Den Raucher kurzerhand in der Absteige mal beiseite genommen, nachdem er auf meinen Brief bis dahin nicht reagiert hatte.
Einen Tag später heimgefahren, Mayhemmobil geparkt und spontan zur ehemaligen Mitgitarristin gelaufen.
"Das Krasse bei dir ist ja, du bist einerseits total verunsichert, wenn jemand fremdes da ist, und hast dauernd Angst, dass dich alle total scheiße finden- aber andererseits bringst du solche Aktionen, einfach so. Stehst auf einmal vor der Tür, oder schreibst einen Brief, oder beides.
Und man liest den dann, und bevor man gerafft hat, was los ist, stehst du auf einmal da und redest einfach drauf los, als wär das für dich voll leicht und gar kein Problem."
Der Raucher hat fast geweint, als ich ihn gefragt habe, ob er den Brief gekriegt hat, und ob er eigentlich überhaupt noch was mit mir zu tun haben will.
Die Mitgitarristin wollte ihrem (ebenfalls dezent überraschten) Bruder gar nicht glauben, dass ich auf der Matte stehe.
Nebenher die Wohnung entmüllt, gezwungenermaßen zwar, aber zwischenzeitlich sogar nochmal gestaubsaugt, Müll rausgebracht und gekocht.
Über Mr.Gaunt gewundert, der sich emotional annähert, aber physisch den mehrwöchigen Abstand weiterhin einhält.
Trotzdem, Annäherung oder sowas. Millimeterweise unsere Verbindung wieder stabilisieren.
Wenn es so sein soll, nehme ich mir dafür alle Zeit der Welt.
"Ich fands schön, dass du geschrieben hast."
-"Naja, wollte halt Bescheid sagen, falls ich dann weg gewesen wäre."
"Ist schön von dir. Hättest du aber nicht gemusst."
-"Sicher is ja sicher. Aber ich bin ja noch da."
"Joa, zum Glück. Aber Unkraut vergeht ja eh nicht so schnell."
-"Stimmt irgendwo. Besteht jetzt dann die Option, dass wir in naher oder ferner Zukunft sowas wie eine Freundschaft wieder hinkriegen?"
"Denke schon. Ich brauch für mich nur noch ein bisschen Zeit."
"Bei dir ist in den zwei Jahren so viel passiert, und ich bin irgendwie einfach nur älter geworden."
-"Bei mir ist doch auch alles gleich geblieben. Ne schöne, stetige Abwärtsspirale."
Vielleicht wird nächstes Jahr alles besser.
Fernab des Ende-des-Jahres-Weihnachtswunder-Versöhnungs-und-Wunscherfüllungs-Zwanges habe ich, mal wieder, das einzig Vernünftige getan, reflexhaft und eher als Spontanhandlung, statt als lange geplante, am Tisch der Herz-Verstand-Seele-Koalition in Endlosschleifen diskutierte Aktion zur Rettung/Stabilisierung/Schaffung meines Seelenfriedens.
Was daraus resultiert oder eben nicht, wird sich zeigen.
Vielleicht mindestens eine große Katastrophe, vielleicht auch einfach zwei neue-alte Freundschaften.
Überhaupt, ich weiß doch selbst nicht,was ich tue wo ich eigentlich lande. Oder wie es bis dahin weitergeht.
Aber muss man halt durch.
Bis dahin, Enjoy the ride, und immer schön weiteratmen.
Ungeplant waren das jetzt irgendwie die Worte zur Weihnacht. Aber wenn wir schon dabei sind:
Dem Teil meiner unendlich großen Leserschaft, der Weihnachten feiert, schöne Feiertage, falls ich nicht mehr zum Schreiben komme, schonmal guten Beschluss, und alles andere, was man halt so wünscht.
Herzlichst,
eine total übermüdete mayhem, die sich aber, zum ersten Mal seit Jahren, sogar ein bisschen auf Weihnachten freut.
