Freitag, 29. April 2011
Sehen Sie morgen in diesem Theater: Die Neuauflage des Weltuntergangs!
Diesmal handelt es sich nicht einfach nur um emotionales Gemetzel, nein, viel spannender für die Zuschauer!
Die weibliche Hauptperson wurde von der männlichen Hauptperson namens alte Sache zu einer Privatfeier eingeladen, wo sie nur die alte Sache kennt und vermutlich auch nur von dieser halbwegs erwünscht ist. Also wird sie sich alleine mit Mitgitarristin zu einem unbekannten Ort,genauer, auch noch zu einem unbekanten Haus begeben (was soll ich denn dann sagen, wenn ich da klingle?..und was ist, wenn er auch die falsche Uhrzeit durchgegeben hat und sich nicht nur beim Straßennamen verschrieben hat? ), um dort als die, sieht man von der Mitgitarristin und der lediglich drei Jahre älteren Schwester der alten Sache ab, mit einigem Abstand jüngste Person im Raum aufgesetzt locker und unbetrübt zu feiern und den Raum eventuell nach einem Nervenzusammenbruch auf einer Trage wieder zu verlassen, oder über den Notausstieg aus einem mindestens im zweiten Stock gelegenen Fenster. In jedem Fall wird sie wohl versuchen, die Scheißegaleinstellung irgendwie mit dorthin zu nehmen und auch weiter zu behalten, was dann die alten Bekannten Pseudoselbstbewusstsein und große Klappe wieder auf den Plan rufen könnte. Da letztere ebenso das Potential hätte, den Abend zu ruinieren, wie es ein spontaner Hirnkurzschluss, Heulkrampf oder irgendein anderes Fehlverhalten hat, darf man gespannt sein,was weiter passiert.
Wird es der weiblichen Hauptrolle gelingen, die alte Sache für sich zu gewinnen, oder werden ihre aufgrund von Unsicherheit vermutlich nicht vorhandenen Versuche scheitern und sie wird, betrübt darüber, dass augenscheinlich nicht mehr als die wunderbare entstehende Freundschaft möglich ist, versuchen, ihr Gehirn mit genügend Alkohol, vorzugsweise Mischgetränke, und Zigaretten, vorzugsweise mit Menthol, und im Extremfall mit einer Ablenkung, vorzugsweise mindestens gleichgroß und optisch halbwegs ins Schema passend, zu betäuben?
Das alles und noch viel mehr erwartet Sie aufgrund von verlängerter Feierdauer und anschließender Übernachtung vor Ort diesen Samstag (Nach)mittag live hier, auf dieser Theaterbühne! Sichern Sie sich ihre Plätze jetzt!

Soll ich das Achtung, Ironie und Sarkasmus-Schild noch hinstellen oder erkennt man es auch so?

Mein Leben ist Stoff für einen schlechten Teeniefilm für ein Publikum von 11 bis um die 20. Vielleicht passt es auch noch in die Kategorie "Hirnkotze für die ganze Familie".




