mal auf andere Gedanken kommst."
-"Ich gönn mir dauernd irgendwas zu Essen, ein- bis dreimal die Woche bis zu ein Glas Wein oder Bier und das einzig interessante an deiner App ist, dass du da den Baumgeist gefunden hast, den ich sowieso nicht anschreiben würde, weil ich gerade besseres zu tun habe und dem sicher nicht nachlaufe."
"Ok, also warten wir wieder ein paar Monate auf eure nächste Begegnung, er erinnert sich vielleicht nicht mehr dran, dass er mal nüchtern mit dir quatschen wollte und wir finden nie raus, ob ihr das ultimative Traumpaar sein könntet? Klingt nicht so geil, der Plan."
- "Genau das machen wir. Wenn er sich nicht mehr erinnert, war's nur blöd dahergesagt, es besteht kein Interesse oder er säuft wie nochwas; in allen drei Fällen lautet die Diagnose: aussortiert.
Ansonsten lernt man sich halt kennen und schaut, ob da was sein könnte - oder eben nicht. "
Dory fühlt tendenzielle Zustimmung, zumal sie seinen Humor nicht mag und ihn deswegen auch nicht, findet aber dennoch, zu mir könnte der passen und man müsse da deswegen mal was machen.
Ich, Aussitzen und Ungewissheiten und Schwebezustände absolut hassend, werde von einem spontanen Anfall konstruktiver Gedankengänge getroffen, der meine Therapeutin stolz machen würde.
-"Nur, weil der tageslichttauglich ist, den passenden Musikgeschmack hat und anscheinend Bücher liest, heißt das nicht, dass man kompatibel wäre. Wir hatten's doch bei dem letzten Typ, den du getroffen hast, vom Unterschied zwischen "Das brauche ich" und "Das möchte ich" und dass das wichtig ist. Selbst, wenn ich merken sollte, dass ich echt Interesse an ihm habe und er auch an mir, was aktuell noch völlig unklar ist: ohne Kompatibilität im "Das brauche ich" bringt das auch nix."
Mir fliegt hier vielleicht grad alles um die Ohren und potenziell geht die Welt unter, aber ein paar Verlässlichkeiten scheint es nach wie vor zu geben:
- Der Zufall bastelt weiter eigentümliche Storylines, die entweder unerbittlich auf den Super-GAU zusteuern oder der Charakterentwicklung für die Vorbereitung grandioser Zeiten dienen
- mit Empathie, Verständnis,Gnade und guten Ratschlägen begegne ich vorwiegend anderen, statt sie mir selbst auch mal zu erlauben
- kein Bock auf's Kennenlernen oder Daten des menschlichen Äquivalents zu Discounter-Sonderangeboten
- keine Ahnung, wie ich aus dem ganzen Scheiß hier heil rauskomme
- da Teile davon nicht in meinem Einflussbereich liegen, übe ich mich im Aushalten, Aussitzen und Vertrauen auf Glück oder Zufall
Also eigentlich alles wie immer, nur mit voll aufgedrehtem Verstärker.
(Zur Erinnerung: die erste Verschiebung ergab sich, nachdem ich die nette Dame am anderen Ende der Email-Leitung darauf hingewiesen hatte, dass der erste zugeteilte Termin IN DER VORLESUNGSZEIT und somit Wochen, bevor die Verbuchung überhaupt anfängt, liegt).
Ich soll also eine Leistung in einem Kurs, der wahrscheinlich nicht stattfindet, einfahren, auf eine rechtzeitige Verbuchung der fehlenden Hausarbeiten hoffen, eine Themeneingrenzung, darauf aufbauend ein Exposé zur Vorlage bei meinem Betreuer und, je nachdem, wie lange die Bibliotheken geschlossen bleiben, auch die Bachelorarbeit an sich ohne Bücher (und ohne nennenswerte Auswahl an Onlinequellen) schreiben.
Eine wissenschaftliche Arbeit, die, wenn es nach meinem Betreuer geht, 30 oder mehr Titel in der Sekundärliteraturliste haben soll und sich mit noch festzulegenden Einzelaspekten spezieller Phänomene in speziellen deutschen Theaterstücken eines speziellen Autoren beschäftigt.
Weil ja noch Zeit ist und ich doch schon mal eine Verlängerung erbeten hatte.