Einen Tag später heimgefahren, Mayhemmobil geparkt und spontan zur ehemaligen Mitgitarristin gelaufen.
"Das Krasse bei dir ist ja, du bist einerseits total verunsichert, wenn jemand fremdes da ist, und hast dauernd Angst, dass dich alle total scheiße finden- aber andererseits bringst du solche Aktionen, einfach so. Stehst auf einmal vor der Tür, oder schreibst einen Brief, oder beides.
Und man liest den dann, und bevor man gerafft hat, was los ist, stehst du auf einmal da und redest einfach drauf los, als wär das für dich voll leicht und gar kein Problem."
Der Raucher hat fast geweint, als ich ihn gefragt habe, ob er den Brief gekriegt hat, und ob er eigentlich überhaupt noch was mit mir zu tun haben will.
Die Mitgitarristin wollte ihrem (ebenfalls dezent überraschten) Bruder gar nicht glauben, dass ich auf der Matte stehe.
Nebenher die Wohnung entmüllt, gezwungenermaßen zwar, aber zwischenzeitlich sogar nochmal gestaubsaugt, Müll rausgebracht und gekocht.
Über Mr.Gaunt gewundert, der sich emotional annähert, aber physisch den mehrwöchigen Abstand weiterhin einhält.
Trotzdem, Annäherung oder sowas. Millimeterweise unsere Verbindung wieder stabilisieren.
Wenn es so sein soll, nehme ich mir dafür alle Zeit der Welt.
"Ich fands schön, dass du geschrieben hast."
-"Naja, wollte halt Bescheid sagen, falls ich dann weg gewesen wäre."
"Ist schön von dir. Hättest du aber nicht gemusst."
-"Sicher is ja sicher. Aber ich bin ja noch da."
"Joa, zum Glück. Aber Unkraut vergeht ja eh nicht so schnell."
-"Stimmt irgendwo. Besteht jetzt dann die Option, dass wir in naher oder ferner Zukunft sowas wie eine Freundschaft wieder hinkriegen?"
"Denke schon. Ich brauch für mich nur noch ein bisschen Zeit."
"Bei dir ist in den zwei Jahren so viel passiert, und ich bin irgendwie einfach nur älter geworden."
-"Bei mir ist doch auch alles gleich geblieben. Ne schöne, stetige Abwärtsspirale."
Vielleicht wird nächstes Jahr alles besser.
Fernab des Ende-des-Jahres-Weihnachtswunder-Versöhnungs-und-Wunscherfüllungs-Zwanges habe ich, mal wieder, das einzig Vernünftige getan, reflexhaft und eher als Spontanhandlung, statt als lange geplante, am Tisch der Herz-Verstand-Seele-Koalition in Endlosschleifen diskutierte Aktion zur Rettung/Stabilisierung/Schaffung meines Seelenfriedens.
Was daraus resultiert oder eben nicht, wird sich zeigen.
Vielleicht mindestens eine große Katastrophe, vielleicht auch einfach zwei neue-alte Freundschaften.
Überhaupt, ich weiß doch selbst nicht,
Aber muss man halt durch.
Bis dahin, Enjoy the ride, und immer schön weiteratmen.
Ungeplant waren das jetzt irgendwie die Worte zur Weihnacht. Aber wenn wir schon dabei sind:
Dem Teil meiner unendlich großen Leserschaft, der Weihnachten feiert, schöne Feiertage, falls ich nicht mehr zum Schreiben komme, schonmal guten Beschluss, und alles andere, was man halt so wünscht.
Herzlichst,
eine total übermüdete mayhem, die sich aber, zum ersten Mal seit Jahren, sogar ein bisschen auf Weihnachten freut.
Thema: persoenlichkeitsfetzen
Nach der Katharsis meiner eigenen kleinen Apokalypse befinde ich mich in einer Art Schwebezustand.