Mittwoch, 27. April 2011
Nebenan läuft der Wäschetrockner, auf meinem PC laufen abwechselnd irische Volksmusik und die toten Hosen und ich habe es heute geschafft, sowohl schuldgefühlsfrei zu viel und zu ungesund zu essen, als auch in den Spiegel zu sehen, wohlgemerkt mit Problemzonen in Direktansicht, und mir zu denken: Schaut doch alles gar nicht so dramatisch aus. Und selbst, wenn es das tut, who cares.
Der nächste Schritt war die Akzeptanz der Tatsache, dass Henna braune Haare nunmal dunkelrot färbt und nicht kupferorange, dann habe ich mich nebenher damit arrangiert, dass diverse Hautrötungen und eventuelle Unreinheiten menschlich sind und nicht zwingend abgedeckt werden müssen, und weil ich schon dabei war, hab ich auch die Sommersprossenfraktion begrüßt, die sich aus dem tiefsten Inneren meiner Haut einen Weg nach außen gegraben hat, sich nun ihren Platz neben meiner Nase und auf meinen Wangen zurückerobern will und die aufgrund von absoluter Ungeschminktheit nicht zugunsten eines halbwegs guten Teints notgedrungen mit abgedeckt worden ist.
Als Papa Mayhem mal wieder seine Machtdemonstrationsphase hatte, hatte ich ausnahmsweise weder das Bedürfnis, spontan zu weinen, noch, mir seine Schusswaffe und die Munition oder ein kuscheliges Hochhaus zum runterspringen zu suchen (als ob wir sowas hier hätten), und als einem Endloswutausbruch aufgrund von zwei Paar nicht gewaschenen Socken der gebellte Befehl:"Bis morgen sind die gewaschen,mir scheißegal,wie du das machst,die Waschmaschine nimmste jedenfalls nicht!" folgte, antwortete ich spontan und angstfrei :"Kann ja draufspucken".
Plötzlich war da wieder mein schwarzer Ironiesarkasmushumor von früher, grinste mich an und meinte: Gut gemacht, und der schwarze Ironiesarkasmushumor und ich, wir klatschten ab und lasen fast schon positiv gestimmt in aller Ruhe den Politikteil der Tageszeitung zu Ende.

Es handelt sich hierbei weder um Spontanoptimismus,noch um einen Motivationsschub, Happy End, den Silberstreif am Horizont oder auch nur ein minimales Anzeichen von "Es geht bergauf", im Gegenteil. Aber who cares?
Im Endeffekt habe ich ein dermaßen riesiges "Scheißegal" erreicht, dass ich mich selbst frage, wie ich es eigentlich geschafft habe, das durch die Tür zu kriegen und hier neben mich zu setzen. Und das tolle ist, das Scheißegal hab ich nicht einmal bewusst gebaut, das ist einfach so entstanden aus Herzzusammenbruch und allgemeiner emotionaler Überlastung. No Limits, No Regrets. Realer,als es jemals gewesen ist.
Ich wünschte nur, es könnte auch als Schmerzpuffer fungieren, denn als er verkündete, er feiere am Freitag mit einem Kumpel und ich sei herzlich eingeladen, war da neben der Freude auch ein ziemlich fieser Stich, weil ich sehr stark vermute, dass sie auch eingeladen sein und er im schlimmsten Fall Tipps von mir erbitten oder mich wieder völlig ignorieren wird; weil ich fast schon weiß, dass ich für diese erneute Katastrophe das rote Kreuz mal rotes Kreuz sein lassen und einen Bereitschaftsabend illegal ausfallen lasse werde; weil ich mich tothoffe immernoch ein bisschen hoffe, dass es doch noch was wird und jedes kleine Detail paranoid aufsammle und in Elementarteilchen zer-interpretiere.
Aber weißt du was? Scheiß drauf.
Ja, es tut weh. Und weiter?
Ist halt so.
Ist das Leben.
Vielleicht ja wirklich nichts mehr zu verlieren, gefühlt.
Ich bin nicht motiviert. Ich bin nicht positiv gestimmt. Ich freue mich nicht.
" Oder glaubst du, es ist schön, wenn man Scheiße frisst? "

in diesem Sinne:

Überlied,Heulsong, und zwar situationsunabhängig, Begleiter alter Tage und noch viel mehr.




Dienstag, 26. April 2011
Thema: gefunden.
" Ist das Verstecken, wenn keiner dich sucht und nur du weißt, wo du bist? "




