Thema: kurz gemeldet
22. Juni 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
"I know I should but I don't even feel one bit of fear
if he looked me in the eye
I wouldn't dare to cry
I would just lift my chin
I would say "sink your teeth right in"
I ain't no ditzy broad
you can't call me a fraud
I'm a girl of 22
there is nothing I cannot do ".
...oder so. Zitat aus Dracula von den Ascetic Junkies (Nein, ausnahmsweise mal kein Frittenbude).Abgründe meines Musikgeschmacks.
Und ,weil ich sonst natürlich überhaupt nichts zu tun habe, mal wieder ein Versuch, mich in die emotionale stabile Seitenlage zu bringen.
Achja, sollte Ihnen zukünftig am Wochenende irgendetwas notrufwürdiges oder gar richtig dramatisches zustoßen, ist das Risiko, von niemand geringerem als mir und meinem Vater gerettet zu werden,dramatisch angestiegen, entsprechende Nähe zum eigentlichen Einsatzgebiet nicht zwingend vorausgesetzt.
Andere Familien fahren am Wochenende in den Freizeitpark,
wir fahren Rettungsdienst.
if he looked me in the eye
I wouldn't dare to cry
I would just lift my chin
I would say "sink your teeth right in"
I ain't no ditzy broad
you can't call me a fraud
I'm a girl of 22
there is nothing I cannot do ".
...oder so. Zitat aus Dracula von den Ascetic Junkies (Nein, ausnahmsweise mal kein Frittenbude).Abgründe meines Musikgeschmacks.
Und ,weil ich sonst natürlich überhaupt nichts zu tun habe, mal wieder ein Versuch, mich in die emotionale stabile Seitenlage zu bringen.
Achja, sollte Ihnen zukünftig am Wochenende irgendetwas notrufwürdiges oder gar richtig dramatisches zustoßen, ist das Risiko, von niemand geringerem als mir und meinem Vater gerettet zu werden,dramatisch angestiegen, entsprechende Nähe zum eigentlichen Einsatzgebiet nicht zwingend vorausgesetzt.
Andere Familien fahren am Wochenende in den Freizeitpark,
wir fahren Rettungsdienst.
Thema: Und wie ist es heute?
Blutwerte? Nicht dran denken.
Allgemeine Stimmung im Keller, körperliche Verfassung sowieso, die Psyche ist eben doch mächtiger, als Mensch ihr das im ersten Moment zutraut.
Aber Hey, ich trinke Chaitee, der auf den schönen Namen "Harmonie" hört, während Amy Winehouse abwechselnd "Love is a losing game" und "Wake up alone" singt und sich in meiner alten Haarfarbkiste, die jetzt hauptsächlich von Einweghandschuhen und uralten Knallfarbresten bevölkert wird, noch genug blutrote Tönung für nen halben Kopf und, am wichtigsten, noch genug altes Haarfärbmittel, um mindestens ein Viertel meiner Haar"pracht" mal wieder einzuschwärzen, befindet.
Mir ist nichtmal mehr nach einem ironischen "How wonderful" zu Mute.
Allgemeine Stimmung im Keller, körperliche Verfassung sowieso, die Psyche ist eben doch mächtiger, als Mensch ihr das im ersten Moment zutraut.
Aber Hey, ich trinke Chaitee, der auf den schönen Namen "Harmonie" hört, während Amy Winehouse abwechselnd "Love is a losing game" und "Wake up alone" singt und sich in meiner alten Haarfarbkiste, die jetzt hauptsächlich von Einweghandschuhen und uralten Knallfarbresten bevölkert wird, noch genug blutrote Tönung für nen halben Kopf und, am wichtigsten, noch genug altes Haarfärbmittel, um mindestens ein Viertel meiner Haar"pracht" mal wieder einzuschwärzen, befindet.
Mir ist nichtmal mehr nach einem ironischen "How wonderful" zu Mute.
Thema: persoenlichkeitsfetzen
18. Juni 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Ich bin eigentlich nur teilfreiwillig Schulsanitäterin geworden, wollte jemandem einen Gefallen tun. Hab mich inzwischen daran gewöhnt und genau einen Einsatz gehabt bis jetzt, da durfte ich das Blut vom Knie wischen.