Der Rest der Welt rauscht eben so an mir vorbei, ich mittendrin, in den Trümmern der Glaskuppel, die mich sonst nach außen abgeschirmt hat.
Und ich nehme mir die Freiheit, verloren zu sein in meinem Trümmerhaufen.
Keine Versuche, aufzustehen, keine zu hastigen Bewegungen. Sich aufs Weiterleben konzentrieren, ganz buchstäblich.
Versuchen, nicht zu oft alleine zu sein. Die ehemalige Chemiekurskollegin besuchen, die Nachbarin besuchen, die Büchereichefin besuchen.
Einmal auch ein Spaziergang, alleine.
Ansonsten, abwarten. Abwarten und einfach weiteratmen.
Der Psychodoc sagt, ich bin stabil.
Er sagt das am Telefon, obwohl meine verheulte Stimme bis zu ihm durchklingt;eigentlich bin ich auch immer noch halb am Heulen. Weil ich zu potentieller Chefin2, nachdem ich in 3 Wochen immer noch nicht erfahren habe, was ich eigentlich genau hätte machen sollen, und wie viel ich dafür gekriegt hätte, und die Fragen danach als "unnütze Diskutiererei" erstickt worden sind, bevor ich sie überhaupt komplett hatte aussprechen können, gesagt habe, "ja gut, dann lassen wirs eben".
Eigentlich nicht so sehr aufgrund dieser Aussage, sondern eher wegen der Gereiztheit meines Telefon-Gegenübers, und vor allem, weil ich ständig unterbrochen wurde und keine Chance zum Klarstellen hatte.
"Sie weinen, weil jemand am Telefon unfreundlich zu Ihnen war?"
-"Ja!"
Er sagt es, obwohl ich, als mein Vermieter mir die Nebenkostenabrechnung in die Hand drückt, schon Panik habe, bevor ich sie öffne, und gleich wieder anfange, zu heulen, panisch und verzweifelt, als ich den Betrag sehe.
Obwohl ich immer noch Angst vor fremden Menschen habe; so sehr, dass ich am Freitag, als wir mit der Hexe und Co. unterwegs waren, total verloren und verzweifelt war, weil ich es immer noch nicht schaffe, mit ihnen zu reden, und weiß, dass das Mr.Gaunt beschäftigt, und mich regelmäßig noch unfähiger und unzureichender fühle, wodurch sich dann auch noch massive Verlustangst zu der kleinen Horrorparty in meinem Kopf/Herz-Verband gesellte.
Obwohl ich mich immer noch nicht traue, in die böse, gemeine, verhasste Kleinstadt zu Fahren, was, da Chef1 ein Gesundheits-, sowie ein Führungszeugnis und noch anderen Kram braucht, echt mal notwendig wäre.
So, wie ich mich mal aufraffen könnte, um diverses Zeugs abzuschicken und die Wohnung aufzuräumen.
Ich nehme mir die Freiheit, es zu lassen.
Die Wohnung vorerst im Müllhaldenmodus zu belassen, zwei Wochen zu brauchen, um endlich den blöden Brief abzuschicken, oder noch länger,
und mehrere Stunden damit zu verbringen, Soap&Skin am Keyboard zu üben.
Einfach, weil das gerade so muss.
Meine kleine Welt ist manchmal erträglich, und viel öfter am Untergehen, dann und wann merke ich, dass das Ende erreicht ist, aber ich bleibe stehen, wo ich bin.
Endstation, fürs Erste.
Kein nach vorne sehen, kein zurückkippen, kein Sturz in noch tiefere Abgründe.
Stillstand.
Ich bleibe genau da stehen, oder liegen, wo ich bin. Gelegentlich im Angesicht der kleinsten Kleinigkeit verzweifelnd, oder auch nicht. Kennt man ja schon.
