Sonntag, 5. Juni 2011
Thema: monolog
Frittenbudehörend schaufle ich mir mein eigenes Grab.
Sollte es wider Erwarten doch kein Grab werden, sondern nur ein tiefes Erdloch, kann ich immernoch die Leichen, die ich im Keller hab, dorthin umsiedeln und sie verbuddeln, bei meinem Glück stolpere ich aber bei diesem Unterfangen, falle selbst rein, breche mir irgendwas wichtiges und verrecke elendig, weil ich mir trotz bestandener Sanitätsausbildung nicht selbst helfen kann.

Ich wiederhole mich ständig, weil ich nicht sagen kann was los ist, nicht haben kann, was ich will und nicht hinkriege, was ich auf die Reihe bekommen sollte,
Ich soll eine Charakterisierung von Patrick Süßkinds Grenouille aus Das Parfum schreiben, bis morgen,
sollte Latein lernen aus meinen unvollständigen Unterlagen, bis morgen,
sollte dringend Wäsche waschen,
Sollte weniger essen und mich mehr bewegen, ab jetzt,
Sollte saubermachen.
Stattdessen bin ich hier und todmüde, ein bisschen verletzt und wohl überlastet,
und wenn ich schon dabei bin, mal wieder alles zu wiederholen, kann ich genauso auch die alte Sache fragen, ob er am Pfingstwochenende mitfahren will, oder? Man tut sich ja sonst nicht genug weh.
Gesagt, getan, er wie immer alles andere als kommunikativ, nachdem ich 11 Minuten gewartet habe, bis er die Infosite durchgelesen hat und ihm noch erklärt habe, dass wir datumstechnisch noch flexibel sind, weil bis jetzt noch niemand richtig verbindlich zugesagt hat, meint er, er müsse jetzt los, schickt mir noch ein "..." und fügt hinzu, er würde sich nochmal melden.
Und offline isser. Arschloch.
Wäre ich noch mit dem 6Jahresnichtmehrproblem befreundet, der wäre sicher mit, nicht etwa, weil er sich dafür interessieren würde, sondern einfach, weil dort Alkohol gibt, hätte mir effektiv den Tag ruiniert und spätestens abends hätte ich dank ihm einen Einsatz gehabt und einen Rettungswagen rufen müssen, jawohl.

Dafür gibt es auch positive Ereignisse..mir fällt nur gerade keins ein.
Hm ja, im glatten Zustand haben meine Haare die heilige BH-Verschlusslänge erfolgreich erreicht,nur leider sind sie nie glatt, außer direkt nach dem Waschen.
Mein Vater hat eventuell keinen Urlaub in den Ferien...dafür kommt er immer früher heim.
Heute ist in einer der entfernten Städte Afrika-Festival.. nur leider käme ich nur mit der Vatersfreundin hin, und selbst die meldet sich nicht.
Ich finde zurück zu meiner Apathie..nur leider macht sie keine Anstalten, die Schmerzen zu verdrängen.



In weniger als 5 Wochen hab ich Geburtstag.




Samstag, 4. Juni 2011
Ich bin das wandelnde "Handbuch Sanitätsdienst" des roten Kreuzes, zumindest sollte ich das in ca.7,5 Stunden sein, dann werde ich nämlich aufstehen, mindestens 2 Tassen Kaffee fürs Wachsein und mindestens 1Liter Tee zur Nervenberuhigung trinken/einpacken, mich auf den Weg machen und um Punkt 8.45 Uhr zur Prüfung antreten,
in etwa so gut vorbereitet wie immer. Dabei habe ich mir sogar die letzte halbe Stunde lang meine Aufzeichnungen durchgelesen und verzweifelt versucht, mir Zahlen und anderen Auswendiglernscheiß, den ich leider für die theoretische Prüfung brauche, einzubläuen, eher mit mäßigem Erfolg, wie ich zugeben muss, man kann für manches irgendwie nicht lernen (wie zB auch für the final Lateinprüfung am Montag) aber ich hoffe darauf, dass mein Glück Verstand mich nicht im Stich lässt und ich sowohl die Theorie, als auch die Praxisprüfung bestehe.
Und die praktische Prüfung fürs AED, bis jetzt hab ich nur die theoretische abgelegt; sollte ich bestehen habe ich dann die offiziellle Lizenz zum Elektroschockgeben.
Ist das nicht beruhigend?




Montag, 30. Mai 2011
Thema: monolog

Vorsicht, Psychobilly.