Der Kopfkrieg der letzten Tage (kein Unikram, kein Yoga, keine ausgewogene Ernährung, kein Haushalt, nichtmal Gesichtsmaske oder Haarkur, dafür Überlastungsprokrastinieren und mentale Selbstzerfleischung) wird von einem großen, hässlichen Heulkrampf weggespült.
Ich will das Schicksal anschreien, was die Scheiße soll; dass ich den Master (Themenbereich, Dozentin, mögliches Praktikum und nebenher ein Angebot, für eine Saison eine Regie-Unterstützung bei einer kleineren Bühne zu übernehmen, die mit ihren Stücken tatsächliches GELD VERDIENT) quasi jetzt schon in der Tasche habe und es ein dramaturgisch genialer, aber auch verdammt mieser Schachzug wäre, da jetzt den Bachelor zu verunmöglichen. Wir sind hier nicht auf der Bühne, ein schlichtes, langweiliges Happy End ist erlaubt und erwünscht.
Dann fällt mir ein, dass es das Schicksal ja gar nicht gibt und die einzige höhere Macht der Zufall ist.
Und die Soft Skills, die sich aus meiner einzigartigen Kombination eines geisteswissenschaftlichen Studiums, schräger Persönlichkeit und des tendenziell unüblichen Lebenslaufes ergeben (und die mich laut Suffausspruch des Thekenzwergin-Mannes zur perfekten Personalerin, Managerin oder Weltherrscherin machen würde, er könne quasi spüren, dass ich der Menschheit Großartiges bringen werde).
Mit dem Selbstwert und der Wertschätzung meiner positiven Persönlichkeitsaspekte habe ich es gerade aber nicht so, also fährt mein Hirn eine Runde Achterbahn und ich lasse mich von mir selbst anschreien (verschenktes Potenzial, Unfähigkeit aufgrund grotesker Faulheit, ich müsse mich ja einfach nur aufraffen, drei oder vier oder mehr Tage nichts produktives gemacht, Selbstsabotage und Unvermögen, etwas dagegen zu tun, obwohl das doch so leicht wäre),
um mich anschließend zurück anzuschreien (JA BITCH ich hab die letzten Tage nichts gemacht, das liegt aber auch daran, dass die ganze Selbstvorwurfmühle und das Kopfchaos mich derart intensiv energiefressend in absolute Überlastung schleudern, dass ich komplett gelähmt bin, hatten wir nicht ausgemacht, dass in meinem Kopf Demokratie herrscht?).
Dann schreibe ich Dory, ob sie gerade Mittagspause hat und telefonieren kann, weil mich die Nachricht der netten Dame am anderen Ende der Email-Leitung gerade wieder zum weinen bringt und das irgendwie raus muss und mir sonst niemand verfügbares einfällt, vor dem ich am Telefon weinen würde.
Dory findet, die nette Dame am anderen Ende der Email-Leitung übertreffe selbst die Leute aus der Höhle des Studienkredit-Satans und fragt, ob das irgendwie ein Wettbewerb ist und was man da gewinnen kann.
Wir rechnen zusammen durch, ob es technisch möglich ist, den Bachelor zu packen, und stellen fest: selbst, wenn ich es schaffen sollte, buchstäblich um mein zukünftiges Leben zu schreiben, hängt alles davon ab, ob die Bibliotheken früh genug wieder öffnen, damit ich das überhaupt tun kann; davon, ob die Verbuchungen früh genug stattfinden und ob sie, entgegen der jahrzehntelangen "Schnecke auf Valium"-Tendenz dabei zumindest in meinem Fall Überschallgeschwindigkeit hinlegen.
Was in etwa so wahrscheinlich ist wie ein Lottogewinn.
"Ich sag das ja echt nicht gerne, aber das ist halt echt schöne Scheiße. Weil es einfach mal krass unwahrscheinlich ist und null in deinen Händen liegt. Ich würd' ja sagen, ich komm' vorbei und wir gehen tanzen oder was trinken, aber nee, so ein Scheißdrecksvirus hat ja beschlossen, er muss jetzt grad rumseuchen. Die Drecksau."
Mittlerweile findet auch Dory die aktuelle Weltkreuzfahrt auf der MS Pandemie nicht mehr so entspannend und angenehm.
Also reden wir über Lähmungs- Überlastungs- und Unvermögensgefühle und deren Bewältigung (ein paar jage ich gleich aus ihrem Kopf, wenn ich schon dabei bin), Selbstzweifel, im Hirnsumpf schwimmende Identitätsfragmente, Geisterachterbahnfahrten, das Ertragen und Aussitzen und das große Trotzdem.