Jetzt eben in der Deluxe-Edition mit noch schlimmerer Panik/Angst/Verunsicherung/Verzweiflung und gratis Rumgeheule.
Und ich nehme mir die Freiheit, das so zu lassen, es zu akzeptieren, irgendwo. Versuche es zumindest.
Versuche, die ganzen Krisengefühle eben da sein zu lassen, wenn sie das gerade wollen.
Alles auf Null, und mal schauen, wohin der Stillstand führt. Und wenn es eine einzige große Abwärtsspirale ist, dann ist es eben so.
Aber vielleicht wird ja wirklich alles gut.
Man wird sehen.
Der Rest der Welt rauscht eben so an mir vorbei, ich mittendrin, in den Trümmern der Glaskuppel, die mich sonst nach außen abgeschirmt hat.
Und ich nehme mir die Freiheit, verloren zu sein in meinem Trümmerhaufen.
Keine Versuche, aufzustehen, keine zu hastigen Bewegungen. Sich aufs Weiterleben konzentrieren, ganz buchstäblich.
Versuchen, nicht zu oft alleine zu sein. Die ehemalige Chemiekurskollegin besuchen, die Nachbarin besuchen, die Büchereichefin besuchen.
Einmal auch ein Spaziergang, alleine.
Ansonsten, abwarten. Abwarten und einfach weiteratmen.
Der Psychodoc sagt, ich bin stabil.
Er sagt das am Telefon, obwohl meine verheulte Stimme bis zu ihm durchklingt;eigentlich bin ich auch immer noch halb am Heulen. Weil ich zu potentieller Chefin2, nachdem ich in 3 Wochen immer noch nicht erfahren habe, was ich eigentlich genau hätte machen sollen, und wie viel ich dafür gekriegt hätte, und die Fragen danach als "unnütze Diskutiererei" erstickt worden sind, bevor ich sie überhaupt komplett hatte aussprechen können, gesagt habe, "ja gut, dann lassen wirs eben".
Eigentlich nicht so sehr aufgrund dieser Aussage, sondern eher wegen der Gereiztheit meines Telefon-Gegenübers, und vor allem, weil ich ständig unterbrochen wurde und keine Chance zum Klarstellen hatte.
"Sie weinen, weil jemand am Telefon unfreundlich zu Ihnen war?"
-"Ja!"
Er sagt es, obwohl ich, als mein Vermieter mir die Nebenkostenabrechnung in die Hand drückt, schon Panik habe, bevor ich sie öffne, und gleich wieder anfange, zu heulen, panisch und verzweifelt, als ich den Betrag sehe.
Obwohl ich immer noch Angst vor fremden Menschen habe; so sehr, dass ich am Freitag, als wir mit der Hexe und Co. unterwegs waren, total verloren und verzweifelt war, weil ich es immer noch nicht schaffe, mit ihnen zu reden, und weiß, dass das Mr.Gaunt beschäftigt, und mich regelmäßig noch unfähiger und unzureichender fühle, wodurch sich dann auch noch massive Verlustangst zu der kleinen Horrorparty in meinem Kopf/Herz-Verband gesellte.
Obwohl ich mich immer noch nicht traue, in die böse, gemeine, verhasste Kleinstadt zu Fahren, was, da Chef1 ein Gesundheits-, sowie ein Führungszeugnis und noch anderen Kram braucht, echt mal notwendig wäre.
So, wie ich mich mal aufraffen könnte, um diverses Zeugs abzuschicken und die Wohnung aufzuräumen.
Ich nehme mir die Freiheit, es zu lassen.
Die Wohnung vorerst im Müllhaldenmodus zu belassen, zwei Wochen zu brauchen, um endlich den blöden Brief abzuschicken, oder noch länger,
und mehrere Stunden damit zu verbringen, Soap&Skin am Keyboard zu üben.
Einfach, weil das gerade so muss.
