Thema: monolog
Und dann kommt der Raucher zurück und hat Esmeralda im Schlepptau, die sich sogar die Mühe macht, ihre Schuhe auf der Fußmatte abzustellen und mich grüßt, und hinter ihr folgt Mr. Gaunt, der sich ducken muss, um nicht mit dem Kopf am Tührrahmen anzustoßen, seine Flasche Schnaps nicht selbst leert, sondern originalverschlossen dem inzwischen nur noch dümmlich grinsenden Raucherbruder in die Hand drückt und sich anschließend neben dem Mischpultmann, der sich förmlich auf den Sitzplatz an meiner Seite geworfen hatte und auf dessen Schoß noch immer der kichernde Musiker sitzt, aufs Sofa fallen lässt.
Feststellung des Abends: Mr. Gaunt ist potenzieller Auslöser des Machete-Syndroms. Eigentlich ist der Gute ein Stückchen zu alt, optisch nicht gerade das, was die meisten Leute als "ansprechend" bezeichnen würden und zudem mit diversen obskuren Tätowierungen verziert,aber aufgrund nicht näher nachvollziehbarer Umstände augenscheinlich die Inkarnation aller Begierden.
Ganz so schlimm ist es bei mir dann dochnoch nicht, allerdings gehöre ich auch zu den geschätzt fünf Prozent der weiblichen Kleinstadtbewohner unter 60, die beim Anblick des oberkörperfreien und arbeitsverschwitzten Rauchers nicht sofort jegliches rationales Denken abschalten.
"Mädels, das is mein Platz. Aufstehn!" Eigentlich will sich der Raucher seinen Platz neben mir zurückerobern,aber der Mischpultmann macht keine Anstalten, sich und den mittlerweile mal wieder von der angeblichen Schönheit der französischen Sprache schwärmenden Musiker auf einen der unbequemen Klappstühle zu befördern. So einen könne sich doch der Raucher nehmen , meint der Mischpultmann, und vermutet ganz selbstbewusst, ich hätte bestimmt keine Probleme damit, neben ihm zu sitzen und den restlichen Abend lang sein blödes Gerede zu ertragen.
"Doch." Das allgemeine Verlorensein und die Aggression, die der Mischpultmann auslöst, sorgen für eine relativ klare Ansage.
Legolas und Esmeralda grinsen, die Raucherschwester macht sich ein weiteres Bier auf und gibt mir ein Daumen hoch, der Vater aller KBMs und seine Klone schütteln den Kopf und beginnen mutmaßlich, über mich zu lästern.
Aber da ist wieder ein bisschen Selbstsicherheit, immerhin, und als der Raucher einen weiteren Stuhl holen will, ihn vor lauter Rückenschmerzen aber beinahe sofort wieder fallen lässt, stehe ich auf und helfe ihm, und weil ich eigentlich sowieso nur meine Ruhe haben will, nehme ich mir auch einen und wir tun das, was wir am Besten können: Uns in eine Ecke setzen und Gitarre spielen. Eigentlich hört sich das, was ich auf Keyboards und Klavieren produziere, besser an als spontane Gitarrenvergewaltigung am frühen Morgen, aber das Saiteninstrument erschien mir eindeutig transportfähiger und zumindest ein bisschen resistenter gegen eventuelle Bierfontänen.
Und wir sitzen da und spielen, die meisten Paare bleiben verschwunden und auch der Raucherbruder kommt nicht wieder, dafür kehrt ein wenig Sicherheitsgefühl zu mir zurück; die Angst wird langsam weniger und ich fühle mich nicht mehr ganz so verloren. Die Welt kommt wieder ein bisschen ins Gleichgewicht, und irgendwann ist da Mr.Gaunt, der kurzerhand den Bass des Pinguins, der direkt von einem Auftritt hergefahren war, an sich genommen hat und einfach so mitspielt, und es funktioniert, ohne jegliche Verständigung und ohne, dass er einmal den Blick vom Boden hebt, um zu sehen, was er spielt oder was wir spielen.
Wir sind irgendwo zwischen Nirvana, Bob Dylan und konzerntrierter Melancholie mit Tendenz zu Letzerem, die sich noch verstärkt und ins Verzweifelte übergeht, als am Schluss nur noch Mr.Gaunt und ich das Outro spielen.
Dann Stille, wir schauen uns an und wissen nicht, was jetzt, denn eigentlich ist alles gesagt, und so viel mehr, als man mit Worten hätte ausdrücken können...
Von Mr.Gaunts Coolness ist nichts mehr übrig, als er den Bass zur Seite stellt, aufsteht und seine Jacke holt.
Im Türrahmen bleibt er stehen, ich spüre seinen Blick, obwohl ich gerade mit dem Rücken zu ihm knie und meine Gitarre einpacke.
"Ich hab nichts dagegen, wenn wir das mal wiederholen, mayhem."
Innerlich irgendwas, das sich verdächtig wie völlig sinnfreie Schwärmerei anfühlt , und ich kann mir gerade noch das verblödete Grinsen verkneifen und ein halbwegs neutrales "Klar, gerne" rausquetschen, bevor ich mein Instrument auf der Rücksitzbank des Mayhemmobils querlege, vor lauter Seligkeit fast vergesse, wieder abzuschließen, beim Weg zurück ins Haus beinahe über den Raucherhund stolpere und seinen Besitzer so lange dämlich angrinse, bis dieser mich auf den Boden der Tatsachen zurückholt, indem er mich fragt, wann diese Wiederholung denn stattfinden würde.
"Keine Ahnung....ich denke mal, ich werd ihn schon mal wieder sehen, wenn nicht gibts ja auch noch das soziale Netzwerk meines Misstrauens, und für absolute Notfälle das Fratzenbuch."
-"Damit kommst du aber nicht weit, der is nicht im sozialen Netzwerk, und beim Fratzenbuch erst recht nicht. Haste nich nach seiner Nummer gefragt?"
"Nee, hab ich mich nicht getraut."
-"Wie sagste immer: Das is jetzt natürlich unpraktisch".
"Vermutlich hast du Recht."
Und da sitze ich, umzingelt von den übrig gebliebenen KBMs, dem Musiker, der nur noch manisch lacht und jeden umarmen will, und dem Mischpultmann, der mir erklärt, was für ein schlechter Mensch Mr. Gaunt doch ist, und komme mir wieder so verloren vor. Und doof. Und etwas naiv. Und wieder, so furchtbar verloren.
Ich weiß nicht, ob sie es sind, die normal sind, oder ob ich es bin. Oder ob es die da draußen sind, mit denen ich nur noch in Zweckgemeinschaften zu tun habe, weil ich mit ihnen noch weniger gemeinsam habe als mit denen, die mir am Wochenende begegnen.
Und wieso es immer die gescheiterten Existenzen sind, die mich anziehen und die sich um mich sammeln.
Ob meine Existenz nicht noch viel mehr gescheitert ist als ihre.
Oder ich mich nur reinsteigere.
Und es bleibt die Frage nach dem warum, und die Feststellung, dass doch eigentlich alles ganz anders sein sollte.
Feststellung des Abends: Mr. Gaunt ist potenzieller Auslöser des Machete-Syndroms. Eigentlich ist der Gute ein Stückchen zu alt, optisch nicht gerade das, was die meisten Leute als "ansprechend" bezeichnen würden und zudem mit diversen obskuren Tätowierungen verziert,aber aufgrund nicht näher nachvollziehbarer Umstände augenscheinlich die Inkarnation aller Begierden.
Ganz so schlimm ist es bei mir dann doch
"Mädels, das is mein Platz. Aufstehn!" Eigentlich will sich der Raucher seinen Platz neben mir zurückerobern,aber der Mischpultmann macht keine Anstalten, sich und den mittlerweile mal wieder von der angeblichen Schönheit der französischen Sprache schwärmenden Musiker auf einen der unbequemen Klappstühle zu befördern. So einen könne sich doch der Raucher nehmen , meint der Mischpultmann, und vermutet ganz selbstbewusst, ich hätte bestimmt keine Probleme damit, neben ihm zu sitzen
"Doch." Das allgemeine Verlorensein und die Aggression, die der Mischpultmann auslöst, sorgen für eine relativ klare Ansage.
Legolas und Esmeralda grinsen, die Raucherschwester macht sich ein weiteres Bier auf und gibt mir ein Daumen hoch, der Vater aller KBMs und seine Klone schütteln den Kopf und beginnen mutmaßlich, über mich zu lästern.
Aber da ist wieder ein bisschen Selbstsicherheit, immerhin, und als der Raucher einen weiteren Stuhl holen will, ihn vor lauter Rückenschmerzen aber beinahe sofort wieder fallen lässt, stehe ich auf und helfe ihm, und weil ich eigentlich sowieso nur meine Ruhe haben will, nehme ich mir auch einen und wir tun das, was wir am Besten können: Uns in eine Ecke setzen und Gitarre spielen. Eigentlich hört sich das, was ich auf Keyboards und Klavieren produziere, besser an als spontane Gitarrenvergewaltigung am frühen Morgen, aber das Saiteninstrument erschien mir eindeutig transportfähiger und zumindest ein bisschen resistenter gegen eventuelle Bierfontänen.
Und wir sitzen da und spielen, die meisten Paare bleiben verschwunden und auch der Raucherbruder kommt nicht wieder, dafür kehrt ein wenig Sicherheitsgefühl zu mir zurück; die Angst wird langsam weniger und ich fühle mich nicht mehr ganz so verloren. Die Welt kommt wieder ein bisschen ins Gleichgewicht, und irgendwann ist da Mr.Gaunt, der kurzerhand den Bass des Pinguins, der direkt von einem Auftritt hergefahren war, an sich genommen hat und einfach so mitspielt, und es funktioniert, ohne jegliche Verständigung und ohne, dass er einmal den Blick vom Boden hebt, um zu sehen, was er spielt oder was wir spielen.
