Thema: monolog
27. Januar 12 | Autor: mayhem | 0 Kommentare | Kommentieren
Menschen.
Menschenmenschenmenschen.
Sind eine Einheitsmasse, die so an mir vorbeiplätschert, als ich zum Fotomenschen laufe, eigentlich mit dem Vorsatz, meine Kamera abzuholen, praktisch ist es irgendwie eine Art Verdrängung.
Und während ich so laufe, erst auf dem Gehsteig vorbei am Drogeriemarkt, der Tankstelle und dem Supermarkt, dann über das Kopfsteinpflaster der Altstadt, wo es so wirkt, als würden sich die Dächer der Fachwerkhäuser über meinem Kopf berühren, wiederhole ich es ein paar Mal in Gedanken.
"Das Problem, was ist eigentlich mit dem? " -"Ach,der ist bestimmt bei seinem Mädchen. Der ist ja nur noch bei der".
Der simple Abiturientendialog, heute gehört beim Anstehen für einen weiteren Mensabon.
Der Dialog, der es bestätigt hat und den ultimativen Zusammenbruch hätte auslösen sollen, aber stattdessen bin ich von der Mensa sofort Richtung Altstadt gelaufen, habe mich im Laden abweisen lassen,Komplikationen, S.amsung hat die Kamera ohne Begründung zurückgeschickt,nicht repariert, habe es dabei die ganze Zeit in mein Hirn hämmern wollen.
In Gedanken ständig wiederholt, den Satz. Das Bild heraufbeschworen, wie sie so dasaßen, vor den Ferien.
Geistig auf mich eingeprügelt, um ein Gefühl aus mir herauszukriegen, aber das Problem ist, ich will es nicht wahrhaben.
Mein Verstand macht dicht und will es nicht begreifen, und als mir das so auffällt, während ich am Reformhaus vorbeilaufe, hat das was resignationsauslösendes.
Dass mein Herz nicht verstehen will, kenne ich ja.
Et tu, Gehirn?
Sogar du?
Ich weiß nicht,was ich sagen soll.
Es wäre gut,wenn ich es begreifen würde, dann könnte ich heulen und schreien, depressive Lieder schreiben, die nie jemand zu Gesicht bekommen wird und irgendwann wäre es verarbeitet, aber dieser Verdrängungsreflex...
"Morgen" Eine ehemalige Mathelehrkraft steht gerade vorm Schuhgeschäft und hat mich gegrüßt.
-"Morgen." Laufe weiter.
Freundin.Freundinfreundinfreundin.Er. Hat eine Freundin. Eine feste. Sie. Das Mädchen. Sie hört David Guetta. Und verwendet zu viel Make Up, obwohl sie mit weniger davon sehr hübsch ist.
Die, die besser ist als ich, hört David Guetta.
Können Sie sich das vorstellen? Verstörend.
So produziert mein Hirn munter weiter dumme Aussagen, während der emotionale Rest sich völlig enthält und wohl in den Winterschlaf gefallen ist; lediglich ein kleines bisschen Schmerz ist da,und so betrete ich das Schulgelände wieder, ohne einen Nervenzusammenbruch erlitten zu haben, und eine einzelne Schneeflocke fällt mir auf die Nase, als ich nach oben blicke, um abzuschätzen, ob ich mich darüber aufregen sollte, meinen Schirm daheim vergessen zu haben.
Die einzelne Schneeflocke hat ihre Freunde mitgebracht, und so bleibe ich noch ein wenig draußen sitzen, während sie langsam den Boden bedecken und ein paar Fünftklässler fangen spielen.
Zum Glück, endlich wieder mal normale Fünftklässler, nicht so verkorkste, wie wir das damals waren. Oder so seltsame,wie ich das war.
Auf einer Bank sitzt das Mädchen mit einer Freundin und blättert durch eine Zeitschrift, irgendwann gehen Freundin und Zeitschrift und sie bleibt alleine sitzen.
Den Schnee, der sich auf meine Schultern als ganz dünne Schicht gesammelt hat, schiebe ich langsam weg und gehe auch, nicht durch den Haupteingang, dafür hätte ich an ihr vorbei gemusst, sondern den anderen Weg. Will nicht mitbekommen, wenn sie da eventuell verpärchend mit dem Problem herumsitzt.
Überhaupt, wieso muss das jetzt passieren?
Es wäre ja zu einfach gewesen, zu leicht für mich,wenn wir uns einfach aus den Augen verloren hätten und er sich dann irgendeine gesucht hätte.
Die einfachen Lösungen, die sind ja immer für die anderen reserviert, ich bekomme immer den Mist zugeteilt.
I've been waiting for a guide to come and take me by the hand...
