Thema: gefunden.
21. September 13 | Autor: mayhem
"Warum sind denn die härtesten Zeiten im Nachhinein
immer die Schönsten?"
Gefühlt mehr oder weniger am krepieren.
Manchmal sogar fast vor Freude.
Meistens eher aufgrund des Gegenteils.
Aber man versucht es eben weiter.
Inzwischen ohne "alles wird gut".
Einfach weiteratmen.
Thema: kurz gemeldet
Eigentlich hatte ich vorgehabt, vom positiv-melancholischen Freitag zu erzählen.
Oder vom intensiv-katastrophalen Samstag.
Oder vom Sonntag, der dafür gesorgt hat, dass die Welt, zumindest gefühlt, ein kleines bisschen weniger schlimm ist.
Stattdessen bekommt diesen Eintrag mein Vater, denn den hat er verdammt nochmal verdient.
An dieser Stelle möchte ich Papa Mayhem dafür danken, dass er offensichtlich irgendwas wiedergefunden hat, was er verloren hatte und was normalerweise dafür sorgt, dass eine Eltern-Kind-Bindung entsteht,
und mir somit nicht die Tür vor der Nase zugeschlagen hat,
sondern mich rein gebeten hat,
und mir sogar ein Glas Wasser angeboten hat,
und gesagt hat, ist halt jetzt so, aber ist nicht meine Schuld.
Somit also ein Danke, Papa.
Dafür, dass du zum ersten Mal nicht einfach gedankenlos ihre Vorwürfe als Tatsachen übernommen hast, als sie gesagt hat, ich bin Schuld daran, dass sie mal wieder ("Und diesmal endgültig!") mit dir Schluss macht.
Dass du den Brief, den sie mir eingeworfen hat, gelesen und nur die Augen verdreht hast.
Dass du, ganz gefasst, ausnahmsweise mal mit mir geredet hast, und meintest, ist halt jetzt so, hammwa alle Schuld dran, und gut ist.
Somit ist mein erstaunlich gesammelter, erstaunlich gefasster Vater also mal wieder alleine.
Diesmal endgültig, sagt sie.
Vielleicht ja wirklich.
Vielleicht kommt er nicht wieder routinemäßig angekrochen, vielleicht lässt er sich nicht wieder umüberzeugen, wenn sie es versucht.
"Ey weißte, dein Vater, der könnte eigentlich ne viel bessere Freundin haben", hat der in letzter Zeit sonst sehr gereizte, schweigsame, grummelige Mann an meiner Seite gesagt, als ich es ihm erzählt habe.
-"Können kann er klar. Wollen ist aber ne andere Sache. Außerdem stellt er sich da genauso doof an wie ich."
"Ja gut, das erklärt natürlich alles. Weißt du was, wir schicken deinen Vater mal mit meinem feiern. Der kommt dann als ganz anderer Mensch zurück und hat wahrscheinlich fünf Handynummern eingesammelt. "
-"Falls er sich traut, mit jemandem zu reden, und dann nicht nur Mist erzählt. Wie gesagt, er ist mir da relativ ähnlich. Wobei, ich habs ja auch hingekriegt, dich abzuschleppen."
"Siehste. Und zur Not geh ich einfach mit denen Party machen, dann kann gar nichts mehr schief gehen!"
Wäre das also auch geklärt.
Oder vom intensiv-katastrophalen Samstag.
Oder vom Sonntag, der dafür gesorgt hat, dass die Welt, zumindest gefühlt, ein kleines bisschen weniger schlimm ist.
Stattdessen bekommt diesen Eintrag mein Vater, denn den hat er verdammt nochmal verdient.
An dieser Stelle möchte ich Papa Mayhem dafür danken, dass er offensichtlich irgendwas wiedergefunden hat, was er verloren hatte und was normalerweise dafür sorgt, dass eine Eltern-Kind-Bindung entsteht,
und mir somit nicht die Tür vor der Nase zugeschlagen hat,
sondern mich rein gebeten hat,
und mir sogar ein Glas Wasser angeboten hat,
und gesagt hat, ist halt jetzt so, aber ist nicht meine Schuld.
Somit also ein Danke, Papa.
Dafür, dass du zum ersten Mal nicht einfach gedankenlos ihre Vorwürfe als Tatsachen übernommen hast, als sie gesagt hat, ich bin Schuld daran, dass sie mal wieder ("Und diesmal endgültig!") mit dir Schluss macht.