Fortbilden lassen hab ich mich auch nicht mit einer richtigen Intention, habe wohl wieder nicht schnell genug "Nein" gesagt und mich dann darauf berufen, dass ich es jetzt noch vom Roten Kreuz finanziert bekomme, es mich später aber nicht gerade wenig Geld kosten würde.
Ich hab bestanden, SAN A+B, falls das jemandem was sagt. Keine große Sache, Praxis zu einfach und in der Theorie war ich nur halb vorbereitet, scheine es aber trotzdem geschafft zu haben.
Ich hab gesagt, ich bin Schulsani, ist ok, zieh ich durch; aber niemals werde ich "richtig" was machen.Und vor allem werde ich niemals einen "richtigen" Bereitschaftsdienst machen und werde niemals, niemals, niemals Rettungsdienst fahren. Weil ich es nicht kann. Nicht auf die Reihe bekomme, erst recht nicht psychisch. Mir das nicht zutraue vom Wissen her, aber vor allem, weil ichs einfach nicht gebacken kriegen würde.
Will keinen Rettungsdienst fahren, alles, nur nicht Rettungsdienst, keine weinenden Leute, keine Dramen, keine Toten, vor allem keine Toten und keine abgetrennten Körperteile, keine Verrückten und keine Sterbenden, ich krieg das nicht hin, wenn jemand einfach vor mir liegt und tot ist, oder wenn mir jemand einfach so wegstirbt. Keine Drogenleichen und keine, die kurz davor sind, keine Familentragödien, keine eingeklemmten Unfallopfer, die du beruhigen sollst, während du genau weißt, dass es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie...ruhig sind.
Niemals Rettungsdienst oder ähnliches. Schulsanitäterin mit etwas besserer Ausbildung reicht voll und ganz.
Dann habe ich mich auf einmal für eine Absicherung bei einem Sporturnier gemeldet, das heißt, ich würde da rumsitzen und wenn was passiert, wäre ich eine von denen, die helfen.
Ist ok, hab ich gedacht, krieg ich grade noch auf die Reihe; ein paar, die umkippen, paar Sonnenbrände, Schürfwunden, eventuell ein paar Hitzschläge. Vorhersehbares, nichts, was mich zu sehr aus der Routine bringen könnte. Das Risiko, mit etwas ....anderem konfrontiert zu werden eher gering. Alles super.
Absage bekommen für die Absicherung, gedacht,ok, dann wann anders. Vorsichtig fürs Nächste angemeldet, Absicherung bei einem Sponsorlauf. Auch ok, alles super, krieg ich hin. Risiko eher gering. Keine weinenden Mütter, die die Hand ihres Sohnes, der sich ins Koma gesoffen hat, immernoch umklammert halten. Keine toten Kinder und keine Eltern, denen man den Tod ihrer Kinder beibringen muss. Keine Kinder, denen man den Tod ihrer Eltern beibringen muss.
Alles super, alles ok. Hab mir gesagt, ich krieg das hin. Sicher, mich etwas von meinem Grundsatz, nichts "richtiges" zu machen, entfernt, aber geht noch. Kein Alarm, der einen aus dem Halbschlaf reißt. Keine Dramen. Nichts, was ich eventuell nicht verarbeiten könnte. Keine Sonderfahrten zur Psychatrie mit Leuten, die einen mindestens genauso verstören, wie sie es selbst sind.
Hab ja nichtmal die Ausrüstung für was "richtiges", hab gar keine. Bald ein "Schulsanitätsdienst"-Shirt, das wars auch. Beim Bereitschaftsdienst auf einer Rettungswache musst du dich bei jedem Einsatz erneut in deine Dienstkleidung werfen, und die ist auf der Wache und immer nur in Männergröße L aufwärts da, für die Schuhe gilt das selbe. Hab Springer, 20Loch, Stahlkappen, verschraubte Sohle. Zählen aber nicht. Eigentlich muss man auch sämtlichen Schmuck und alle Piercings rausmachen, und Frauen mit langen Haaren, die diese gerne sicher wissen und behalten würden, haben je nach Patient mitunter auch öfters mal Probleme.
