Montag, 8. November 2010
korrigere: ich bin offensichtlich sehr wohl fähig, feste nahrung zu mir zu nehmen, dafür aber völlig unfähig, mich selbst unter Kontrolle zu behalten und hocke weiter auf einem 22,7er bmi fest. Find ich gemein.




Sonntag, 7. November 2010
Thema: monolog
Hab nichts weiter zu erzählen, aber das Bedürfnis, zu schreiben.
Ich glaube, ich bin empfindlich, so emotional gesehen.
Vielleicht liegts ja auch am Wetter..
Jedenfalls befinde ich mich mal wieder im Zustand der schmerzenden inneren Leere, die keinen direkten Grund hat, auch wenn ja mehr als genug in Frage kämen.
Geht wieder vorbei, einfach auf irgendwas greifbares, etwas kontrollierbares fokussieren.

Allen, die eine Gewichtsabnahme anstreben, kann ich übrigens ein Zungenpiercing nur empfehlen:
Aus kühlungstechnischen Gründen komme ich locker auf 2Liter Wasser am Tag, hinzu kommt gelegentlich Kamillentee. Aufgrund der Schmerzen beim Schlucken und der Größe des Steckers ist das Essen von fester Nahrung praktisch unmöglich; also fällt schonmal Pizza weg. Milchprodukte sind auch tabu, ebenfalls zu scharfes Essen oder zu warmes oder zu süßes. Frustschokolade und -gummbärchen, adé.
Etwas schwieriger für Normalbürger zu bewerkstelligen: Mindestens 2 Wochen nicht rauchen, kein Alkohol und keine anderen mehr oder weniger aggressiven Substanzen.
Zusammen mit meinem bisherigen "Ernährungs"plan, den ich ja mehr oder weniger (eher weniger; aufgrund chronischer Unfähigkeit, irgendwas auf die Reihe zu kriegen) durchgezogen habe, dürfte das einen Effekt bringen, vielleicht sogar den gewünschten. Wenn ich nicht zu faul für richtigen Sport wäre, vermutlich umso mehr.

Und wieder geht die Schulzeit los, in der ich Notfalltraubenzucker mit mir herumschleppe, gelegentlich mit aktuem Schwindelgefühl kämpfe, im Sportunterricht mal wieder höllisch aufpassen muss, nicht auf die Fresse zu fliegen und in der mir prinzipiell so gut wie immer kalt ist, auch wenn zwischen mir und Heizung nur meine Banknachbarin sitzt, die aber leider dauernd das Bedürfnis hat, das Fenster aufzureißen. Naja, Kälte soll ja helfen.
Da fällt mir ein, eigentlich brauch ich Winterklamotten.
Oder ich überlebe wieder unter diversen Klamottenschichten, in eine Bandjacke gewickelt,mit Palituch (ja, böse, ich weiß) um den Hals und rosa Bommelmütze auf dem Kopf. Not very attractive, but das bin ich auch nicht.
Aber daran wird ja gearbeitet..

Mir fällt auf, mein Standartbilligkaffee aus dem Kühlregal fällt weg. Kaffee Latte= Milchprodukt.
Milchprodukt= die nächsten zwei Wochen böse.
Und der Kaffee von der Bäckertheke kostet doppelt so viel, schmeckt schrecklich und ist gefühlte 120 Grad heiß.
Also gut, Thermoskanne suchen.. dafür haben wir das Ding ja, irgendwo.
Falls du also an meiner Schule vorbeilaufen solltest, zufällig den richtigen Weg wählst (wir haben ja 5 Eingänge, und diverse Nebeneingänge, die eigentlich Ausgänge sind) und an meinem Klassenzimmer vorbeikommst, siehst du in der 1. Reihe neben dem Mädchen am Fenster ein weiteres Mädchen, mit kupferbraunrotgoldfarbenen Haaren. Dieses trägt sehr wahrscheinlich eine Bommelmütze, ganz sicher einen großen Schal um den Hals und vor ihr steht eine 1,5Liter Thermoskanne auf dem Tisch, neben der sich 5 Päckchen Taschentücher befinden. Das bin ich.
-garantiert spätestens Mitte dieser Woche so erkältet, dass sich zu Schwindligwerden, Zungenschmerzen und Schmerzen der abgeklebten Piercings im Sportunterricht auch noch Atemprobleme hinzugesellen werden. Alles in allem optimale Bedingungen dafür, dass ich umkippe und erstmal liegen bleibe.
Geht aber nicht, letztes Mal, als das passiert ist, haben sie mich im Krankenhaus behalten und meinen Schädel geröngt, und dazu musste alles an Metall raus, und ich hab weder Geld, schon wieder was nachstechen zu lassen, noch Lust und den gewichtstechnischen Freiraum, mich mästen zu lassen.
Man muss Prioritäten setzen und ich mir wohl irgendwas gegen Kreislaufprobleme überlegen.

Irgendwie find ich mich grad selbst lächerlich, wie ich mich anstelle.
Als ob das alles so schwer wäre...
Der Anfang ist leicht, der Rest auch, wenn man sich zusammenreißt.




Donnerstag, 4. November 2010
Thema: gefunden.



Irgendwie jetzt meine neue Schlachthymne,glaub ich.
Hab mal die akustische Version gepostet, gibts auch nicht-akustisch.