Wir sind irgendwo zwischen Nirvana, Bob Dylan und konzerntrierter Melancholie mit Tendenz zu Letzerem, die sich noch verstärkt und ins Verzweifelte übergeht, als am Schluss nur noch Mr.Gaunt und ich das Outro spielen.
Dann Stille, wir schauen uns an und wissen nicht, was jetzt, denn eigentlich ist alles gesagt, und so viel mehr, als man mit Worten hätte ausdrücken können...
Von Mr.Gaunts Coolness ist nichts mehr übrig, als er den Bass zur Seite stellt, aufsteht und seine Jacke holt.
Im Türrahmen bleibt er stehen, ich spüre seinen Blick, obwohl ich gerade mit dem Rücken zu ihm knie und meine Gitarre einpacke.
"Ich hab nichts dagegen, wenn wir das mal wiederholen, mayhem."
Innerlich irgendwas, das sich verdächtig wie völlig sinnfreie Schwärmerei anfühlt , und ich kann mir gerade noch das verblödete Grinsen verkneifen und ein halbwegs neutrales "Klar, gerne" rausquetschen, bevor ich mein Instrument auf der Rücksitzbank des Mayhemmobils querlege, vor lauter Seligkeit fast vergesse, wieder abzuschließen, beim Weg zurück ins Haus beinahe über den Raucherhund stolpere und seinen Besitzer so lange dämlich angrinse, bis dieser mich auf den Boden der Tatsachen zurückholt, indem er mich fragt, wann diese Wiederholung denn stattfinden würde.
"Keine Ahnung....ich denke mal, ich werd ihn schon mal wieder sehen, wenn nicht gibts ja auch noch das soziale Netzwerk meines Misstrauens, und für absolute Notfälle das Fratzenbuch."
-"Damit kommst du aber nicht weit, der is nicht im sozialen Netzwerk, und beim Fratzenbuch erst recht nicht. Haste nich nach seiner Nummer gefragt?"
"Nee, hab ich mich nicht getraut."
-"Wie sagste immer: Das is jetzt natürlich unpraktisch".
"Vermutlich hast du Recht."
Und da sitze ich, umzingelt von den übrig gebliebenen KBMs, dem Musiker, der nur noch manisch lacht und jeden umarmen will, und dem Mischpultmann, der mir erklärt, was für ein schlechter Mensch Mr. Gaunt doch ist, und komme mir wieder so verloren vor. Und doof. Und etwas naiv. Und wieder, so furchtbar verloren.
Ich weiß nicht, ob sie es sind, die normal sind, oder ob ich es bin. Oder ob es die da draußen sind, mit denen ich nur noch in Zweckgemeinschaften zu tun habe, weil ich mit ihnen noch weniger gemeinsam habe als mit denen, die mir am Wochenende begegnen.
Und wieso es immer die gescheiterten Existenzen sind, die mich anziehen und die sich um mich sammeln.
Ob meine Existenz nicht noch viel mehr gescheitert ist als ihre.
Oder ich mich nur reinsteigere.
Und es bleibt die Frage nach dem warum, und die Feststellung, dass doch eigentlich alles ganz anders sein sollte.
Thema: monolog
12. November 12 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Aber das Ding überlebt.
Und ich schlage mich nichtmal schlecht, so zwischen KBMs und der Sadistin, die meine Witze über die Reitpeitsche, die im Wohnzimmer des Rauchers an der Wand hängt, weil seine pferdesportbegeisterte Schwester sie bei ihrem Auszug vergessen hat, und ihre möglichen Verwendungszwecke ernst nimmt, allerdings mich für eine Lachnummer hält, weil ich ihrer Meinung nach zu "lasch" mit dem Raucher und der Peitsche umgehe, und die, wie die KBMs, der Meinung ist, dass alle Ausländer vertrieben oder "entsorgt" werden sollten, obwohl sie selbst Tschechin ist.
Neben mir die alte Sache plus Freundin, beide anfangs gesprächig wie immer, aber dann startet er tatsächlich einen ungelenken Unterhaltungsversuch, weil sich der Verband, mit dem man nach der Blutspende die Sauerstoffversorgung meines Unterarmes gefühlt komplett zum Erliegen gebracht hat, noch an meine Arm befindet, und wir schaffen es tatsächlich, zu reden, übers Blutspenden, und er erzählt,dass sie ihm beim letzten Mal einen Nerv durchgepiekst haben und das irgendwie unpraktisch ist, und ich sage, solche Idioten, und freue mich innerlich ein bisschen, weil er mit mir redet und ich, ewige Idiotin, natürlich wieder mal denke, hey, unsere Freundschaft ist vielleicht gar nicht völlig verloren.
Und der Rest schüttelt sich beim Gedanken daran, dass wir beide uns freiwillig Blut abzapfen lassen, aber als ich die Flasche Apfel-Blaubeerwein, die ich dafür als Gratisgeschenk bekommen habe, aus der Tasche ziehe, legt sich die allgemeine Abneigung etwas und der Wein ist leer, bevor ich auch nur einen Schluck probieren konnte.
Also der Griff zum Wasser, erneut Schock, Unverständnis und Abneigung in den Gesichtern der KBMs und der Sadistin, die mein ketzerisches Handeln kommentarlos beobachten und nicht gerade zu meinem Wohlbefinden beitragen,sodass es mir irgendwann zwischen Trinkspielrunde vier und sieben erwartungsgemäß zu viel wird und ichflüchte mich unter dem maroden Balkon auf die Terasse setze und ein paar Schritte in mich gehe. Einfach weiteratmen, dann wird das schon wieder.
Es wird nicht wieder, auch nicht, nachdem ich bis 350 gezählt habe, und auf einmal sitzt da Legolas im zweiten Klappstuhl und starrt mich wortlos an.
Dann: "Ich habe mir gedacht, ich frage dich lieber, ob alles in Ordnung bei dir ist, so, wie die da drinnen qualmen, kann einem sehr schnell schlecht werden, wenn man nicht daran gewöhnt ist."
-"Danke, aber mir gehts gut. Ich hab nur bisschen Luft gebraucht."
"Gedanken sortieren?"
-"Teilweise."
"Dachte ich mir; deshalb habe ich auch gewartet und dich nicht unterbrochen."
Schweigen, bis der KBM durch die Terassentür ein Stück Baguette nach uns wirft.
"Idiot", grummelt Legolas, hebt das Brot auf und starrt den KBM mit einem Blick an, der Grillkäse frittieren könnte.
-"Sei froh,dass er nicht mit einer vollen Schüssel nach uns geworfen hat..." Dem KBM ist alles zuzutrauen, und Chili con Carne hat zwar keine sehr ausgedehnte Flugbahn, dafür aber umso verheerendere Auswirkungen beim Zusammentreffen mit den meisten Kleidungsstoffen. Außer vielleicht Plastikplane.
-"Man wirft auch nicht mit Brot. Vor allem war das fast ein ganzes Baguette, und die Vegetarier haben sonst nichts zu essen außer Knabberzeug, weil mal wieder niemand daran gedacht hat, dass es auch Menschen gibt, die kein Fleisch essen..."
"Ich glaube, ich bin heute die Einzige. Und ein Viertel Baguette wird wohl reichen, nach der Blutspende bin ich sowieso immer total müde und hab keinen Hunger, trotzdem musste ich mir dort schon Essen reinzwingen."
-"Es geht ums Prinzip, sowas regt mich auf.Hauptsache, vier Kästen Bier, drei Flaschen Met, Captain und Wodka gebunkert, viel zu viel Essen da, und das nur mit Fleisch, und dann noch mit Brot werfen. Das übrige Chili wird morgen wahrscheinlich auch in der Biotonne landen...ich war ein Jahr in Indien, seitdem stören mich solche Dinge noch viel mehr.
Mr. Gaunt ist übrigens auch Vegetarier, soweit ich weiß."
Lange Haare: Check, Gitarrist: Check, erträgliche bis sehr gute Ausdrucksweise: Check, Nichtraucher: vermutlich ja, und die Sperrklausel: trinkt nicht zu viel: vorsichtiges Check, angetrunken ist er zwar, aber nicht total weg, und inzwischen ist er zu Wasser und Cola übergegangen.
"Wie heißt du doch gleich? mayhem, oder?"
-"Ja. Dass du Legolas bist, ist ja allgemein bekannt.."
" Richtig, der unendliche Ruhm meiner Band eilt mir voraus." Tatsächlich wechselt sein Standardgesichtsaudruck fast ins freundliche, für eine Sekunde.
Dann geht er wieder dazu über, grimmig-böse zu schauen und nach einer Schweigephase erhebt er sich und hält mir die Tür auf, weil ich mich seiner Meinung nach ganz furchtbar erkälten würde, wenn wir nicht bald wieder in die viel zu warme und verqualmte Wohnung zurückkehren würden.
Drinnen ist inzwischen noch weniger Platz, weil der Mischpultmann, der Schlagzeuger, der Musiker und der Pinguin vorbeigekommen sind, alles ist noch verrauchter, die Musik noch schlechter und der allgemeine Alkoholisierungsgrad erreicht zusammen mit meinem Fluchtreflex ungeahnte Ausmaße.