Als er mich und meine Fahrgemeinschaft abgeholt hat, hat mein Vater mir nicht nur gesagt, dass ich morgen ab 7 Uhr arbeiten muss, wieder mal 12-kg-Kisten schleppen bis zum Umfallen und noch länger, sondern auch, dass ich nächstes Wochenende sein dritter Mann bin, also mit ihm und seinem regulär eingeteilten Kollegen Dienst habe. Ab dann regelmäßig, immer wenn er auch Dienst hat.
Mein Vater hat nächstes Wochenende Bereitschaft.
Er fährt im Rettungsdienst.
Ich bin gerade mal geistig und gefühlsmäßig außer Betrieb. Nein, nicht vor Freude.
Fortbilden lassen hab ich mich auch nicht mit einer richtigen Intention, habe wohl wieder nicht schnell genug "Nein" gesagt und mich dann darauf berufen, dass ich es jetzt noch vom Roten Kreuz finanziert bekomme, es mich später aber nicht gerade wenig Geld kosten würde.
Ich hab bestanden, SAN A+B, falls das jemandem was sagt. Keine große Sache, Praxis zu einfach und in der Theorie war ich nur halb vorbereitet, scheine es aber trotzdem geschafft zu haben.
Ich hab gesagt, ich bin Schulsani, ist ok, zieh ich durch; aber niemals werde ich "richtig" was machen.Und vor allem werde ich niemals einen "richtigen" Bereitschaftsdienst machen und werde niemals, niemals, niemals Rettungsdienst fahren. Weil ich es nicht kann. Nicht auf die Reihe bekomme, erst recht nicht psychisch. Mir das nicht zutraue vom Wissen her, aber vor allem, weil ichs einfach nicht gebacken kriegen würde.
Will keinen Rettungsdienst fahren, alles, nur nicht Rettungsdienst, keine weinenden Leute, keine Dramen, keine Toten, vor allem keine Toten und keine abgetrennten Körperteile, keine Verrückten und keine Sterbenden, ich krieg das nicht hin, wenn jemand einfach vor mir liegt und tot ist, oder wenn mir jemand einfach so wegstirbt. Keine Drogenleichen und keine, die kurz davor sind, keine Familentragödien, keine eingeklemmten Unfallopfer, die du beruhigen sollst, während du genau weißt, dass es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie...ruhig sind.
Niemals Rettungsdienst oder ähnliches. Schulsanitäterin mit etwas besserer Ausbildung reicht voll und ganz.
Dann habe ich mich auf einmal für eine Absicherung bei einem Sporturnier gemeldet, das heißt, ich würde da rumsitzen und wenn was passiert, wäre ich eine von denen, die helfen.
Ist ok, hab ich gedacht, krieg ich grade noch auf die Reihe; ein paar, die umkippen, paar Sonnenbrände, Schürfwunden, eventuell ein paar Hitzschläge. Vorhersehbares, nichts, was mich zu sehr aus der Routine bringen könnte. Das Risiko, mit etwas ....anderem konfrontiert zu werden eher gering. Alles super.
Absage bekommen für die Absicherung, gedacht,ok, dann wann anders. Vorsichtig fürs Nächste angemeldet, Absicherung bei einem Sponsorlauf. Auch ok, alles super, krieg ich hin. Risiko eher gering. Keine weinenden Mütter, die die Hand ihres Sohnes, der sich ins Koma gesoffen hat, immernoch umklammert halten. Keine toten Kinder und keine Eltern, denen man den Tod ihrer Kinder beibringen muss. Keine Kinder, denen man den Tod ihrer Eltern beibringen muss.
Alles super, alles ok. Hab mir gesagt, ich krieg das hin. Sicher, mich etwas von meinem Grundsatz, nichts "richtiges" zu machen, entfernt, aber geht noch. Kein Alarm, der einen aus dem Halbschlaf reißt. Keine Dramen. Nichts, was ich eventuell nicht verarbeiten könnte. Keine Sonderfahrten zur Psychatrie mit Leuten, die einen mindestens genauso verstören, wie sie es selbst sind.