Meine kleine Welt ist manchmal erträglich, und viel öfter am Untergehen, dann und wann merke ich, dass das Ende erreicht ist, aber ich bleibe stehen, wo ich bin.
Endstation, fürs Erste.
Kein nach vorne sehen, kein zurückkippen, kein Sturz in noch tiefere Abgründe.
Stillstand.
Ich bleibe genau da stehen, oder liegen, wo ich bin. Gelegentlich im Angesicht der kleinsten Kleinigkeit verzweifelnd, oder auch nicht. Kennt man ja schon.
Jetzt eben in der Deluxe-Edition mit noch schlimmerer Panik/Angst/Verunsicherung/Verzweiflung und gratis Rumgeheule.
Und ich nehme mir die Freiheit, das so zu lassen, es zu akzeptieren, irgendwo. Versuche es zumindest.
Versuche, die ganzen Krisengefühle eben da sein zu lassen, wenn sie das gerade wollen.
Alles auf Null, und mal schauen, wohin der Stillstand führt. Und wenn es eine einzige große Abwärtsspirale ist, dann ist es eben so.
Aber vielleicht wird ja wirklich alles gut.
Man wird sehen.
Thema: gefunden.
04. Dezember 13 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Der Kommentar "verstörend gut" unter dem Video trifft es.
Verstörend, aber auch sehr, sehr genial.
Thema: kurz gemeldet
Bisher in diesem Theater:
-Da sowohl die ehemalige Zweckgemeinschaft, als auch ich Angst hatten, mich in meinem Zustand alleine zu lassen, Spontanflucht/Abschiebung zu deren Mutter. Die sich nach fünf Minuten Bekanntschaft mehr Sorgen um mich gemacht hat, als mein Vater in fünf Jahren,
-Die mit meinem Vater telefonieren wollte,
-der dann doch so ein bisschen angefangen hat, sich Sorgen zu machen
und auf einmal hieß es Einweisung in die Psychatrie.
Somit habe ich den Abend/die Nacht damit verbracht, abwechselnd vom Universum zu wünschen und zu Gott/meiner Mutter/allen Instanzen, die mich hören könnten, zu beten, dass der Mensch an meiner Seite mich nicht verlässt, und zu erklären, dass ich generell alles mit meinem seltsamen Verstand machen lasse, solange ich nicht stationär muss.
Eine Ärztin und zwei Psychater später war ich dann auf dem Stand, "wahnsinnig stark" und sowieso eine harte Sau zu sein, außerdem hatte ich eine Diagnose, das Angebot, für 14 Tage in einer Krisengruppe in der Klinik, in der mein FSJ auch war, zu leben, und außerdem "Musst-du-jeden-Tag-nehmen"-, sowie "Musst-du-im-Notfall-nehmen"-Tabletten im Geldbeutel.
Erstere stellen mich gerade vor die gefühlt unschaffbare Aufgabe, ihren winzigen Tablettenkorpus zu vierteln, letztere kann man wohl auch so in zwei Hälften kloppen, wenn man sich Mühe gibt.
Und weil gerade eh alles egal war und ich vor lauter Warterei noch mehr kaputt gegangen bin, habe ich dem Raucher einen Entschuldigungsbrief geschrieben. Und auch eingeworfen. Und schäme mich im Nachhinein, da geschrieben zu haben, wie dreckig es mir geht, und dass das damals schon so war, und es mir Leid tut, ihn damit überlastet zu haben, und dass ich eigentlich gerne wieder mit ihm befreundet wäre, wenn er noch was mit mir zu tun haben will,
aber andererseits ist das ja der Stand der Dinge und von daher vielleicht gar nicht mal so schlecht, ihm das geschrieben zu haben.
