Thema: oh happy day.
03. Juli 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Meine Mutter hätte heute Geburtstag, wenn sie noch leben würde. Wobei, sie ist ja nicht einfach wegradiert aus der Geschichte..sie spielt nicht mehr mit, das ist es.
Also muss es heißen: Meine Mutter hat heute Geburtstag.
Weder ich, noch mein Vater erwähnten diesen Umstand mit einem einzigen Wort, als wir heute neun Stunden lang Sanitätsdienst hatten, vielleicht auch, weil unser Kollege in einer Tour besserwisserisches Geschwätz von sich gab und wir in den Momenten, in denen er nicht da war, weil er eine Raucherpause einlegte, meistens einfach die Stille genossen.
Das Buch, das ich mir mitgenommen hatte, war schon bald ausgelesen und mein Vater hatte die Werbeprospekte auch bald durchgearbeitet, so blieb uns nichts,wohinter wir uns vor dem gesprächigen Kollegen oder voreinander hätten verstecken können, wider Erwarten war die Stimmung aber vergleichsweise entspannt, nur dann, wenn der gesprächige Kollege wieder einmal das Bedürfnis hatte, eine unqualifiziert-dumme Aussage von sich zu geben, erlaubte ich mir, ganz offen gereizt zu reagieren. Dieser Mut überraschte mich ehrlich gesagt, hatte aber den positiven Nebeneffekt, dass der gesprächige Kollege auf einmal wusste, wo die Grenzen sind und diese nicht mehr überschritt, etwas, was mein Vater ihm laut eigener Aussage schon seit fast einem Jahr erfolglos aufzuzeigen versucht. Somit feuerte der g.K. sein unqualifiziert-dummes Geschwätz also mehr in Richtung meines Vaters ab, der, ganz die Tochter, andere Leute einfach erzählen lässt, wenn es ihnen dann besser geht, im Gegensatz zu mir allerdings gerne dabei einschläft, seine Umgebung ordnet oder diese säubert.
Durch das Gerede ermüdet, versuchte ich, mit dem Kopf am kalten Fensterglas und den Füßen auf theoretisch unmögliche,aber durchaus sehr bequeme Art und Weise zwischen Sitz und nicht vorhandenem Fußraum des 30Jahre alten Krankentransportwagens ein bisschen zu schlafen, was aufgrund des rauschenden Funks, des ständig redenden Moderators und der direkt an uns vorbeischießenden Autos nicht gerade einfach war.
Zusätzlich erschwert wurde mir mein wohlverdienter Schlaf (schließlich musste ich um 6 Uhr morgens aufstehen) durch die Tatsache, das zwar mein Vater und der gesprächige Kollege auch schlafen wollten, dies aber offensichtlich durchaus taten und sich im Schnarchen abwechselten, sodass entweder ein tiefes, klassisches Grunz-Schnarchen (der g.K.) oder arythmische, röchelnde Gruselfilmlaute (mein Vater) den Funk und sogar zeitweise den Moderator übertönten.
Als ich mich innerlich mehrfach verflucht hatte, weil ich den mp3-Player nicht mitgenommen hatte, verstummten beide mit einem zufriedenen Grunzer bzw. erstickten Röcheln. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass mein Vater noch atmete, wage ich also einen vorsichtigen Versuch,ebenfalls zu schlafen, als plötzlich beide anfingen, im tiefsten Bass zum Abschluss des kleinen Konzerts eine Runde klassisches Schnarchen anzustimmen. Ich überlegte, das Auto zu verlassen, die Tatsache, dass um mich herum nur Rennstrecke und ein Bratwurststand waren,ließ mich allerdings zögern, und so versuchte ich weiter eisern, zu schlafen, was mir schließlich trotz sämtlicher Widrigkeiten auch fast gelungen wäre, wäre nicht der gesprächige Kollege schlagartig aufgewacht und sofort wieder in Gesprächslaune gewesen. So redete er und redete und redete, bis er sich das sechste Bratwurstbrötchen holen wollte und ich ihn, um Zeit zu schinden, auch gleich von einer weiteren Raucherpause überzeugte. Irgendwann in deren Verlauf wachte mein Vater mit einem weitern Erstickungslaut auf, röchelte noch einmal besorgniserregend, streckte und schüttelte sich und meinte dann: "Ist er weg?" Sah sich prüfend um.