Als diverse Paare wahlweise verschwinden oder sich mit Kuschelbedürfnis aufeinanderstapeln und sich auch der Musiker kurzerhand auf den Schoß des Mischpultmannes wirft und dabei quietscht "Ich bin deine Prinzessin!", entsteht eine Lücke auf dem Sofa, die groß genug für mich und die Raucherschwester ist, die netterweise eine Unterhaltung mit mir beginnt, sich nicht von meinen in dem Moment nicht vorhandenen Gesprächsfähigkeiten abschrecken lässt, im Laufe des Abends als mein Rettungsanker entpuppt und mit 23 von Tablettenabhängigkeit, einem Trinkverhalten, das beinahe an das grenzt, das der Raucher früher an den Tag gelegt hat, diversen Schlägereien, einer Arbeit in der Superklinik, einem Aufenthalt in der Gruselklinik bis hin zum erfolgreichen Loswerden eines gewalttätigen Exfreundes mit stalkerhaften Neigungen bereits diverse große und kleine Weltuntergänge überstanden und dabei nicht größere Macken als ich davongetragen hat.
Ihr Trinkverhalten ist vermutlich trotzdem nicht ganz im normalen Bereich, aber an diesem Abend ist das eher die Regel als die Ausnahme, und sogar die alte Sache ist angeheitert und lässt mich alleine, während der Raucher eine Kippe nach der anderen raucht, dazu aber immerhin den Raum verlässt.
Als ob das bei den Nebelschwaden noch etwas bringen würde.
Fühle mich nicht nur alleine, sondern beinahe ausgesetzt, während die KBMs und die Sadistin verkünden, die "Zecken" sollten auch "alle vergast" werden, ebenso wie "andere Schwächlinge" und die Blicke dabei mehr als einmal in meine Richtung wandern, Legolas stimmt ihnen zu, setzt Ausländer auf die imaginäre Liste und ist somit für mich gestorben; dann wandelt es sich zum großen, bodenlosen Angstgefühl, zu dem es immer wird, wenn alles viel zu viel und Flucht nach Hause der einzige Ausweg ist, aber ich kann nicht einfach wegfahren, schließlich ist es die Geburtstagsfeier des Raucherbruders und davon abgesehen muss ich in ein paar Stunden sowieso seriös sein.
Also falle ich tiefer in den Endlosschacht Angstzustand.
Und ich schlage mich nichtmal schlecht, so zwischen KBMs und der Sadistin, die meine Witze über die Reitpeitsche, die im Wohnzimmer des Rauchers an der Wand hängt, weil seine pferdesportbegeisterte Schwester sie bei ihrem Auszug vergessen hat, und ihre möglichen Verwendungszwecke ernst nimmt, allerdings mich für eine Lachnummer hält, weil ich ihrer Meinung nach zu "lasch" mit dem Raucher und der Peitsche umgehe, und die, wie die KBMs, der Meinung ist, dass alle Ausländer vertrieben oder "entsorgt" werden sollten, obwohl sie selbst Tschechin ist.
Neben mir die alte Sache plus Freundin, beide anfangs gesprächig wie immer, aber dann startet er tatsächlich einen ungelenken Unterhaltungsversuch, weil sich der Verband, mit dem man nach der Blutspende die Sauerstoffversorgung meines Unterarmes gefühlt komplett zum Erliegen gebracht hat, noch an meine Arm befindet, und wir schaffen es tatsächlich, zu reden, übers Blutspenden, und er erzählt,dass sie ihm beim letzten Mal einen Nerv durchgepiekst haben und das irgendwie unpraktisch ist, und ich sage, solche Idioten, und freue mich innerlich ein bisschen, weil er mit mir redet und ich, ewige Idiotin, natürlich wieder mal denke, hey, unsere Freundschaft ist vielleicht gar nicht völlig verloren.
Und der Rest schüttelt sich beim Gedanken daran, dass wir beide uns freiwillig Blut abzapfen lassen, aber als ich die Flasche Apfel-Blaubeerwein, die ich dafür als Gratisgeschenk bekommen habe, aus der Tasche ziehe, legt sich die allgemeine Abneigung etwas und der Wein ist leer, bevor ich auch nur einen Schluck probieren konnte.
Also der Griff zum Wasser, erneut Schock, Unverständnis und Abneigung in den Gesichtern der KBMs und der Sadistin, die mein ketzerisches Handeln kommentarlos beobachten und nicht gerade zu meinem Wohlbefinden beitragen,sodass es mir irgendwann zwischen Trinkspielrunde vier und sieben erwartungsgemäß zu viel wird und ich
Es wird nicht wieder, auch nicht, nachdem ich bis 350 gezählt habe, und auf einmal sitzt da Legolas im zweiten Klappstuhl und starrt mich wortlos an.
Dann: "Ich habe mir gedacht, ich frage dich lieber, ob alles in Ordnung bei dir ist, so, wie die da drinnen qualmen, kann einem sehr schnell schlecht werden, wenn man nicht daran gewöhnt ist."
-"Danke, aber mir gehts gut. Ich hab nur bisschen Luft gebraucht."
"Gedanken sortieren?"
-"Teilweise."
"Dachte ich mir; deshalb habe ich auch gewartet und dich nicht unterbrochen."
Schweigen, bis der KBM durch die Terassentür ein Stück Baguette nach uns wirft.
"Idiot", grummelt Legolas, hebt das Brot auf und starrt den KBM mit einem Blick an, der Grillkäse frittieren könnte.
-"Sei froh,dass er nicht mit einer vollen Schüssel nach uns geworfen hat..." Dem KBM ist alles zuzutrauen, und Chili con Carne hat zwar keine sehr ausgedehnte Flugbahn, dafür aber umso verheerendere Auswirkungen beim Zusammentreffen mit den meisten Kleidungsstoffen. Außer vielleicht Plastikplane.
-"Man wirft auch nicht mit Brot. Vor allem war das fast ein ganzes Baguette, und die Vegetarier haben sonst nichts zu essen außer Knabberzeug, weil mal wieder niemand daran gedacht hat, dass es auch Menschen gibt, die kein Fleisch essen..."
"Ich glaube, ich bin heute die Einzige. Und ein Viertel Baguette wird wohl reichen, nach der Blutspende bin ich sowieso immer total müde und hab keinen Hunger, trotzdem musste ich mir dort schon Essen reinzwingen."
-"Es geht ums Prinzip, sowas regt mich auf.Hauptsache, vier Kästen Bier, drei Flaschen Met, Captain und Wodka gebunkert, viel zu viel Essen da, und das nur mit Fleisch, und dann noch mit Brot werfen. Das übrige Chili wird morgen wahrscheinlich auch in der Biotonne landen...ich war ein Jahr in Indien, seitdem stören mich solche Dinge noch viel mehr.
Mr. Gaunt ist übrigens auch Vegetarier, soweit ich weiß."
Lange Haare: Check, Gitarrist: Check, erträgliche bis sehr gute Ausdrucksweise: Check, Nichtraucher: vermutlich ja, und die Sperrklausel: trinkt nicht zu viel: vorsichtiges Check, angetrunken ist er zwar, aber nicht total weg, und inzwischen ist er zu Wasser und Cola übergegangen.
"Wie heißt du doch gleich? mayhem, oder?"
-"Ja. Dass du Legolas bist, ist ja allgemein bekannt.."
" Richtig, der unendliche Ruhm meiner Band eilt mir voraus." Tatsächlich wechselt sein Standardgesichtsaudruck fast ins freundliche, für eine Sekunde.
Dann geht er wieder dazu über, grimmig-böse zu schauen und nach einer Schweigephase erhebt er sich und hält mir die Tür auf, weil ich mich seiner Meinung nach ganz furchtbar erkälten würde, wenn wir nicht bald wieder in die viel zu warme und verqualmte Wohnung zurückkehren würden.
Drinnen ist inzwischen noch weniger Platz, weil der Mischpultmann, der Schlagzeuger, der Musiker und der Pinguin vorbeigekommen sind, alles ist noch verrauchter, die Musik noch schlechter und der allgemeine Alkoholisierungsgrad erreicht zusammen mit meinem Fluchtreflex ungeahnte Ausmaße.
Als diverse Paare wahlweise verschwinden oder sich mit Kuschelbedürfnis aufeinanderstapeln und sich auch der Musiker kurzerhand auf den Schoß des Mischpultmannes wirft und dabei quietscht "Ich bin deine Prinzessin!", entsteht eine Lücke auf dem Sofa, die groß genug für mich und die Raucherschwester ist, die netterweise eine Unterhaltung mit mir beginnt, sich nicht von meinen in dem Moment nicht vorhandenen Gesprächsfähigkeiten abschrecken lässt, im Laufe des Abends als mein Rettungsanker entpuppt und mit 23 von Tablettenabhängigkeit, einem Trinkverhalten, das beinahe an das grenzt, das der Raucher früher an den Tag gelegt hat, diversen Schlägereien, einer Arbeit in der Superklinik, einem Aufenthalt in der Gruselklinik bis hin zum erfolgreichen Loswerden eines gewalttätigen Exfreundes mit stalkerhaften Neigungen bereits diverse große und kleine Weltuntergänge überstanden und dabei nicht größere Macken als ich davongetragen hat.
Ihr Trinkverhalten ist vermutlich trotzdem nicht ganz im normalen Bereich, aber an diesem Abend ist das eher die Regel als die Ausnahme, und sogar die alte Sache ist angeheitert und lässt mich alleine, während der Raucher eine Kippe nach der anderen raucht, dazu aber immerhin den Raum verlässt.
Als ob das bei den Nebelschwaden noch etwas bringen würde.
