Sonntag, 17. Juli 2011
Freitag,Samstag Festival, erst tanzen, dann bangen.
Die alte Sache dabei, seine Schwester auch, die Feindin, Kriemhild. Am Freitag auch die Busnebensitzerin und die anderen Sanis, und ich traue mich nicht weg von meinem Platz, weil die alte Sache mit einer Freundin seiner Schwester redet, so schrecklich viel und so schrecklich eng, und er ist wieder so begeistert. Redet mit ihr, wie er es mit ihr auch tat, und ich möchte mich im nächsten Circle Pit totschlagen lassen.
Irgendwann stehe ich auf der Wiese und weine öffentlich, nichtmal eine Minute lang und vollkommen nüchtern.
Fange mich wieder, gehe zurück. Wir wechseln ein paar Worte, nicht viele, irgendwann muss ich gehen.

Selbes Szenario heute. Das Mädchen wieder dabei, er redet wieder fast nur mit ihr, zwischendurch meldet sie sich per sms bei seiner Schwester, sie wollen ins Kino. Die Schwester gibt das Handy nur an die alte Sache weiter, damit er mit ihr schreiben kann.Dann fragt sie mich, ob ich mitwill. Ins Kino, Harry Potter.
Ich will keinen Harry Potter sehen, ich habe kein Geld und mir vorgenommen, nichtmehr mit irgendwo hin zu gehen, wo sie dabei ist, alleine um mich zu retten und mein Suizidpotential wieder in halbwegs normale Bereiche zu schrauben. "Mal gucken, ob ich mitgehe, muss halt schauen wegen dem fahren.."
Bin ich eigentlich von allen guten Geistern verlassen?


Anscheinend schon, und so bleibe ich treudoof in deren Nähe, wir wippen bei den selben Bands mit, er und ich, in unserem eigenen Takt, den niemand sonst im Raum hat, wir haben das selbe Shirt an, wir stehen bei den selben Bands, sogar seinen schlechten Witz, den man nur als Musiker versteht, habe ich verstanden.
Ich starre auf seinen Rücken vor mir,während mir das alles durch den Kopf geht, denke zurück an den Abend, als wir zu zweit vor der Bühne in der Absteige standen, er noch mit mir redete, als alles so gut wirkte obwohl in seinem Kopf schon sie war und ich es schon wusste, als ich trotzdem dachte,es würde besser werden oder wenigstens nicht schlimmer, und als die Band auf gute Freunde von den Böhsen Onkelz spielte.

Die Gegenwart sieht anders aus, ich weiß nicht, ob ich es retten kann; vielleicht kann ich es ja wirklich nicht, und selbst fünf Death Metal/Deathcore bzw. Metalcorebands konnten mich heute nicht mehr ablenken oder mein Gehirn ruhigstellen, überall er.
Ihr gelangweiltes Gesicht, als er mit ihr redet, das Leuchten in seine Augen, das da immer ist, wenn er über etwas spricht, was ihm was bedeutet, gelegentlicher Wortwechsel mit seiner Schwester, selten mit ihm; diese Momente etwas besonderes,immernoch, aber eben nur kurze Momente..
... doch wir bleiben nicht stehen
Die sms-Konversation mit ihr, die Rückblende in meinem Kopf, er sagte, sie will keine Beziehung und dass er es nicht weiter versuchen wird, und wieder er, wie er ihr schreibt, wie er mit dem anderen Mädchen die Köpfe zusammensteckt und redet, verdammt ich schaffe es nicht einmal mehr, die Gegenwart auszublenden..
nein, wir bleiben nicht stehen
Das Nichtmehrproblem,wie es am Rand des Geschehens steht, angeekelter Sicherheitsabstand zu der Band auf der Bühne. Mich sieht. Ohne ein Lächeln herstarrt.
Die alte Sache, die dem Mädchen nach immer näher zur Bühne rückt, obwohl er unter Tinnitus leidet und auch ein bisschen Watte in den Ohren da nicht hilft.
Seine Schwester, die etwas von einem DVD-Abend erwähnt, er, der sagt, er schuldet ihr noch irgendwas, emotional falle ich gerade endlos in ein schwarzes Loch und nebenher fühle ich mich ziemlich alleine.
Kurz erscheint mir wieder der Gedanke, es zu sagen, der Feindin oder seiner Schwester.
Als letztere mit mir zusammen von der Bühne weggeht und das Mädchen und die alte Sache dort alleine lassen, will ich es ihr erzählen. Egal, wie sie reagiert, zu retten ist da sowieso nichts mehr.
Ich schaffe es nicht. Halte mich immernoch davon ab, hätte ich diese Disziplin dauerhaft, wenn es ums Essen geht, würde ich mich eventuell auch nicht mehr so fett fühlen, aber das ist ein anderes Thema.
Irgendwann gehen wir, ich zögere sichtbar, mich von ihm auch mit Umarmung zu verabschieden, entscheide mich aber dafür.
Seine Schwester sagt, Sonntag ist ein Mittelalterspektakel in der Nähe, wir einigen uns, dass sie mich vom Bahnhof abholen und ich darf mich erneut darauf freuen,eventuell nicht wieder heimzukommen und zu spät hin, weil die Zugverbindungen sonntags praktisch nonexistent sind, und außerdem auf das Gesicht meines Vaters, der erst um 16uhr wiederkommt, wenn ich schon weg bin, und somit keine Zeit hat, es zu genehmigen und abzusegnen.