Ich antwortete:"Ja." Und fügte hinzu: " Und wenn er zu schnell wiederkommt und das heute den ganzen Tag so weitergeht, brauche ich dringend Aggressionsbewältigungstraining". Mein Vater teilte mir mit, dass es wohl jedem so ginge, der mit dem gesprächigen Kollegen Dienst hatte, geistig fügte ich hinzu, dass ich wohl zusätzliche "Sonderbehandlung" von diesem bekam weil ich a)weiblich und b) noch nicht volljährig bin. Und minderjährige Mädchen haben natürlich kein funktionierendes Gehirn und auch keine Ahnung, selbst, wenn sie den selben Ausbildungsstand haben wie der erwachsene Mann, der mit ihnen zusammen Schicht hat.
In der fünfzigsten Raucherpause,nachdem die Vaterfreundin unangemeldet aufgetaucht war und die Liege und den ganzen Wagen für Kaffee und Kuchen beschlagnahmt hatte (hätten wir einen Einsatz gehabt, wäre das zu einem Problem geworden..) und die überladene "überglückliches Pärchen"-Keule so massiv geschwungen worden war, dass ich überlegte, mich entweder in unseren Proviantbeutel zu übergeben oder aber aus Frust anzufangen, zu weinen,was ich nur deshalb unterbinden konnte, weil sie bald genug wieder abhaute, waren sowohl mein Vater als auch ich wach genug, um miteinander zu reden, und so kamen wir irgendwie aufs Thema nette Menschen. Stellten fest, dass irgendwie immer alle das Bedürfnis hatten, sich an unsere starken Schultern zu lehnen, und weil ich gerade in der Stimmung war erzählte ich ihm in einer kurzen, ent-emotionalisierten Zusammenfassung die Sache mit der alten Sache, dass sie schon das letzte halbe Jahr,nein, fast noch länger, alles überschattet und das es mir schwer fällt.Ganz sachlich, war auch nichtmal in Heulstimmung dann, und mein Vater auch ganz sachlich. Sagte nichts, vielleicht wusste er ja nicht, was er sagen sollte, und so beschloss ich, ihm zu liebe das Thema etwas zu verschieben, hin zu "Männer sehen mich immer als einen von ihnen, der halt irgendwie in einem Frauenkörper gelandet ist".Da wusste er dann Rat, wenn auch keinen sonderlich guten, aber ich hatte ihm das Gefühl gegeben, mir geholfen zu haben, und vielleicht gibt das ja einen Pluspunkt auf meiner Karmaliste.
Also muss es heißen: Meine Mutter hat heute Geburtstag.
Weder ich, noch mein Vater erwähnten diesen Umstand mit einem einzigen Wort, als wir heute neun Stunden lang Sanitätsdienst hatten, vielleicht auch, weil unser Kollege in einer Tour besserwisserisches Geschwätz von sich gab und wir in den Momenten, in denen er nicht da war, weil er eine Raucherpause einlegte, meistens einfach die Stille genossen.
Das Buch, das ich mir mitgenommen hatte, war schon bald ausgelesen und mein Vater hatte die Werbeprospekte auch bald durchgearbeitet, so blieb uns nichts,wohinter wir uns vor dem gesprächigen Kollegen oder voreinander hätten verstecken können, wider Erwarten war die Stimmung aber vergleichsweise entspannt, nur dann, wenn der gesprächige Kollege wieder einmal das Bedürfnis hatte, eine unqualifiziert-dumme Aussage von sich zu geben, erlaubte ich mir, ganz offen gereizt zu reagieren. Dieser Mut überraschte mich ehrlich gesagt, hatte aber den positiven Nebeneffekt, dass der gesprächige Kollege auf einmal wusste, wo die Grenzen sind und diese nicht mehr überschritt, etwas, was mein Vater ihm laut eigener Aussage schon seit fast einem Jahr erfolglos aufzuzeigen versucht. Somit feuerte der g.K. sein unqualifiziert-dummes Geschwätz also mehr in Richtung meines Vaters ab, der, ganz die Tochter, andere Leute einfach erzählen lässt, wenn es ihnen dann besser geht, im Gegensatz zu mir allerdings gerne dabei einschläft, seine Umgebung ordnet oder diese säubert.