Meine eingeschneite Jacke und ich, wir liegen auf dem Gammelsofa im Gammeloberstufenzimmer und starren die Decke an, während die Heizung dafür sorgt, dass die weißen Eiskristalle flüssig und meine Haare somit nass werden, und währenddessen warten wir auf den ultimativen Zusammenbruch und veranstalten eine Art Rückschau.
In der Rückschau taucht es alles auf, die ganzen Sachen, die in mein Leben gestopft wurden, weil die einfachen ja für den Rest der Welt reserviert waren, und damit nicht doch irgendeine Gefühlsregung für die Außenwelt sichtbar wird, schließe ich die Augen und konzentriere mich auf meine Atmung. Musik ganz laut machen, Rest ausblenden, Atmen.
Einfach weiteratmen.
Nichts anderes. Runterschlucken, das Gefühlszeug.
Ganz tief vergraben, irgendwo in mir drin, wo es nie wieder ohne Hilfe rauskommt.
Das umsetzen, was ich dem Student immer sage: Ich habe nicht vor, mich in irgendwen zu verlieben.
Das, was ich mir schon bei der alten Sache vorgenommen habe:Es einfach nicht zulassen.
Das ganze Ding,einfach ignorieren, wegwerfen.
Das werde ich tun, denke ich so bei mir. Und ich nehme das Gefühlszeug, den ganzen Klumpen mit diesen Sachen,die ich ja doch nie aussprechen oder gar zeigen kann, trage ihn ganz weit weg und vergrabe ihn mehrere Meter tief im Boden, um sicher zu gehen,dass er nicht wieder rauskommt, auch,wenn er schreit.
Bis die Blondinenfraktion auftaucht, habe ich ihn fertig vergraben und bin schon wieder da, und sie merken nicht,dass da was fehlt; so höre ich mir die üblichen Beziehungsgeschichten und Lebensdramen an,lächle an den passenden Stellen, bin aber geistig irgendwie gelähmt.
Und das Herz, das ist auch ruhig; da ist nicht einmal Genervtsein, da ist einfach garnichts.
Solange der Schmerz bei der Leere fehlt, werde ich sie wohl kultivieren.
Ich kultiviere die Leere, während ich darauf warte, dass ich endgültig zusammenbreche und/oder/weil der Gefühlsklumpen doch irgendwie wieder freikommt..
Die alte Sache sagte mal,faszinierend an mir sei unter anderem, dass ich es schaffen würde, andere Leute zu stützen, obwohl mir selbst jegliche Stabilität fehlt.
Menschenmenschenmenschen.
Sind eine Einheitsmasse, die so an mir vorbeiplätschert, als ich zum Fotomenschen laufe, eigentlich mit dem Vorsatz, meine Kamera abzuholen, praktisch ist es irgendwie eine Art Verdrängung.
Und während ich so laufe, erst auf dem Gehsteig vorbei am Drogeriemarkt, der Tankstelle und dem Supermarkt, dann über das Kopfsteinpflaster der Altstadt, wo es so wirkt, als würden sich die Dächer der Fachwerkhäuser über meinem Kopf berühren, wiederhole ich es ein paar Mal in Gedanken.
"Das Problem, was ist eigentlich mit dem? " -"Ach,der ist bestimmt bei seinem Mädchen. Der ist ja nur noch bei der".
Der simple Abiturientendialog, heute gehört beim Anstehen für einen weiteren Mensabon.
Der Dialog, der es bestätigt hat und den ultimativen Zusammenbruch hätte auslösen sollen, aber stattdessen bin ich von der Mensa sofort Richtung Altstadt gelaufen, habe mich im Laden abweisen lassen,Komplikationen, S.amsung hat die Kamera ohne Begründung zurückgeschickt,nicht repariert, habe es dabei die ganze Zeit in mein Hirn hämmern wollen.
In Gedanken ständig wiederholt, den Satz. Das Bild heraufbeschworen, wie sie so dasaßen, vor den Ferien.
Geistig auf mich eingeprügelt, um ein Gefühl aus mir herauszukriegen, aber das Problem ist, ich will es nicht wahrhaben.
Mein Verstand macht dicht und will es nicht begreifen, und als mir das so auffällt, während ich am Reformhaus vorbeilaufe, hat das was resignationsauslösendes.
Dass mein Herz nicht verstehen will, kenne ich ja.
Et tu, Gehirn?
Sogar du?
Ich weiß nicht,was ich sagen soll.
Es wäre gut,wenn ich es begreifen würde, dann könnte ich heulen und schreien, depressive Lieder schreiben, die nie jemand zu Gesicht bekommen wird und irgendwann wäre es verarbeitet, aber dieser Verdrängungsreflex...
"Morgen" Eine ehemalige Mathelehrkraft steht gerade vorm Schuhgeschäft und hat mich gegrüßt.