" Denn unser Weg ist nicht steinig, wir müssen Felsen wegwälzen"
Heute zählt als halber Versuch, die Sache zu richten.
Ich habe es nicht geschafft,anscheinend gibt es nichts mehr, was noch zu richten wäre.
Ich höre trotzdem nicht auf.
" Wir fassen uns an den Händen, nein wir lassen nicht los..."
Eigentlich sollte ich den Kontakt abbrechen, aber ich erleide so oder so Schmerzen, die sich inzwischen auch schon in physischen Auswirkungen äußern.
Ich glaube, es besteht die Chance, dass ich mich damit ruiniere oder es schon getan habe und das jetzt die Nachwirkungen sind, aber ehrlich,
Was soll ich denn tun?
Loslassen kann ich nicht diesmal, ich kann es einfach nicht, denn eigentlich habe ich es schon getan, aber trotzdem geht es so weiter, ich kanns einfach nicht mehr, das alles, schlicht und ergreifend und mir fehlt sogar der Elan, um wegen dieser Pseudoemoaussage kotzen zu wollen, ich bin am Ende und gleichzeitig ist keines in Sicht, und ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll...
" Da hinten geht der richtige Zeitpunkt
Dort drüben fährt unsere letzte Chance
"
Es gibt nichts, was ich tun könnte, nichts, keine Möglichkeit, wie ich mir helfen könnte, keine, wie ich es richten,retten, wiederherstellen könnte, gar keine, und ich ertrage mich doch schon selbst nicht mehr, noch weniger, als ich die Menschen da draußen ertrage, ich ertrage garnichts mehr inzwischen.

Schutzpanzer geknackt und weggeworfen, meine Haut abgezogen und anschließend ein Sprung ins Säurebad.


"Dort oben sitzt er auf seiner Wolke und lacht ".


Hält mich fest und schubst mich gleichzeitig in den Abgrund.




Samstag, 16. Juli 2011
Thema: gefunden.
"die Liebe ist ein wildes Tier
sie atmet dich sie sucht nach dir
nistet auf gebrochenen Herzen
geht auf Jagd bei Kuss und Kerzen
saugt sich fest an deinen Lippen
gräbt sich Gänge durch die Rippen


lässt sich fallen weich wie Schnee
erst wird es heiß dann kalt
am Ende tut es weh

Amour Amour alle wollen nur dich zähmen
Amour Amour am Ende gefangen zwischen deinen Zähnen

die Liebe ist ein wildes Tier
sie beißt und kratzt und tritt nach mir
hält mich mit tausend Armen fest
zerrt mich in ihr Liebesnest
frisst mich auf mit Haut und und Haar
und würgt mich wieder aus nach Tag und Jahr


lässt sich fallen weich wie Schnee
erst wird es heiß dann kalt
am Ende tut es weh

Amour Amour alle wollen nur dich zähmen
Amour Amour am Ende gefangen zwischen deinen Zähnen

die Liebe ist ein wildes Tier
sie atmet dich sie sucht nach dir
nistet auf gebrochenen Herzen
geht auf jagd bei Kuss und Kerzen
frisst mich auf mit Haut und und Haar
und würgt mich wieder aus nach Tag und Jahr


lässt sich fallen weich wie Schnee
erst wird es heiß dann kalt
am Ende tut es weh

Amour Amour alle wollen nur dich zähmen
Amour Amour am Ende gefangen zwischen deinen Zähnen


die Liebe ist ein wildes Tier
in die Falle gehst du ihr
in die Augen starrt sie dir
verzaubert wenn ihr Blick dich trifft

bitte bitte gib mir Gift
bitte bitte gib mir Gift
bitte bitte gib mir Gift
bitte bitte gib mir Gift
"
( Amour von Rammstein).
Beschreibt das Gefühl und die Wirkung des heutigen Abends besser, als ich es je in Worte fassen könnte.

bitte, bitte gibt mir gift..