Durch das Gerede ermüdet, versuchte ich, mit dem Kopf am kalten Fensterglas und den Füßen auf theoretisch unmögliche,aber durchaus sehr bequeme Art und Weise zwischen Sitz und nicht vorhandenem Fußraum des 30Jahre alten Krankentransportwagens ein bisschen zu schlafen, was aufgrund des rauschenden Funks, des ständig redenden Moderators und der direkt an uns vorbeischießenden Autos nicht gerade einfach war.
Zusätzlich erschwert wurde mir mein wohlverdienter Schlaf (schließlich musste ich um 6 Uhr morgens aufstehen) durch die Tatsache, das zwar mein Vater und der gesprächige Kollege auch schlafen wollten, dies aber offensichtlich durchaus taten und sich im Schnarchen abwechselten, sodass entweder ein tiefes, klassisches Grunz-Schnarchen (der g.K.) oder arythmische, röchelnde Gruselfilmlaute (mein Vater) den Funk und sogar zeitweise den Moderator übertönten.
Als ich mich innerlich mehrfach verflucht hatte, weil ich den mp3-Player nicht mitgenommen hatte, verstummten beide mit einem zufriedenen Grunzer bzw. erstickten Röcheln. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass mein Vater noch atmete, wage ich also einen vorsichtigen Versuch,ebenfalls zu schlafen, als plötzlich beide anfingen, im tiefsten Bass zum Abschluss des kleinen Konzerts eine Runde klassisches Schnarchen anzustimmen. Ich überlegte, das Auto zu verlassen, die Tatsache, dass um mich herum nur Rennstrecke und ein Bratwurststand waren,ließ mich allerdings zögern, und so versuchte ich weiter eisern, zu schlafen, was mir schließlich trotz sämtlicher Widrigkeiten auch fast gelungen wäre, wäre nicht der gesprächige Kollege schlagartig aufgewacht und sofort wieder in Gesprächslaune gewesen. So redete er und redete und redete, bis er sich das sechste Bratwurstbrötchen holen wollte und ich ihn, um Zeit zu schinden, auch gleich von einer weiteren Raucherpause überzeugte. Irgendwann in deren Verlauf wachte mein Vater mit einem weitern Erstickungslaut auf, röchelte noch einmal besorgniserregend, streckte und schüttelte sich und meinte dann: "Ist er weg?" Sah sich prüfend um.
Ich antwortete:"Ja." Und fügte hinzu: " Und wenn er zu schnell wiederkommt und das heute den ganzen Tag so weitergeht, brauche ich dringend Aggressionsbewältigungstraining". Mein Vater teilte mir mit, dass es wohl jedem so ginge, der mit dem gesprächigen Kollegen Dienst hatte, geistig fügte ich hinzu, dass ich wohl zusätzliche "Sonderbehandlung" von diesem bekam weil ich a)weiblich und b) noch nicht volljährig bin. Und minderjährige Mädchen haben natürlich kein funktionierendes Gehirn und auch keine Ahnung, selbst, wenn sie den selben Ausbildungsstand haben wie der erwachsene Mann, der mit ihnen zusammen Schicht hat.