Hab ja nichtmal die Ausrüstung für was "richtiges", hab gar keine. Bald ein "Schulsanitätsdienst"-Shirt, das wars auch. Beim Bereitschaftsdienst auf einer Rettungswache musst du dich bei jedem Einsatz erneut in deine Dienstkleidung werfen, und die ist auf der Wache und immer nur in Männergröße L aufwärts da, für die Schuhe gilt das selbe. Hab Springer, 20Loch, Stahlkappen, verschraubte Sohle. Zählen aber nicht. Eigentlich muss man auch sämtlichen Schmuck und alle Piercings rausmachen, und Frauen mit langen Haaren, die diese gerne sicher wissen und behalten würden, haben je nach Patient mitunter auch öfters mal Probleme.
Als er mich und meine Fahrgemeinschaft abgeholt hat, hat mein Vater mir nicht nur gesagt, dass ich morgen ab 7 Uhr arbeiten muss, wieder mal 12-kg-Kisten schleppen bis zum Umfallen und noch länger, sondern auch, dass ich nächstes Wochenende sein dritter Mann bin, also mit ihm und seinem regulär eingeteilten Kollegen Dienst habe. Ab dann regelmäßig, immer wenn er auch Dienst hat.
Mein Vater hat nächstes Wochenende Bereitschaft.
Er fährt im Rettungsdienst.
Ich bin gerade mal geistig und gefühlsmäßig außer Betrieb. Nein, nicht vor Freude.
Thema: monolog
"It will all be good, but getting there is the hardest part. "
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß ja nicht mal, was ich denke, oder was ich fühle. Dafür weiß ich, dass es ganz sicher nichts wird.
Nach stundenlanger Autofahrt ein mittelmäßiger Markt, danach wieder stundenlange Autofahrt und er meinte, ich könnte ja auch an die Uni nach W. gehen, in Sachen Naturwissenschaften gäbe es fast keine bessere. Sonst die übliche Ignoranz.
Vorher der Markt, zwischen erschlagenen Tauben, festgebunden an langen Stäben, ein paar Burgfrauen und einem Essensstand war für eine Minute wieder alles in Ordnung und wir haben wieder geredet wie früher, als er mir erzählt hat, sie habe im Moment kein Interesse an einer Beziehung, und etwas geknickt war, und ich entgegen jeder Logik wieder gute Freundin war und versuchte, ihn aufzubauen. Sagte, das könne sich ja noch ändern. Gottseidank hat er irgendwas gegrummelt, was ich als negative Lautäußerung deutete. Ich hab ihn angesehen und gesagt, du findest auch wieder eine. Er grummelte wieder irgendwas und sagte, zum Glück habe er es früh genug gemerkt. Dann kam seine Schwester wieder, und obwohl mir wohl ein Stein vom Herzen gefallen war, krampfte sich ebendieses wieder jedes Mal ein kleines Stück zusammen, wenn er ihren Namen erwähnte und dass sie ja zu xyz mitgehen könne, während ich nichtmal gefragt und teilweise als Selbstverständlichkeit angesehen wurde.
Vielleicht hab ich Frieden damit geschlossen.
Wieder dieses sichere, aber jetzt erstaunlich unschmerzhafte Gefühl, dass es bei Freundschaft bleibt. Das Gefühl, dass ich die letzten Male immer hatte, nur das es diesmal nicht so wehtat und ich den Schrecken nicht so wahrnahm. Ein erneuter Anfall von Resignation, verbunden mit neuem Hoffen, schließlich war es genau dieses Gefühl, das mich vorm Enstehen der letzten "Beziehung" befallen hat, deren Anfang in ein paar Tagen auch schon wieder ein Jahr her ist.
Der ungute Gedanke, dass es diesmal anders ist, nämlich so, wie es sich anfühlt.
Meine Nachbarin stand spontan vor meiner Tür und wollte mit mir reden, irgendwie kamen wir aufs Thema Beziehungen und sie meinte, sie würde nicht verstehen, wieso es bei mir so schief läuft. Ich sei doch so nett und freundlich und anspruchslos und lustig und liebevoll und feinfühlig, zudem nicht gerade hässlich und hätte allgemein gesteigertes Traumfrauenpotential.