Dass du den Brief, den sie mir eingeworfen hat, gelesen und nur die Augen verdreht hast.
Dass du, ganz gefasst, ausnahmsweise mal mit mir geredet hast, und meintest, ist halt jetzt so, hammwa alle Schuld dran, und gut ist.
Somit ist mein erstaunlich gesammelter, erstaunlich gefasster Vater also mal wieder alleine.
Diesmal endgültig, sagt sie.
Vielleicht ja wirklich.
Vielleicht kommt er nicht wieder routinemäßig angekrochen, vielleicht lässt er sich nicht wieder umüberzeugen, wenn sie es versucht.
"Ey weißte, dein Vater, der könnte eigentlich ne viel bessere Freundin haben", hat der in letzter Zeit sonst sehr gereizte, schweigsame, grummelige Mann an meiner Seite gesagt, als ich es ihm erzählt habe.
-"Können kann er klar. Wollen ist aber ne andere Sache. Außerdem stellt er sich da genauso doof an wie ich."
"Ja gut, das erklärt natürlich alles. Weißt du was, wir schicken deinen Vater mal mit meinem feiern. Der kommt dann als ganz anderer Mensch zurück und hat wahrscheinlich fünf Handynummern eingesammelt. "
-"Falls er sich traut, mit jemandem zu reden, und dann nicht nur Mist erzählt. Wie gesagt, er ist mir da relativ ähnlich. Wobei, ich habs ja auch hingekriegt, dich abzuschleppen."
"Siehste. Und zur Not geh ich einfach mit denen Party machen, dann kann gar nichts mehr schief gehen!"
Wäre das also auch geklärt.
Thema: off topic
Ich bin ja mit ziemlich großer Begeisterung dabei, wenn es darum geht, anderen Leuten neue Musik oder neue Bücher gnadenlos aufzudrücken zu empfehlen, von daher war es eigentlich klar, dass mein Mitteilungsbedürfnis in dieser Runde (ins Leben gerufen worden *hier*) ganz laut nach Aufmerksamkeit schreit.
Nachdem ich mindestens so viele Lieblingbücher im Regal stehen wie Piercings am Körper (und glauben Sie mir, das sind inzwischen einige) habe und einige davon hier schon oft genug erwähnt wurden, habe ich versucht, die offensichtlichen Kandidaten (Kafka, Bernemann, Poe) außen vor zu lassen.
1. Poppy Shakespeare von Clare Allan
Irgendwo zwischen surreal, durchgeknallt und großartig. Außerdem erzählt N., die Ich-Erzählerin, stellenweise auf die zynisch-tiefschwarzhumorige Art und Weise, wie das nur Traumamenschen und Trümmerseelen tun.
2. Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann
Stellvertretend für diverse Werke, die zur Schauerromantik gezählt werden.
An sich haben Wahnsinn und psychischer Verfall etwas sehr faszinierendes an sich.
Sieht die erste Zweckgemeinschaft anders ("ohgott ist das krank!"), aber bisschen Verlust ist ja immer.
Nur schade, dass es damals eine Pflichtlektüre war und somit von geschätzt 80% des Kurses rein aus Prinzip nicht gelesen wurde.
3. Nichts leichter als das von Marnelle Tokio/ dürre Jahre von Helene Flöss.
Beide Bücher beschäftigen sich mit Magersucht/Essstörungen, und können triggern, was sie bei mir in blöden Phasen auch getan haben. Nicht, dass hier jemand behauptet, nicht vorgewarnt worden zu sein.
Davon abgesehen beides sehr tolle Bücher, darum teilen sie sich auch die Nummer 3.
Marty, die Hauptfigur in Nichts leichter als das hat wieder Anflüge des bereits weiter oben erwähnten Trümmerseelen-Humors und ist eine der Personen, bei der man (oder zumindest ich) beim Lesen mit-fühlt (mit-fühle). Wahlweise auch mit-leidet. Auf mich wirkt nichts leichter als das "menschlicher" als viele andere, in der "Magersucht-/Essstörungsbetroffene-erzählt-ihr-Schicksal"-Schwemme schnell raus in die Welt geschmissene Bücher. Kann man sich nicht nur reindenken, sondern man ist automatisch "drin". Wirkt eben, zumindest auf mich, "echter",weil menschlicher.
Dürre Jahre ist in einem völlig anderen Stil geschrieben und erzählt von einer völlig anderen Person.