Fühle mich nicht nur alleine, sondern beinahe ausgesetzt, während die KBMs und die Sadistin verkünden, die "Zecken" sollten auch "alle vergast" werden, ebenso wie "andere Schwächlinge" und die Blicke dabei mehr als einmal in meine Richtung wandern, Legolas stimmt ihnen zu, setzt Ausländer auf die imaginäre Liste und ist somit für mich gestorben; dann wandelt es sich zum großen, bodenlosen Angstgefühl, zu dem es immer wird, wenn alles viel zu viel und Flucht nach Hause der einzige Ausweg ist, aber ich kann nicht einfach wegfahren, schließlich ist es die Geburtstagsfeier des Raucherbruders und davon abgesehen muss ich in ein paar Stunden sowieso seriös sein.
Also falle ich tiefer in den Endlosschacht Angstzustand.
Thema: monolog
12. November 12 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Aber immerhin, noch lebe ich.
Und ich fahre endlos weit, nachts, durch Regen, auf der Autobahn, weil der Raucher sich so kaputt gemacht hat, dass er krankgeschrieben ist und nur noch Beifahrer sein darf, um anschließend nicht beim eigentlichen Ziel, sondern auf einem lokalen Metalfestival und vor einer Doom-Band zu landen, weil sein Handy uns in den falschen Gebäudekomplex gejagt hat und wir nach dem blauäugigen Erwerb einer Karte nicht mehr genug Geld und außerdem keine Ahnung haben, wo sich das eigentliche Ziel befindet.
Er verspricht mir, dass wir es noch schaffen, irgendwann, aber die Tourdaten sprechen eine andere Sprache, die letzte Chance ein Termin im Wahlexil, logischerweise folgt als erste Amtshandlung nach Erreichen des Mayhemmobils, das treu und brav auf dem "Kein Parkplatz!"-Parkplatz gewartet hat, gleich anspringt und mich mit einer tatsächlich warm werdenden Heizung überrascht, das Abschicken einer viel zu schnell getippten und vermutlich fehlerüberladenen sms dorthin, auch, wenn mein Klausurenplan mir das Verlassen des Hauses zu anderen Zwecken als dem Punktesammeln fürs Abi eigentlich strikt untersagt hat.
Notgedrungen fahre wieder ich zurück gen Kleinstadt, ein gutes Stück schneller als Richtgeschwindigkeit, aber das Mayhemmobil und ich, wir wissen,was wir tun und wenn es warmgefahren ist, lässt es mich nicht im Stich, deshalb überholen wir Audis und sogar einen BMW, damit wirnoch auf den letzten Drücker eine Flasche Wodka kaufen können, die, zusammen mit einer Tüte Gummibärchen, mein Geburtstagsgeschenk für den Raucherbruder wird,denn er hatte ausdrücklich "Getränke statt Geschenke" gefordert und bereits vier Kästen Bier eingekauft.
Eigentlich ist mir nicht nach Feiern, zum aktuell sowieso sehr präsenten Seelenschmerz gesellt sich noch der Frust über die navigationsbedingte Pleite in der Stadt und die Tatsache, dass ich auf der Geburtstagsfeier von zu vielen fremden Menschen mit zu brutalem Musikgeschmack und zu intolerant eingefärbter Einstellung umgeben sein werde und formt zusammen mit dem Rest einen riesigen Meteoriten, der sich mit viel Schwung und Elan auf mein sowieso schon ziemlich angekratztes (oder eher angematschtes) Herz wirft und es unter sich begräbt.
How wonderful.
(2/5)
Und ich fahre endlos weit, nachts, durch Regen, auf der Autobahn, weil der Raucher sich so kaputt gemacht hat, dass er krankgeschrieben ist und nur noch Beifahrer sein darf, um anschließend nicht beim eigentlichen Ziel, sondern auf einem lokalen Metalfestival und vor einer Doom-Band zu landen, weil sein Handy uns in den falschen Gebäudekomplex gejagt hat und wir nach dem blauäugigen Erwerb einer Karte nicht mehr genug Geld und außerdem keine Ahnung haben, wo sich das eigentliche Ziel befindet.
Er verspricht mir, dass wir es noch schaffen, irgendwann, aber die Tourdaten sprechen eine andere Sprache, die letzte Chance ein Termin im Wahlexil, logischerweise folgt als erste Amtshandlung nach Erreichen des Mayhemmobils, das treu und brav auf dem "Kein Parkplatz!"-Parkplatz gewartet hat, gleich anspringt und mich mit einer tatsächlich warm werdenden Heizung überrascht, das Abschicken einer viel zu schnell getippten und vermutlich fehlerüberladenen sms dorthin, auch, wenn mein Klausurenplan mir das Verlassen des Hauses zu anderen Zwecken als dem Punktesammeln fürs Abi eigentlich strikt untersagt hat.
Notgedrungen fahre wieder ich zurück gen Kleinstadt, ein gutes Stück schneller als Richtgeschwindigkeit, aber das Mayhemmobil und ich, wir wissen,was wir tun und wenn es warmgefahren ist, lässt es mich nicht im Stich, deshalb überholen wir Audis und sogar einen BMW, damit wirnoch auf den letzten Drücker eine Flasche Wodka kaufen können, die, zusammen mit einer Tüte Gummibärchen, mein Geburtstagsgeschenk für den Raucherbruder wird,denn er hatte ausdrücklich "Getränke statt Geschenke" gefordert und bereits vier Kästen Bier eingekauft.
Eigentlich ist mir nicht nach Feiern, zum aktuell sowieso sehr präsenten Seelenschmerz gesellt sich noch der Frust über die navigationsbedingte Pleite in der Stadt und die Tatsache, dass ich auf der Geburtstagsfeier von zu vielen fremden Menschen mit zu brutalem Musikgeschmack und zu intolerant eingefärbter Einstellung umgeben sein werde und formt zusammen mit dem Rest einen riesigen Meteoriten, der sich mit viel Schwung und Elan auf mein sowieso schon ziemlich angekratztes (oder eher angematschtes) Herz wirft und es unter sich begräbt.
How wonderful.
(2/5)
Thema: monolog
12. November 12 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Aber es ist eben so, wie es ist.
Und wer entscheidet schon, was richtig ist oder falsch, vielleicht muss es ja so sein.
Mal wieder auf der Suche nach einem höheren Sinn in der ganzen Scheiße.
Die Raucherschwester sagt, das ist der falsche Ansatz.
Man mache sich nur unglücklich mit der Sinnsucherei.
Aufs Überleben konzentrieren, fertig, und wenns Scheiße läuft, muss man sich einen Weg da raus kämpfen.
Ich sage ihr, irgendwann, da kann man nicht mehr kämpfen; da bringt es nichts mehr und tut nur noch weh, da bleibt nichts mehr außer einfach weiteratmen, warten, dass es vorbeigeht und versuchen, nicht verloren zu gehen.
Und sie sagt, dass sie mir alles Gute wünscht; dass es irgendwann wieder zum kämpfen reicht, und dass es für mich wieder bergauf geht,auch, wenn sie nicht weiß, welche Probleme ich habe.
Sagt, ich hätte das verdient. Ein besseres Leben, all das.
Kaputte Menschen finden sich immer, auch,wenn sie sich durch die Qualmwolken eventuell nicht sofort sehen, und bevor sie von ihrem aktuellen Freund abgeholt wird, nimmt mich die Raucherschwester nochmal in den Arm, wünscht mir nochmal alles Gute, bis wir uns wieder sehen, und sagt, sie ist froh, dass ich damals nach der Bitchparty ins Wohnzimmer ihres Bruders abgeschoben worden bin.
"Sonst wärt ihr nie zusammen gekommen und wir hätten uns nie kennengelernt, und das wär total schade gewesen. Und wenn du irgendwann drüber reden willst, was bei dir los ist, kannst dus jederzeit, ich glaube nämlich, du hast auch schon einiges mitgemacht."
Sie hat das Talent ihres Bruders, manchmal ein bisschen unter die Oberfläche schauen zu können, anscheinend doch geerbt, und erst fünf Minuten später fällt mir ein, dass ich vergessen habe, ihr zu erklären, dass ich nicht mit ihm zusammen bin.
(5/5- Der Versuch, einen Mammuteintrag in mehrere,lesbare Teile zu zerlegen...)
Und wer entscheidet schon, was richtig ist oder falsch, vielleicht muss es ja so sein.
Mal wieder auf der Suche nach einem höheren Sinn in der ganzen Scheiße.
Die Raucherschwester sagt, das ist der falsche Ansatz.
Man mache sich nur unglücklich mit der Sinnsucherei.
Aufs Überleben konzentrieren, fertig, und wenns Scheiße läuft, muss man sich einen Weg da raus kämpfen.
Ich sage ihr, irgendwann, da kann man nicht mehr kämpfen; da bringt es nichts mehr und tut nur noch weh, da bleibt nichts mehr außer einfach weiteratmen, warten, dass es vorbeigeht und versuchen, nicht verloren zu gehen.
Und sie sagt, dass sie mir alles Gute wünscht; dass es irgendwann wieder zum kämpfen reicht, und dass es für mich wieder bergauf geht,auch, wenn sie nicht weiß, welche Probleme ich habe.
Sagt, ich hätte das verdient. Ein besseres Leben, all das.
Kaputte Menschen finden sich immer, auch,wenn sie sich durch die Qualmwolken eventuell nicht sofort sehen, und bevor sie von ihrem aktuellen Freund abgeholt wird, nimmt mich die Raucherschwester nochmal in den Arm, wünscht mir nochmal alles Gute, bis wir uns wieder sehen, und sagt, sie ist froh, dass ich damals nach der Bitchparty ins Wohnzimmer ihres Bruders abgeschoben worden bin.