In der fünfzigsten Raucherpause,nachdem die Vaterfreundin unangemeldet aufgetaucht war und die Liege und den ganzen Wagen für Kaffee und Kuchen beschlagnahmt hatte (hätten wir einen Einsatz gehabt, wäre das zu einem Problem geworden..) und die überladene "überglückliches Pärchen"-Keule so massiv geschwungen worden war, dass ich überlegte, mich entweder in unseren Proviantbeutel zu übergeben oder aber aus Frust anzufangen, zu weinen,was ich nur deshalb unterbinden konnte, weil sie bald genug wieder abhaute, waren sowohl mein Vater als auch ich wach genug, um miteinander zu reden, und so kamen wir irgendwie aufs Thema nette Menschen. Stellten fest, dass irgendwie immer alle das Bedürfnis hatten, sich an unsere starken Schultern zu lehnen, und weil ich gerade in der Stimmung war erzählte ich ihm in einer kurzen, ent-emotionalisierten Zusammenfassung die Sache mit der alten Sache, dass sie schon das letzte halbe Jahr,nein, fast noch länger, alles überschattet und das es mir schwer fällt.Ganz sachlich, war auch nichtmal in Heulstimmung dann, und mein Vater auch ganz sachlich. Sagte nichts, vielleicht wusste er ja nicht, was er sagen sollte, und so beschloss ich, ihm zu liebe das Thema etwas zu verschieben, hin zu "Männer sehen mich immer als einen von ihnen, der halt irgendwie in einem Frauenkörper gelandet ist".Da wusste er dann Rat, wenn auch keinen sonderlich guten, aber ich hatte ihm das Gefühl gegeben, mir geholfen zu haben, und vielleicht gibt das ja einen Pluspunkt auf meiner Karmaliste.
Thema: in concert
01. Juli 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Keine Brainwash-Schleichwerbung, dafür aber ein tolles Lied. Bitte mindestens zweimal unvoreingenommen anhören.
(schönes Video übrigens).
Schulstresswoche, irgendwann Notenschluss, Lichtblick, immerhin, Motivation?Fehlanzeige, mir gehts super, er verschollen?, Funkstille, Überlastung, how wonderful.
Innerhalb von 2 Schulstunden eine über fünfseitige Charakterisierung von Mme Gaillard aus Das Parfum samt Zusatzaufgabe bewältigt, Arbeitszeit: 4 Stunden,
unerlaubt das Klassenzimmer verlassen und in den Kunstgang geschlichen, früher Zufluchtsort, jetzt kalt und einfach nur noch ein Gang wie jeder andere.
Hingesetzt, Augen zu. Illegalerweise Musik aus der Hosentasche gekramt, wie immer auf Zufall eingestellt, und auf einmal läuft " Bilder mit Katze" in meinen Ohren und Erinnerungen laufen in meinem Hirn, überfluten es. Alles zu viel, ich reiße mir die Ohrstöpsel förmlich raus, Musik schnell abschalten, einpacken, wieder in das Klassenzimmer, niemand darf den Raum verlassen außer zu einem genehmigten Besuch der Toilette.
Setze mich wieder hin, hole den Plan raus und da steht es groß eingetragen, in der letzten Schulwoche:
Frittenbude!Aufsicht? Fahren?Tickets kaufen? " in meiner verwackelt-krakeligen Schrift, "Frittenbude" doppelt unterstrichen. Eigentlich steht neben dem "Frittenbude" noch ein Komma und dann Egotronic und noch eine entsprechende Gruppe, aber das tut nichts zur Sache. Fast schaffe ich es zu einem Lächeln, dann fällt mir wieder ein, dass ich ja weder Aufsicht, noch die übliche Konzertcrew habe.
Als ich routinemäßig bei den anderen stehe, mein Plan, eigentlich nur ein DIN A4 Blatt, fungiert zusammengefaltet als Lesezeichen , werde ich angerempelt und er fällt mir samt Buch aus der Hand. Eine Mitschülerin hebt beides auf, faltet einfach den Zettel auseinander, liest wohl das riesige Frittenbude, sieht mich an, wieder den Zettel, dann wieder mich, fragt, wann sie spielen, ich sage, letzte Schulwoche, 19 Uhr etwa gehts los, und sie sagt: "Wir haben sowas von ein Date an dem Tag, Mädel"
und auf einmal habe ich eine Konzertbegleitung, eine von den Coolen, der Upper Class , eine, die am Wochenende nicht wie ich in die örtliche Absteige geht, um sich mähneschleudernd das Restgehirn wegpusten zu lassen, die tanzen kann und will und wird, und bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass zwischen Electropunk und Metal ein kleiner Unterschied besteht, der sich auch im dazugehörigen Tanzsstil widerspiegelt,und dann fällt mir ein, dass ich beim tanzen scheiße aussehe und es nicht kann.Egal, ein bissche deplatziert fühlen sind sie wert; das Geld sowieso. Wenn sie als erstes spielen und ich keine Aufsicht habe, könnte es sogar funktionieren, bleibt nur noch die Heimfahrt zu regeln, so ganz ohne Spätzug und 60km von zu Hause weg.