Dienstag, 12. Juli 2011
Thema: monolog
Mein Kumpel mit der sehr ausgeprägten weiblichen Seite hat angerufen, mich zum Geburtstag gratuliert und ist dann in Tränen ausgebrochen, weil meine Nachbarin mit ihm Schluss gemacht hat.
Ich habe so getan, als hätte ich es nicht schon von ihr gewusst und habe so vor mich hin mitgefühlt, wir haben lange geredet, als er mir sagte, dass ich eine Traumfrau bin, habe ich ein paar Fetzchen alte Sache ins Gespräch geworfen und mein Kumpel mit der ausgeprägten weiblichen Seite hat die alte Sache als Arschloch bezeichnet.
Zwischendurch hätte ich fast weinen können, wie so oft, und er auch, und er hat erzählt, von der Beziehung, und ist so einer, der übertrieben viel Aufmerksamkeit schenkt, dauernd Geschenke macht, kocht, und sowieso ein totales Mädchen, und ich habe ehrlicherweise gesagt, dass ich überlastet wäre, wäre ich mit jemandem zusammen wie ihm.
Haben drüber diskutiert und es festigte sich immer mehr das ungute Gefühl, dass er sich an mich ranmacht.
Er meinte, er könne nicht gut allein sein und würde wieder wen brauchen, und in meinem Kopf schrillten alle Alarmglocken, sie schrillten nicht, sondern stimmten einen sirenenartigen Gesang an und erinnerten mich daran, dass ich beziehungsunfähig bin und mir doch eigentlich keine mehr antun will. Davon abgesehen ist da emotional nichts und meine Fresse, eine Freundin(?) hat heute mit ihm Schluss gemacht, ein bisschen mehr Zurückhaltung bitte.
Immerhin, er geht mit zu Frittenbude und aufs Konzert am Wochenende (wo sich die alte Sache eventuell auch blicken lässt, auch wenn Kommunikation zur Zeit nicht stattfindet), somit bin ich eventuell nicht ganz allein gelassen. Vielleicht sogar Taubertal, aber es gibt nur noch wenige Karten und er bekommt erst am Freitag Bescheid, wie es mit der Arbeit aussieht. Eigentlich sträubt sich in mir alles dagegen, mit ihm wegzugehen, eben weil ich Angst habe, er könnte an mir mehr interessiert sein, als mir lieb ist,

aber Angst hab ich zur Zeit sowieso.
Auch, weil meine Versetzung am Arsch ist. Muss heute noch ein komplettes Referat aus dem Boden stampfen um Latein zu sichern, no problem, but Mathe ist wieder zum Endgegner geworden und ich hab keine Ahnung, wie ich das schaffen soll,das Wasser steht mir bis zum Hals..

...was es am Wochenende tatsächlich tat, Stichworte Freizeitprogramm beim Wettkampf. More will follow, kommt drauf an,wie es sich entwickelt. Stichworte Bedreadetes Wesen an der Essensausgabe, der, der schon beim letzten Wettbewerb dabei war, in der selben Ortsgruppe wie ich, Schwimmen, Nichtschwimmer, Riesenkrake, Shisha, Gitarre daheim vergessen, Antistressball,Frittenbude, Dusche, duschen. Wie spannend.

Daraus folgt: Das Leben geht weiter (an mir vorbei) und eigentlich ist ja alles so verzweifelnd schlimm wie immer.
Und weils so schön ist noch ein Songzitat am Schluss:
"Wir sind so scheiße und ewig
unterwegs
Unentwegt ist
unser Weg sich selbst ebnend,
Und man der Welt so begegnet,
Als wäre sie sehr besonders
Und ihre Seele nicht eklig.
Denn unser Weg ist nicht steinig,
Wir müssen Felsen wegwälzen
"




Montag, 4. Juli 2011
Thema: gefunden.
*edit*.

Success consists of going from failure to failure without loss of enthusiasm. (Winston Churchill)
Passt so gut auf die Vergangenheit..

Betonung liegt auf "Vergangenheit".
Und das wars dann auch.
Weil ich an dem Punkt angekommen bin, an dem definitiv nichts mehr geht.




Denken Sie sich an dieser Stelle This Time Darlin' von Social Distortion oder aber For the good times von Johnny Cash, beides passt so gut und beides ist so wunderbar traurig; leider wurde auch beides auf Youtube gesperrt und ist auf anderen Plattformen nicht auffindbar. Mit einem Proxy könnte man es sich wohl auf Youtube anhören, was ich sehr empfehle. Abschlusshymne, oder so.