Montag, 25. April 2011
Thema: monolog
Es gibt Schmerzen, die ich mir freiwillig antue. Augenbrauen zupfen zum Beispiel,oder piercen.
Und dann gibt es die non-physischen Schmerzen, die ich mir theoretisch gesehen freiwillig antue, zum Beispiel die Eventuellfreundschaft zu dir.
Mir wurde heute gesagt, ich solle dir einfach sagen, dass ich keine Lust habe, dir zuzuhören, wenn du von ihr erzählst. Dass es nicht gut für mich wäre,mir das immer anzuhören. Ich dachte, toll, "immer". Wenn er wenigstens regelmäßig mit mir reden würde. Dann wurde mir noch unterstellt, dass das Voyeurismus wäre, und da bin ich dann wütend geworden, denn das stimmt nicht. Und unverstanden hab ich mich gefühlt, und vielleicht war ich deshalb dann noch viel wütender. Natürlich uferte es nicht aus, dafür bin ich zu unsicher, zu zurückhaltend und überhaupt. Du scheinst der Einzige zu sein, der es glaubt und versteht, und bist definitiv der Einzige,der es gemerkt hat, bevor ich es ihm erzählt habe.

Es gibt Schmerzen, die tu ich mir freiwillig an, du bist einer davon.
Ich spare mir melodramatisches "Ich weiß, dass es mich kaputt macht, aber..", denn melodramatisch bin ich oft genug,ohne dass ich es will. Ich lese oft genug alte Einträge von mir und schäme mich für so viel Emotion, um dann zu befürchten, ich könnte pathetisch wirken.Kommt davon, wenn man immer sofort schreibt, ohne zu denken.
Tatsache ist, es tut weh, ja. Natürlich ist es nicht ok, aber man muss wohl Prioritäten setzen, und in deinemmeinem Fall geht die Freundschaft vor, auch, wenn sie halb in der Zukunft und halb im Nichts hängt. Allein die Chance..
Natürlich werde ich weiterhoffen. Ist so, kann man auch nicht ändern.
Natürlich kann ich nicht mehr und eigentlich geht ja auch nichts mehr. Aber weißt du was? Ich tus mir trotzdem an.
Ich sitze seit fünf Stunden vorm ICQ und starre deinen Status an, der abwechselnd zwischen "beschäftigt" und "abwesend" wechselt, in der Hoffnung, eventuell mit dir reden zu können.
Klar ist das nicht gut, ich hätte eigentlich Staubsaugen und die Wäsche machen sollen und jetzt bleibt mir nur, entweder morgen viel früher aufzustehen und es dann zu erledigen, oder morgen nur früh aufzustehen und den ganzen Tag zu hoffen, dass mein Vater wie durch ein Wunder gar nicht nach Hause kommt.
Zudem sitze ich mehr als unbequem, weil auf dem Boden eine winzige, aber gefährlich wirkende schwarze Spinne krabbelt und ich mich deshalb nicht traue, die Beine oder auch nur die Füße vom Sofa zu nehmen.
Ich glaube, ich hab mir ein Kniegelenk ausgehebelt.

Natürlich ist das alles ganz großer Dreck, aber scheiß drauf. In mir drin funktioniert sowieso nur noch physisch das meiste, und der Rest ist egal, eigentlich ja alles egal. Fast hätte ich, ganz kitischig und kotzromantisch, ein "Solange du da bist" hinzugefügt, ich konnte mich gerade noch davon abhalten.
" I've got nowhere to hide, so I'll stay right by your side".
Klar machst du mich fertig.Aber trotzdem..
Also lebe ich die Momente,in denen du da bist, manchmal vergesse ich dann sogar, dass es wehtut und es fängt erst wieder an, wenn du mich daran erinnerst, wie verknallt du ja in sie bist oder wenn es gar nicht zu einem dieser wunderbaren Momente kommt, eben weil sie da ist.
Und die restliche Zeit?
Gelegentliche Versuche,mich zu betäuben, inzwischen eher halbherzig, weil die ganze Sache es geschafft hat, sich so fest und tief in mich reinzufressen, dass nicht mal betäuben etwas bringt.