Ich scheine konstruktiv zu sein; Dory weint ein bisschen und sagt, ich sei die beste Freundin, die ihr in fast dreißig Jahren je begegnet ist.
-"Dory, vielleicht ist dein früherer Freundeskreis auch einfach nur genauso suboptimal wie dein Männergeschmack." Manchmal sieht der Glückstreffer nämlich nur deswegen wie einer aus, weil man als Maßstab lediglich die vorherigen Blindgänger anlegt.
"Stimmt alles, aber du bis trotzdem großartig. Hab dich lieb! Und jetzt koch dir was schönes, mach dir n Bier auf oder ein Glas Wein und lad' dir endlich mal die Datingapp runter, von der wir geredet haben, damit du mal auf andere Gedanken kommst."
-"Ich gönn mir dauernd irgendwas zu Essen, ein- bis dreimal die Woche bis zu ein Glas Wein oder Bier und das einzig interessante an deiner App ist, dass du da den Baumgeist gefunden hast, den ich sowieso nicht anschreiben würde, weil ich gerade besseres zu tun habe und dem sicher nicht nachlaufe."
"Ok, also warten wir wieder ein paar Monate auf eure nächste Begegnung, er erinnert sich vielleicht nicht mehr dran, dass er mal nüchtern mit dir quatschen wollte und wir finden nie raus, ob ihr das ultimative Traumpaar sein könntet? Klingt nicht so geil, der Plan."
- "Genau das machen wir. Wenn er sich nicht mehr erinnert, war's nur blöd dahergesagt, es besteht kein Interesse oder er säuft wie nochwas; in allen drei Fällen lautet die Diagnose: aussortiert.
Ansonsten lernt man sich halt kennen und schaut, ob da was sein könnte - oder eben nicht. "
Dory fühlt tendenzielle Zustimmung, zumal sie seinen Humor nicht mag und ihn deswegen auch nicht, findet aber dennoch, zu mir könnte der passen und man müsse da deswegen mal was machen.
Ich, Aussitzen und Ungewissheiten und Schwebezustände absolut hassend, werde von einem spontanen Anfall konstruktiver Gedankengänge getroffen, der meine Therapeutin stolz machen würde.
-"Nur, weil der tageslichttauglich ist, den passenden Musikgeschmack hat und anscheinend Bücher liest, heißt das nicht, dass man kompatibel wäre. Wir hatten's doch bei dem letzten Typ, den du getroffen hast, vom Unterschied zwischen "Das brauche ich" und "Das möchte ich" und dass das wichtig ist. Selbst, wenn ich merken sollte, dass ich echt Interesse an ihm habe und er auch an mir, was aktuell noch völlig unklar ist: ohne Kompatibilität im "Das brauche ich" bringt das auch nix."
Mir fliegt hier vielleicht grad alles um die Ohren und potenziell geht die Welt unter, aber ein paar Verlässlichkeiten scheint es nach wie vor zu geben:
- Der Zufall bastelt weiter eigentümliche Storylines, die entweder unerbittlich auf den Super-GAU zusteuern oder der Charakterentwicklung für die Vorbereitung grandioser Zeiten dienen
- mit Empathie, Verständnis,Gnade und guten Ratschlägen begegne ich vorwiegend anderen, statt sie mir selbst auch mal zu erlauben
- kein Bock auf's Kennenlernen oder Daten des menschlichen Äquivalents zu Discounter-Sonderangeboten
- keine Ahnung, wie ich aus dem ganzen Scheiß hier heil rauskomme
- da Teile davon nicht in meinem Einflussbereich liegen, übe ich mich im Aushalten, Aussitzen und Vertrauen auf Glück oder Zufall
Also eigentlich alles wie immer, nur mit voll aufgedrehtem Verstärker.
arboretum,
Donnerstag, 9. April 2020, 00:36
Was diesen Dekanatsdrachen angeht, so würde ich mich an Deiner Stelle einmal bei der kostenfreien Rechtsberatung des Studentenwerks erkundigen, ob das rechtens ist. Die Rechtsberatung ist über ein Kontaktformular erreichbar, wegen Corona läuft die Beratung derzeit nur telefonisch.
Was Du bereits jetzt schon tun kannst, ist mal einen Blick in die Prüfungsordnung zu werfen, was dort wegen Fristen usw. überhaupt drin steht.