"Sonst wärt ihr nie zusammen gekommen und wir hätten uns nie kennengelernt, und das wär total schade gewesen. Und wenn du irgendwann drüber reden willst, was bei dir los ist, kannst dus jederzeit, ich glaube nämlich, du hast auch schon einiges mitgemacht."
Sie hat das Talent ihres Bruders, manchmal ein bisschen unter die Oberfläche schauen zu können, anscheinend doch geerbt, und erst fünf Minuten später fällt mir ein, dass ich vergessen habe, ihr zu erklären, dass ich nicht mit ihm zusammen bin.
(5/5- Der Versuch, einen Mammuteintrag in mehrere,lesbare Teile zu zerlegen...)
Thema: monolog
11. November 12 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Wie immer nach nur zwei Stunden Schlaf und noch halb vom Vortag geschminkt aus dem Bett des Rauchers gekrochen, Tee, beziehungsweise für ihn Kaffee gemacht und Frühstück gesucht (vergeblich), er nimmt mit den Tortillachips vom gestrigen Abend vorlieb, ich finde noch ein paar Kekse; anschließend im Bad stehen, Zähneputzen und den jeweils anderen mit der eigenen optischen Durchgeficktheit zum Schmunzeln bringen; danach legt er sich und seinen kaputten Rücken wieder auf dem Sofa ab, während es für mich heißt aufhübschen, zurechtmachen, seriös wirken. Seminarveranstaltung, mal wieder.
Auf dem Weg vom improvisierten Parkplatz zur Halle den Automechaniker auf seiner Privatnummer angerufen und nochmal betont, dass der Sensor alias das Einzige, was mich von einem korrekt funktionierenden Auto trennt und gleichzeitig das, was das Ruckeln und stottern und Ausfallen verursacht, sofort morgen bestellt werden soll. Ja, dringend.
Nein, ich kann nicht bis nächste Woche warten.
Danke, freut mich, schönen Sonntag noch.
Auf dem Weg zurück zum improvisierten Parkplatz die übrig gebliebene Angst (Reden vor fremden Menschen) ansatzweise zur Seite gewischt, die Nachbarin angerufen, ob heute Abend alles klappt, keine Reaktion, dafür aber einen kleinen Nervenzusammenbruch bekommen, dann tief durchgeatmet und beschlossen, dass keine Reaktion bedeutet, alles ist in Ordnung.
Also habe ich heute um 19 Uhr ein Gespräch mit meinen zukünftigen Vermietern.
Alleine.
Versuche, mich zu beruhigen und rede auf mich ein wie auf einen Boxchampion, dessen übermächtiger Gegner drei Köpfe größer und zwanzig Kilogramm Muskelmasse schwerer ist, und ich wäre beinahe im stabilen Bereich angekommen.
Und dann schreibt der Fremde.
Versucht es wieder über den Standardeinstieg, semi-lustige Memebildchen zu den immer gleichen Themen, und ich zeige mich neutral-freundlich, gebe ihm hoffnungsvoll eine Vorlage, um ein etwaiges Gespräch zu beginnen, eine richtig gute sogar, aber er ignoriert sie und haut lieber einen herzlosen Smalltalkfetzen raus und erstickt eine Unterhaltung damit sehr effektiv im Keim. Die obligatorischen Gesprächspausen, wieder Memebildchen, wieder Pausen, dann wieder ein Standardspruch.
Tut weh, ziemlich sogar, und früher hat er wenigstens ansatzweise versucht, sich Mühe zu geben, aber ich dränge das, was wehtut, etwas zur Seite, denke mir, dann eben nicht und belasse es, nach einer längeren Schweigepause meinerseits, schließlich bei einer kurzen Antwort.
Auf die natürlich sofort reagiert wird.
Ich lasse ihn wieder warten, so, wie ich darauf warte, dass es vorbeigeht.
Ich will keine Freundschaft-als-wäre-nichts-gewesen, ein geschreddertes Herz ist nicht "nichts", emotionaler Weltuntergang ist nicht "nichts", das, was da weh tut, ist eindeutig wesentlich mehr als "nichts".
Und ich will nicht in der Endlosschleife um Verzweifeln und Hoffen gefangen bleiben, aber ich finde den Weg nach draußen nicht, und ich habe Angst, dass "einfach weiteratmen, alles wird gut" diesmal keine Option ist, diesmal ist es schlimmer als sonst, diesmal tut es mehr weh, viel mehr, und ich weiß nicht, was ich noch machen soll, von wegen Abhärtung und dickes Fell, es wird ja doch jedes Mal schlimmer.
Als er nicht mehr antwortet, starte ich keinen weiteren Versuch, das Gespräch am Laufen zu halten oder es zu reanimieren, wie ich es sonst immer getan habe.
Es kommt auch keine Antwort zurück.
Dafür die Vatersfreundin an, und zur Feier des Tages werde ich sogar gefragt, ob ich mitessen will. Was es gäbe? Cordon Bleu. Danke, kein Bedarf.
Immer noch nichts von ihm; dann Symbolwechsel und er ist offline.
Ja, es tut weh.
(1/5)
Auf dem Weg vom improvisierten Parkplatz zur Halle den Automechaniker auf seiner Privatnummer angerufen und nochmal betont, dass der Sensor alias das Einzige, was mich von einem korrekt funktionierenden Auto trennt und gleichzeitig das, was das Ruckeln und stottern und Ausfallen verursacht, sofort morgen bestellt werden soll. Ja, dringend.
Nein, ich kann nicht bis nächste Woche warten.
Danke, freut mich, schönen Sonntag noch.
Auf dem Weg zurück zum improvisierten Parkplatz die übrig gebliebene Angst (Reden vor fremden Menschen) ansatzweise zur Seite gewischt, die Nachbarin angerufen, ob heute Abend alles klappt, keine Reaktion, dafür aber einen kleinen Nervenzusammenbruch bekommen, dann tief durchgeatmet und beschlossen, dass keine Reaktion bedeutet, alles ist in Ordnung.
Also habe ich heute um 19 Uhr ein Gespräch mit meinen zukünftigen Vermietern.
Alleine.
Versuche, mich zu beruhigen und rede auf mich ein wie auf einen Boxchampion, dessen übermächtiger Gegner drei Köpfe größer und zwanzig Kilogramm Muskelmasse schwerer ist, und ich wäre beinahe im stabilen Bereich angekommen.
Und dann schreibt der Fremde.
Versucht es wieder über den Standardeinstieg, semi-lustige Memebildchen zu den immer gleichen Themen, und ich zeige mich neutral-freundlich, gebe ihm hoffnungsvoll eine Vorlage, um ein etwaiges Gespräch zu beginnen, eine richtig gute sogar, aber er ignoriert sie und haut lieber einen herzlosen Smalltalkfetzen raus und erstickt eine Unterhaltung damit sehr effektiv im Keim. Die obligatorischen Gesprächspausen, wieder Memebildchen, wieder Pausen, dann wieder ein Standardspruch.
Tut weh, ziemlich sogar, und früher hat er wenigstens ansatzweise versucht, sich Mühe zu geben, aber ich dränge das, was wehtut, etwas zur Seite, denke mir, dann eben nicht und belasse es, nach einer längeren Schweigepause meinerseits, schließlich bei einer kurzen Antwort.
Auf die natürlich sofort reagiert wird.
Ich lasse ihn wieder warten, so, wie ich darauf warte, dass es vorbeigeht.
Ich will keine Freundschaft-als-wäre-nichts-gewesen, ein geschreddertes Herz ist nicht "nichts", emotionaler Weltuntergang ist nicht "nichts", das, was da weh tut, ist eindeutig wesentlich mehr als "nichts".
Und ich will nicht in der Endlosschleife um Verzweifeln und Hoffen gefangen bleiben, aber ich finde den Weg nach draußen nicht, und ich habe Angst, dass "einfach weiteratmen, alles wird gut" diesmal keine Option ist, diesmal ist es schlimmer als sonst, diesmal tut es mehr weh, viel mehr, und ich weiß nicht, was ich noch machen soll, von wegen Abhärtung und dickes Fell, es wird ja doch jedes Mal schlimmer.
Als er nicht mehr antwortet, starte ich keinen weiteren Versuch, das Gespräch am Laufen zu halten oder es zu reanimieren, wie ich es sonst immer getan habe.
Es kommt auch keine Antwort zurück.
Dafür die Vatersfreundin an, und zur Feier des Tages werde ich sogar gefragt, ob ich mitessen will. Was es gäbe? Cordon Bleu. Danke, kein Bedarf.
Immer noch nichts von ihm; dann Symbolwechsel und er ist offline.
Ja, es tut weh.
(1/5)
Thema: von herzen
07. November 12 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Fremder,
er sagt, es ist meine Schuld.
Es sei eindeutig meine Schuld,dass du dich auf die Reihe bekommst, sagt er, auch, wenn er natürlich keine Ferndiagnosen stellen könne und weder dich, noch mich sonderlich gut kennt.
Ich bin traurig, weil ich uns nicht auf die Reihe bekommen habe und du es erst jetzt schaffst, wo ich aus deinem Leben so ziemlich verschwunden bin,
und weil ich so viel Hoffnung hatte und mich so oft überwinden musste,
auf dem Festival und hier,
und so oft versucht habe, meine Intuition als Paranoia abzutun,
aber der Gedanke, dass ich es vielleicht doch geschafft habe, dir zu helfen, ist ein ganz schöner, eigentlich.