Mein Konzert"date" schreibt mich an und sagt, Hey, vielleicht geht das ehemalige Problem auch hin, er würde dann bei uns mitfahren oder wir bei ihm, und ich überlege, das ganze einfach als Konzertdate zu benennen und die Anführungszeichen wegzulassen, bis mir einfällt, dass ich nur wegen der Musik hingehe, je nachdem, wie oft ich zum Tanzen gezwungen werde, eventuell auch wegen relativ günstigem Alkohol.
Ich sage ihr, ich werds überstehen, sie meint, sicher ist ja noch nichts.Und das sie sich freut, sie wollte schon immer mal Frittenbude live sehen.
Ich ja auch, darum werden das Shirt von Audiolith und ich hingehen, mit gemaltem Katzengesicht, ganz klassisch,so wie wohl 70 andere auch, unsere Versetzung oder auch Nichtversetzung feiern und die Tatsache, dass die alte Sache am nächsten Tag den letzten Teil seiner Abschlussprüfung besteht, werde meinen dann bereits vergangenen Geburtstag feiern, mein ganzes Leben, mich fragen, was aus diesem geworden ist, was aus mir geworden ist, wo die ganze Scheiße herkommt, die es ersetzt hat, mich eventuell etwas in höhere geistige Sphären steigern, ich schaffe an so einem Abend auch mit maximal ein bisschen Alkohol im Blut das, wofür sich andere Leute überteuertes Zeug möglichst unauffällig auf dem Klo reinziehen, mein Hirn ausschalten und einfach Musik sein, vielleicht auch ohne viel zu tanzen.
Eventuell Leute treffen, fahren viele 300km und mehr,
je nach seinem Alkoholpegel, Aussehen und meiner Hirnlosigkeit eventuell (mehr) Gespräch mit dem ehemaligen Problem (als gut für mich ist),
aber todsicher nach Hause kommen und wieder einmal die Person im Spiegel nicht erkennen, vielleicht löst sie auch wieder mal akuten Brechreiz aus und irgendwie geht dann wieder massiv die Welt unter, aber ich blicke dem mit ein wenig Resignation entgegen.
Das Shirt von Audiolith und Ich..
Bekannte Gesichter auf dem Konzert? Meldung erwünscht, Fotos und eventuell sogar ein vom restlichen Geschehen abgegrenzter Konzertbericht (als ob ich abgrenzen könnte) folgen bei Interesse oder auch Desinteresse, je nach Motivation.
Fragt mich nicht, wie ich von Slipknot,Rammstein,Arch Enemy,Slayer und Co.zu dieser Band komme.
Thema: monolog
28. Juni 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Heute morgen nicht nur vor dem Spiegel gestanden, sondern auch vor dem Problem der absoluten Abwesenheit sämtlicher langer Hosen. Alle kaputt, bis auf eine, die ist "trendy-kaputt", beide Knie total aufgerissen und ein paar genähte Stellen, but who cares.
Resultierend aus dieser Tatsache und dem "Ich kann doch nicht dauernd das eine Paar Shorts, das ich habe, mit schwarzer Strumpfhose anziehen" blieb mir nichts anderes übrig, als zum einzigen sich in meinem Besitz befindenden und passenden Rock zu greifen, natürlich mit schwarzer Strumpfhose. Prüfender Blick in den Spiegel, schön ist anders, aber auch unförmige Menschen haben das Recht, Tops und kurze Röcke anzuziehen, und die Griechen in der Stadt haben mir das letzte Mal oft genug nachgeguckt und kommentiert. Hohl eigentlich, aber gut fürs Selbstbewusstsein, und unglaublich, was kurze Klamotten und halbwegs lange, offen getragene Haare ausmachen können.