... and wish me well, I got no soul left to sell .
Die ganze Scheiße, alles wieder wie immer, wenn man davon absieht, dass er einen Teil meines Gehirns einnimmt,
aber selbst das wird sich ändern müssen, denn er wurde angenommen und ist somit ab Sepember Student im über 300km entfernten WS und wird dementsprechend am Wochenende weder in der Absteige anzutreffen sein, noch wird sich mir die Möglichkeit bieten, ihn dann zu sehen. An seinem Geburtstag wird er schon zwei Monate weg sein und wohl auch nicht nach Hause kommen; würde er es tun, wäre ich wohl sogar eingeladen, säße dort und wäre emotional zerrissen und würde ihm eine große Packung Plektren (die Plastikplättchen zum Gitarrespielen) schenken, wie ich es damals versprochen habe, vor gefühlten Ewigkeiten, als wir in der Absteige nebeneinander standen, uns so schmerzhaft gut verstanden haben und ich auf einmal nicht mehr ganz so schüchtern aber dafür umso hoffnungsvoller war.
Hab gesagt, wenn er die immer verliert, schenk ich ihm eine ganz große Packung zum Geburtstag, und er hat gelächelt, ich hab ihn zum lächeln gebracht.
Morgen ists ein halbes Jahr.
Vor einem halben Jahr hat das alles angefangen, am allerersten Stammtisch, im einzigen Pub im Umkreis von 50km. Als er noch lange Haare und ich noch Hoffnung hatte.

Inzwischen?
Meine Nahrungsaufnahme nimmt gegen Abend wieder exponentiell zu, Lichtblicke gibts schon lange nicht mehr, meine Versetzung mal wieder anständig gefährdet und mein finanzieller Fortbestand sowieso,
Er ist für mich verloren,vielleicht bin ich ja auch verloren, und jedes Mal, wenn ich ein bestimmtes Lied von den Onkelz höre, muss ich an den Abend in der Absteige denken, als er ohne seine Schwester da war und wir geredet haben, sehr viel und sehr gut, als ich nur halb weinend nach Hause bin und mir dachte, es würde vielleicht doch noch was werden, als wir die Anfangstakte des Onkelzliedes mit Zaunpfahl verwechselten und ich mich nicht getraut habe, die danach auftretende Sängerin zu fragen, in welcher Sprache sie eigentlich singt (es war norwegisch).
Heute beim Heimlaufen hat es mich wieder angefallen, während ich das Lied hörte und die Nebensitzerin stumpf und stur geradeaus weiterstampfte, ohne darauf zu achten, ob ich eigentlich noch neben ihr war, und ich war nicht mal ganz so sehr in der Nähe eines Heulkrampfs, es hat einfach nur wehgetan, how wonderful, wenigstens im Moment pendelt es sich ganz vorsichtig ein.

Leben pendelt sich allgemein wieder ein, nicht etwa in Richtung eines Gleichgewichts, nein, es wird nur alles wieder wie früher, die Weltuntergänge zu Hause, das exponentielle Wachstum der Nahrungsmenge gegen Abend, Der Kampf gegen Mitschüler und Schule und überhaupt könnt ich mal wieder eine rauchen und die Ohrlöcher noch ein Stück aufdehen und
selbst das 6jahresproblem zeigt sich wieder öfter in meinem Blickfeld, lässt sich immernoch die Haare wieder länger wachsen, zieht wieder schwarze Klamotten an und manchmal sieht er mich wieder so an,
..und ich kann seinem Blick immernoch nicht standhalten.
So here we go, back on the road again...
Halt, nicht alles ist wie immer. Eigentlich ist das 6jahresproblem kein Problem mehr, klar, wenn er sehr nah ist und guckt und überhaupt gibts einen Hormonflash, aber das wars auch schon. Ich meine, mir sind heute sogar seine Zahfehlstellungen aufgefallen und die Tatsache, dass er, um mal typisch jugendlich zu klingen, technisch gesehen unter die Kategorie "Hackfresse" fällt.
Ich sollte ihn umtaufen, mir fällt aber kein kreativer Name ein, und "Vollpfosten" wäre zwar eine Möglichkeit, würde ihm aber nicht gerecht werden.
Wenigstens die Phase ist vorbei. Weißt du, ich dachte immer, es würde total bergauf gehen mit mir, wenn ich ihn erstmal hinter mir gelassen hätte...
Siehst du, wie gut es mir geht?
Dieses Jahr geht die alte Sache,nächstes Jahr geht das 6jahresproblem, das kein Problem mehr ist und allgemein sollte ich viel mehr Endzeitstimmung empfinden.


Natürlich will ich das alles nicht, natürlich will ich, dass er hier bleibt und einfach zum Studieren in die Stadt geht oder zu einer anderen näheren Uni, statt nach WS umzuziehen, und nachdem ich im Moment so erschreckend gefasst bin, fürchte ich den Tag, an dem er endgültig weg ist.
Aber was soll ich schon tun?
Ich konzentriere mich aufs Alleinsein und aufs Loslösen. Muss ja..




Freitag, 27. Mai 2011
Thema: gefunden.
"so here we go
back on the road again
and wish me well
I got no soul left to sell
although we may not have very much to show for it now
at least we'll have these stories to tell
yea we're definitely going to hell
."
(aus Hellbound von The Creepshow)

Augen auf und durch.