Ich hätte heute, nein, seit 14 Minuten schon gestern, weggehen können und sollen und müssen, wieder einmal hirnloses Besäufnis, muss ja gelegentlich mal sein. Könnte jetzt noch dort sein, unter Berücksichtigung meines aktuellen seelischen Zustands sehr wahrscheinlich ausnahmsweise mal betrunken oder aber ausnahmsweise mal nicht als Nichtraucher in der Raucherecke stehend, oder, wenn ich ganz betäubungs-motiviert, beziehungsweise extrem demotiviert gewesen wäre, eventuell beschäftigt mit einem mittel- bis sehr optisch abstoßenden männlichen Wesen mit längeren Haaren,Karohemd und im Idealfall Gitarrenfähigkeiten.
Tja, bin ich nicht. Stattdessen sitze ich seit 5 (oder sind es schon 6?) Stunden hier rum, immer wieder der Blick zum Computer, bin nur aufgestanden, um ans Telefon zu gehen, einmal, um ins Geschäft zu hetzen, weil es Idioten gibt, die am Ostersonntag etwas kaufen wollen,und um meine Haare zu waschen. Eigentlich hätte ich mich freuen sollen, denn es gibt endgültig keine Möglichkeit mehr, letztere zum Trocknen halbwegs schonend in ein Handtuch zu verfrachten, weshalb ich jetzt auch aus praktischen Gründen aufs Duschtuch umgestiegen bin. Hätte mich halb totfreuen sollen, mag sie doch langsam, aber sicher. Angestrebt Taillenlänge bis zum Abitur, undso. Das einzige, woran ich denken konnte, war, dass du bei unserem ersten Treffen gesagt hast, dass du lange Haare an Frauen schön findest, und später irgendwann, dass dir das Rot am Besten gefällt von all den Färbereien, von denen du ja eigentlich nur die Anfänge mitbekommen hast, weil du dann deinen Abschluss gemacht hast.
Dann hat sie sich in mein Gehirn gedrängt, mit längeren und naturblonderen Haaren als ich, mit weniger Gewicht vermutlich, geringerer Körpergröße, gebräunterer Haut, keinen Piercings und einer viel offeneren,selbstbewussteren Art als ich. Kann sie nichtmal hassen.
Irgendwie war mir dann definitiv noch weniger positiv zu mute und ich hab mal wieder vergebens darauf gewartet, dass entweder der Mechaniker, der mein Leben reparieren soll, ein terminatormäßig ausgestatteter Himmelsbote, der mich erschießen soll oder zumindest zwei Packungen schwarzes Haarfärbmittel auftauchen.
Ich weiß doch auch nicht, was ich ((noch?)(hier?)) mache.
Guck mal, die Mehrfachklammern haben ihr Debut in meinem Blog.

Du bist offline und nein,ich hab dich nicht angeschrieben. Mal wieder. Und wieder paar Stunden hier abgesessen...

Klar stimmt das alles. Ich machs trotzdem, entweder freiwillig,oder weil ich nicht anders kann.
Und wenn ich dann mal so kaputtgehe, dass man es selbst als Außenstehender deutlich sieht..
In Zeichentrickfilmen explodiert der Böse und so entsteht ein richtig schönes Feuerwerk. Klar bin ich prinzpiell das Böse,aber auch das Böse hat Gefühle. In dem Fall sogar ziemlich viele. Und ein Teil davon sogar für dich, stell dir das mal vor. Auch, wenn ich das von Anfang an nicht wollte, weil ich von Anfang an wusste, wie es endet, kenn mich ja.
Sag mal,kannst du dich nicht einfach in mich verlieben und wir sind glücklich miteinander, undso?

Pubertärer, melodramatischer Schwachsinn quillt aus meinem Gehirn, vielleicht aber sogar aus dem Herzdings, und überschwemmt meaningless den Blog, aber wenigstens hab ich Zeit totgeschlagen und den Fortbestand der kratertiefen Abgründe unter meinen Augen, welche man im Normalzustand noch als "Augenringe" hätte bezeichnen können, gesichert.






edit:Bob Marley hat das doch alles viel besser auf den Punkt gebracht als ich: "The truth is: Everybody's going to hurt you. You just gotta find the ones worth suffering for."