Sehr eindringlich, gerade durch die immer knapper werdende Schreibweise, und eines der Bücher, die einen nach dem Lesen in einer Art Schockstarre (mir fällt kein besseres Wort ein) zurück lassen.
Die Liste ist beliebig erweiterbar, der erfundene Freund von Valeria Parella ist auch sehr toll, Spiegelzeit von Wolfgang Hohlbein auch (überhaupt sehr viel von Hohlbein), und falls ich mir mal mit mir einig werde, welches Werk meiner drei oben genannten Lieblingsautoren ich jetzt eigentlich jeweils am Besten finde, könnte man die ja auch mal erwähnen..
Ansonsten wäre der der Duden, je nachdem, wen man mit seiner Empfehlung im Fokus hat,
natürlich auch ein empfehlenswertes Buch.
Edit: Die Antwort des Herrn Killerblau (*hier* aufzufinden oder auch *hier*) auf die Frage nach drei absolut empfehlenswerten Büchern würde mich ja auch interessieren, sofern ersich nicht zu alt für solche Spielchen fühlt nicht zu beschäftigt für sowas ist.
Nachdem ich mindestens so viele Lieblingbücher im Regal stehen wie Piercings am Körper (und glauben Sie mir, das sind inzwischen einige) habe und einige davon hier schon oft genug erwähnt wurden, habe ich versucht, die offensichtlichen Kandidaten (Kafka, Bernemann, Poe) außen vor zu lassen.
1. Poppy Shakespeare von Clare Allan
Irgendwo zwischen surreal, durchgeknallt und großartig. Außerdem erzählt N., die Ich-Erzählerin, stellenweise auf die zynisch-tiefschwarzhumorige Art und Weise, wie das nur Traumamenschen und Trümmerseelen tun.
2. Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann
Stellvertretend für diverse Werke, die zur Schauerromantik gezählt werden.
An sich haben Wahnsinn und psychischer Verfall etwas sehr faszinierendes an sich.
Sieht die erste Zweckgemeinschaft anders ("ohgott ist das krank!"), aber bisschen Verlust ist ja immer.
Nur schade, dass es damals eine Pflichtlektüre war und somit von geschätzt 80% des Kurses rein aus Prinzip nicht gelesen wurde.
3. Nichts leichter als das von Marnelle Tokio/ dürre Jahre von Helene Flöss.
Beide Bücher beschäftigen sich mit Magersucht/Essstörungen, und können triggern, was sie bei mir in blöden Phasen auch getan haben. Nicht, dass hier jemand behauptet, nicht vorgewarnt worden zu sein.
Davon abgesehen beides sehr tolle Bücher, darum teilen sie sich auch die Nummer 3.
Marty, die Hauptfigur in Nichts leichter als das hat wieder Anflüge des bereits weiter oben erwähnten Trümmerseelen-Humors und ist eine der Personen, bei der man (oder zumindest ich) beim Lesen mit-fühlt (mit-fühle). Wahlweise auch mit-leidet. Auf mich wirkt nichts leichter als das "menschlicher" als viele andere, in der "Magersucht-/Essstörungsbetroffene-erzählt-ihr-Schicksal"-Schwemme schnell raus in die Welt geschmissene Bücher. Kann man sich nicht nur reindenken, sondern man ist automatisch "drin". Wirkt eben, zumindest auf mich, "echter",weil menschlicher.
Dürre Jahre ist in einem völlig anderen Stil geschrieben und erzählt von einer völlig anderen Person.
Sehr eindringlich, gerade durch die immer knapper werdende Schreibweise, und eines der Bücher, die einen nach dem Lesen in einer Art Schockstarre (mir fällt kein besseres Wort ein) zurück lassen.
Die Liste ist beliebig erweiterbar, der erfundene Freund von Valeria Parella ist auch sehr toll, Spiegelzeit von Wolfgang Hohlbein auch (überhaupt sehr viel von Hohlbein), und falls ich mir mal mit mir einig werde, welches Werk meiner drei oben genannten Lieblingsautoren ich jetzt eigentlich jeweils am Besten finde, könnte man die ja auch mal erwähnen..
natürlich auch ein empfehlenswertes Buch.
Edit: Die Antwort des Herrn Killerblau (*hier* aufzufinden oder auch *hier*) auf die Frage nach drei absolut empfehlenswerten Büchern würde mich ja auch interessieren, sofern er
Thema: gefunden.
Für mich ungewöhnlich, aber passt. Auf alles.
Irgendwann wird alles gut, und solange geht die Welt eben immer mal wieder unter.
Muss man