Ich glaube, genau da liegt das Problem. Über die Optik lässt sich streiten, aber der Rest sorgt dafür, dass ich als "Beziehungsmaterial" automatisch ausscheide. Man kann mir seine Probleme erzählen und ich helfe, mit mir was trinken gehen, Computerspiele zocken, die Art von Komödien ansehen, bei denen normale Mädchen angeekelt den Raum verlassen und außerdem bekomme ich von verschiedensten Personen den Gute-Seele-Stempel aufgedrückt. Aber alles andere? Fehlanzeige.
Ich bin die freundliche, helfende Selbstverständlichkeit, die gelegentlich das Seelenheil anderer Leute rettet.
Immerhin.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß ja nicht mal, was ich denke, oder was ich fühle. Dafür weiß ich, dass es ganz sicher nichts wird.
Nach stundenlanger Autofahrt ein mittelmäßiger Markt, danach wieder stundenlange Autofahrt und er meinte, ich könnte ja auch an die Uni nach W. gehen, in Sachen Naturwissenschaften gäbe es fast keine bessere. Sonst die übliche Ignoranz.
Vorher der Markt, zwischen erschlagenen Tauben, festgebunden an langen Stäben, ein paar Burgfrauen und einem Essensstand war für eine Minute wieder alles in Ordnung und wir haben wieder geredet wie früher, als er mir erzählt hat, sie habe im Moment kein Interesse an einer Beziehung, und etwas geknickt war, und ich entgegen jeder Logik wieder gute Freundin war und versuchte, ihn aufzubauen. Sagte, das könne sich ja noch ändern. Gottseidank hat er irgendwas gegrummelt, was ich als negative Lautäußerung deutete. Ich hab ihn angesehen und gesagt, du findest auch wieder eine. Er grummelte wieder irgendwas und sagte, zum Glück habe er es früh genug gemerkt. Dann kam seine Schwester wieder, und obwohl mir wohl ein Stein vom Herzen gefallen war, krampfte sich ebendieses wieder jedes Mal ein kleines Stück zusammen, wenn er ihren Namen erwähnte und dass sie ja zu xyz mitgehen könne, während ich nichtmal gefragt und teilweise als Selbstverständlichkeit angesehen wurde.
Vielleicht hab ich Frieden damit geschlossen.
Wieder dieses sichere, aber jetzt erstaunlich unschmerzhafte Gefühl, dass es bei Freundschaft bleibt. Das Gefühl, dass ich die letzten Male immer hatte, nur das es diesmal nicht so wehtat und ich den Schrecken nicht so wahrnahm. Ein erneuter Anfall von Resignation, verbunden mit neuem Hoffen, schließlich war es genau dieses Gefühl, das mich vorm Enstehen der letzten "Beziehung" befallen hat, deren Anfang in ein paar Tagen auch schon wieder ein Jahr her ist.
Der ungute Gedanke, dass es diesmal anders ist, nämlich so, wie es sich anfühlt.
Meine Nachbarin stand spontan vor meiner Tür und wollte mit mir reden, irgendwie kamen wir aufs Thema Beziehungen und sie meinte, sie würde nicht verstehen, wieso es bei mir so schief läuft. Ich sei doch so nett und freundlich und anspruchslos und lustig und liebevoll und feinfühlig, zudem nicht gerade hässlich und hätte allgemein gesteigertes Traumfrauenpotential.
Ich glaube, genau da liegt das Problem. Über die Optik lässt sich streiten, aber der Rest sorgt dafür, dass ich als "Beziehungsmaterial" automatisch ausscheide. Man kann mir seine Probleme erzählen und ich helfe, mit mir was trinken gehen, Computerspiele zocken, die Art von Komödien ansehen, bei denen normale Mädchen angeekelt den Raum verlassen und außerdem bekomme ich von verschiedensten Personen den Gute-Seele-Stempel aufgedrückt. Aber alles andere? Fehlanzeige.
Ich bin die freundliche, helfende Selbstverständlichkeit, die gelegentlich das Seelenheil anderer Leute rettet.
Immerhin.