Er sagt, dass ich Schuld bin, weil ich die Einzige bin, die je ehrlich zu dir war.
Die ganzen Fangirlies dauerläufig am anhimmeln, der Rest schießt sich schlimmer ab als du, und mittendrin tauche ich auf und himmle dich nicht einfach nur nicht stumm an, trinke nur so viel, wie ich auch vertrage und sage dir schonungslos ehrlich ins Gesicht, wenn ich finde, dass du Scheiße gebaut hast.
Muss ziemlich ungewohnt sein.
Vielleicht hat es dich zum Nachdenken gebracht.
Das, was ich gesagt habe und das, was ich nicht gesagt habe; die Tatsache, dass es Alternativen gibt, live vorgelebt von mir, und der Fakt, dass es weitergeht, egal, was einem passiert.
Und du löst dich von der Ghettoschwester, die Angst hat, dass du den Kontakt abbrichst, weil du jetzt nur noch mit anderen Ghettomädchen und vielen Fangirlies unterwegs bist,
und von ihrer Vorgängerin, die im achten Monat schwanger ist von ihrem Freund, den sie seit neun Monaten kennt.
Und du versuchst tatsächlich, auf der Arbeit mal was zu leisten, dein Chef erkennt dich nicht wieder,
und verbringst deine freie Zeit unter der Woche nicht mehr mit der Ghettoschwester oder mit Pizza vorm Fernseher, sondern mit dem Grinch, oder Fangirlies, oder Ghettomädchen, und selten sogar mit Bandproben,
und irgendwie passe ich da nicht mehr rein.
Ich gehe auf Konzerte, nicht in die Dorfdisko, und ich lasse mich nicht planlos vollaufen, weil ich den Sinn darin nicht sehe.
Ich kann mehr, als doof kichern und hohl sein, ich habe ein Gehirn, und manchmal weiß ich sogar, wie man es benutzt.
Und ich wäre so gerne mehr für dich gewesen, aber im Moment geht es wohl wirklich nicht.
Weil du erst langsam realisierst, dass man sich nicht zwingend planlos vollaufen lassen musst,
weil du irgendwie erst noch lernst, wie man sein Gehirn einsetzt und selbstständig denkt,
und weil dir die Welt, die mir oft so schmerzhaft und unbegreiflich vorkommt, so riesig und unfassbar erscheint, dass du erst langsam damit anfängst, über sie nachzudenken.
Er sagt, dass du wegen mir damit anfängst.
Wenn es so ist, und ich es ausgelöst habe, unbewusst oder bewusst, bin ich wenigstens nicht komplett gescheitert und wir haben beide was aus der Sache gelernt.
Ich hätte nach wie vor lieber dich als ein paar neue Lebensweisheiten, aber das bleibt wohl Wunschdenken und ich löse mich davon und konzentriere mich darauf, mein Selbstwertgefühl vom Boden aufzusammeln, während du dich schrittweise auf die Reihe kriegst.
Weißt du was, wir schaffen das. Wir kriegen uns auf die Reihe, jeder für sich.
Es gibt kein "wir", nicht mit uns.
Und ich werde nicht auf dich warten.
Ich werde nicht warten, bis du soweit bist, und hoffen, dass dir dann doch auffällt, wie toll du mich findest,
ich muss wachsen, erstmal versuchen, nicht zu zerbrechen, größer werden, meinen Weg und Frieden finden, irgendwo. Da kann ich nicht einfach auf der Stelle treten und hoffen, dass du irgendwann mit mir weiterlaufen willst.
Letztendlich habe ich schließlich doch das geschafft, was ich anfangs wollte: dir helfen.
Auch,wenn es nie so geplant war. Und immerhin, ich habe etwas aus der Sache gelernt, den Raucher aufgegabelt und deiner Schwester die Haare gefärbt, war auf einem Festival und mit dir in einer kleinen Wall of Love, habe neben dir im Zelt und in deinem Arm geschlafen,
wurde von dir nach der Bitchparty ausgesetzt und allein gelassen, habe gelernt, dass man Gefühle auch so ein bisschen zeigen sollte, und alte Bands wiederentdeckt,
werde von Manchen inzwischen zum Absteigeninventar gezählt und darf manche Bands sogar live fotographieren, weil du mich empfohlen hast und sie gesehen haben, was ich bei euren Auftritten so fertig gebracht habe.
Es hat ja doch alles irgendwie einen Sinn,und unseren haben wir hiermit wohl gefunden, jeder für sich.
Vermutlich ist es damit beendet, vermutlich war es das jetzt wohl. Ich versuche, mich nicht zu sehr daran festzuklammern, damit es in Frieden gehen kann und nicht wieder so hässlich wird, wie es damals mit dem Problem war.
Natürlich tut das weh, zeitweise fühlt es sich an, als würde ich auf der Stelle krepieren deswegen, aber weißt du, auch das geht vorbei, und ich habe zu viele andere Probleme, um nur wegen dir zu weinen.
Nach wie vor wünsche ich dir alles Gute und glaube daran, dass das schon alles irgendwie einen Sinn und seine Richtigkeit hat, auch, wenn es mich emotional zerfleddert und du es mir nicht gerade einfach machst, aber was ist im Leben schon einfach, und für mich bildet sich gerade ein ganz neuer Weg, von dem ich noch nichts weiß, außer, dass er meine ganze Kraft verlangen wird.
Deshalb lasse ich dich gehen, hoffe, dass du dich nicht verläufst, weiß aber, dass das manchmal notwendig und das einzig Richtige ist.
Du machst das schon, irgendwie, zumindest hoffe ich das,
und irgendwie werde ich es auch auf die Reihe kriegen. Ohne dich.
Ohne alles.
Im Endeffekt kann einem niemand helfen, man muss das schon selbst schaffen, irgendwie.
Wir schaffen das schon.
Jeder für sich.
von Herzen,
Frau mayhem.
er sagt, es ist meine Schuld.
Es sei eindeutig meine Schuld,dass du dich auf die Reihe bekommst, sagt er, auch, wenn er natürlich keine Ferndiagnosen stellen könne und weder dich, noch mich sonderlich gut kennt.
Ich bin traurig, weil ich uns nicht auf die Reihe bekommen habe und du es erst jetzt schaffst, wo ich aus deinem Leben so ziemlich verschwunden bin,
und weil ich so viel Hoffnung hatte und mich so oft überwinden musste,
auf dem Festival und hier,
und so oft versucht habe, meine Intuition als Paranoia abzutun,
aber der Gedanke, dass ich es vielleicht doch geschafft habe, dir zu helfen, ist ein ganz schöner, eigentlich.
Er sagt, dass ich Schuld bin, weil ich die Einzige bin, die je ehrlich zu dir war.
Die ganzen Fangirlies dauerläufig am anhimmeln, der Rest schießt sich schlimmer ab als du, und mittendrin tauche ich auf und himmle dich nicht einfach nur nicht stumm an, trinke nur so viel, wie ich auch vertrage und sage dir schonungslos ehrlich ins Gesicht, wenn ich finde, dass du Scheiße gebaut hast.
Muss ziemlich ungewohnt sein.
Vielleicht hat es dich zum Nachdenken gebracht.
Das, was ich gesagt habe und das, was ich nicht gesagt habe; die Tatsache, dass es Alternativen gibt, live vorgelebt von mir, und der Fakt, dass es weitergeht, egal, was einem passiert.
Und du löst dich von der Ghettoschwester, die Angst hat, dass du den Kontakt abbrichst, weil du jetzt nur noch mit anderen Ghettomädchen und vielen Fangirlies unterwegs bist,
und von ihrer Vorgängerin, die im achten Monat schwanger ist von ihrem Freund, den sie seit neun Monaten kennt.
Und du versuchst tatsächlich, auf der Arbeit mal was zu leisten, dein Chef erkennt dich nicht wieder,
und verbringst deine freie Zeit unter der Woche nicht mehr mit der Ghettoschwester oder mit Pizza vorm Fernseher, sondern mit dem Grinch, oder Fangirlies, oder Ghettomädchen, und selten sogar mit Bandproben,
und irgendwie passe ich da nicht mehr rein.
Ich gehe auf Konzerte, nicht in die Dorfdisko, und ich lasse mich nicht planlos vollaufen, weil ich den Sinn darin nicht sehe.
Ich kann mehr, als doof kichern und hohl sein, ich habe ein Gehirn, und manchmal weiß ich sogar, wie man es benutzt.
Und ich wäre so gerne mehr für dich gewesen, aber im Moment geht es wohl wirklich nicht.
Weil du erst langsam realisierst, dass man sich nicht zwingend planlos vollaufen lassen musst,
weil du irgendwie erst noch lernst, wie man sein Gehirn einsetzt und selbstständig denkt,
und weil dir die Welt, die mir oft so schmerzhaft und unbegreiflich vorkommt, so riesig und unfassbar erscheint, dass du erst langsam damit anfängst, über sie nachzudenken.
Er sagt, dass du wegen mir damit anfängst.
Wenn es so ist, und ich es ausgelöst habe, unbewusst oder bewusst, bin ich wenigstens nicht komplett gescheitert und wir haben beide was aus der Sache gelernt.
Ich hätte nach wie vor lieber dich als ein paar neue Lebensweisheiten, aber das bleibt wohl Wunschdenken und ich löse mich davon und konzentriere mich darauf, mein Selbstwertgefühl vom Boden aufzusammeln, während du dich schrittweise auf die Reihe kriegst.