Mein Rock und ich, wir saßen so im Klassenzimmer und ließen über uns Lästern, nur kurz unterbrochen durch eine kleine Ansprache per Durchsage und anschließende Schweigeminute, weil unser ehemaliger Direktor gestorben ist, als es der Deutschlehrkörper, eher Hohlkörper mit dem aggressiv machenden, stockend-schleichenden Redestil wagte, mich irgendetwas zu fragen. Inzwischen lasse ich mich von Lehrern verunsichern und Spontanimprovisationen funktionieren nicht mehr so leicht; es kommt gelegentlich sogar vor, dass ich nachdenken muss, was ich sagen könnte, und manchmal fällt mir nichts auf Anhieb ein. So wie dieses Mal, kommt davon, wenn man aus Frust darüber, dass man sowieso nie aufgerufen wird, wenn man sich, erleuchtet von einem genialen Gedanken, meldet, ein Protestschweigen eingeläutet hat.
Weitere Higlights des Tages:
Ein übermotivierter Mathelehrer mit unterirdischen Erklärfähigkeiten, der vor lauter Begeisterung die Tafeltür so fest aufgeschwungen hat, dass diese mit voller Wucht gegen die gerade neonorange gestrichene Wand knallt und das dort befestigte Thermometer fast pulverisiert wird. Leicht chemischer Geruch im Raum, wohl verstärkt durch geschlossene Fenster und die Wärme. Gelächter, Schüler grinsen, Lehrer grinst, wenn jemand fragen sollte, es waren die Fünftklässler, die unser Klassenzimmer als Aufenthaltsraum zugeteilt bekommen hatten.
Eine Chemielehrkraft, die ständig betont, dass wir nicht vorankommen, aber dauernd über alles mögliche, nur nicht ihren Stoff referiert, und mich jedes Mal aufs Neue vor die Frage stellt: Warum zur Hölle erzählen Sie uns das eigentlich?
Dafür haben mich nach der Chemiestunde, auf dem Weg zum Kunstsaal, diverse tiefergehende Erkenntnisse abermals getroffen, unter anderem die, dass ich bis Donnerstag noch 200 Seiten Lektüre durcharbeiten muss, um eine vierstündige "Klausur" zu überstehen und nebenher zwei Vorträge vorbereiten und halten muss, unter anderem einen über meine alten Freunde von der Stoa.
So völlig in Gedanken wählte ich aus Versehen den falschen Weg und landete im allgemeinen Stundenwechselgedränge, eine riesige Menschenraupe, die sich langsam über den Boden und durch die Gänge wälzt, manchmal sogar stehen bleibt.
So wie heute. Stau auf dem Gang Richtung Kunstsaal, vermutlich war eine Fünftklässlerziehbüchertasche umgekippt und blockierte jetzt die Fahrbahn, eventuell gab es weitere Beteiligte, da unter Garantie der Fahrer drübergestolpert war, was wiederum unter Garantie eine Massenkarambolage aus fallenden Unterstüflern nach sich gezogen hatte.
Intelligenterweise blieb der nachrückende Strom an Schülern nicht stehen, und so fand ich mich bald relativ eingequetscht, aber dafür langsam,stetig und ohne eigenes Vorankommen bewegt, sogar in die richtige Richtung, hat man auch nicht immer.
Als wir eine weiteren Zugang zu unserem Gang passiert hatten, fand ich mich unfreiwilligerweise ans ehemalige (...)-Problem gequetscht vor, das sich, ganz seinem Stil treubleibend, wieder mal dahin gedrängelt hatte, wo es eigentlich niemand gebrauchen konnte, und sich nicht irgendwo am Ende eingereiht hatte, sondern die Menschen um sich herum einfach zur Seite geschaufelt hatte.
Während ich damit kämpfte, meine Aggressionen nieder zu ringen, erwartete ich Gesprächsfetzen mitzuhören, denn das ehemalige 6jahresproblem ist nur noch sehr selten alleine anzutreffen und oftmals sehr kommunikativ, doch heute war es allein unterwegs. Logisch, seine halbe Jahrgangsstufe war ja nicht da. Hätte mir auch früher einfallen können.
Ebenfalls früher einfallen müssen hätte mir die Möglichkeit, dass das ehemalige (...)-Problem zwar inzwischen weder Beziehungswunsch, noch Verliebtheitsgefühle bei mir auslösen kann, dafür aber durchaus Hormonflashs mittleren Ausmaßes. Ich bin ja auch nur eine schwache Frau (hust, hust), und abgesehen von optischen Faktoren ist es sehr angenehm, zur Abwechslung mal wieder einem gut riechenden männlichen Wesen nahe zu kommen, wenn auch eher ungeplant und nicht unbedingt auf spezielle Art und Weise. Irgendwas hat er immernoch an sich.