Und weil ich dann immer noch gewartet habe (auf einen Anruf Mr.Gaunts und einen der Tanke, bei der ich mein Bewerbungsgespräch heute absagen musste und die wegen eines Alternativtermins nochmal anrufen wollten), bin ich erst bei der ehemaligen Chemiekurskollegin vorbeigelaufen, habe dann dort noch ein bisschen geheult, und schließlich Mr.Gaunt angerufen, weil ich, im Angesicht der drohenden Einweisung, jemanden darum gebeten hatte, ihm Bescheid zu sagen, falls ich nicht erreichbar sein sollte.
Sechsundreißigminutentelefonat, wir sind noch zusammen, ich habe wahnsinnige Angst, dass er es sich doch anders überlegt, aber vielleicht wird ja alles gut.
Und jetzt kämpfe ich wieder damit, eine Psychopille, die kleiner ist als meine Ohrlöcher, zu vierteln.
-Da sowohl die ehemalige Zweckgemeinschaft, als auch ich Angst hatten, mich in meinem Zustand alleine zu lassen, Spontanflucht/Abschiebung zu deren Mutter. Die sich nach fünf Minuten Bekanntschaft mehr Sorgen um mich gemacht hat, als mein Vater in fünf Jahren,
-Die mit meinem Vater telefonieren wollte,
-der dann doch so ein bisschen angefangen hat, sich Sorgen zu machen
und auf einmal hieß es Einweisung in die Psychatrie.
Somit habe ich den Abend/die Nacht damit verbracht, abwechselnd vom Universum zu wünschen und zu Gott/meiner Mutter/allen Instanzen, die mich hören könnten, zu beten, dass der Mensch an meiner Seite mich nicht verlässt, und zu erklären, dass ich generell alles mit meinem seltsamen Verstand machen lasse, solange ich nicht stationär muss.
Eine Ärztin und zwei Psychater später war ich dann auf dem Stand, "wahnsinnig stark" und sowieso eine harte Sau zu sein, außerdem hatte ich eine Diagnose, das Angebot, für 14 Tage in einer Krisengruppe in der Klinik, in der mein FSJ auch war, zu leben, und außerdem "Musst-du-jeden-Tag-nehmen"-, sowie "Musst-du-im-Notfall-nehmen"-Tabletten im Geldbeutel.
Erstere stellen mich gerade vor die gefühlt unschaffbare Aufgabe, ihren winzigen Tablettenkorpus zu vierteln, letztere kann man wohl auch so in zwei Hälften kloppen, wenn man sich Mühe gibt.
Und weil gerade eh alles egal war und ich vor lauter Warterei noch mehr kaputt gegangen bin, habe ich dem Raucher einen Entschuldigungsbrief geschrieben. Und auch eingeworfen. Und schäme mich im Nachhinein, da geschrieben zu haben, wie dreckig es mir geht, und dass das damals schon so war, und es mir Leid tut, ihn damit überlastet zu haben, und dass ich eigentlich gerne wieder mit ihm befreundet wäre, wenn er noch was mit mir zu tun haben will,
aber andererseits ist das ja der Stand der Dinge und von daher vielleicht gar nicht mal so schlecht, ihm das geschrieben zu haben.
Und weil ich dann immer noch gewartet habe (auf einen Anruf Mr.Gaunts und einen der Tanke, bei der ich mein Bewerbungsgespräch heute absagen musste und die wegen eines Alternativtermins nochmal anrufen wollten), bin ich erst bei der ehemaligen Chemiekurskollegin vorbeigelaufen, habe dann dort noch ein bisschen geheult, und schließlich Mr.Gaunt angerufen, weil ich, im Angesicht der drohenden Einweisung, jemanden darum gebeten hatte, ihm Bescheid zu sagen, falls ich nicht erreichbar sein sollte.
Sechsundreißigminutentelefonat, wir sind noch zusammen, ich habe wahnsinnige Angst, dass er es sich doch anders überlegt, aber vielleicht wird ja alles gut.
Und jetzt kämpfe ich wieder damit, eine Psychopille, die kleiner ist als meine Ohrlöcher, zu vierteln.