Was Du bereits jetzt schon tun kannst, ist mal einen Blick in die Prüfungsordnung zu werfen, was dort wegen Fristen usw. überhaupt drin steht.
mayhem,
Mittwoch, 15. April 2020, 10:26
Die Prüfungsordnung habe ich gesichtet, die Fristen sind schon rechtens so; aber sie sind halt nicht auf Pandemie-Fälle ausgelegt, weshalb die Uni gerade an "Corona-Versionen" davon bastelt, bzw. entsprechende Regelungen einbaut, um bei solchen Fällen zukünftig besser vorbereitet zu sein und Studenten besser entgegen kommen zu können.
Also, zumindest ist das das offizielle Statement.
Bisher habe ich mich an die Studentenvertretung gewandt, auch, weil ich wissen wollte, ob die mir vielleicht erklären können, warum allgemein getroffene Regelungen bzgl. Verlängerungen so gut wie aller Fristen in Fällen wie meinem nicht greifen; die konnten es mir auch nicht erklären und hatten es anscheinend bisher gar nicht auf dem Schirm.
Jedenfalls bedankte man sich für meinen Hinweis; man werde im nächsten Gespräch mit der Universitätsleitung nachfragen, warum das so ist und ob man in meinem Fall irgendwie was machen kann.
Also, zumindest ist das das offizielle Statement.
Bisher habe ich mich an die Studentenvertretung gewandt, auch, weil ich wissen wollte, ob die mir vielleicht erklären können, warum allgemein getroffene Regelungen bzgl. Verlängerungen so gut wie aller Fristen in Fällen wie meinem nicht greifen; die konnten es mir auch nicht erklären und hatten es anscheinend bisher gar nicht auf dem Schirm.
Jedenfalls bedankte man sich für meinen Hinweis; man werde im nächsten Gespräch mit der Universitätsleitung nachfragen, warum das so ist und ob man in meinem Fall irgendwie was machen kann.
arboretum,
Mittwoch, 15. April 2020, 12:14
Das klingt doch schon einmal ganz gut. Weißt Du, wann das nächste Gespräch ist? Es kann nicht schaden, sich trotzdem bereits jetzt einmal an die kostenfreie Rechtsberatung zu wenden.
mayhem,
Mittwoch, 15. April 2020, 23:26
Habe es noch nicht geschafft, eine Rückantwort zu formulieren und nachzufragen.
Ich behalte es auf dem Schirm. Da die entsprechenden Personen für mehrere Angebote zuständig sind, sind die gerade maximal ausgelastet und wissen zwar viel zu verschiedenen Gebieten, aber nicht unbedingt spezielles zu einzelnen. War dort schon mal, als es um die Unterhalts-/Bafög-Frage ging; im Endeffekt wussten sie auch nicht mehr, als ich es nach ein wenig Recherche tat.
Ich behalte es auf dem Schirm. Da die entsprechenden Personen für mehrere Angebote zuständig sind, sind die gerade maximal ausgelastet und wissen zwar viel zu verschiedenen Gebieten, aber nicht unbedingt spezielles zu einzelnen. War dort schon mal, als es um die Unterhalts-/Bafög-Frage ging; im Endeffekt wussten sie auch nicht mehr, als ich es nach ein wenig Recherche tat.
arboretum,
Donnerstag, 16. April 2020, 01:28
Huch, berät bei der Rechtsberatung des Studentenwerks etwa kein Fachanwalt? So kenne ich das nämlich.
mayhem,
Freitag, 17. April 2020, 20:03
Nein, bei uns erledigen das die gleichen Leute, die auch für Finanz- und allgemeine Sozialberatung zuständig sind.
sid,
Donnerstag, 9. April 2020, 01:27
Entschuldigung für diesen platten Kommentar, aber Alles wird gut!!!
Heulen hatte ich auch in der 2 oder 3 Woche Eingesperrtsein. Nerven sowieso. Allerdings hab ichs dann blockiert, weil ich das Gefühl hatte, alle 5 Minuten (und das geht während der Arbeit halt nicht).
Also - heulen - alles rauslassen.
Dann durchatmen.
Machen, was geht.
Und dann... noch KEINEN Kopf machen, was dann sein wird.
DANN wird sowieso wieder alles ganz anders sein. Und da kann niemand irgendwie blabla, weil GEHT grad gar net. Also... nicht kirre machen lassen.