Vielleicht sollte ich mich darauf konzentrieren, so zur Ablenkung.
Oder auf Mr.Wettkampf, den ich nächstes Wochenende wiedersehen werde, auch, wenn sich sowohl meine Motivation bezüglich des Wettkampfes, als auch meine Begeisterung bezüglich ihm sehr stark in Grenzen halten und jedes Mal, wenn Mr.Wettkampf in meinen Gedanken auftaucht, Courtney Love anfängt zu singen " But Julian, I'm a little bit older than you". Muss aufpassen, dass ich ihn nicht versehentlich Julian nenne, er heißt nichtmal zur Hälfte so.
We will see, allzu abgeneigt scheint er nicht zu sein,aber auch nicht gerade Feuer und Flamme.
Ungewohntes Gefühl mal wieder, wie..locker, nein, kalt man an sowas rangehen kann, wenn keine Gefühle im Spiel sind und die restliche Welt untergeht.
Resultierend aus dieser Tatsache und dem "Ich kann doch nicht dauernd das eine Paar Shorts, das ich habe, mit schwarzer Strumpfhose anziehen" blieb mir nichts anderes übrig, als zum einzigen sich in meinem Besitz befindenden und passenden Rock zu greifen, natürlich mit schwarzer Strumpfhose. Prüfender Blick in den Spiegel, schön ist anders, aber auch unförmige Menschen haben das Recht, Tops und kurze Röcke anzuziehen, und die Griechen in der Stadt haben mir das letzte Mal oft genug nachgeguckt und kommentiert. Hohl eigentlich, aber gut fürs Selbstbewusstsein, und unglaublich, was kurze Klamotten und halbwegs lange, offen getragene Haare ausmachen können.
Mein Rock und ich, wir saßen so im Klassenzimmer und ließen über uns Lästern, nur kurz unterbrochen durch eine kleine Ansprache per Durchsage und anschließende Schweigeminute, weil unser ehemaliger Direktor gestorben ist, als es der Deutschlehrkörper, eher Hohlkörper mit dem aggressiv machenden, stockend-schleichenden Redestil wagte, mich irgendetwas zu fragen. Inzwischen lasse ich mich von Lehrern verunsichern und Spontanimprovisationen funktionieren nicht mehr so leicht; es kommt gelegentlich sogar vor, dass ich nachdenken muss, was ich sagen könnte, und manchmal fällt mir nichts auf Anhieb ein. So wie dieses Mal, kommt davon, wenn man aus Frust darüber, dass man sowieso nie aufgerufen wird, wenn man sich, erleuchtet von einem genialen Gedanken, meldet, ein Protestschweigen eingeläutet hat.
Weitere Higlights des Tages:
Ein übermotivierter Mathelehrer mit unterirdischen Erklärfähigkeiten, der vor lauter Begeisterung die Tafeltür so fest aufgeschwungen hat, dass diese mit voller Wucht gegen die gerade neonorange gestrichene Wand knallt und das dort befestigte Thermometer fast pulverisiert wird. Leicht chemischer Geruch im Raum, wohl verstärkt durch geschlossene Fenster und die Wärme. Gelächter, Schüler grinsen, Lehrer grinst, wenn jemand fragen sollte, es waren die Fünftklässler, die unser Klassenzimmer als Aufenthaltsraum zugeteilt bekommen hatten.
Eine Chemielehrkraft, die ständig betont, dass wir nicht vorankommen, aber dauernd über alles mögliche, nur nicht ihren Stoff referiert, und mich jedes Mal aufs Neue vor die Frage stellt: Warum zur Hölle erzählen Sie uns das eigentlich?
Dafür haben mich nach der Chemiestunde, auf dem Weg zum Kunstsaal, diverse tiefergehende Erkenntnisse abermals getroffen, unter anderem die, dass ich bis Donnerstag noch 200 Seiten Lektüre durcharbeiten muss, um eine vierstündige "Klausur" zu überstehen und nebenher zwei Vorträge vorbereiten und halten muss, unter anderem einen über meine alten Freunde von der Stoa.