Weißt du was, wir schaffen das. Wir kriegen uns auf die Reihe, jeder für sich.
Es gibt kein "wir", nicht mit uns.
Und ich werde nicht auf dich warten.
Ich werde nicht warten, bis du soweit bist, und hoffen, dass dir dann doch auffällt, wie toll du mich findest,
ich muss wachsen, erstmal versuchen, nicht zu zerbrechen, größer werden, meinen Weg und Frieden finden, irgendwo. Da kann ich nicht einfach auf der Stelle treten und hoffen, dass du irgendwann mit mir weiterlaufen willst.
Letztendlich habe ich schließlich doch das geschafft, was ich anfangs wollte: dir helfen.
Auch,wenn es nie so geplant war. Und immerhin, ich habe etwas aus der Sache gelernt, den Raucher aufgegabelt und deiner Schwester die Haare gefärbt, war auf einem Festival und mit dir in einer kleinen Wall of Love, habe neben dir im Zelt und in deinem Arm geschlafen,
wurde von dir nach der Bitchparty ausgesetzt und allein gelassen, habe gelernt, dass man Gefühle auch so ein bisschen zeigen sollte, und alte Bands wiederentdeckt,
werde von Manchen inzwischen zum Absteigeninventar gezählt und darf manche Bands sogar live fotographieren, weil du mich empfohlen hast und sie gesehen haben, was ich bei euren Auftritten so fertig gebracht habe.
Es hat ja doch alles irgendwie einen Sinn,und unseren haben wir hiermit wohl gefunden, jeder für sich.
Vermutlich ist es damit beendet, vermutlich war es das jetzt wohl. Ich versuche, mich nicht zu sehr daran festzuklammern, damit es in Frieden gehen kann und nicht wieder so hässlich wird, wie es damals mit dem Problem war.
Natürlich tut das weh, zeitweise fühlt es sich an, als würde ich auf der Stelle krepieren deswegen, aber weißt du, auch das geht vorbei, und ich habe zu viele andere Probleme, um nur wegen dir zu weinen.
Nach wie vor wünsche ich dir alles Gute und glaube daran, dass das schon alles irgendwie einen Sinn und seine Richtigkeit hat, auch, wenn es mich emotional zerfleddert und du es mir nicht gerade einfach machst, aber was ist im Leben schon einfach, und für mich bildet sich gerade ein ganz neuer Weg, von dem ich noch nichts weiß, außer, dass er meine ganze Kraft verlangen wird.
Deshalb lasse ich dich gehen, hoffe, dass du dich nicht verläufst, weiß aber, dass das manchmal notwendig und das einzig Richtige ist.
Du machst das schon, irgendwie, zumindest hoffe ich das,
und irgendwie werde ich es auch auf die Reihe kriegen. Ohne dich.
Ohne alles.
Im Endeffekt kann einem niemand helfen, man muss das schon selbst schaffen, irgendwie.
Wir schaffen das schon.
Jeder für sich.
von Herzen,
Frau mayhem.
Thema: persoenlichkeitsfetzen
04. November 12 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Dieser seltsame Moment, eingeklemmt auf der Rücksitztbank des Rauchers, zwischen dem Fremden, der alten Sache und einer Snare Drum.
Der Fremde nonstop am Texten mit einem Fangirlie, und immer, wenn sie schreibt, fängt er an, glücklich zu lächeln und es fängt an, weh zu tun.
Er besucht sie nachher noch, hat er gesagt, und hat sich deswegen nicht völlig abgeschossen, sondern nur ein wenig Mut angetrunken.
Sein Fangirlie ist 15, eine blondierte, noch stärker geschminkte Variante der Ghettoschwester und war heute nicht da, weil in der Dorfdisko Lady's Night war und Tanzpop + Freicocktails mit den anderen Fangirlies und Ghettomädchen sich für sie besser angehört haben als Black Metal + Selbstversorgung.
Der Schlagzeuger hat gesagt, ist auch gut so, die Ghettofraktion habe gerade noch gefehlt. Die seien sowieso zu nichts zu gebrauchen, nichtmal rummachen wolle er mit denen.
Der Fremde hat nur weiter sms geschrieben.
Dieses seltsame Gefühl der totalen Entfremdung, der unfreiwiligen Distanzierung von der alten Sache und seine Distanz mir Gegenüber.
Nicht einmal ein höflicher Unterhaltungsversuch, auf die von mir gestarteten wird kurz angebunden reagiert und als ich, aus dem Nichts heraus zugegebenermaßen, erwähne, dass er im letzten Jahr auf keine Nachricht reagiert und auch nicht zurückgerufen hat, reagiert er einerseits verunsichert, andererseits trotzig-unwillig-knatschig und versucht halbherzig, sich rauszureden, bis ich dem Trauerspiel ein Ende bereite und sage, ist jetzt auch egal, ändern können wir sowieso nichts mehr, vorbei ist vorbei, und damit nicht nur die Schweigephase meine.
Er weiß es.
Und schaut mich an und sieht, dass ich es weiß.
Die Seelenverwandschaft, die da mal war, ist verloren gegangen, und ich habe endlich begriffen, dass nicht ich diejenige bin, die daran Schuld trägt.
Ich dachte, wenn es soweit ist, wenn ich vor ihm stehe und wir es realisieren, wenn es wirklich so weit ist, dann würde ich nahe am Weinen sein, und ich würde es ihm sagen, alles, du Idiot, ich war in dich verliebt, aber ich Idiotin habe mich nicht getraut, es zu zeigen, und jetzt ist es zu spät.
Dann kam der Fremde, und auf einmal stehe ich vor der alten Sache und spreche es aus, dass es vorbei ist, das Alles, und behalten den Rest für mich.
Nicht, weil ich mich nicht traue, sondern weil ich abgeschlossen habe .
Die alte Sache ist etwas, womit ich abgeschlossen habe, schon vor dem Fremden und teilweise unbewusst, und auch mit dem Fremden schließe ich ab, egal, ob er bald eine Freundin hat oder nicht, und egal, ob er sich weiter so unschön verhält oder endlich mal ansatzweise Rücksicht nimmt.
Irgendwann ist das Geschichte.
Irgendwann ist es Geschichte, wie die alte Sache.
Irgendwann ist das alles Geschichte, und es fängt jetzt an, dazu zu werden, zu verschwinden und sich zu beenden, jeden Tag etwas mehr.
Immer ein Stück mehr.
Wenn ich ein Gespräch mit den Vermietern ausmache, weil ich die Sache jetzt alleine in die Hand nehme, denn die Nachbarin hat keine Lust mehr,
Wenn ich der Schwester des Rauchers ein Sofa und vielleicht sogar einen Kühlschrank abschwatze, die sie sonst weggeworfen hätte,
wenn ich auf einmal eine potenzielle Mitbewohnerin habe, weil Ms Golightly es zuhause genauso wenig aushält wie ich.
Auch, wenn ich immer noch Angst habe vor Gesprächen, besonders mit den Vermietern wegen der Wohnung und dem Jugendamt wegen Wohnzuschuss.
Und vor zu großen Menschenmengen,
und davor, mich zu blamieren.
Vor dem Schmiertypen.
Vor Umarmungen, manchmal.
Davor, den ersten Schritt auf andere Menschen zu zu gehen und abgewiesen oder ausgelacht zu werden.
Vor dem Abitur.
Vor unbekannten Situationen und Menschen.
Und davor, dass ich da letztendlich alleine durch muss.
Es gibt niemanden, der für dich dein Schicksal niederkämpft, das musst du selbst machen, ob du willst oder nicht.
Und eigentlich ist es nicht die Angst, die einen abhält von irgendwas, die ist maximal ein Grund und oft nur eine Ausrede. Und man hat es selbst in der Hand, wie es weitergeht.
Ob es überhaupt weitergeht.
Es geht weiter.
Ich habe mich dazu entschieden, dass es weitergeht, als ich da auf der Rücksitzbank des Raucherautos saß, eingeklemmt zwischen dem Fremden, der nonstop mit dem Fangirlie schreibt und so positiv-verliebt wirkt, wie ich es in guten Momenten gesehen und mir in schlechten gewünscht habe, der alten Sache, der so unheimlich fremd geworden ist, und einer Snaredrum.
Und eigentlich sollte es schon wieder hell werden, aber weil das Wetter den Weltuntergang übt, ist es stockfinster und ich habe Angst, dass das Auto im Schlamm stecken bleibt und danke dem Schicksal dafür, dass ich eine gute Ausrede , nicht zu fahren, habe, weil das Mayhemmobil doch in der Werkstatt ist.
Auf eine Bahnhaltestelle wartet man seit 30 Jahren.
Und als ich nach dem Aufstehen auf der Terasse des Rauchers sitze und seinen Nachbarn beim Umzug zusehe, festigt sich der Entschluss, dass es weitergeht und wird zu Beton, oder Stahlbeton, und er ist zwar kein Fundament, aber immerhin ein Stützpfeiler, der dafür, dass er in Morast steht, ziemlich stabil wirkt.
Er hält tatsächlich, als der Raucherbruder beim Frühstück darüber witzelt, wie versunken und bescheuert grinsend der Fremde an seinem Handy geklebt hat, und dass er ein paar Tage zuvor bei einem Telefonat mit dem Fangirlie behauptet hatte, alleine und daheim zu sein, obwohl er da eigentlich gerade Bandprobe hatte.