-"Morgen." Laufe weiter.
Freundin.Freundinfreundinfreundin.Er. Hat eine Freundin. Eine feste. Sie. Das Mädchen. Sie hört David Guetta. Und verwendet zu viel Make Up, obwohl sie mit weniger davon sehr hübsch ist.
Die, die besser ist als ich, hört David Guetta.
Können Sie sich das vorstellen? Verstörend.
So produziert mein Hirn munter weiter dumme Aussagen, während der emotionale Rest sich völlig enthält und wohl in den Winterschlaf gefallen ist; lediglich ein kleines bisschen Schmerz ist da,und so betrete ich das Schulgelände wieder, ohne einen Nervenzusammenbruch erlitten zu haben, und eine einzelne Schneeflocke fällt mir auf die Nase, als ich nach oben blicke, um abzuschätzen, ob ich mich darüber aufregen sollte, meinen Schirm daheim vergessen zu haben.
Die einzelne Schneeflocke hat ihre Freunde mitgebracht, und so bleibe ich noch ein wenig draußen sitzen, während sie langsam den Boden bedecken und ein paar Fünftklässler fangen spielen.
Zum Glück, endlich wieder mal normale Fünftklässler, nicht so verkorkste, wie wir das damals waren. Oder so seltsame,wie ich das war.
Auf einer Bank sitzt das Mädchen mit einer Freundin und blättert durch eine Zeitschrift, irgendwann gehen Freundin und Zeitschrift und sie bleibt alleine sitzen.
Den Schnee, der sich auf meine Schultern als ganz dünne Schicht gesammelt hat, schiebe ich langsam weg und gehe auch, nicht durch den Haupteingang, dafür hätte ich an ihr vorbei gemusst, sondern den anderen Weg. Will nicht mitbekommen, wenn sie da eventuell verpärchend mit dem Problem herumsitzt.
Überhaupt, wieso muss das jetzt passieren?
Es wäre ja zu einfach gewesen, zu leicht für mich,wenn wir uns einfach aus den Augen verloren hätten und er sich dann irgendeine gesucht hätte.
Die einfachen Lösungen, die sind ja immer für die anderen reserviert, ich bekomme immer den Mist zugeteilt.
I've been waiting for a guide to come and take me by the hand...
Meine eingeschneite Jacke und ich, wir liegen auf dem Gammelsofa im Gammeloberstufenzimmer und starren die Decke an, während die Heizung dafür sorgt, dass die weißen Eiskristalle flüssig und meine Haare somit nass werden, und währenddessen warten wir auf den ultimativen Zusammenbruch und veranstalten eine Art Rückschau.
In der Rückschau taucht es alles auf, die ganzen Sachen, die in mein Leben gestopft wurden, weil die einfachen ja für den Rest der Welt reserviert waren, und damit nicht doch irgendeine Gefühlsregung für die Außenwelt sichtbar wird, schließe ich die Augen und konzentriere mich auf meine Atmung. Musik ganz laut machen, Rest ausblenden, Atmen.
Einfach weiteratmen.
Nichts anderes. Runterschlucken, das Gefühlszeug.
Ganz tief vergraben, irgendwo in mir drin, wo es nie wieder ohne Hilfe rauskommt.
Das umsetzen, was ich dem Student immer sage: Ich habe nicht vor, mich in irgendwen zu verlieben.
Das, was ich mir schon bei der alten Sache vorgenommen habe:Es einfach nicht zulassen.
Das ganze Ding,einfach ignorieren, wegwerfen.
Das werde ich tun, denke ich so bei mir. Und ich nehme das Gefühlszeug, den ganzen Klumpen mit diesen Sachen,die ich ja doch nie aussprechen oder gar zeigen kann, trage ihn ganz weit weg und vergrabe ihn mehrere Meter tief im Boden, um sicher zu gehen,dass er nicht wieder rauskommt, auch,wenn er schreit.
Bis die Blondinenfraktion auftaucht, habe ich ihn fertig vergraben und bin schon wieder da, und sie merken nicht,dass da was fehlt; so höre ich mir die üblichen Beziehungsgeschichten und Lebensdramen an,lächle an den passenden Stellen, bin aber geistig irgendwie gelähmt.
Und das Herz, das ist auch ruhig; da ist nicht einmal Genervtsein, da ist einfach garnichts.
Solange der Schmerz bei der Leere fehlt, werde ich sie wohl kultivieren.
Ich kultiviere die Leere, während ich darauf warte, dass ich endgültig zusammenbreche und/oder/weil der Gefühlsklumpen doch irgendwie wieder freikommt..
Die alte Sache sagte mal,faszinierend an mir sei unter anderem, dass ich es schaffen würde, andere Leute zu stützen, obwohl mir selbst jegliche Stabilität fehlt.