So völlig in Gedanken wählte ich aus Versehen den falschen Weg und landete im allgemeinen Stundenwechselgedränge, eine riesige Menschenraupe, die sich langsam über den Boden und durch die Gänge wälzt, manchmal sogar stehen bleibt.
So wie heute. Stau auf dem Gang Richtung Kunstsaal, vermutlich war eine Fünftklässlerziehbüchertasche umgekippt und blockierte jetzt die Fahrbahn, eventuell gab es weitere Beteiligte, da unter Garantie der Fahrer drübergestolpert war, was wiederum unter Garantie eine Massenkarambolage aus fallenden Unterstüflern nach sich gezogen hatte.
Intelligenterweise blieb der nachrückende Strom an Schülern nicht stehen, und so fand ich mich bald relativ eingequetscht, aber dafür langsam,stetig und ohne eigenes Vorankommen bewegt, sogar in die richtige Richtung, hat man auch nicht immer.
Als wir eine weiteren Zugang zu unserem Gang passiert hatten, fand ich mich unfreiwilligerweise ans ehemalige (...)-Problem gequetscht vor, das sich, ganz seinem Stil treubleibend, wieder mal dahin gedrängelt hatte, wo es eigentlich niemand gebrauchen konnte, und sich nicht irgendwo am Ende eingereiht hatte, sondern die Menschen um sich herum einfach zur Seite geschaufelt hatte.
Während ich damit kämpfte, meine Aggressionen nieder zu ringen, erwartete ich Gesprächsfetzen mitzuhören, denn das ehemalige 6jahresproblem ist nur noch sehr selten alleine anzutreffen und oftmals sehr kommunikativ, doch heute war es allein unterwegs. Logisch, seine halbe Jahrgangsstufe war ja nicht da. Hätte mir auch früher einfallen können.
Ebenfalls früher einfallen müssen hätte mir die Möglichkeit, dass das ehemalige (...)-Problem zwar inzwischen weder Beziehungswunsch, noch Verliebtheitsgefühle bei mir auslösen kann, dafür aber durchaus Hormonflashs mittleren Ausmaßes. Ich bin ja auch nur eine schwache Frau (hust, hust), und abgesehen von optischen Faktoren ist es sehr angenehm, zur Abwechslung mal wieder einem gut riechenden männlichen Wesen nahe zu kommen, wenn auch eher ungeplant und nicht unbedingt auf spezielle Art und Weise. Irgendwas hat er immernoch an sich.
Vielleicht sollte ich mich darauf konzentrieren, so zur Ablenkung.
Oder auf Mr.Wettkampf, den ich nächstes Wochenende wiedersehen werde, auch, wenn sich sowohl meine Motivation bezüglich des Wettkampfes, als auch meine Begeisterung bezüglich ihm sehr stark in Grenzen halten und jedes Mal, wenn Mr.Wettkampf in meinen Gedanken auftaucht, Courtney Love anfängt zu singen " But Julian, I'm a little bit older than you". Muss aufpassen, dass ich ihn nicht versehentlich Julian nenne, er heißt nichtmal zur Hälfte so.
We will see, allzu abgeneigt scheint er nicht zu sein,aber auch nicht gerade Feuer und Flamme.
Ungewohntes Gefühl mal wieder, wie..locker, nein, kalt man an sowas rangehen kann, wenn keine Gefühle im Spiel sind und die restliche Welt untergeht.
Thema: gefunden.
23. Juni 11 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
" Was nicht ist, kann niemals sein..."
Passt zur depressiven Stimmung und kommt außerdem aus einer Zeit, in der bei Viva noch hauptsächlich Musik lief, manchmal sogar gute. Als ich noch ein kleines Kind war...
More Music, less Blogging, oder so. Worte reichen mal wieder nicht aus, um es zu beschreiben..
Passt zur depressiven Stimmung und kommt außerdem aus einer Zeit, in der bei Viva noch hauptsächlich Musik lief, manchmal sogar gute. Als ich noch ein kleines Kind war...
More Music, less Blogging, oder so. Worte reichen mal wieder nicht aus, um es zu beschreiben..