Mittwoch, 3. November 2010
Ich würde mich nicht als schwierige Tochter bezeichnen; ich kann selbst für mein Essen sorgen, kleine und große Probleme mache ich sowieso meist mit mir alleine aus, ich verlange nicht viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, eigentlich gar keine, ich kotze nicht betrunken vor die Haustür und versuche allgemein, so oft wie möglich Kompromisse ein- und meinem Vater aus Gründen der Konflikt- und Weltuntergangsvermeidung aus dem Weg zu gehen.
Er sieht mich nämlich als nicht ganz so pflegeleicht an; allerdings stelle ich ein willkommenes Ventil für Arbeitsstress und Lebensfrust dar; bin ja der einzige Mensch, mit dem er länger was zu tun hat und der ihn persönlich kennt.
Außerdem ist er ziemlich überzeugt davon, mich besser zu kennen als ich das tue, auch wenn wir maximal 30 Minuten am Tag miteinander sprechen und er mich beim Ausfüllen von Schulformularen jedes Mal aufs Neue nach meiner Klassenstufe, dem dazugehörigen Buchstaben, meinem Schulzweig und meinem Geburtsdatum fragen muss.
Ich meine, so ein Geburtstag ist ja nicht weiter wichtig; ich habs auch schon lange aufgegeben,darauf zu hoffen, dass er mich zu ebendiesem gratuliert oder mir gar etwas schenkt; auf Letzeres warte ich auch an Weihnachten nicht mehr.
Trotz meiner versuchten Ignoranz seiner arschlochhaft angehauchten Großkotzigkeit gibt es Tage, an denen mir das was ausmacht.
Heute zum Beispiel.
Fängt bei Kleinigkeiten an.
"Sie zu, dass du die Mikrowelle saubermachst"
"Ja,sofort nachdem ich den Nachbarn ihr Paket rübergetragen hab."
"Du wischt jetzt aber erst die Anrichte ab!"
"Aber du hast vorhin doch gesagt,ich soll den Nachbarn das Paket bringen, und dann hast du gesagt, ich soll die Mikrowelle sauber-"
"Willste aufs Maul?"
"Solange du dich dann besser fühlst, weil du denkst, du hättest eine Erziehungssmaßnahme angewandt, gerne."
Ich habs mit Ignoranz versucht, mit geheucheltem Respekt auch (Ich kann keinen Respekt vor jemandem haben, dessen "Erziehung" daraus besteht,mir zu erklären, dass ich dumm bin, nichts weiß und sowieso dauernd durchgeprügelt gehöre), hat beides nicht geholfen, gelegentliches Kontern muss sein, besonders, weil er ja gerne wieder betont, wir ständen ja"auf einer Stufe".
Endete damit, dass ich die Mikrowelle saubergemacht habe, ihm gesagt hab, ich hätte die Anrichte abgewischt, und während er weggefahren ist versucht habe, den Nachbarn ihr Päckchen zu bringen. Da war aber keiner da,also nehme ichs es wieder mit rüber zu uns.
Als mein Vater, das Alphatier, von seiner Gemeinderatssitzung wieder da war, informierte ich ihn darüber, dass ich morgen den weiten Weg (4km) in die nächste Kleinstadt zu Fuß antreten würde, um a) Geld von meinem Konto abzuheben, da ich welches brauche und er mir kein Taschengeld gibt, aber verlangt, dass ich Klamotten, Katzenfutter etc. selbst bezahle, und b) bei der Gelegenheit gleich ins "Gewerbegebiet" laufen um dort Mundspülung fürs anstehende Piercing und Wattestäbchen zu kaufen.
Zehnminütige Predigt, wie dumm und scheiße ich bin, und ich wäre ja zu "blöd, um einzukaufen,wenn wir in der Stadt sind". Von gelegentlichen "Interessiertmichnicht"s, "Haltdeinmaul"s , Beleidungen und Erklärungen, warum ich sinnlos blöd bin, unterbrochen, hab ich es dann irgendwann geschafft, in Satzfetzen zu erklären, dass ich, als wir vor 4 Wochen in der Stadt waren, noch ca. 50 Wattestäbchen hatte und somit kein Kaufbedarf bestand, und mein Zungenpiercing, das er nicht absegnet, da auch noch in weiter Ferne schwebte.
Alles Schwachsinn; hätte ich damals schon wissen müssen, dass in 4 Wochen meine Wattestäbchen alle sind.
Abermals diverse Tiraden von ihm und Sprechversuche von mir.
Irgendwann mein letzter schwacher Versuch, einen Satz zu formulieren," Ich finds nur leicht doof, dass du prinzipiell, wenns nach dir geht, besser über mich Bescheid weißt als ich selbst. Ich bezweifle, dass du im Bad immer neben mir stehst und meine verbrauchten Wattestäbchen zählst, und erlaube mir einfach mal zu sagen, dass ich zumindest über die besser Bescheid weiß als du. Fängt mit solchen Kleinigkeiten an, aber lässt sich beliebig fortsetzen; ich behaupte ja auch nicht bei Dingen, die deine Arbeit betreffen, dass sie falsch sind und meine Meinung richtig ist, schließlich weißt du darüber besser Bescheid als ich; umgekehrt gibt es eben Dinge, die mich betreffen, über die ich besser Bescheid weiß wie du, und dann sehe ich es nicht ein, wieso du in voller Lautstärke und mit allen möglichen Beleidigungen darauf beharrst, dass ich ja eh keine Ahnung habe und nur blöd bin.", der natürlich auch mehrmals unterbrochen wurde. Habs dann aufgegeben, mich ins Bad zurückgezogen, eine Runde ins Handtuch geflennt und dann meine Haare gekämmt und die Hautunreinheiten bekämpft; nur, weil er seinen Alphatierstatus, den ich ihm ja nicht mal wirklich absprechen will, "verteidigen" muss, soll da nicht auch noch meine Haut drunter leiden, oder meine Haare, die eh das einzige halbwegs schöne an mir sind.
Als er dann schläft, beschließe ich, noch einen Versuch zu wagen, das Paket zu unseren Nachbarn zu bringen.