Er hält auch, als der Raucher abwinkt und meint, der Fremde habe jetzt eben seine Ghettotussi gefunden, und er hält sogar dann noch, als sich aus der Masse derer, die sich dazu entschieden haben, ihren (mehr oder weniger großen) Rausch beim Raucher auszuschlafen, Legolas hervortut, abfällig lacht und meint, dass die Tussi ja passen würde. Kein Gespür für Musik und keins für Menschen, Null Rhythmusgefühl, ein IQ auf Zimmertemperaturniveau und nichtmal genug Schauspieltalent, um überzeugend so zu tun, als habe sie eine Persönlichkeit, weshalb das ganze eher einem Schmierentheater gleiche. Oder als ein Vorbote des Weltuntergangs zu deuten sei.
Es ist ein Teil des Weltuntergangs.
Eigentlich ist es ein Teil meines Weltuntergangs, aber ich habe mich dazu entschieden, es zu überstehen, das alles.
Wenn sie mich bei der Zombieapokalypse erwischen, ist das eine Sache, aber der schicksalsbedingte,innere Weltuntergang, durch den ich gerade wate, wird das Letzte sein, wovon ich mich endgültig unterkriegen lasse.
Egal, was passiert.
Denn alles geht vorbei, und irgendwann, da wird alles gut.
Einfach weiteratmen, irgendwann wird alles gut. Ich habe bis jetzt alles überstanden, mehr oder weniger. Ich habe sogar die alte Sache überstanden.
Und ich werde einen Dreck tun und mir mein wohlverdientes Glücklichsein von solchen Kleinigkeiten wie emotionalen Totalzusammenbrüchen, der werten Familie oder einem gebrochenen Herz dauerhaft wegnehmen lassen.
Irgendwann wird alles gut.
Auch, wenn aktuell gar nichts mehr geht.
Der Fremde nonstop am Texten mit einem Fangirlie, und immer, wenn sie schreibt, fängt er an, glücklich zu lächeln und es fängt an, weh zu tun.
Er besucht sie nachher noch, hat er gesagt, und hat sich deswegen nicht völlig abgeschossen, sondern nur ein wenig Mut angetrunken.
Sein Fangirlie ist 15, eine blondierte, noch stärker geschminkte Variante der Ghettoschwester und war heute nicht da, weil in der Dorfdisko Lady's Night war und Tanzpop + Freicocktails mit den anderen Fangirlies und Ghettomädchen sich für sie besser angehört haben als Black Metal + Selbstversorgung.
Der Schlagzeuger hat gesagt, ist auch gut so, die Ghettofraktion habe gerade noch gefehlt. Die seien sowieso zu nichts zu gebrauchen, nichtmal rummachen wolle er mit denen.
Der Fremde hat nur weiter sms geschrieben.
Dieses seltsame Gefühl der totalen Entfremdung, der unfreiwiligen Distanzierung von der alten Sache und seine Distanz mir Gegenüber.
Nicht einmal ein höflicher Unterhaltungsversuch, auf die von mir gestarteten wird kurz angebunden reagiert und als ich, aus dem Nichts heraus zugegebenermaßen, erwähne, dass er im letzten Jahr auf keine Nachricht reagiert und auch nicht zurückgerufen hat, reagiert er einerseits verunsichert, andererseits trotzig-unwillig-knatschig und versucht halbherzig, sich rauszureden, bis ich dem Trauerspiel ein Ende bereite und sage, ist jetzt auch egal, ändern können wir sowieso nichts mehr, vorbei ist vorbei, und damit nicht nur die Schweigephase meine.
Er weiß es.
Und schaut mich an und sieht, dass ich es weiß.
Die Seelenverwandschaft, die da mal war, ist verloren gegangen, und ich habe endlich begriffen, dass nicht ich diejenige bin, die daran Schuld trägt.
Ich dachte, wenn es soweit ist, wenn ich vor ihm stehe und wir es realisieren, wenn es wirklich so weit ist, dann würde ich nahe am Weinen sein, und ich würde es ihm sagen, alles, du Idiot, ich war in dich verliebt, aber ich Idiotin habe mich nicht getraut, es zu zeigen, und jetzt ist es zu spät.
Dann kam der Fremde, und auf einmal stehe ich vor der alten Sache und spreche es aus, dass es vorbei ist, das Alles, und behalten den Rest für mich.
Nicht, weil ich mich nicht traue, sondern weil ich abgeschlossen habe .
Die alte Sache ist etwas, womit ich abgeschlossen habe, schon vor dem Fremden und teilweise unbewusst, und auch mit dem Fremden schließe ich ab, egal, ob er bald eine Freundin hat oder nicht, und egal, ob er sich weiter so unschön verhält oder endlich mal ansatzweise Rücksicht nimmt.
Irgendwann ist das Geschichte.
Irgendwann ist es Geschichte, wie die alte Sache.
Irgendwann ist das alles Geschichte, und es fängt jetzt an, dazu zu werden, zu verschwinden und sich zu beenden, jeden Tag etwas mehr.
Immer ein Stück mehr.
Wenn ich ein Gespräch mit den Vermietern ausmache, weil ich die Sache jetzt alleine in die Hand nehme, denn die Nachbarin hat keine Lust mehr,
Wenn ich der Schwester des Rauchers ein Sofa und vielleicht sogar einen Kühlschrank abschwatze, die sie sonst weggeworfen hätte,
wenn ich auf einmal eine potenzielle Mitbewohnerin habe, weil Ms Golightly es zuhause genauso wenig aushält wie ich.
Auch, wenn ich immer noch Angst habe vor Gesprächen, besonders mit den Vermietern wegen der Wohnung und dem Jugendamt wegen Wohnzuschuss.
Und vor zu großen Menschenmengen,
und davor, mich zu blamieren.
Vor dem Schmiertypen.
Vor Umarmungen, manchmal.
Davor, den ersten Schritt auf andere Menschen zu zu gehen und abgewiesen oder ausgelacht zu werden.
Vor dem Abitur.
Vor unbekannten Situationen und Menschen.
Und davor, dass ich da letztendlich alleine durch muss.
Es gibt niemanden, der für dich dein Schicksal niederkämpft, das musst du selbst machen, ob du willst oder nicht.
Und eigentlich ist es nicht die Angst, die einen abhält von irgendwas, die ist maximal ein Grund und oft nur eine Ausrede. Und man hat es selbst in der Hand, wie es weitergeht.
Ob es überhaupt weitergeht.
Es geht weiter.
Ich habe mich dazu entschieden, dass es weitergeht, als ich da auf der Rücksitzbank des Raucherautos saß, eingeklemmt zwischen dem Fremden, der nonstop mit dem Fangirlie schreibt und so positiv-verliebt wirkt, wie ich es in guten Momenten gesehen und mir in schlechten gewünscht habe, der alten Sache, der so unheimlich fremd geworden ist, und einer Snaredrum.
Und eigentlich sollte es schon wieder hell werden, aber weil das Wetter den Weltuntergang übt, ist es stockfinster und ich habe Angst, dass das Auto im Schlamm stecken bleibt und danke dem Schicksal dafür, dass ich eine gute Ausrede , nicht zu fahren, habe, weil das Mayhemmobil doch in der Werkstatt ist.
Auf eine Bahnhaltestelle wartet man seit 30 Jahren.
Und als ich nach dem Aufstehen auf der Terasse des Rauchers sitze und seinen Nachbarn beim Umzug zusehe, festigt sich der Entschluss, dass es weitergeht und wird zu Beton, oder Stahlbeton, und er ist zwar kein Fundament, aber immerhin ein Stützpfeiler, der dafür, dass er in Morast steht, ziemlich stabil wirkt.
Er hält tatsächlich, als der Raucherbruder beim Frühstück darüber witzelt, wie versunken und bescheuert grinsend der Fremde an seinem Handy geklebt hat, und dass er ein paar Tage zuvor bei einem Telefonat mit dem Fangirlie behauptet hatte, alleine und daheim zu sein, obwohl er da eigentlich gerade Bandprobe hatte.
Er hält auch, als der Raucher abwinkt und meint, der Fremde habe jetzt eben seine Ghettotussi gefunden, und er hält sogar dann noch, als sich aus der Masse derer, die sich dazu entschieden haben, ihren (mehr oder weniger großen) Rausch beim Raucher auszuschlafen, Legolas hervortut, abfällig lacht und meint, dass die Tussi ja passen würde. Kein Gespür für Musik und keins für Menschen, Null Rhythmusgefühl, ein IQ auf Zimmertemperaturniveau und nichtmal genug Schauspieltalent, um überzeugend so zu tun, als habe sie eine Persönlichkeit, weshalb das ganze eher einem Schmierentheater gleiche. Oder als ein Vorbote des Weltuntergangs zu deuten sei.
Es ist ein Teil des Weltuntergangs.
Eigentlich ist es ein Teil meines Weltuntergangs, aber ich habe mich dazu entschieden, es zu überstehen, das alles.
Wenn sie mich bei der Zombieapokalypse erwischen, ist das eine Sache, aber der schicksalsbedingte,innere Weltuntergang, durch den ich gerade wate, wird das Letzte sein, wovon ich mich endgültig unterkriegen lasse.
Egal, was passiert.
Denn alles geht vorbei, und irgendwann, da wird alles gut.
Einfach weiteratmen, irgendwann wird alles gut. Ich habe bis jetzt alles überstanden, mehr oder weniger. Ich habe sogar die alte Sache überstanden.
Und ich werde einen Dreck tun und mir mein wohlverdientes Glücklichsein von solchen Kleinigkeiten wie emotionalen Totalzusammenbrüchen, der werten Familie oder einem gebrochenen Herz dauerhaft wegnehmen lassen.
Irgendwann wird alles gut.
Auch, wenn aktuell gar nichts mehr geht.