Heulen, tanzen, schreiben und machen, was geht. Vor allem ATMEN.
Und von mir noch ein *drück*
Aus Protesten seit mind. 6 Wochen ; )
Ach - und - soweit ich mich einnere, irgendwie MUSS das wohl so sein, daß die ganz dicken Brocken so knapp vor Ende sich noch in den Weg legen. Das gehört dazu. Wegatmen, weglachen, wegdenken - alles wird!
Heulen hatte ich auch in der 2 oder 3 Woche Eingesperrtsein. Nerven sowieso. Allerdings hab ichs dann blockiert, weil ich das Gefühl hatte, alle 5 Minuten (und das geht während der Arbeit halt nicht).
Also - heulen - alles rauslassen.
Dann durchatmen.
Machen, was geht.
Und dann... noch KEINEN Kopf machen, was dann sein wird.
DANN wird sowieso wieder alles ganz anders sein. Und da kann niemand irgendwie blabla, weil GEHT grad gar net. Also... nicht kirre machen lassen.
Heulen, tanzen, schreiben und machen, was geht. Vor allem ATMEN.
Und von mir noch ein *drück*
Aus Protesten seit mind. 6 Wochen ; )
Ach - und - soweit ich mich einnere, irgendwie MUSS das wohl so sein, daß die ganz dicken Brocken so knapp vor Ende sich noch in den Weg legen. Das gehört dazu. Wegatmen, weglachen, wegdenken - alles wird!
mayhem,
Mittwoch, 15. April 2020, 10:34
Danke - ich finde das gar nicht platt, wenn's ehrlich gemeint ist. So ähnlich wie bei Beileids- und Mitgefühlsbekundungen: der Satz an sich mag ausgelutscht wirken, aber das, was damit ausgedrückt werden soll, ist ja trotzdem wertvoll.
Bewusstes Blockieren, um weitermachen zu können, übe ich noch; an sich kann ich das, aber mit Gedankenspiralen und -mühlen fällt es mir aktuell nicht leicht.
An sich fände ich es ja echt mal eine nette Abwechslung, wenn nicht jedes mal die Apokalypse ausbrechen wollen würde, sobald ich dabei bin, irgendwas auf die Reihe zu kriegen; einfach mal wunderschön-mittelmäßig-schnarchige Durchschnittlichkeit.
Aber vielleicht kommt das noch.
Bewusstes Blockieren, um weitermachen zu können, übe ich noch; an sich kann ich das, aber mit Gedankenspiralen und -mühlen fällt es mir aktuell nicht leicht.
An sich fände ich es ja echt mal eine nette Abwechslung, wenn nicht jedes mal die Apokalypse ausbrechen wollen würde, sobald ich dabei bin, irgendwas auf die Reihe zu kriegen; einfach mal wunderschön-mittelmäßig-schnarchige Durchschnittlichkeit.
Aber vielleicht kommt das noch.
mayhem,
Mittwoch, 15. April 2020, 23:22
In D sollen nach heutigem Stand auch einige Maßnahmen wieder gelockert werden; mal schauen, wie das wird.
Einerseits fände ich es schon ganz nett, wieder in die Unibibliothek zu können und, ganz egoistisch, im August wie geplant die Todeshalbzeit meiner Mutter (13 Jahre da gewesen, 13 Jahre weg), den Abschluss (sofern gepackt) und das überstandene Semester auf meinem Finster-Festival begehen zu können. So doof das vielleicht klingen mag: der gelegentliche Konzert- oder Festivalbesuch wirkt sich massiv positiv auf meine psychische Gesamtverfassung aus.
Andererseits bringt es halt auch nix, wenn jetzt alle entspannen und es dann erneut, ggf nochmal stärkere, Einschränkungen braucht.
Möchte da nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken.
Einerseits fände ich es schon ganz nett, wieder in die Unibibliothek zu können und, ganz egoistisch, im August wie geplant die Todeshalbzeit meiner Mutter (13 Jahre da gewesen, 13 Jahre weg), den Abschluss (sofern gepackt) und das überstandene Semester auf meinem Finster-Festival begehen zu können. So doof das vielleicht klingen mag: der gelegentliche Konzert- oder Festivalbesuch wirkt sich massiv positiv auf meine psychische Gesamtverfassung aus.
Andererseits bringt es halt auch nix, wenn jetzt alle entspannen und es dann erneut, ggf nochmal stärkere, Einschränkungen braucht.
Möchte da nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken.